05 Jul2012
Zu Besuch bei MAXI-MUM(M)
Das Amt für Jugend und Familie mal ganz anders – Zu Besuch bei MAXI-MUM(M)
Die freie Spielzeit und der Stuhlkreis sind vorbei. Jetzt stärken sich die MAXI-MUM(M)-Kinder mit der mitgebrachten Brotzeit. Da kommt Unruhe auf – fremde Gesichter! „Grüß Gott Herr Bürgermeister“, begrüßt Erzieherin Petra Wittmann Bürgermeister Joachim Wolbergs, der der Kindergruppe Humboldtstraße einen Besuch abstattet. Die Kinder schauen etwas kritisch, weil sie noch nicht so recht wissen, was das zu bedeuten hat. Die Kinder sind bisher mit ihrer Muttersprache aufgewachsen und fangen gerade an, Deutsch zu lernen.
Im Herbst kommen sie in den Kindergarten und deshalb treffen sie sich seit acht Wochen zweimal in der Woche in der MAXI-MUM(M)-Gruppe. Bereits vor Ostern haben die Eltern ihre Kinder bei Nicole Strakeljahn für die Kindertagesstätte Napoleonstein angemeldet. Bei diesem Gespräch informierte sie die Eltern über die MAXI-MUM(M)-Gruppe: „Es gibt ein tolles Angebot für Sie und Ihr Kind! Nach Ostern beginnt eine Gruppe, die ich Ihnen sehr empfehlen kann. Die Kinder spielen und lernen dabei, wie es im Kindergarten abläuft. Für die Eltern gibt es einen Elternkreis. Da werden Sie viel Hilfreiches erfahren.“
Deshalb gilt das Interesse des Bürgermeisters heute den Eltern, die sich im Nebenraum zum Elternkreis mit Olga Scheck versammelt haben. Der Gast wird in die inzwischen vertraute Runde aufgenommen. „Kommt Ihr Kind gerne in die Gruppe? Was denken Sie über dieses Angebot?“ – Wolbergs kommt mit den Eltern schnell ins Gespräch und es ergibt sich ein munterer Austausch.
„Diese Gruppe ist für uns eine super Chance; wir sind für das Angebot so dankbar“, sagt ein Vater. „Hier kann meine Tochter mit Gleichaltrigen spielen und sie hat auch schon ein paar Worte gelernt. Für mich sind die Gespräche im Elternkreis sehr hilfreich, es ist mein erstes Kind und ich bin manchmal ratlos.“ Eine Mama pflichtet ihm bei: „Jedes Kind ist anders und Olga hilft uns, die Kinder zu verstehen.“ Ein anderer Papa hat heute extra freigenommen, um sich zu bedanken: „Diese Vorbereitung ist sehr gut für die Kinder. Sie lernen hier viel und kommen gerne in die Gruppe.“
Aber schon stürmen die Kinder wieder herein. – Was ist los? Cemile Inan hat das Stempelkissen geholt und jedes Kind möchte einen Stempel in seinen MAXI-MUM(M)-Pass bekommen und natürlich auf den Handrücken! Das gemeinsame Abschlusslied beendet schließlich das Treffen.
„Es freut mich jedes Jahr, die Entwicklung der Kinder zu sehen“, kommentiert Susanne Völcker vom Beratungsangebot „Tausend und Keine Nacht“ die kleine Schar. „In den zwölf Wochen erleben und erspielen sich die Kinder in dieser geschützten Umgebung viele Erfahrungen, die sie stärken und ein Modell für spätere Herausforderungen sind.“
Birgit Höckele von der Jugend- und Familientherapeutischen Beratungsstelle der Stadt Regensburg, die seit 2006 MAXI-MUM(M)-Gruppen konzipiert und organisiert, pflichtet ihr bei: „Ich schätze es sehr, für eine Kommune zu arbeiten, welche die Wichtigkeit von passgenauen Angeboten im Jugendhilfebereich erkannt hat. Wertschätzung, Respekt und Fachwissen gepaart mit Einfühlung machen ein achtsam-abgestimmtes, unterstützendes Miteinander möglich, das die Grundlage ist, um hilfreich mit Familien in Schwellensituationen zu arbeiten, gerade wenn die Herausforderung der Migration hinzukommt.“
In Regensburg gibt es fünf MAXI-MUM(M)-Gruppen.
Die Anmeldung erfolgt über die Kindergartenleitungen
1. der Kindertagesstätte (Kita) Ostpreußenstraße für die Gruppe im Familientreff Nord des Sozialen Arbeitskreises (SAK)
2. der Kita Obertraublinger Straße, Kita Xaver-Fuhr-Straße. und Kindergarten Sophie-Scholl-Straße für die Gruppe im Hort Xaver-Fuhr-Straße
3. der Kita Napoleonstein und Kindergarten Albertus-Magnus für die Gruppe im Bürgerhaus Humboldtstraße
4. der Kita Lechstraße für die Gruppe im Hort Lechstraße und
5. der Kita St. Theresia für die Gruppe im Familienzentrum der Evangelischen Jugendsozialarbeit (EJSA) in der Hemauerstraße.
Pro Gruppe können maximal zehn Kinder und deren Eltern aufgenommen werden.
Die Gruppen beginnen nach den Osterferien und enden zum Beginn der Sommerferien.
Zweimal in der Woche trifft sich die Gruppe: die Kinder in der Kindergruppe mit einer Erzieherin und einer Kinderpflegerin, die Eltern im Elternkreis mit einer Fachfrau aus dem Stadtteil.