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Zur optimalen Koordination freiwilliger vor‐Ort‐Helfer

Neues Projekt an der Universität Regensburg

Die Entwicklung von Verfahren zur effektiven Koordination von freiwilligen Rettungskräften und vor-Ort-Helfern steht im Zentrum eines neuen Forschungsprojekts, an dem die Universität Regensburg beteiligt ist. Das Projekt mit dem Titel „Koordination ungebundener vor‐Ort‐Helfer zur Abwendung von Schadenslagen (KUBAS)“ wird in den kommenden drei Jahren mit 1,3 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) auf Basis des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit” gefördert. Die Regensburger Arbeitsgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Guido Schryen (Professur für Wirtschaftsinformatik) widmet sich im Rahmen von KUBAS der automatisierten und IT‐basierten Entscheidungsunterstützung für Katastrophenschutzbehörden.

Naturkatastrophen oder soziale Problemlagen wie die aktuelle Frage der Versorgung von Tausenden von Flüchtenden stellen alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Gerade hier wird immer wieder das enorme Engagement freiwilliger Helfer und deren Bereitschaft zur Bewältigung der Situation offensichtlich. Allerdings stößt die zu beobachtende Selbstorganisation auf Seite der Helfenden, insbesondere über soziale Medien wie Facebook oder Twitter, in den meisten Fällen schnell an ihre Grenzen. Wenn zahlreiche Helferinnen und Helfer in kurzer Zeit aktiv werden wollen, führt dies nicht selten dazu, dass sie beispielsweise an überfüllten oder bereits abgearbeiteten Einsatzorten ankommen, während an anderen Stellen hilfreiche Hände fehlen. Die dabei entstehende Dynamik stellt offizielle Stellen vor eine Vielzahl neuer und bislang unbekannter Aufgaben – bewährte Ansätze zur zielgerichteten Koordination freiwilliger vor-Ort-Helfer existieren derzeit nicht.

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Vor diesem Hintergrund will das Projekt KUBAS Lösungen und Verfahren entwickeln, die dabei helfen sollen, das enorme Hilfspotential der freiwilligen und ungebundenen Helferinnen und Helfer künftig zielführend und koordiniert einzusetzen. Die Regensburger Arbeitsgruppe um Prof. Schryen wird hierzu gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Martin‐Luther‐Universität Halle‐Wittenberg, der Katastrophenschutzbehörde Halle und der Esri Deutschland GmbH ein innovatives IT-basiertes System entwickeln. Dieses soll durch die Nutzung moderner IT und Kommunikationsmöglichkeiten automatisiert zwischen dem Hilfsbedarf auf Seiten der Katastrophenschutzbehörde und den Hilfsangeboten aus der Bevölkerung vermitteln. Die neue KUBAS‐Plattform soll auf Seiten des Katastrophenschutzes in die bestehende IT integriert werden und die freiwilligen Helfer über ihre gewohnten Kommunikationskanäle (z. B. Apps, Soziale Netzwerke oder Telefon) alarmieren und informieren.

Im Zentrum der Arbeit der Regensburger Forscherinnen und Forscher steht zunächst die Entwicklung mathematisch-formaler Modelle und quantitativer Methoden zur automatisierten Zusammenführung von Hilfsanfragen und ‐angeboten sowie zur Integration von freiwilligen Helfern in die Einsatzpläne der Katastrophenschutzbehörden. Zudem steht die Integration der entwickelten Modelle und Algorithmen in ein funktionales Entscheidungsunterstützungssystem und die Prüfung und Verbesserung der Entscheidungskomponenten – basierend auf praktischen Katastrophenschutzübungen – im Zentrum des Projekts.

 Weitere Informationen zum neuen Forschungsprojekt KUBAS im Internet unter:

 www.sifo.de/de/bewilligte-projekte-aus-der-bekanntmachung-erhoehung-der-resilienz-im-krisen-und-1936.html

 www.kubas.uni-halle.de

 

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