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Zwischenergebnis der Studie Glasfasernetz

Koordiniertes Vorgehen beim Breitbandausbau kann viel Geld sparen

Landrat Herbert Mirbeth (l.) und Josef Ledermann betrachten die Breitband-Infrastruktur des Landkreises.

Regensburg. (RL) Die ersten Ergebnisse der vom Landkreis Regensburg finanzierten Planungsstudie zum Aufbau eines Glasfasernetzes präsentierte Dipl.-Ingenieur Josef Ledermann den Mitgliedern des Wirtschaftsausschusses, Bürgermeistern und Breitbandpaten im Landratsamt. Die Studie dient dazu, Möglichkeiten für einen zukünftigen Ausbau des Breitbandnetzes im Landkreis Regensburg aufzuzeigen. „Schnelle Datenautobahnen sind heute fast schon so wichtig wie eine gute Verkehrsanbindung und ihre Bedeutung wird steigen“, erklärte Landrat Herbert Mirbeth. An gut ausgebauten Glasfasernetzen komme man zukünftig nicht mehr vorbei. Ärgerlich ist Landrat Herbert Mirbeth darüber, dass der Bund die Kommunen im Regen stehen lässt. „Eigentlich wäre das eine Bundesaufgabe“, so Mirbeth, doch durch die Privatisierung der Telekom hat Fakten geschaffen. Die Deutsche Telekom investiere nur, wenn es sich für sie rentiert. Die Schaffung gleicher Lebensverhältnisse in Stadt und Land bleibe so auf der Strecke. Der Freistaat sei mit Förderprogrammen eingesprungen und werde das weiter tun. Aber trotz der Förderprogramme bleibe einiges an den Gemeinden hängen. Auf mindestens 17 Millionen Euro werden die Kosten geschätzt, um den Landkreis weitgehend flächendeckend mit einer zukünftig angestrebten Bandbreite von 50 Mbit zu versorgen. Die Finanzierung hierfür müsste über die Kommunen, die Betreiber und über Förderprogramme laufen. Diese Summe zu minimieren und Einsparpotenziale aufzuzeigen ist Sinn und Zweck der Studie, für die der Landkreis über 100.000 Euro in die Hand nimmt. „Es geht um die Nutzung von bestehender Infrastruktur, es geht vor allem um Leerrohre, die jetzt schon im Boden liegen oder in nächster Zeit bei Tiefbaumaßnahmen hinzukommen“, informierte der Landrat. In der ersten Phase der Studie hat das Ingenieurbüro Ledermann ein Infrastrukturkartaster erstellt und dabei die Daten von 31 Wasserversorgern, sieben Stromversorgern, 40 Abwasserbetreibern, vier Gasversorgern und zwei Piplinebetreibern im Landkreis, die Daten aller Gemeinden, aber auch des Landkreises und der Autobahndirektionen auf Landkreisebene zusammengeführt. Ergebnis der Untersuchungen: In Stadt und Land liegen 394 km Leerrohre in der Erde. Weitere 234 Kilometer Leerrohre könnten kostengünstig bei den künftigen Tiefbaumaßnahmen in absehbarer Zeit allein im Landkreis verlegt werden. Es ist somit eine Infrastruktur vorhanden, die sich nutzen lässt. Auch alle 1.047 Kabelverzweiger wurden im Landkreis punktgenau verortet und auch überprüft, welche dieser Verzweiger bereits mit sogenannten DSLAMs ausgestattet sind. „DSLAMs können in einem Umkreis von 500 Metern die Nutzer mit einer Bandbreite bis zu 50 Mbit versorgen“, informierte Ledermann. Derzeit versorgen rund 180 DSLAMs im Landkreis 250 bis 300 Kabelverzweiger. Um das angestrebte Versorgungsziel von 50 Mbit zu erreichen, benötigt der gesamte Landkreis mittelfristig geschätzt mindestens 300 zusätzliche DSLAMs. Die Elektronik eines DSLAMs kostet derzeit rund 25.000 Euro. Die Anbindung eines solchen DSLAMs ans Glasfasernetz kann im Schnitt gerne noch einmal 45.000 Euro kosten. Es sind die Kabelverlegearbeiten, die ins Geld gehen. Vorhandene und geplante Leerrohre, die man hier benutzen kann, können die Kosten enorm drücken. „Im Schnitt sind Ersparnisse von bis zu 20.000 Euro pro DSLAMs möglich“, informierte Ledermann. In Summe entspricht das einem Einsparungspotential von sechs Millionen Euro. Dabei wird durch die Studie nur die nutzbare Infrastruktur berücksichtigt. Das Netz der Telekom, das von anderen Nutzern nur sehr eingeschränkt genutzt werden kann, bleibt außen vor. Wichtig sind die Daten der Studie auch für die zukünftigen Betreiber der Netze, egal ob es Telekom, R-Kom oder andere sind. Können sie auf die Daten zurückgreifen, erleichtert das die Planungen und die Realisierung ungemein. Noch ist die Studie nicht abgeschlossen, müssen noch Daten der Kabelbetreiber (Kabel Deutschland) ergänzt und die LTE-Technik noch berücksichtigt werden. In Phase zwei beschäftigt sich die Studie dann mit konkreten Erschließungs- und Trassenvorschlägen und überörtlichen Lückenschlüssen im Glasfasernetz des Landkreises. Dabei sollen auch Aussagen zur Einsparung von Kosten und zur Nutzung von Synergieeffekten getroffen werden.

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