Zbigniew Kolakowski: Ein Überlebender des ehemaligen KZ-Außenlager Colosseum berichtet
Der 1925 in Polen geborene Zbigniew Kolakowski überlebte mehrere Konzentrationslager des NS-Regimes. Regensburg war der letzte feste Ort seiner Gefangenschaft. Zum 70. Jahrestag seiner Befreiung besucht er Regensburg ein weiteres Mal und berichtet von seinem Schicksal.
Zbigniew Kolakowski wurde am 19. März 1945 zusammen mit etwa 400 weiteren Häftlingen vom KZ-Stammlager Flossenbürg nach Regensburg verschickt. Sie mussten hauptsächlich Schäden aus den Bombardierungen auf dem Bahnhofsgelände ausbessern. Die Arbeitsbedingungen des Außenkommandos gelten aus extrem schwer und grausam. Ebenso die Unterbringung der Häftlinge im vormaligen Tanzsaal des Colosseums in Stadtamhof, wo die Häftlinge miserablen Verhältnissen ausgesetzt wurden. Mindestens 45 Tote, die in Regensburg registriert und begraben wurden, sind in dieser kurzen Zeit zu beklagen.
Kolakowski und alle anderen marschfähigen Gefangenen mussten am 23.April 1945 einen Evakuierungsmarsch Richtung Alpen antreten. Er hat aus seinen Erinnerungen und durch intensive Forschungen nach dem Krieg seine Gefangenschaft im KZ in Regensburg und auf dem Todesmarsch nach Laufen an der Salzach rekonstruiert und schriftlich niedergelegt. Diesen sogenannten Elendsmarsch überlebte die Mehrzahl nicht.
In der Lesung mit anschließender Diskussion wird Kolakowski– nach einer Einführung in die Geschichte und Bedeutung dieses Außenlagers – aus seiner Biografie vortragen. Seit den 90er Jahren hält er das Gedenken an seine ermordeten Kameraden wach und berichtet über seine Erfahrungen mit der Erinnerungskultur in Deutschland heute.
Gezeigt wird außerdem historisches Filmmaterial.
Im Anschluss an die Lesung eröffnet Dr. Hans Simon-Pelanda , Arbeitsgemeinschaft ehem. KZ Flossenbürg e. V., eine Ausstellung von Künstlern, die Konzentrationslager überlebten und ihr Leid und ihre Erfahrungen künstlerisch zum Ausdruck brachten. Die im EBW ausgestellten Originale entstanden teilweise unter Lebensgefahr im Lager selbst, unter dem unmittelbaren Eindruck der Befreiung in den Monaten danach und manchmal konnten Künstler erst Jahrzehnte später ihre Erinnerungen zeichnen oder malen.
Veranstalter ist das Evangelische Bildungswerk in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft ehem. KZ Flossenbürg e. V..
Lesung und Ausstellungseröffnung:
Di 21.04.15, 19.00 Uhr EBW, Am Ölberg 2, Regensburg
Die Ausstellung ist geöffnet vom:
21.04.15 bis So 26.04.15
Di – Fr 8.00 bis 13.00 Uhr (für Schulklassen)
Di – Fr 14.00-18.00 Uhr
Sa 14.00-20.00 Uhr
So 10.00-14.00 Uhr
EBW, Am Ölberg 2, Regensburg
Eintritt: frei, um Spenden wird gebeten!