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Viel wurde geredet, von Laudatoren, Jurymitgliedern und einem wahlkämpfenden Bürgermeister Wolbergs. Doch am Ende gehörte der Abend der Preisverleihung, der den formalen Abschluss der 19. Regensburger Kurzfilmwoche bildete, doch ganz den Filmschaffenden. Am Ende ließ Festivalleiterin Insa Wiese die Katze aus dem Sack.
Als Insa Wiese alle Juroren, Filmemacher und Organisatoren auf die Bühne bat, waren die Kinosessel fast leer.
Eine bemerkenswerte Vielfalt an Filmen in verschiedenen Programmfenstern, ein aufgeschlossenes Publikum, eine kreative Atmosphäre – und zwei Wasserrohrbrüche, die die legendäre Zündfunk-Party in der neuen Heimat buchstäblich ins Wasser fallen ließen. So liest sich die Bilanz der diesjährigen Regensburger Kurzfilmwoche, die gestern Abend
Und irgendwie fühlte sich der Abend heimelig an, so, als säße man auf der Couch im eigenen Wohnzimmer und ließe die Highlights der 19. Auflage des Festivals Revue passieren. Manch einer schien sich gar so zu Hause zu fühlen, dass er sich zu ausladenderen Reden auf dem Podium hinreißen ließ wie der ehemalige MZ-Chefredakteur Gerd Otto. Oder er machte durch launige Zwischenrufe auf sich aufmerksam wie AK Film-Vorsitzender Richard Kattan, der ja nun aber tatsächlich in gewisser Hinsicht zuhause war.
„Wenn ich schlechte Noten hatte, musste ich ins Kino.“
Davon ließen sich die beiden Moderatorinnen, die souverän zweisprachig durch die Verleihung führten, freilich nicht aus der Ruhe bringen. Immer wieder aufgelockert von Highlights der vergangenen Woche, dem ein oder anderen Gewinnerfilm und einer Live-Einlage eines Cellisten der Regensburger Hochschule für katholischen Kirchenmusik, der einen Stummfilm von Lotte Reiniger mit viel Emotionalität vertonte, wurde nach Herzenslust gelobt, ausgezeichnet und das überdurchschnittlich hohe Niveau der diesjährigen Festivalbeiträge gefeiert.
So ging der Online-Award von Volksbank Regensburg und Mittelbayerischer Zeitung, der mit 1.300 Euro dotiert ist, an den in einer Internet-Abstimmung ermittelten Film „König Ludwig“ von Julian Köck. Bevor die Jury, bestehend aus dem abwesenden Intendanten des Regensburger Theaters Jens Neundorff von Enzberg, der Unternehmerin Stefanie Wiesinger und dem ehemaligen Chefredakteur der MZ, Gerd Otto, ihren Preis verlieh, bekam das Publikum einen kleinen Einblick in deren Kinovorlieben. „Das Regionalfenster ging die letzten Jahre gar ned“, sagte Wiesinger. „Normalerweise geh ich nicht ins Kino“, legte Otto nach, rückte den schiefen Haussegen dann aber vermeintlich gerade: „Wenn ich als Kind schlechte Noten hatte, ging meine Mutter mit mir ins nächste Kino. Dann haben wir uns einen Heimatfilm angesehen.“ Den Preis erhielt letztlich der Dokumentarfilm „Entspannt und locker“, lobend erwähnt wurde „Ende und Anfang“ von Aaron Grasse.
Bürgermeister Wolbergs und Gerd Otto: Lokalmatadoren unter sich.
Strukturierter ging die Verleihung des Förderpreises des FilmFernsehFonds Bayern vonstatten, den die Jury, bestehend aus Absolventen und Studenten der Münchner Hochschule für Film und Fernsehen bzw. der Macromedia an den Film „Wie du küsst“ von Eva Trobisch verlieh. Doch schon als die Preisrichter des deutschen Wettbewerbs, Christine Hanke und Matthias Dell (der Videokünstler Björn Melhus sendete eine Videobotschaft) die Bühne betraten, wehte wieder ein Hauch von Anarchie durch das Ostentor-Kino.
Ein Hauch von Anarchie: „Nie wieder Tatort!“
Dell, der sich als Filmredakteur regelmäßig mit dem „Tatort“ auseinandersetzt, sprach kurz über sein Buch zu diesem Thema. „Nach Til Schweiger: Nie wieder Tatort!“, rief Gerd Otto aus der ersten Reihe. „Nein! Nein!“, bekundete ein anderer Zuschauer lautstark seine Meinung zum Münsteraner Ermittler-Duo. Da ging fast ein wenig unter, dass der Max-Bresele-Gedächtnispreis für einen politisch relevanten Film an „Sterben nicht vorgesehen“ verliehen wurde.
„Testfahrer“, aber nicht im BMW
Der vom BMW-Werk gestiftete Hauptpreis des deutschen Wettbewerbs wurde schließlich an drei junge Filmemacher verliehen, die mit der gefühlvollen und entwaffnenden Dokumentation „Testfahrer“ den Alltag eines schwerkranken Rentners beleuchteten, der trotz aller Schicksalsschläge einen überaus positiven Bezug zum Leben entwickelt hat. Humorvoll bedankte man sich mit den Worten „Wir haben zwar noch keinen Bartwuchs, aber schon einen Filmpreis in Regensburg.“ Getreu des von Festivalleiterin Insa Wiese, die an diesem Abend eine eher passive Rolle einnahm, vor einer Woche vorgegebenen Mottos „Ein bisschen Schleichwerbung ist Sinn der Sache“ ließ es sich die Repräsentantin von BMW, Martina Griesshammer dann auch nicht nehmen, auf die vom Werk geplanten Autokinovorstellungen im September hinzuweisen.
Die Wolbergs-Show: Bürgermeister sichert Willen zu höherem Zuschuss zu
Nachdem der „Publikumsliebling der Kinokneipe“ gekürt wurde, ein Zuschauerpreis, der mit 333 Euro dotiert war und an den australischen Beitrag „Boo“ ging, erlebten die Zuschauer im Ostentor-Kino eine kleine Show des offenbar schon gänzlich auf Wahlkampf gebürsteten Joachim Wolbergs. Der als Repräsentant der Stadt geladene OB-Kandidat der SPD gab sich betont unvorbereitet und lobte ganz „spontan“ die regionale Bedeutung des BMW-Werks und der Volksbank. „Eine gute Bank. Auch meine Bank. Keine Zockerbank.“ Zwischendurch stürmte Gerd Otto noch einmal die Bühne, um „Woli“ das Mikrofon zu entreißen und klarzustellen, dass er Kurzfilme ja eigentlich doch sehr gern möge.
Eingespielte Preisträgerfilme, aber auch eine musikalische Live-Einlage lockerten die Veranstaltung auf.
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In Richtung Insa Wiese fiel Wolbergs durch Ankündigungen zur finanziellen Hilfe auf, an denen er sich messen lassen wird: Er wisse, dass das Festival chronisch unterfinanziert sei und sich der Zuschuss der Stadt dringend erhöhen müsse. „Ich sehe das auch so, leider kann ich das nicht entscheiden“, entschuldigte sich Wolbergs. „Wir müssen uns zusammensetzen und gucken, was wir da machen können.“ Der Preis der Stadt, mit 1.000 Euro dotiert, ging an den belgischen Film „Kus me zachjes“. Den Hauptpreis im internationalen Wettbewerb, der vom Bayerischen Rundfunk gestiftet und von einer hochkarätig besetzten internationalen Jury vergeben wurde, bekam „Edmond was a Donkey“ verliehen – ein Film, dessen 35mm-Kopie es um ein Haar gar nicht durch den iranischen Zoll bis nach Regensburg geschafft hätte.
Neuer Name zur 20. Auflage
Zum Schluss resümierte die Festivalleiterin Insa Wiese persönlich. Besonders hob sie hervor, dass noch nie so viel internationales Publikum in Regensburg zu Gast war wie dieses Mal. Aus diesem Grund sei die Regensburger Kurzfilmwoche auch zum letzten Mal unter diesem Namen gelaufen. Ab dem kommenden Jahr trage das Festival den neuen Titel „Internationale Kurzfilmwoche Regensburg“. An der lokalen Verwurzelung werde sich aber nichts ändern.
Bevor sie sich bei allen Beteiligten bedankte, die aufgrund der schlechten finanziellen Ausstattung des Festivals ehrenamtlich arbeiten müssen, betonte sie noch einmal die Notwendigkeit einer höheren Bezuschussung durch die Stadt. „Wir sind dankbar. Aber es muss mehr werden. Es muss!“, richtete sie deutliche Worte in Richtung Wolbergs. Der nickte zustimmend.
Wieviel kostet nochmal dieser unsägliche Blödsinn “ironman” die Stadt Regensburg? Und was hat man als Regensburger Bürger davon außer den Verkehrsbehinderungen? Einen so renomierten und sympathischen Beitrag zur Regensburger Kulturszene wie die Kurzfilmwoche lässt man verhungern? Wolli, übernehmen, schnell, die anderen können´s nicht.
Ähhh…. aufwachen: Wolli, Kumpel Hartl und seine SPD haben doch auch für den Ironman getrommelt und dafür gestimmt. Bitte jetzt nichts durcheinander bringen, ja – Erinnerung verklärt zwar manches, aber Fakten sollten schon Fakten bleiben.
Nochmal: FÜR den Ironman und FÜR die finazielle Förderung desselben waren alle “wichtigen” Stadtratsparteien, an der Spitze CSU (samt diverser Abspaltungen) sowie SPD.
Also: Wolli sollte lieber nicht übernehmen. Nicht, dass das angebliche “geldbringende Wirtschaftswunder” (Übersetzung: Oberblödsinn) Ironman noch zurückkommt.
Da sind dann jetzt wohl die Fördergelder weg? Nun ja, das Geschichtsmuseum und andere Dinge sollen ja – wie man so hört – jede Menge Mehrkosten verursachen. Schade, wieder ein Grund weniger Regensburg zu besuchen.
Hans Hauser
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Wieviel kostet nochmal dieser unsägliche Blödsinn “ironman” die Stadt Regensburg? Und was hat man als Regensburger Bürger davon außer den Verkehrsbehinderungen? Einen so renomierten und sympathischen Beitrag zur Regensburger Kulturszene wie die Kurzfilmwoche lässt man verhungern? Wolli, übernehmen, schnell, die anderen können´s nicht.
dugout
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rund 200000 € im Jahr.
Na gut, der hat sich wohl auch erledigt.
Oje...
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Ähhh…. aufwachen: Wolli, Kumpel Hartl und seine SPD haben doch auch für den Ironman getrommelt und dafür gestimmt. Bitte jetzt nichts durcheinander bringen, ja – Erinnerung verklärt zwar manches, aber Fakten sollten schon Fakten bleiben.
Nochmal: FÜR den Ironman und FÜR die finazielle Förderung desselben waren alle “wichtigen” Stadtratsparteien, an der Spitze CSU (samt diverser Abspaltungen) sowie SPD.
Also: Wolli sollte lieber nicht übernehmen. Nicht, dass das angebliche “geldbringende Wirtschaftswunder” (Übersetzung: Oberblödsinn) Ironman noch zurückkommt.
Veronika
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Da sind dann jetzt wohl die Fördergelder weg? Nun ja, das Geschichtsmuseum und andere Dinge sollen ja – wie man so hört – jede Menge Mehrkosten verursachen. Schade, wieder ein Grund weniger Regensburg zu besuchen.