Worauf es bei der US-Wahl ankommt
In den USA läuft derzeit eine freie und demokratische Wahl. Zwar hat einer der beiden Kandidaten bereits mehrfach angekündigt, ein Ergebnis nur zu akzeptieren, wenn er als Gewinner hervorgehen würden, dennoch vertrauen weite Teile der westlichen Welt auf das Prozedere und die Organisation, beobachtet von tausenden Wahlbeobachtern. Die Systematik der Wahl ist aber Jahrhunderte alt und bietet skrupellosen Politikern viele Ansätze, auch ohne Stimmen zu gewinnen, was eine „christlich-faschistische“ oder „christlich-nationalistische“, konservative, rechte Bewegung mit in Regensburg nicht unbekannten Akteuren auszunutzen sucht, um einen modernen Gottesstaat zu installieren. Dieser Artikel liefert Hintergründe, was davon möglich und wahrscheinlich ist. Außerdem gibt es ein Interview mit Sarah Mulloy von den Regensburger Democrats Abroad.
Man muss weit zurückgehen, um zu verstehen was heute in den USA passiert und warum dort knapp die Hälfte der Wähler bereit ist, einen Kandidaten zu wählen, der nicht nur ausfällig, unmoralisch und ein verurteilter Verbrecher ist, sondern der anscheinend auch bereit ist, die amerikanische Demokratie ein für alle mal in die Hände der erzkonservativen, christlich-evangelikalen Rechten zu legen. Das Erstarken der Konservativen Rechten ist ja auch in Deutschland zu beobachten, möglich wurde es durch Ereignisse vor 45 Jahren.
1979 war ein schlimmes Jahr für die Weltgeschichte. Die Sowjetunion marschiert in Afghanistan ein, in Saudi-Arabien verschärft das Königshaus seine Religionspolitik nach der Besetzung der großen Moschee in Mekka, im Nachbarstaat Iran regieren nach einer Revolution jetzt Mullahs, und Jimmy Carters Karriere als US-Präsident (President Of The United States, „POTUS“) geht auch wegen des desaströsen Verlaufs des Geiseldramas von Teheran den Bach hinunter. Schuld am Verfall der Vormachtstellung der USA hatte glasklar der Werteverfall der 70er, predigten die Konservativen, auch hier in Deutschland.
America First unter Ronald Reagan
All das verstärkte Anfang der 80er Jahre den Kalten Krieg wieder, die konservativen Kräfte (nicht nur in den USA) sahen sich im Aufwind, gaben den Hippies und der allzu toleranten Kultur der 70er die Schuld, so dass der Schauspieler und Aushängeschild der US-Konservativen Ronald Reagan 1980 Präsident werden und den Club-Of-Rome-Leser und Erdnussfarmer Carter ablösen konnte.
Als einen der ersten Amtsakte entfernte Reagan die unsinnigen Solarpanele, die Carter aufs Dach des weißen Hauses montieren hatte lassen – ein Sakrileg im Land des Öls, des Gase und der Kohle, man feierte eine Wende, wie auch wenig später in Deutschland. Eine kleine Parallele zu den symbolträchtigen Solarpanels: Im Rahmen der „geistig-moralischen Wende“ hierzulande wurde dann ja auch eine blühende Solarindustrie zerstörte.
Den Konservativen war klar: Grenzen des Wachstums, Ausstieg aus fossilem Wirtschaften, liberale Gesellschaften, all das waren nur gefährliche Auswüchse. Erzkonservative, religiöse Kräfte wollten sicherstellen, dass so einer nie wieder Präsident werden könne, ein langfristiger Plan musste her.
Reagan und die Anfänge des großen Plans
Reagan wurde für viele Republikaner zur Ikone, dabei war die Partei Abraham Lincolns nicht immer konservativ. Die „Grand Ole Party“ (GOP) ließ sich bis weit in die 60er Jahre hinein kaum von den Demokraten unterscheiden, spielte eine wichtige Rolle bei der Bürgerrechtsbewegung. Präsidenten wie Eisenhower, Nixon oder Ford sind immer noch bekannte Figuren. Diskussionen über mangelnde Breite des politischen Spektrums der USA waren damals an der Tagesordnung – heute undenkbar: Die Spaltung der US-Gesellschaft in zwei unversöhnliche Lager ist erst ein Phänomen der letzten Jahrzehnte, am extremsten wurde sie im 21. Jahrhundert.
Das wiederum haben konservative Think Tanks von langer Hand geplant. Dass der Slogan „Make America Great Again“ zum ersten Mal 1980 auftaucht, auf einem Button der „Reagan’80“-Kampagne und – gemeinsam mit dem unseligen Zitat vom „Kreuzzug“ in einem Satz von Reagans Antrittsrede auf der RNC (Republican National Convention), ist hierzulande nur wenigen bewusst:
„For those without job opportunities, we’ll stimulate new opportunities, particularly in the inner cities where they live. For those who’ve abandoned hope, we’ll restore hope and we’ll welcome them into a great ational crusade to make America great again.“ (Ronald Reagan, Antrittsrede, RNC 1980)
In den USA anerkennen jedoch viele Konservative das Erbe Reagans und feiern ihn als Helden. Die mittlerweile etwas bekanntere „Heritage Foundation“ publizierte 1981 einen Meilenstein an politischen Programm: „The Mandate for Leadership“.
Das Traktat bestimmte die Reagan-Jahre und wurde von ihm schon im ersten Jahr zu zwei Dritteln in Politik umgesetzt. Das Programm ist klar: Seit den achtziger Jahren arbeiteten rechte, christlich-nationale („christlich-faschistische“) Kreise in den USA konsequent daran, das ehemals demokratische System zu untergraben und die Wahlen so „aufzustellen“, dass nur mehr die Konservativen gewinnen können, zum Wohle des Landes, versteht sich.
„Project 2025“: ein christlich-fundamentalistischer Rollback
Das 900 Seiten starke „Project 2025“ gilt als direkter Nachfolger dazu, die Policy Papers verankern einen schlanken und schwachen Staat, Austerity und keine bis minimale Sozialleistungen, Unterdrückung von Frauenrechten und vieles mehr, ganz im Sinne der orthodoxen christlichen Sekten, die auch gelegentlich von adeliger Regensburger Prominenz hofiert werden.
Im Angesicht des Weltuntergangs, der unmittelbar bevorstehe, gelte es sicherzustellen, dass die „linksradikalen Demokraten“ keine Wahl mehr gewinnen können, sie seien schließlich schlecht fürs Land und unser aller Seelenheil. Genau deshalb sind für diese Gruppen auch Themen wie der Klimawandel oder die Rettung des Planeten unerheblich. Zum Einen könne der Mensch das nicht leisten, das sei Entscheidung Gottes, zum anderen habe er auch kein Recht, sich da einzumischen, zum Dritten ist das irrelevant weil der „Judgement Day“ ohnehin bevorsteht.
Aufgeklärte Europäer tun sich in der Regel schwer, sich in diese religiöse Welt hineinzudenken, allzu leicht tun wir die für uns absurd anmutenden Praktiken und Gedanken als Spinnereien ab. Da können Videos wie das von Andra Watkins helfen.
The Handmaid’s Tale vor der Tür
Die Visionen der christlich-faschistischen Nationalisten sind leider Realität für viele US-Amerikaner, keine Spinnerei. Sie reichen bis hin zu Fantasien alter weißer Männer, die Margaret Atwoods mehrfach verfilmte Geschichte der Dienerin (The Handmaid’s Tale) durchaus zu übertreffen vermögen. Der Bogen spannt sich direkt zu generellen Abtreibungsverboten. Vergewaltigung und ungewollte Schwangerschaft sind Strafen Gottes, ebenso der Verlust des eigenen Heims, auf Frauen lastet sowieso eine weibliche Grund-Schuld (wegen Eva, dem Apfel und der Schlange, wir erinnern uns), und überhaupt hat die Frau eine klare Rolle an der Seite Ihres Mannes zu leisten und Kinder zu gebären. Ja, einflussreiche Kreise in den USA, glauben das wirklich, und sie sind gut vernetzt auch in Deutschland, nicht nur in Regensburger Adelskreisen.
Aus europäischer Sicht absurd, doch in Heartland-USA bittere Realität: Viele der religiösen Fanatiker glauben auch daran, dass der Weltuntergang (Armageddon) direkt bevorstehe (die Gründung Israels 1948 war quasi der Startschuss) und dass Gott bereits begonnen habe, die amerikanische Gesellschaft zu bestrafen, gleichzeitig etwa für und mit Homosexualität und anderen Auswüchsen moderner Lebensart.
Auch Menschen mit dunkler Hautfarbe seien ja damit bereits bestraft, aus historischen Gründen. All das ist Realität, keine Ausnahme und eine starke Gruppe bei der Wahl spiegelt das wieder – die Kernwähler Trumps, manche Schätzungen gehen da von bis zu 20 oder 30 Prozent aus, in den Great Plains oft deutlich mehr, im Nordwesten bauen sie bereits an Festungen wie der American Redoubt.
An die Macht!
Donald J. Trump meldet nun: „Wir sind fertig!“ Die Republikaner brauchen die Wahl gar nicht mehr gewinnen. „You don’t need to vote“, man habe so einige „süße kleine Geheimnisse“ im Köcher, erzählt er im Plauderton auf seinen Rallys. Damit sorgt er für Aufmerksamkeit in den gleichen Medien, die schon viel schrieben über die Inhalte des „Project 2025“, wo bis ins kleinste Detail gelistet ist, wie die erzkonservative „Elite“ das Land übernehmen will.
Das Projekt 2025 ist dementsprechend kein Bauplan mehr, man ist bereits viel weiter. Es handelt sich vielmehr um eine konkrete Umsetzungsanweisung, hier finden sich die Details, wie beispielsweise Beamte mit unliebsamen politischen Ansichten ersetzt werden sollen. „Nur für einen Tag“ wolle Trump ein Diktator sein, sagt er, und es ist nicht auszuschließen, dass er das auch genau so meint, den Rest erledigen die Menschen vor Ort, ganz im Sinne ihres Glaubens.
Das das überhaupt möglich ist, dafür gibt es vielerlei Gründe. Zum einen das demokratische Wahlsystem der USA, das im Prinzip seit Beginn der Republik, also über 250 Jahre fast unverändert Bestand hat, es ist Ihnen halt heilig. Im Prinzip haben wir immer noch das gleiche System wie ganz am Anfang, während ihr hier in Europa zahllose Neuanfänge gemacht habt“; erklärt Sarah Mulloy von den Regensburger „Democrats Abroad“ – der Auslandsorganisation der US-Demokraten, die sich um US-Bürger, kümmert, die zeitweise oder wie Mulloy permanent im Ausland leben, „Expats“ (Expatriates) eben, nicht nur aber auch unter den Wählern der Demokratischen Partei.
Veränderung ist möglich
Doch es habe sich auch einiges getan. „So etwas wie in Florida damals, bei Bush vs. Gore, diese endlosen Auszählungen, das könnte heute in der Form nicht mehr passieren, wir haben da viel bessere Technik und es schauen viel mehr Augen genau hin.“
Dennoch zeugt schon der unverrückbare Termin der US-Wahlen (immer der erste Dienstag nach einem Montag im November) von einigem historischen Ballast. Das ist seit 180 Jahren festgelegt, damit alle (damals natürlich nur die Männer) am Sonntag in die Kirche gehen können und danach zum Wahlbüro reiten, das ja auch mal zwei Tage weit weg sein kann. Im November, weil da die Ernte eingebracht ist und es am wenigsten zu tun gibt auf den Feldern.
Die Wahlmänner haben immer noch sechs Wochen Zeit, um nach der Wahl im Bundesland nach Washington D.C. zu kommen – nicht nur die Termine stammen aus einer anderen Zeit, auch die Ansichten der christlich orthodoxen irritieren. Stolz nennen die sich „Christian Taliban“ und sprechen ihren Frauen die grundsätzliche Eignung für so komplizierte Themen wie eine Wahl ab.
Auch ohne Stimmen gewinnen
„Es ist doch total unwichtig, wer wie wählt, viel wichtiger ist doch, wer die Stimmen zählt und wie.“ Dieses Zitat wird gerne Stalin zugeschrieben, doch scheinbar haben sich das auch die US-Republikaner zu eigen gemacht. In dem steinalten System gibt es viele Wege für einen Kandidaten, an die Macht zu gelangen, ohne eine Mehrheit zu haben, fast so, als hätten sich die Gründerväter niemals vorstellen können, dass jemand diese hohe Gut missbrauchen wollen würde.
Zunächst braucht niemand eine Mehrheit unter den Wählern („Popular Vote“), es zählen ja nur die Wahlmännerstimmen, die von jedem Staat nach D.C. entsandt werden. Aber auch deren Anzahl kann wackelig sein, weil Staaten andere Wahlmänner entsenden können als gewählt wurden oder diese schlicht anders abstimmen als sie versprachen (sogenannte „Faithless Electors“).
Oder die Regierung eines Bundesstaates, die überraschend abgewählt wird (wie vielleicht dieses mal in Iowa), hält die Wahlmänner zurück – mit dem Ergebnis einer „Contingency Election“ , wo nur Anwesende nach einem bestimmten Verfahren wählen. Um das zu erreichen, könnten einzelne Staaten, Counties oder Bezirke gezielt Auszählungen durch Klagen verschleppen, Ergebnisse zurückhalten oder mehr, bis das Kontingent eben für den gewünschten Kandidaten ausreicht.
Chaotische Gesetzeslage
Dazu kommt die chaotische Gesetzeslage in den USA. Nicht in allen Bundesstaaten ist die jeweilige Regierung verpflichtet, Wahlmänner gemäß dem Wahlergebnis zu schicken. Ebenso sind die Wahlmänner oft gar nicht verpflichtet, gemäß ihrem Auftrag im „Electoral Commitee“ in Washington abzustimmen, Vertrauenssache unter Ehrenmännern, eben. Beides würde aber ebenfalls zu Anfechtungen und Gerichtsverhandlungen und Verzögerungen und unvollständiger Wahl führen, ebenso wenn ein Staat schlicht niemand schickt.
All das sind denkbare Pfade, vor allem für Swing States, wo Republikaner an der Macht sind, diese aber in dieser Wahl verlieren würden. Viele Beobachter gehen davon aus, dass Donald Trump genau das meint, wenn er von „our little secret“ spricht, das er mit Mike Johnson, dem Sprecher des Repräsentantenhauses teile, auch wenn der Ex-Präsident eher ein „corporate fascist“ ist, Johnson eher christlich-faschistischer Nationalist.
„In den 50 Staaten gibt es insgesamt 10.000 verschiedene Wahlrechtsordnungen.“ Auch Mulloy scherzt: „Es gibt da eine Antwort auf alle Fragen zur Wahl, die ist immer richtig: Das hängt von deinem Bundesstaat ab.“ Und es gibt Fristen, hunderte, wie das Beispiel des wichtigsten Swing States Pennsylvania zeigt und Post-Election Guidelines auf Bundesebene.
Aussichstreiche Schlammschlacht vor Gericht
Egal auf welchem der unzähligen möglichen Pfade, viele Republikaner versprechen sich von einer Schlammschlacht vor den Gerichten einen Sieg, weil am Ende stets der Supreme Court of the United States (SCOTUS) darüber entscheiden würde, wer neuer Präsident wird (verkürzt dargestellt).
Über viele Jahre hat man Mitarbeiter in Stellung gebracht, die die Auszählungen beeinflussen sollen, Gesetze zur Einschränkung von Wahlrechten unliebsamer Gruppen erlassen, Bezirke angepasst („Gerrymandering“) und schließlich ja auch erfolgreich das oberste Gericht übernommen. Von den neun Richtern sind drei erzkonservativ, drei gelten als konservativ und drei als neutral-demokratisch. Entscheiden sie beispielsweise, dass eine Wahl nicht erfolgreich war (zum Beispiel weil zu viele Stimmen fehlen), dann geht die Entscheidung über Präsident und Vizepräsident zurück an die beiden Häuser des Parlaments zur Wahl des POTUS 47.
Vor dem 3. Januar ist das das alte Parlament noch mit einer Mehrheit für Trump, danach das neu gewählte. In den USA würde also bei heutigen Mehrheitsverhältnissen so ein „House Vote“ sehr wahrscheinlich Donald Trump zum Präsidenten küren, unabhängig von den Wählerstimmen oder vom Electoral Vote. Wie auch immer, jede Erklärung eines Kandidaten zum Präsidenten wird sehr wahrscheinlich vor dem SCOTUS landen, unabhängig vom Wählerwillen.
Das alles klingt für Europäer oft kompliziert und fremd, und es ist auch für die krisengebeutelten USA Neuland. Um das besser zu verstehen, haben wir mit Sarah Mulloy von den Regensburger Democrats Abroad gesprochen.
Hallo Sarah! Wie fühlt es sich an, als US-Bürger in Deutschland? Die Bayern rühmen sich ja auch einer langen Geschichte eines Ein-Parteien-Systems mit seltsamen, oft irrationalem Führungspersonal und Korruption, gerade hier in Regensburg.
Sarah: Oft fühlt man sich natürlich beunruhigt und es ist schon stressig, die krassen Geschichten zu hören. Aber auch wenn man sich oft hilflos fühlt, ist genau das der Antrieb für viele von uns, nicht aufzugeben, sondern weiter zu kämpfen. Besser ist es ohnehin, erst mal einen Schritt zurück zu machen und den eigenen Medienkonsum zu hinterfragen. Stimmt das was ich lese überhaupt mit dem überein, was die meisten Menschen erleben?
Gerade die oft „wilden“ Geschichten aus den USA muss man mit Vorsicht sehen. Palastintrigen sind zwar spannend, machen Spaß zu lesen, bringen aber am Ende niemandem etwas, außer Eskalation und Agitation. Sich da einzubringen, in Flame Wars zu antworten, kostet nur Energie und bringt schlechte Gefühle. Man muss heutzutage viele Auszeiten nehmen, ich mache auch viele „Media Breaks“.
Welche Rolle spielt der oberste Gerichtshof der USA bei dieser Wahl? Ist das alles also schon gegessen?
Der oberste Gerichtshof ist wichtig, aber man sollte ihn auch nicht überbewerten – und ich bin keine Juristin. Aber da sitzen drei Erzkonservative, teils religiös motivierte Richter, drei Konservative und drei demokratisch oder neutral denkende Richter. Das ist auch für Trump kein Selbstläufer, vor allem die jungen Mitglieder des Gerichts werden sich genau überlegen, wie sie in Zukunft gesehen werden wollen.
Ob schlechtes Gewissen, Narzissmus oder einfach zukünftige Jobaussichten – deren Willen zum Selbsterhalt oder -schutz darf man nicht unterschätzen, auch nicht bei „Justices“ Barrett, Gorsuch oder Kavenaugh. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass es in den 60er und 70er Jahren auch der SCOTUS war, der die Bürgerrechtsbewegung erst möglich gemacht hat. Wie im Senat und Repräsentantenhaus sitzen da Menschen mit Gewissen und Hintergedanken. Aber wenn die rechtliche (Schlamm-)Schlacht beginnt, ist auch eine Verfassungskrise möglich. Niemand weiß was passiert, wenn der SCOTUS ein offensichtlich falsches Urteil spricht.
Justice Alito ist auch ein guter politischer Freund und gern gesehener Gast von Gloria von Thurn und Taxis hier in Regensburg. Könnten die Republikaner durch Tricks so einen Zustand herbeiführen?
Sarah: Alito ist einer von denen, die schon lange keinen Pfifferling mehr auf die öffentliche Meinung geben, sich mit denen auseinanderzusetzen, bringt nichts. Ein Szenario wo der SCOTUS über den nächsten Präsidenten entscheidet, ist möglich, aber sehr unwahrscheinlich. Dafür müssen viele Rädchen ineinandergreifen.
Ich denke aber schon, dass viele Akteure derzeit versuchen, unwahrscheinliche Ereignisse herbeizuführen, um die Debatte zu vergiften, eine Schlammschlacht herbeizuführen und DNC, Demokraten und die Unanfechtbarkeit der Wahl und ihrer Organe zu diskreditieren. Im Englischen gibt es das Bild von der Todesursache „Tausend Mal am Papier geschnitten“ („death by a thousand papercuts“). Hier stünde das für tausende und abertausende Verfahren gegen Institutionen, mit dem erhofften Ergebnis dass diese jede Glaubwürdigkeit verlieren. Aber man muss auch festhalten, dass sowohl die Organe der Wahl wie auch die Institutionen und die Demokraten dieses Mal weitaus besser auf diese Szenarien vorbereitet sind, viel besser als etwa bei Bush vs. Gore oder der letzten Trump-Wahl.
Ich denke, wenn wir den 5. November sauber und ohne Eskalation überstehen, wird es sehr schwer, das, was die Republikaner letztes mal probiert haben, erneut zu veranstalten. Sollte am Ende der SCOTUS entscheiden müssen, dann wird es stark davon abhängen, unter welchen Umständen er angerufen wurde. Auch wenn es in vielen Staaten eng werden könnte, gibt es überall (unterschiedliche) Regeln, wann die Wahl angefochten werden darf. Das wird natürlich einige seltsame Akteure nicht daran hindern, es trotzdem zu versuchen.
Also dürfte eines der Ziele der Radikalen in der Republikanischen Partei sein, jede verlorene Wahl so unglaubwürdig wie möglich darzustellen. Das läuft ja schon, Stimmen werden diskreditiert (Briefwahl), Urnen angezündet, Zweifel und Wut wird gesät, Trump will das Ergebnis nur anerkennen wenn er gewinnt. Wie können die Demokraten dem begegnen und wann werden wir wissen ob das geklappt hat?
Ich denke, ein Ergebnis am Dienstag oder Mittwoch ist sehr unwahrscheinlich. Schon die ganzen Fristen für die Briefwahl („Poststempel 5. November“) machen das eigentlich unmöglich. Nur ein schneller, nachweisbarer Erdrutschsieg für Kamala Harris könnte jedem Zweifel die Basis rauben. Die Klagen werden dennoch kommen, und der „death by papercut“ beinhaltet auch, dass die andere Seite jedes Manöver wiederholt, das erfolgreich ist oder Erfolg verspricht. Das kann man sich so wie ein inkrementelles Baumdiagramm vorstellen – „Wiederhole jeden erfolgreichen Schritt“ („If successful, then repeat.“).
Viele Deutsche befürchten, dass die Republikaner eine bewaffnete Auseinandersetzung herbeiführen wollen, auch weil ihre Wähler tendenziell ja mehr Waffen hätten. Sind Szenen eines zweiten Bürgerkriegs überhaupt vermeidbar – nach dem 6. Januar sind die Ängste groß?
Sarah: Angesichts der Verbreitung von Schusswaffen in den USA muss ich immer wieder innehalten und tief Luft holen, aber ich bin überzeugt, dass die Mehrheit der US-Amerikaner auch genau weiß, welche Konsequenzen deren Anwendung hätte. Der 6. Januar 2021 war schrecklich und unglaublich, aber es überraschte mich, dass an dem Tag nicht noch mehr Gewalt passiert ist. Trump und seine Vasallen hatten vorher die gewalttätige Rhetorik unfassbar weit getrieben, aber scheinbar gab es nicht viele, die diese entsetzlichen Drohungen umsetzen wollten. Das überrascht, wo die Erzkonservativen doch gezielt die Entfremdung einer desillusionierten weißen, meist männlichen und einsamen Gruppe von ihrem Umfeld vorangetrieben haben. Trotzdem fanden sich unter den Capitol-Stürmern nur sehr wenige, der bereit war, ihr Leben zu riskieren, etwa um für Trump Vice President Pence zu jagen.
Was können wir in Deutschland tun? Wie können wir helfen?
Sarah: Am allerwichtigsten ist es, jeden Bekannten mit US-Pass (auch mit doppelter Staatsbürgerschaft) zum Wählen zu bringen, nicht nur dieses, sondern jedes Mal. Sich zu registrieren ist schwieriger und bürokratischer als es sein sollte, aber man muss halt mit dem Heimatstaat und dem lokalen Election Office Kontakt aufnehmen. Die Leute dort sind hilfreich, freundlich und nett, nur vielleicht gerade ein wenig überarbeitet.
Die Webseite https://votefromabroad.org ist eine gute Anlaufstelle, wo man das „federal absentee voter registration form“ ausfüllen kann und die jeweiligen Vorschriften und Fristen des einzelnen Staates erfährt. Wer Hilfe braucht, dem helfen wir auch gerne, rund um die Uhr über die E-Mail-Adresse voterhelp@democratsabroad.org.
Und was unsere deutschen Freunde angeht: Wir versuchen, die Bedrohung für die amerikanische Demokratie greifbar zu machen. Viele Menschen außerhalb der USA denken immer noch: „Da sind doch nur ein paar Spinner unterwegs.“ Aber die Bewegung der Christlichen Nationalisten ist real, und sie sprechen offen über ihre Absichten.
Vielen Dank, Sarah!
Mr. T.
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Ein sehr interessanter Artikel mit einigen weniger gelesenen Perspektiven. Ganz toll!
Wenn es nicht so undemokratisch wäre, sollte man ja sowohl das aktive als auch das passive Wahlrecht auf Personen beschränken, die keinen Aberglauben anhängen. Wohin religiöse Ideologien führen können, hat man schon oft genug gesehen sieht man gerade jeden Tag und wird man noch so lange sehen, bis diese ganzen Hirnschisse endlich weggeputzt sind.
Ich bin gespannt, ob sich die USA dann in den nächsten Jahren ähnlich entwickeln wie der Iran, wenn das eintritt, was kaum ein normaler Mensch sehen will, aber alles andere als unwahrscheinlich ist. An die Auswirkungen auf den Rest der Welt, ihre Bewohner, ihre Umwelt und ihr Klima mag ich gar nicht denken.
joey
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Ja, Wählen ist immer richtig. Was nun die richtige Wahl ist, werden die US Bürger ganz ohne uns entscheiden.
In den USA finanzieren die “Geldhaber” die Wahlkämpfer. Da drängen sich zahlreiche Verschwörungstheorien auf. Um mal eine anzustechen: Trump hat angekündigt, die Gazprom Pipeline nicht zuzulassen, Biden hat in Pressekonferenz (Anlaß Scholz Besuch) erklärt: “Im Hinblick auf die Gaspipeline Nord Stream 2 sagte Biden, ein russischer Angriff würde ihr Ende bedeuten. Das verspreche er.” Und wumm, ging die Pipeline hoch und die Täter wurden bis heute nich ermittelt. Cui bono müssen wir nun US Fracking Gas kaufen und das gehört dem… nein, nicht Biden. Der gehört offenbar seiner recht ehrgeizigen Frau.
hier der link zur ZEIT https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-02/usa-olaf-scholz-joe-biden-pk-ukraine-krise
Nun sage mir, was der Unterschied zwischen Democrats und Republicans ist. Ach ja, die Democrats waren mal für die brutalrassistische Sklaverei, aber das ist ja schon lange her.
Native
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Geld regiert die Welt, egal wer nächster Präsident(in) Of The United States, „POTUS“ wird. Happyness ist aus! Alle streben nach Happyness und landen dann doch ernüchtert wieder im Job Trott und im Hamsterrad des Lebens.
Markus Feilner
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Vielen Dank!
Ich habe an der Thematik ehrlich seid über acht Jahren gebastelt, lebe mit einer Amerikanerin zusammen und auch so tief involviert. Vor allem 2014/15 habe ich 25 Staaten der USA bereist, von Texas bis Idaho, Kansas und North Carolina, teils beruflich, teils privat. Ich freue mich sehr, dass Regensburg Digital mir hier die Gelegenheit gab, darüber zu schreiben.
Gerade in Deutschland sind ja mehrere Memes sehr verbreitet, denen ich Fakten entgegen stellen möchte:
a) Diese Christo-Faschisten sind Mehrheiten in einigen Staaten , und die sammeln und organisieren sich, e.g. in Idaho. Das sind dort “normale Menschen”.
b) Vor allem das Video von Watkin bringt es auf den Punkt. Die Bedrohung ist real, es sind keine Außenseiter und die Gewalt- und Unterdrückungs-Ideen sind keine Fantasien von politischen Randfiguren. (“Warum braucht meine Frau freie und geheime Wahl, sie muss mir danach ohnehin Zeugnis davon ablegen”, kommt ja im Video vor). Die nehmen die Bibel wörtlich, aber nur das alte Testament.
c) Der Coup läuft in Zeitlupe, aber wie geplant seit 1980, seit Reagan, auch das ist keine Verschwörungstheorie
d) Ich hoffe, die Vernunft ist stark, wenn es um den Waffeneinsatz geht, aber ich bin skeptisch(er) als Sarah. Wir werden sehen, hoffentlich hat sie recht. Seit Jahren habe ich vor einem zweiten Bürgerkrieg unter dem Hashtag #CW2 gewarnt…
Ich poste hier gleich noch ein paar gute aktuelle Filmtipps zum Thema…
Markus Feilner
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Civil War:
https://www.youtube.com/watch?v=JWj_mfU-c5M
Reagan:
https://www.youtube.com/watch?v=7IcAsIvzSaM
The Apprentice:
Markus Feilner
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Noch ein paar Details zu den Wahlmännern:
https://en.wikipedia.org/wiki/Faithless_elector
“As of 2024, 38 states and the District of Columbia have laws that require electors to vote for the candidates for whom they pledged to vote, though in half of these jurisdictions there is no enforcement mechanism. In 14 states, votes contrary to the pledge are voided and the respective electors are replaced, and in two of these states they may also be fined. Three other states impose a penalty on faithless electors but still count their votes as cast.”
M. M. D.
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Danke für den hervorragenden Beitrag und auch den guten Kommentaren!
Das hat meinen Verdacht, den ich schon lange habe, bestätigt, dass die USA weit davon entfernt sind, eine echte Demokratie zu sein. Schon das unmögliche Wahlsystem, dass vielleicht im 18. und teilweise im 18. Jahrhundert seine Berechtigung hatte, verhindert eine wirkliche demokratische Wahl.
Keine der vielen Parteien die noch bestehen, hat eine Chance, ins Parlament zu kommen und schon gar nicht den Präsidenten zu stellen.
Ich würde unser Land verlassen, wenn seit über 50 Jahren nur die CSU, die Politik bestimmt, weil sie immer die meisten Stimmen hat!
Schwan68
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Mal abgesehen davon, daß ich das Thema für einen Regensburger Lokal-Blog fehl am Platze finde: Der Herr Feilner hätte vielleicht 2014/15 besser die 25 Staaten Europas besuchen sollen um deren Zustand mit heute vergleichen zu können.
Auch wäre es gut gewesen, statt nur auf die wenigen christlichen Fundamentalisten zu blicken , sein Augenmerk den islamo-faschistischen Staaten zu schenken, wo die Menschen, die den Koran wörtlich nehmen, tatsächlich in der Überzahl sind. Mittlerweile sammeln und organisieren die sich auch hier und werden mit aller Gewalt als “normale” Menschen dargestellt.
Für die gilt aber auch:
“Die Bedrohung ist real, es sind keine Außenseiter und die Gewalt- und Unterdrückungs-Ideen sind keine Fantasien von politischen Randfiguren. (“Warum braucht meine Frau freie und geheime Wahl, sie muss mir danach ohnehin Zeugnis davon ablegen”
Und wie gesagt, die nehmen den Koran sehr ernst, und die Unterwerfung der Welt unter den Islam ist Programm.
Der Coup läuft auch hier in Zeitlupe, seltsamerweise auch seit 1980, seit der überhasteten Einsetzung Khomeinis durch den Westen als Abwehr gegen die Gefahr einer “roten” Übernahme durch die Volks-Mudschahedin.
Und das ist auch keine Verschwörungstheorie!
Wir werden in Zukunft noch erleben, dass die Frage _Trump oder Harris” völlig unerheblich war.
Das jetzt nur mal als Kontrapunkt zur derzeitig herrschenden Hysterie und Panik in gewissen Ecken.
Mr. B.
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Hallo Schwan, meine Zustimmung haben Sie.
Joey: Danke. Immer wieder ein Gewinn.
Mr. T.
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Schwan88 sieht natürlich jetzt schon wieder die Islamisten bei uns die Macht übernehmen. Dabei sind diese noch so weit weg, es gibt keine nennenswerten islamistischen geschweige denn muslimisch geprägten Parteien hier. Was es allerdings gibt, sind ein paar rechtsextreme und eine neue national-sozialistische Partei hier. Sie sitzen auch schon in Parlamenten und agieren hier als Fünfte Kolonne des Kremls. Genauso gibt es auch schon eine Vielzahl von spaltenden Propagandamedien. Auch medial gibt es noch keine nennenswerte islamistische Bedrohung. Es gibt Islamisten, die fordern auch schon mal ein Kalifat in Deutschland, aber ihre Zahl kann noch lange nicht in Promille ausgedrückt werden. Und so gering ist auch ihr Einfluss – was man von den Evangelikalen in den USA nicht behaupten kann – um somit wieder zum Thema zurück zu kehren.
joey
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@Mr. T.
Islamisten brauchen keine Wahlen und damit auch keine Parteien – sie brauchen nur viele Geburten. Medien haben sie auf arabisch und türkisch.
Markus Feilner
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Na ihr Wort in Gottes Ohr, mein lieber Schwan… (SCNR)
“Wir werden in Zukunft noch erleben, dass die Frage _Trump oder Harris” völlig unerheblich war.” Warum nehmen Sie die Christo-Faschisten und -Nationalisten in Schutz?
Ansonsten halte ich den einseitigen Whataboutism ihrer Antwort nicht für zielführend, dennoch vielen Dank!
Mr. T.
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Das sich abzeichnende Wahlergebnis macht mir ernsthafte Sorgen, da mag ich mich gar nicht mehr mit braunen Fremdenfeinden und ihren dummen Ergüssen abgeben. Bleibt nur zu hoffen, dass Trump mit der Abschiebung von Migranten genug Generationen weit geht, dass er auch raus muss. Bin gespannt, wie die First Nations den Kontinent rocken wenn sie ihn wieder zurückbekommen. Kein Wunder, dass es da soweit kommen musste, wenn man bedenkt, wer das war, der da den Kontinent besiedelt und die Einwohner nahezu ausgerottet und den Rest unterworfen hat. Das waren nahezu alles Menschen, die von der Aufklärung aus Europa vertrieben wurden. Dort haben sie ihren kruden Weltanschauungen weiter frönen können.
Mr. B.
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Zu Mr. T.
5. November 2024 um 20:17 | #
“Es gibt Islamisten, die fordern auch schon mal ein Kalifat in Deutschland, aber ihre Zahl kann noch lange nicht……..”
Diese gehören rigoros ausgewiesen.
Nesrin
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Ah ja, die Erzählung vom großen Austausch*, endlich auch im rd Forum angekommen!
*”Der Begriff Großer Austausch bezeichnet ein Narrativ der Neuen Rechten, das (…) insbesondere die strukturelle Substitution der „autochthonen“ Bevölkerung Europas durch Zuwanderer aus Afrika, dem Nahen und Mittleren Osten beinhaltet. Innerhalb der Neuen Rechten wird dies sowohl als bewusst gesteuerter Prozess, oftmals einhergehend mit verschwörungstheoretischen Aufladungen, aber auch als Ergebnis demographischer Entwicklungen dargestellt.
Durch die „ethnische Zersetzung“ der europäischen Gesellschaften würden kulturelle und ethnische Grenzen erodieren. Mit der langfristigen Abschaffung jeglicher Unterschiede ethnischer und kultureller Art entstehe (…) eine entwurzelte Masse an Individuen, die globalen Profit- und Kapitalinteressen meist nicht näher definierter Eliten zum Vorteil gereichen solle. Oftmals werden die Begriffe „Große Transformation“, „Umsiedlung“, „Bevölkerungsaustausch“ und „Ersetzungsmigration“ als Synonyme verwendet. Insbesondere die synonym verwendete Formulierung „Umvolkung“ stellt eine direkte Referenz auf den gleichlautenden nationalsozialistischen Terminus dar.”
( https://www.verfassungsschutz.de/SharedDocs/glossareintraege/DE/G/grosser-austausch.html )
Daniela
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Jetzt wissen wir, wie es ausgegangen ist. Eine so große Überraschung dürfte es auch nicht sein.
Man darf jetzt hoffen, dass die EU vorab ihre Hausaufgaben gemacht haben.
Wir werden wohl künftig mehr Geld dafür verwenden müssen unsere Verteidigung, die Bundeswehr, auf Vordermann zu bringen.
Man darf an dieser Stelle, schon auch gespannt sein, ob die Ampel gewillt und fähig ist, die Haushaltsetats dementsprechend zu aktualisieren und ggf. die Schuldenbremse neu zu erörtern.
Wir haben sehr angespannte und besorgniserregenden Zeiten entgegen sehen, dies in jeglicher Hinsicht, Export, Energie, Unterstützung für den Wirtschaftsstandort, Krieg in der Ukraine…
Schwan68
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@Markus Feilner
Wo nehme ich Christo-Faschisten in Schutz? Ich bin der Meinung, dass Religion und sonstiger Aberglaube ausschließlich privat zu leben sind und in der Öffentlichkeit und speziell in der Politik, nichts zu suchen haben. Hier im Forum wird aber die Gefahr des weltweiten Islam-Faschismus verniedlicht und fast abgeleugnet.
Diese Gefahr halte ich aber für weitaus realer als die Gefahr eines neuen “christlichen Gottesataates”, womöglich noch mit Inquisition und Hexenverbrennungen.
Ob ihre Darstellungen zielführend sind weiß ich auch nicht. Sehr nd halt ihre Ängste.
Schwan68
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Ich halte auch die Bevormundung durch Autokorrekturen manchmal fur unerträglich und lehne KI ab.
Markus Feilner
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Tja, jetzt wo es entschieden scheint, darf man sagen: Tschüss, westliche Werte, eine Ära ist beendet. Die USA werden freiwillig und in demokratischer Wahl ein radikaler Gottesstaat, wobei das Abstimmungsverhalten hinsichtlich Abtreibungen bemerkenswert ist. Wieder mal zeigt sich, dass Religion auf dem politischen Parkett nix verloren hat. Dumm nur, dass die Trennung Staat-Kirche in den USA dazu installiert wurde, um die Kirche zu schützen, nicht wie bei uns den Staat. Das wird lustig, dort, wenn jetzt die Säuberungen anfangen. Ich bin gespannt ob es dafür auch eines Reichstagsbrandes bedarf, ob die politischen Gegner das ohne Widerstand hinnehmen und welche Form der christlichen Scharia da mehrheitsfähig ist. Trump ist ja Opportunist, Musk auch. Aber ob Katholiken oder Mennoniten in den Himmel kommen, das könnte die Sollbruchstelle werden. Hauptsache man kann Frauen unterdrücken. Unvorstellbar, dass eine Mehrheit von über 50% für diese Positionen stimmt, in einem ehemals aufgeklärten Land. Good-Bye, Lady Liberty, it was nice having known you!
joey
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@Nesrin
ich habe nicht vom “großen Austausch” gesprochen. Es reicht, wenn Islamisten in bestimmten Stadtteilen eine größere Gruppe bilden und dadurch materiell Normen setzen. Eine Demokratie aus wenigen Parteien wie in D nimmt Rücksicht auf größere Minderheiten, weil diese als Zünglein an der Waage plötzlich entscheiden sein können.
Aber ich glaube, wir reden hier ja über die USA.
Trump gewinnt wahrscheinlich. Die Themen von Harris haben nicht gewirkt. Alle Umfragen – besonders die in Deutschland lagen (nach aktuellem Stand) weit daneben. Nun suche die Fehlerquelle.
Markus Feilner
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Mein lieber Schwan, da dürfen wir ja durchaus anderer Meinung sein. Ich denke nicht, dass es sinnvoll ist, islamistische Taliban und faschistisch-nationalistische Alt-Right der USA mit der Schublehre zu vergleichen. Für mich sind die beide gleich schlimm – und in meiner Wahrnehmung werden und wurden (vor allem von Menschen wie Gloria etc.) ja eher die Christen verniedlicht. Wir werden sehen. Gut, dass wir beide für eine säkulare, laizistische Politik sind – das ist ja nicht (mehr) so verbreitet.
Daniela
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@joey
6. November 2024 um 10:52 | #
‘…Themen von Harris haben nicht gewirkt. Alle Umfragen – besonders die in Deutschland lagen (nach aktuellem Stand) weit daneben. Nun suche die Fehlerquelle.’…
Weit suchen müssen wir nicht. ‘USA first’ dürfte wohl der Anreiz für über 50% der Amerikaner sein, es verspricht etwas, was über die sozialen und wirtschaftlichen Schwächen des Landes hinweg tragen soll. Ein Prinzip, dass auch global immer mehr Anhänger in anderen Staaten findet.
Einziger Trost, unter Harris hätte es mutmaßlich ähnliche Tendenz gegeben.
Interessant wird auch die Verbindung zwischen Trump und Putin werden, mutmaßlich schlecht für die Ukraine. Die Auswirkungen auf die Nato – Allianz dürften wohl auch noch für Gesprächsstoff sorgen.
Andreas
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Und die katholischen Fundamentalisten im deutschsprachigen Raum trumphieren: https://www.kath.net/news/85990
PS: Kommentator “Gandalf” dort ist übrigens der Betreiber der Seite … (https://de.wikipedia.org/wiki/Kath.net)
Mr. B.
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Joey, habe in den letzten Wochen auch viele ausländische Medien gelesen.
Ich habe festgestellt, dass fast und ich finde es schon beängstigend, mit Abstand die deutschen Fernseh-Pressestellen fast total daneben lagen.
Der einzige Sender war “Welt”, welcher offensichtlich “insgesamt genauer” beim amerikanischen Volk nachfragte. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wie hier fast überall vorausgesagt, gab es offensichtlich schon länger nicht mehr.
Burgweintinger
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So…, jetzt ist quasi spätestens am 22. Januar 2025 der Russland/Ukraine Krieg vorbei…
Native
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Amerika hat gewählt. Die Frage ist, wen? Die Grand Old Party (GOP) oder den unberechenbaren 🤡 Clown Trump. Herzlichen Glückwunsch für die mehrheitliche Entscheidung in Amerika. Da freut sich die Demokratie über das „Pussy-Grabbing“ (Selbstbestimmungsrecht der Frauen) und wie man ihr sonst noch „an die Wäsche“ will.
„Nur die dümmsten Kälber wählen ihren Metzger selbst!“
Native
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Am 20.01.2025 legt also Donald Trump den Amtseid (Inauguration) des Präsidenten der Vereinigten Staaten, erneut durch Auflegen der rechten Hand auf der Bibel vor dem Kapitol in Washington ab. Man darf gespannt sein, ob er diesmal eine „dritte“ Bibel benötigt, um die Rechtmäßigkeit zu zelebrieren. 😊
joey
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@Daniela
daß eine Regierung erst mal für das eigene Land arbeiten muß, sollte niemanden überraschen, außer ein paar Parteien in Deutschland… Die Wähler wollten einen Wechsel und dafür gab es nur eine Wahlmöglichkeit. Das ist dann eines der Probleme der US Demokratie. Gäbe es drei oder vier Möglichkeiten, wäre mehr Differenzierung drin.
@Mr. B
in vielen Medien wurde offenbar nicht das berichtet, “was ist”, sondern was sich die jeweiligen Journalisten wünschen. Entweder wußten sie es nicht besser (dann sind sie berufsfachlich schlecht) oder sie haben es gezielt falsch berichtet (wie nennt man das…?)
Journalisten dürfen selbsverständlich auch eine Meinung haben und diese in Meinungsartikeln publizieren. Aber Berichte sind nur dann von Qualität, wenn sie nahe an der erkennbaren Realität sind. Die Wähler in den USA haben sich offenbar wenig von den Medien beeinflussen lassen – die Teuerung in den USA ist eine tägliche direkte Realität.
Schwan68
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@Markus Feilner
Wer redet denn von den Taliban? Fällt Ihnen da nichts anderes ein? Wie schlimm sind denn für Sie islamistische Gottesstaaten wie Saudi-Arabien, der Iran, viele afrikanische Staaten und in zunehmendem Maße auch Malaysia, Indonesien und die Türkei?
Daniela
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@joey
6. November 2024 um 14:57 | #
Na ja, es gäbe schon mehr Möglichkeiten der Wahl. Allerdings hat man wohl in Amerika, eines der ältesten Wahlrechte und mit 2 übermächtigen Lagern (Republikaner und Demokraten) den Eindruck, dass…
Schwan68
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@t
“…sieht natürlich jetzt schon wieder die Islamisten bei uns die Macht übernehmen…”
Jetzt vielleicht noch nicht, aber möglicherweise in absehbarer Zukunft, wenn nicht bald dagegen gearbeitet wird.
Sie dagegen erwarten natürlich jetzt schon die “Machtübernahme” durch irgendeine Partei, die nach Ihrer Definition der NSDAP gleich kommt. Naja, wenn Sie das sagen.
Das versuchte kindische Diffamieren durch Zahlenspielereien mit Nazi-Symbolik (88) sparen Sie sich bitte.
Sonst spar ich mir in Zukunft weiterhin das Mr. und die Großschreibung, weil Sie das dann nicht wert sind.
Aus Zucker
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&SCHWAN68 (extragroß geschrieben;) und joey:
Das Problem ist nicht, auf Islamismus hinzuweisen, sondern die Platzierung als Replik auf eine Trump-Kritik. Einem notorischen Lügner, Sexisten und Rassisten, der selbst gegen Minderheiten hetzt. Da muss dann wohl ein: „ja aber“ kommen. Sonst würde es, ja was denn eigentlich? Zu sehr um einen rassistischen Chauvinisten ohne Moral gehen?
Burgweintinger
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“Sie dagegen erwarten natürlich jetzt schon die “Machtübernahme” durch irgendeine Partei, die nach Ihrer Definition der NSDAP gleich kommt.”
https://www.tagesschau.de/inland/rechtsextremisten-festnahme-100.html
war mal wieder ein NSAFDler dabei unter den Festgenommenen…
… was muss eigentlich noch alles passieren, damit der letzte “68er” erkennt, dass die Situation heute nicht soweit von der vor 91 Jahren entfernt ist…
Schwan68
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@Aus Zucker
Nein, es ging nicht um eine “Trump-Kritik”!
Es ging um eine „christlich-faschistische“ oder „christlich-nationalistische“, konservative, rechte Bewegung, die (in den USA) einen modernen Gottesstaat installieren will. Dem gegenüber gestellt wurde die Gefahr, die von den weltweiten islamistischen Bestrebungen ausgeht.
Markus Feilner
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@Schwan69: Sie fragen “Wer redet denn von den Taliban?”
Der Begriff “Christian Taliban” kam von Dritten in den USA auf und wird heute von den in Medien “Christo-faschists” und “Christian Nationalists” genannten Ultraorthodoxen Christen selbst stolz benutzt (wie im im Text verlinkten Video zu sehen). Ansonsten sehe ich keinen Grund, mit Ihnen hier über meine Meinung zu Saudi-Arabien et al zu diskutieren. Darum geht es hier nicht, gerne mal woanders.
Derlei Whataboutism dient ja in der Regel nur dazu, um von der Grundthese ablenken, um Schwächen in der eigenen Methodik und Argumentation zu verschleiern und zu anderen Themen zu bridgen. Bleiben wir doch besser beim Text, den wir hier kommentieren, bei dem Thema bin zumindest ich firm. :-)
Markus Feilner
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Großartige Doku bei Arte, schade dass ich das nicht vor dem Artikel hier gesehen hatte. Da sind auch noch interessante Aspekte drin. “Nihilisten auf dem Vormarsch”, “der kalte Bürgerkrieg läuft seit Jahren”.
https://www.youtube.com/watch?v=AGM3UJoT0q4
Ich kenne linksradikale Antifa-Punks aus den USA, die Trump wählen, weil das System so schneller zusammenbricht. Sic. Aber mei, dort gibt es auch jüdische Neonazis die Hitlerfans sind. Mit beiden habe ich gesprochen. Anekdotisch, ja, aber eine reale Gefahr.
Mr. B.
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Alle Medien lagen in den Wahlumfragen sehr weit weg vom Ergebnis.
Markus Feilner
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“weit weg vom Ergebnis” – das stimmt, das ist spannend. Interessant ist die absolute Zahl der Votes: Trump hat eine Millionen Stimmen mehr als gegen Biden, fast zwölf Millionen mehr als gegen Hillary. Kamala hat 4 Millionen Stimmen mehr als Hillary geholt (und ja im popular Vote gegen Trump gewonnen). aber weil Trump halt 12 Millionen mehr mobilisieren konnte… und wohl im Vergleich zu Biden zehn Millionen Demokraten eine schwarze Frau nicht gewählt haben, hat sie verloren. Die Meinungsforscher in den USA stehen wieder mal vor einem Rätsel, wie schon bei den letzten beiden Wahlen…
Markus Feilner
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Oh, kleiner Fehler: Trump hat eine Million weniger Stimmen als gegen Biden und elf Mio mehr als gegen Hillary. Sorry. @aigo, please correct.
Kepler
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Hier noch eine interessante Analyse zu den Demokraten: https://www.levernews.com/handbook-for-the-politically-deceased/
Schwan68
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@Markus Feilner
Wie sinnvoll ist es, bei drei Wahlen mit unterschiedlicher Wahlbeteiligung, die Zahl der abgebenen Stimmen zu vergleichen?
Wie sexistisch ist es, bei den beteiligten Männern die Familiennamen und bei den Frauen die Vornamen zu verwenden? Kennen Sie die persönlich?
Es heißt ja immer, die republikanischen Wähler von Trump seien dumm und ungebildet, rassistisch sowieso. Das impliziert ja, dass die demokratischen Wähler gebildet und sowieso die besseren Menschen sind.
Wie kann es dann sein, daß 10 Millionen Demokraten eine “schwarze Frau” nicht wählen wollten und diese deshalb verloren hat?
Ist es nicht vielleicht eher denkbar, daß die Mehrheit der Wähler die Politik der Demokraten und ihrer Kandidatin ablehnten?
Ist eigentlich alles was nicht reinweiß ist automatisch “schwarz”? Kann es sein, wenn Sie schon drauf rumreiten (mir wär’s wurscht), daß die besagten 10 Millionen Wähler, darunter vielleicht viele Schwarze, Frau Harris einfach nicht als “schwarz” “lesen konnten”?
Nun ist es, wie es ist, und die Meinungsforscher in den USA (und nicht nur dort) sollten zur Abwechslung mal dazu übergehen, ihre eigenen Erwartungen zu überdenken.
Mr. B.
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Zu Markus Feilner
8. November 2024 um 18:24 | #
Wo sind Sie abgebogen?
Wo informieren Sie sich ausschließlich?
Was darf nicht sein?
Hätten Sie, wie ich, auch einmal die Welt-Reportagen live vor Ort verfolgt, dann war es kein Kopf-an-Kopf-Rennen der Kandidaten.
Ein Trump Sieg war sehr wohl möglich.
Das er seine Gegnerin derart deklassiert, war allerdings nicht zu erwarten.
Luck
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@ Markus Feilner:
Sie behaupten, Harris hätte im “popular vote” gegen Trump gewonnen.
Wie ist das mit 47,x Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen möglich?
Gab es für Informierte, also nicht von den “Qualitätsmedien” hier Infiltrierte überhaupt irgendeinen Zweifel an diesem Wahlausgang?
Warum hat Bezoz in der Washington Post interveniert, was zur Folge hatte, dass keine Wahlempfehlung ausgesprochen wurde?
War dies kein klares Vorzeichen für diesen?
Native
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Klimaerwärmung First!
Wenn die Absicht von Präsident Donald Trump, aus dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen, mit allen negativen Folgen für den Rest der Weltbevölkerung, umgesetzt wird, dann gute Nacht!
Verantwortungslose Dummheit First! Die Folge sind zunehmende Extremwetterlagen, weltweit und die Menschheit wird dadurch extremer und in kürzeren Abständen „gegrillt“. Wen wundert es, wenn weltweit aus Unsicherheit und fehlender Lebensgrundlagen, sich Millionen auf die Flucht begeben. Mit „close the border“ und noch so hohen Zäunen ist das nicht zu lösen.
Schwan68
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@native
_Mit „close the border“ und noch so hohen Zäunen ist das nicht zu lösen.”
Stimmt, dazu muss noch eine weltweite rigorose Geburtenkontrolle kommen.
Wenn das nicht geschieht, dann gute Nacht!
Aber da werden jetzt bestimmt gleich wieder ganz lieb gemeinte Gegenargumente kommen.
Luck
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@ Schwan68:
Was sollte eine rigorose Geburtenkontrolle bewirken, wenn die ersten 100 Mio Menschen einen höheren Ressourcen-Verbrauch haben als die letzten 5 Mrd?
Wer keine Flüchtigen wünscht, arbeitet am effektivsten darin, wenn er sich für wirtliche Lebensbedingungen all over the world einsetzt.
Und das heißt dann auch, sich auf die Folgen eines wie auch immer gearteten oder von wem auch immer verursachten “Klimawandels” anpassend einzustellen und gerade nicht verängstigende Hysterie als Zentral-Parole auszugeben.
Es gibt also, vor allem 3 Losungen zu beachten: Puffer, Puffer, Puffer.
Mr. T.
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Es gibt bereits eine erwiesenermaßen funktionierende Maßnahme für rigorose Geburtenkontrolle: Wohlstand
So lange wir aber systematisch Kontinente nahezu vollständig ausbeuten und deren Bevölkerung weit vom Wohlstand entfernt halten, bleibt deren Bevölkerung nicht viel anderes übrig, als zu versuchen, ihre Altersversorgung auf die früher überall übliche Art zu sichern: mit möglichst vielen Kindern
Wann die Erde überbevölkert ist, also wie viele Menschen sie aushält, hängt vor allem auch davon ab, wie man mit ihr umgeht. Würde man deutlich nachhaltiger leben, sie weniger ausbeuten, wesentlich weniger verbrennen, nicht das galoppierende Artensterben beschleunigen, keine Nutztiere halten, würde die Erde deutlich mehr Menschen vertragen. Alles nichts, was jetzt von Trump und seinen rechtschristlichen, kapitalistischen und russischen Puppenspielern zu erwarten wäre.
Native
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@Schwan68 10. November 2024 um 13:13
Es kommt immer anders, wenn man denkt. Das neue „Erfolgsmodell“ Spaltung der Gesellschaft der alten weißen Männer und der alten weißen Frauen, ist zur Zukunftsbewältigung nicht geeignet. Wir werden sehen!
Markus Feilner
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Klarstellung: Sorry, missverständlich ausgedrückt: Hillary Clinton hatte im direkten Duell nach popular Vote gewonnen, wie Al Gore. 2000. Donald J. Trump hat ungefähr die gleiche Anzahl Stimmen wie gegen Joe Biden. Aber Kamala Harris hat fast 12 Millionen weniger Stimmen bekommen als Joe Biden gegen Donald Trump. Wohl weil eine (schwarze) Frau als Bedrohung gesehen wird, aber sicher nicht nur deshalb. Die Demokraten fragen sich derzeit warum diese Wahl 10-12 Millionen Menschen weniger für sie gestimmt haben. Sorry, wenn das oben missverständlich formuliert war. Für mich überraschend war nur die Höhe des Sieges von Trump und dass es so schnell klar war.
Danke, lieber Schwan für den emanzipatorischen Hinweis! Das mit den Namen war keine Absicht, aber es tut gut, auf eigene Fehler hingewiesen zu werden.
“MrB.” und “Luck” muss ich ja nicht kommentieren, denke ich. Vielen Dank dennoch für die Debattenbeiträge!
Native
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Leistung vs. Leistungslosigkeit Die Illusion vom Aufstieg in den westlichen Ländern beruht auf dem „feuchten Traum“ von Gerechtigkeit für die „Working Pur“ im Hamsterrad. In Wahrheit gilt und galt schon immer: Geld regiert die Welt!
Wir leben nicht über unsere Verhältnisse, sondern über die Verhältnisse anderer.
Schwan68
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@Luck
“wenn die ersten 100 Mio Menschen einen höheren Ressourcen-Verbrauch haben als die letzten 5 Mrd?”
Achso, Sie wollen den letzten 5 Mrd verbieten, auch so einen hohen Ressourcen-Verbrauch anzustreben?
Na dann, mal zu, versuchen Sie es!
Mr. T.
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Das Abschweifen auf die steigende Bevölkerungszahl ist wieder einem genauso rassistischem Motiv geschuldet wie der Verweis auf muslimischen Fundamentalismus. Seit den Forschungen einer lokal bekannten blaublütigen Eugeniker*in weiß man ja, welche Völker lieber schnackseln und schuld an der Überbevölkerung sind.
Wie ich oben schon schrub, Überbevölkerung ist relativ und abhängig vom Ressourcenverbrauch. Herr Feilner hat bereits darauf hingewiesen, bei wem der Hebel angesetzt werden muss, um den Ressourcenverbrauch zu senken. Ob meine These stimmt, dass eine hohe Reproduktion eher mit geringem Wohlstand zusammenhängt, als mit einer genetische bedingten Schnackselfreudigkeit, darüber kann man sich ja mal Gedanken machen.
Native
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Amtseid
„Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohl des Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, Verfassung und Recht wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegenüber allen üben werde. “ Der Eid kann auch mit der Beteuerung „So wahr mir Gott helfe“ geleistet werden.
Dieser Text wurde für alle Bürger, die es noch nicht gehört haben, von der Bundesinnung der Hörakustiker (KdöR) gewidmet. Satire! :-)
Ei der Daus
Schwan68
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“So lange wir aber systematisch Kontinente nahezu vollständig ausbeuten und deren Bevölkerung weit vom Wohlstand entfernt halten, bleibt deren Bevölkerung nicht viel anderes übrig, als zu versuchen, ihre Altersversorgung auf die früher überall übliche Art zu sichern: mit möglichst vielen Kindern.”
Daran ist so ziemlich alles maßlos übertrieben bis falsch. Vom “wir” über “vollständig ausbeuten” bis hin zu der Behauptung “wir” würden “Bevölkerung von Kontinenten weit vom Wohlstand entfernt halten”. Auch der Quatsch mit der angeblichen Altersvorsorge mit “möglichst vielen Kindern” ist nicht haltbar. Früher gab es mehr Kinder, damit wenigstens ein paar das Erwachsenenalter erreichen. Zeigen sie mir eine z. B. afrikanische Frau, die bei der Geburt ihres achten Kindes jubiliert, jetzt sei ihre Rente gesichert.
Die Geschichte mit erst “Wohlstand” führt zu weniger Kinder wird auch schon seit Jahrzehnten erzählt. Wo und wann wurde denn das “nachgewiesen”? In den Achtzigern, als noch halb soviel Menschen die Erde bevölkerten?
Das müsste doch jetzt genau so schnell passieren, wie die Verringerung des CO2-Austosses. Das wird rein rechnerisch nicht funktionieren bei den Zuwachsquoten in manchen Ländern: Wie soll denn Wohlstand geschaffen werden, wenn gleichzeitig 4-8 Kinder ernährt werden wollen.
Ihre Rassismus-Vorwürfe sind übrigens langweilig. Packen Sie sich mal an der eigenen Nase. Den Menschen in den angesprochenen Kontinenten jegliche Eigenverantwortung abzusprechen, ist auch schon ein bisschen rassistisch. Vor allem, wenn Sie denen vorschreiben wollen, so “nachhaltig” wie Sie leben zu sollen.
Mit Ihrem Abschweifen von der steigenden Bevölkerungszahl zeigen Sie nur, daß Sie nicht begriffen haben, dass steigender Wohlstand auch mehr Fläche und Ressourcen erfordert.
Mir wird Angst und Bange vor einer Welt, die nach Ihren Vorschriften möglichst viele Menschen “aushalten” oder “vertragen” soll, nur damit Sie beweisen können, dass ihre Bullerbü/ Heile-Welt-Vorstellungen von Nachhaltigkeit machbar sind.
Sie wollen tatsächlich eine Erde auf der 20.000.000.000 und mehr Menschen rumwuseln sollen? Und gleichzeitig soll aber genug Fläche für Artenvielfalt, etc. und “Wohlstand” vorgehalten werden? Innerhalb welchen Zeitraums soll das passieren?
Nichts davon deutet auch nur ansatzweise auf so eine Entwicklung hin.
Aber die Vorstellung davon ist so schön, und andere Lösungsvorschläge sind halt rassistisch.
Na dann, träumen Sie weiter.
Schwan68
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Ergänzend: Nur dort, wo die Menschen begriffen haben, auch durch staatliche Maßnahmen und Unterstützung, daß mehr für den “Wohlstand” übrig bleibt, wenn weniger Kinder in die Welt gesetzt werden, hat das funktioniert, z.B. in China, auch in Thailand oder Vietnam.