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Zwischen Sicherheit und Bequemlichkeit

Polizei klärte bei SPD über Risiken im Internet auf

„Das ist ja unglaublich!“ Mehrmals versetzte Polizeihauptkommissar Karl-Heinz Riezler die Zuhörerinnen und Zuhörer im vollbesetzten Nebenraum des Hotel Wiendl in Erstaunen mit seinen Berichten, wie Betrüger versuchen, Daten und vertrauliche Informationen zu sammeln, um Schadsoftware zu installieren oder Passwörter zu knacken. Eingeladen zu dem Vortrag „Sicher – daheim und im Netz“ hatte der SPD-Ortsverein Kumpfmühl/Königswiesen/Ziegetsdorf um den Vorsitzenden, Stadtrat Dr. Thomas Burger.

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„Im Netz wird es nie ganz sicher sein: Sie selbst haben aber in der Hand, wie schwer Sie es Betrügern machen“, erklärte Riezler, dem Leiter der Ermittlungsgruppe der Polizeiinspektion Regensburg Süd. Es handle sich dabei oftmals um eine Abwägung zwischen „Sicherheit und Bequemlichkeit“. So wüssten die meisten, dass man Passwörter nicht speichern solle und diese auch immer wieder mal wechseln sollte. „Das macht zwar Arbeit und ist nicht bequem, erhöht aber die Sicherheit“, so der Polizeihauptkommissar. Ähnlich sei es mit dem WLAN. Es mache durchaus Sinn, dieses an und ab abzuschalten, um so eine neue IP-Adresse generieren zu lassen. Auch solle man sich hin und wieder genauer mit den Einstellungen des WLAN-Routers befassen, um festzustellen: „Wem erlaube ich eigentlich Zugriff auf mein Netz? Ist da vielleicht ein Gerät dabei, das mir unbekannt ist? Das niemandem aus der Familie gehört?“

„Augen auf“ gelte auch beim Öffnen von E-Mails. Bei Mails mit unbekanntem Absender sei generell große Vorsicht geboten. „Öffnen Sie hier keine Anhänge und klicken Sie nicht auf angegebene Links in der Mail. Hier können Sie sich ganz schnell einen Virus oder Trojaner einfangen“, warnte Riezler. Doch auch bei vermeintlich seriösen Absendern wie Banken oder Bezahldienstleistern sei Vorsicht geboten: „Werden Sie misstrauisch, wenn Ihnen Ihre Bank einen Link schickt und dabei womöglich noch sensible Daten abfragt. Das mache Banken nicht. Es handelt sich bei immer um Betrüger, die die Homepage des Geldinstitutes täuschend echt nachgebaut haben.“ Wenn man sich nicht sicher sei, ob das Mail einer Bank echt sei, solle man dennoch keinesfalls auf den angegebenen Link klicken, sondern den ganz normalen Weg übers Online-Banking wählen und sehen, ob dort im Postfach eine Nachricht der Bank liegt. „Auch das ist umständlicher und weniger bequem als auf einfach auf den Link zu klicken, aber dafür auch sicherer“, so der Experte weiter.

Doch nicht nur auf dem Computer lauern Gefahren aus dem Internet: Wenn man heutzutage vom „ins Netz gehen“ spricht, gehört dabei schon lange nicht mehr nur der eigene Computer oder Laptop dazu. Mit dem Handy Mails zu checken oder einfach ein bisschen im Internetz zu surfen, sei völlig normal geworden. Leider immer noch nicht völlig selbstverständlich: „Auch aufs Handy gehört ein Anti-Virenprogramm“, wie Riezler erklärte. Inzwischen fangen sich mehr Leute Viren übers Handy als direkt über den Computer ein.

Urheberrecht beachten

Neben den Gefahren für den eigenen PC oder das eigene Handy machte Riezler aber auch deutlich, wie sich einige – oft unbewusst – im Internet selbst strafbar machten: durch Verstoß gegen das Urheberrecht. So seien sich viele zwar darüber im Klaren, dass der Download der neuesten Kinofilme rechtlich wohl bedenklich sei, dass aber auch das Platzieren eines fremden Fotos, zum Beispiel auf dem eigenen Facebook-Account, ein Verstoß gegen das Urheberrecht sein könnte. „Nur weil ich gerade Urlaub in der Schweiz gemacht habe, ein schönes Bild im Internet dazu gefunden habe und es zu meinem Bericht über die Ferientage hinzufügen möchte, ist das noch lange nicht legal, wenn ich nicht vorher die Zustimmung des Urhebers eingeholt habe.“ Das sei vielen aber gar nicht bewusst.

Nach rund 90 Minuten Vortrag stellte sich der Polizeihauptkommissar zusammen mit dem stellvertretenden Leiter der Polizeiinspektion Regensburg Süd, Polizeioberrat Markus Fuchs, den Fragen der interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer – und auch die kamen zahlreich. Außerdem hatten beide auch noch Informationsmaterial zum Schutz vor Einbrüchen im Gepäck. „Dass nach so einem ausführlichen und spannenden Vortrag auch noch die Gelegenheit für Fragen rege genutzt wurde, zeigt uns, dass wir mit dem Thema wirklich einen Nerv getroffen haben“, erklärt Dr. Burger: „Und wir konnten vielen Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit geben, persönlich mit ‚ihrer‘ örtlichen Polizeiinspektion in Kontakt zu treten. Auch das war uns wichtig, denn ein gutes Miteinander führt ebenfalls zu einem Plus an Sicherheit.“

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