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Zara Regensburg: Mit miesen Tricks gegen langjährige Beschäftigte

Die Beschäftigten der Zara-Filiale am Neupfarrplatz verlieren alle ihre Jobs. Gleichzeitig sollen sie das Personal für die neue Filiale in den Arcaden anlernen.

In Ihrer Freizeit demonstrieren Zara-Beschäftigten am Neupfarrplatz für ihre Jobs und versuchen Unterschriften bei Passanten zu sammeln. Foto: as

Die rund 35 Beschäftigten des Regensburger Ablegers der spanischen Fast-Fashion-Kette Zara kämpfen um ihre Arbeitsplätze. Am Samstag machten mehrere Mitarbeiterinnen, die teils seit 16 Jahren dabei sind auf dem Neupfarrplatz auf ihre Situation aufmerksam – mit eher verhaltener Resonanz bei den Passanten und wenig Hoffnung, dass sich der börsennotierte spanische Inditex-Konzern, Betreiber des Modefilialisten davon wird erweichen lassen. „Aber ich will das nicht einfach schweigend hinnehmen“, sagt eine von ihnen.

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Beschäftigte und Betriebsrat loswerden

Wie bereits berichtet, greift Zara, wie schon an anderen Standorten, zu einem Kniff, um die langjährigen Beschäftigten loszuwerden – und mit ihnen den Betriebsrat und entsprechende Betriebsvereinbarungen zu Urlaub und Arbeitszeit, die sie sich erkämpft haben. Zwar wird nach außen hin kommuniziert, dass es sich um einen Umzug in die Arcaden handelt, wo derzeit bereits die Umbauarbeiten für die neue Zara-Filiale laufen. Doch tatsächlich wird die Filiale am Neupfarrplatz geschlossen und eine neue im Einkaufszentrum eröffnet. Die Folge: Alle Beschäftigten werden gekündigt und können sich für die neue Filiale bewerben – zu schlechteren Konditionen. „Familienfreundliche Arbeitszeiten, auf die zum Beispiel alleinerziehende Eltern angewiesen sind, passen nicht mehr zu den Vorstellungen, die das Management von Zara hat“, heißt es auf einem Flugblatt, das am Samstag verteilt wird. Gegenüber der Immobilien Zeitung hat Inditex bestritten, dass sich die Beschäftigten neu auf die neue Filiale bewerben müssten/könnten. Doch die Kündigung aller Mitarbeiterinnen der Altstadt-Filiale straft diese Behauptung Lügen.

Der Konzern hat im Zuge der Corona-Pandemie angekündigt, weltweit 1.200 Filialen zu schließen und sich verstärkt auf den Online-Handel zu konzentrieren. Weniger, aber dafür größere Geschäfte sollen dabei auch als eine Art Verteilzentren fungieren – ein Konzept, für das man auch verstärkt mit ungelerntem und damit schlechter bezahltem Personal planen kann.

Kommunikation mangelhaft

In Regensburg hat die Geschäftsleitung Termine für eine Einigungsstelle zu Verhandlungen über einen Sozialplan immer wieder verschoben. Aktuell soll es nun der 22. April sein. Ob der Termin stattfinden wird, steht aber noch in den Sternen. Die Kommunikation mit den Beschäftigten findet so gut wie nicht statt. Sie wissen bislang nicht einmal, wann genau die Zara-Filiale am Neupfarrplatz geschlossen werden wird. „Zum Jahresende“ ist die unverbindliche Sprachregelung, die man bislang gewählt hat. Derweil ist bereits klar, dass das neue Geschäft in den Arcaden bereits im September öffnen soll.

Besonders perfide: Derzeit hat die Geschäftsleitung bereits mehrere Beschäftigten, von insgesamt zehn ist am Samstag die Rede, am Neupfarrplatz mit befristeten Verträgen neu eingestellt, um sie von den langjährigen Mitarbeiterinnen, die ihre Jobs verlieren, für das neue Geschäft anlernen zu lassen. Regensburg ist kein Einzelfall: Ähnliche Beispiele gibt es in Berlin, Düsseldorf und Mönchengladbach.

Ein fragwürdiger Konzern

Zara-Gründer Amancio Ortega zählt zu den reichsten Männern der Welt. Gleichzeitig steht das Unternehmen regelmäßig wegen seiner schlechten Arbeitsbedingungen, vornehmlich in den Produktionsbetrieben, und massiver Umweltverschmutzung in der Kritik. Nach Berichten der Gewerkschaft ver.di werden auch schwarze Listen mit unerwünschten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das merkt man auch am Samstag: Namentlich äußern will sich gegenüber unserer Redaktion niemand.

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Kommentare (6)

  • Alfred

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    Wenn man die Bewertungen bei kununu liest, ist es um diese Arbeitsplätze nicht schade.

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  • BjoernP

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    An Stelle der Belegschaft würde ich umgehend die Arbeit niederlegen und auch nicht wieder aufnehmen. Ihnen auch noch Personal anlernen um sich selber überflüssig zu machen? Na aber sicher. NICHT.
    Und an Stelle des Staates gehören solchen Machenschaften ein Riegel vorgeschoben. Innerhalb der gleichen Stadt ist das gleiche Personal weiter zu beschäftigen. Inklusive der erzielten Vereinbarungen. Damit genau solche Aktionen nicht mehr möglich sind.
    Aber wo Politiker der SPD den Sozialstaat geschleift haben und Zeitarbeit ermöglicht haben, in dessen Vorständen saßen und sitzen ist alles gesagt.
    Aber was will man von einem so Obrigkeitshörigen Land auch erwarten?

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  • Manu H.

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    Is ja unverschämt ,das Personal sollten alle krank machen und auf keinen Fall das neue Personal anlernen ,was soll denn das ,ich lerne neue Leute an das ich meinen Arbeitsplatz verliere .Frag mich für was gibts da einen Betriebsrat und warum is sowas überhaupt Erlaubt .

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  • Daniela

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    Im Endeffekt können doch nur die Kunden Zara demonstrieren, dass sie mit der Firmenpolitik nicht einverstanden sind. Wir regen uns auf, dass Unternehmen, wie in diesem Fall Zara, durch solche Aktionen, Mitarbeiter in ihren Rechten schwächen, dann war es das aber auch schon…..

    Das ist die eine, soziale Seite.

    Auf der anderen Seite gäbe es noch eine ökologische Seite. Brauchen wir aus heutiger Sicht noch zig Kollektionen pro Jahr?

    Seht nach Chile in die Atacama -Wüste…., Kleiderdeponien, wo Tonnen weise Textilien abgeladen werden, die aus unserem Modewahn gewachsen sind. Und Jahrzehnte vor sich hingammeln…

    Wir sind doch als Kunden nicht kritisch genug, um klar zu machen, was wir wollen und was nicht…

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  • Mone

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    Ist doch nichts Neues. Genau das gleiche erlebt bei Edeka und Kik. Selbst jetzt bei einem privaten Einzelhändler steht die Ausbeutung an erster Stelle. Aber Hauptsache, man ist Systemrelevant.
    Allerdings: Einfach den Job wechseln, ist eben oft nicht machbar. Leider.

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  • Lukas

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    Es ist ein Kampf, David gegen Goliath, den die beschäftigen leider verlieren werden.

    Alle Beschäftige könnten geschlossen krank machen, die 6 Wochen Lohnfortzahlung ausnutzen und sich in der Zwischenzeit um eine neue Anstellung umsehen.

    Seien wir ehrlich, was bleibt anders übrig.

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