Wohnungsbau im Biotop? Es hängt allein am Stadtrat
Die Öko-Parteien im Stadtrat werden aktiv, der frühere Oberbürgermeister ätzt und der Investor sucht den Dialog: der Alarm, den Naturschutzverbände wegen der möglichen Zerstörung eines Biotops im Stadtwesten geschlagen haben, zeigt Wirkung. Akut steht eine Bebauung zwar nicht an, mittelfristig soll sie allerdings kommen. Die Entscheidung darüber liegt allein in der Hand des Stadtrats. Den will die Verwaltung „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“ über den Sachstand informieren.
Es ist einiges in Bewegung geraten, seit sich drei Naturschutzverbände (Bund Naturschutz, Landesbund für Vogelschutz und DoNaReA ) am Dienstag an die Öffentlichkeit gewandt und vor der drohenden Zerstörung eines Biotops im Stadtwesten von Regensburg gewarnt haben (unser Bericht). Zwar steht eine Antwort der Stadt Regensburg auf eine Anfrage der Verbände bislang noch aus, allerdings hat sich die Bauträgergruppe „Immobilien Zentrum Regensburg“ (IZ) mit einer Stellungnahme zu Wort gemeldet und die Verbände „zum Austausch der Argumente“ eingeladen. Die Pressemitteilung der Naturschützer beurteile man „positiv“, heißt es in dem Schreiben (hier komplett als PDF), das von IZ-Vorstand Reinhard Griebl und Unternehmensgründer Thomas Dietlmeier unterzeichnet ist. „Ihre Initiative hier sehen wir nachvollziehbar und schlüssig.“
ÖDP und Grüne fordern Bericht der Verwaltung
Die Grünen im Stadtrat fordern einen Bericht zum Sachstand im zuständigen Planungsausschuss, die ÖDP verlangt dies ebenfalls und hat sich mit mehreren Fragen an die Oberbürgermeisterin gewandt – der Stadtrat wurde seit 2016 nicht mehr mit dem Thema befasst. Brücke-Fraktionschef Joachim Wolbergs schließlich, unter dessen Ägide als Oberbürgermeister eine mögliche Wohnbebauung auf dem 11.000 Quadratmeter großen Areal mit breiter Stadtratsmehrheit auf den Weg gebracht wurde, hat sich mit einer Video-Botschaft an die Öffentlichkeit gewandt und spricht mit Blick auf den Vorsitzenden des Bund Naturschutz von einer „Schoberer-Showveranstaltung“.
Doch nach einer One-Man-Show sieht es nicht aus, als Raimund Schoberer am Donnerstag zur Pressekonferenz via Zoom einlädt. Eine gerade gestartete Online-Petition hat zu dem Zeitpunkt bereits über 100 Unterstützer. Einhellig sprechen sich während der Konferenz, an der etwa 20 Menschen teilnehmen, sowohl Schoberer als auch Dr. Josef Paukner (DoNaReA), Maria Lichtenauer (Jugend Bund Naturschutz) und Hajo Drießler (LBV) für den Erhalt der Fläche aus. Der Stadtteil sei mit Grünflächen ohnehin unterversorgt, heißt es.
„Bebauung löst Wohnungsproblem nicht“
Das Problem der Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum in Regensburg werde durch die Bebauung solcher Flächen nicht gelöst, sagt Paukner. Da gäbe es genügend versiegelte Areale, die man intelligenter nutzen könne – Paukner spricht kaum genutzte Parkplätze an – und über deren Überbauung man zuvor nachdenken solle. Natürlich müsse es einen Ausgleich der verschiedenen Interessen in einer Stadt geben, aber der Erhalt von Freiflächen zur Naherholung und im Sinne des Klima- und Artenschutzes komme immer wieder zu kurz. „Es kommen Zeiten, da werden wir um jeden Baum und jeden Grashalm im Stadtgebiet froh sein.“
Wie berichtet, war es eine Vorankündigung des IZ in dessen Werbezeitschrift für ein „Quartier West“, die die Verbände auf den Plan rief. Ein Testanruf bei dem Bauträger ergab, dass man dort von einem Baubeginn im Herbst spricht. BN, LBV und DoNaReA hatten deshalb befürchtet, dass bereits bis Ende Februar eine Rodung des Baumbestands auf dem Areal anstehen könnte. Doch so weit ist es zumindest jetzt noch nicht. Das geht aus einer Antwort der städtischen Pressestelle auf eine Anfrage unserer Redaktion hervor.
„Eine Änderung des Zieles obliegt ausschließlich dem Stadtrat.“
Bislang lägen der Stadt keine „Absichten, Anträge oder Genehmigungen für Baumfällungen bis zum 28.02.2021“ vor, heißt es darin. Auch gebe es derzeit kein Baurecht für Wohnen auf dem Areal. Laut dem nach wie vor gültigen Bebauungsplan aus den 80ern ist die Fläche als Gewerbegebiet ausgewiesen – 60 der Flächen könnten demnach bebaut werden. Im Januar 2016 wurden im Zuge der „Wohnbauoffensive“ vom Stadtrat für dieses und zwei weitere Gebiete Bebauungsplanänderungen auf den Weg gebracht, um die Flächen in Wohngebiete umzuwidmen. „Ob dies (…) vor dem Hintergrund der vorhandenen gewerblichen Nutzungen möglich ist, bleibt der vertieften Untersuchung vorbehalten“, heißt es in dem Beschluss (hier die komplette Beschlussvorlage). Und diese Prüfungen sind laut der aktuellen Antwort der Stadt nach wie vor nicht abgeschlossen.
Unmissverständlich teilt die städtische Pressestelle allerdings auch mit, dass nach wie vor an dem Ziel, auf der Fläche Wohnbebauung zu ermöglichen, gearbeitet werde. „Eine Änderung des Zieles obliegt ausschließlich dem Stadtrat.“
„Planungs- und Abstimmungsprozess“ mit dem IZ
Man befinde sich derzeit mit dem neuen Grundstückseigentümer – es ist die IZ-Tochter „Quartier West Grundstücksentwicklungs GmbH & Co KG“ – in einem „Planungs- und Abstimmungsprozess“. Der Stadtrat werde daran „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“ beteiligt. „Die Themen Klimaschutz, Artenschutz, Naturschutz (Biotope, Baumbestand etc.) und weitere Aspekte werden umfassend (Gutachten etc.) abgearbeitet. Im Freiraumentwicklungskonzept ist die Fläche in Teilen (nördlicher Bereich) als Potenzialfläche dargestellt. Dieses Ziel soll auch bei den weiteren Planungen Berücksichtigung finden.“
Auch das IZ versucht in seiner Stellungnahme, begütigend auf die Naturschutzverbände einzuwirken. Zwar weist das Unternehmen einerseits darauf hin, dass sich das Grundstück in Privateigentum befinde. „Eine von Ihnen ausgeführte ‘starke’ Nutzung durch StadtanwohnerInnen ist uns nicht bekannt und nicht zulässig“, heißt es. Man sei aber, ebenso wie der Voreigentümer, von dem das IZ die Fläche nach 2016 erworben hat, von der Stadt darauf hingewiesen worden, dass Grünflächen erhalten und gesichert werden müssten, „soweit diese der Entsorgung von Altlasten nicht entgegenstehen“. Bei besagten Altlasten geht es um Schadstoffe, möglicherweise auch um Kriegsmittel, da die Fläche früher aller Wahrscheinlichkeit nach Rüstungsstandort war.
IZ sieht „Verbesserung der Gesamtsituation“
„Sie können versichert sein, dass wir die Belange des Natur- und Umweltschutzes bei weiteren Entwicklungen im Auge haben – schon allein deshalb, weil auch unser Kunde (Mieter und Käufer) hohen Wert auf eine umweltverträgliche und nachhaltige Wohnnutzung mit hohem Aufenthaltswert legt.“ Man könne daher die Umwidmung des Geländes „durchaus als Chance“ zu einer „Verbesserung der Gesamtsituation“ sehen.
Ob das Gesprächsangebot des IZ an die Verbände auf fruchtbaren Boden fällt, ist bei der Pressekonferenz am Donnerstag noch nicht klar – das Schreiben ist erst kurz zuvor eingegangen und noch nicht allen bekannt. Es herrscht noch die Alarmstimmung, die die IZ-Werbung für das „Quartier West“ ausgelöst hat, obwohl noch gar kein Baurecht für Wohnungen vorliegt. Das sei auch eine Art, Druck auf Verwaltung und Politik auszuüben, um eine Entscheidung im Sinne eines Bauherrn herbeizuführen, heißt es.
Ein Park nach dem Vorbild von Fürst Anselm?
Das ausgegeben Ziel ist aber ein Erhalt des Biotops. Raimund Schoberer erinnert an Fürst Anselm und Konrad Heinrich von Dörnberg, die eigens Grün- und Naherholungsflächen für die Bürgerinnen und Bürger von Regensburg geschaffen hätten. Das sei zwar lange her, aber Vorbilder könnten beide in diesem Punkt auch heute sein. Und wenn die Stadt dafür kein Geld in die Hand nehmen wolle, dann könne ja auch ein Firmenname über dem Parkeingang stehen.
Mr. T.
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Auf dem Bild ganz oben sieht man schön, wie ausgedünnt der Bewuchs mittlerweile ist. Zuvor war das Biotop sehr dicht mit Büschen zwischen den Bäumen bewachsen. Die sind fast alle im letzten Jahr entfernt worden. Es wurden bereits Tatsachen geschaffen. So viel zum Biotop.
Uli
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Ich werde auch unterschreiben. Nicht, weil ich was gegen das IZ oder wen auch immer hätte, oder einfach nur um dagegen zu sein, sondern weil, wie Hr. Schoberer schon sagt, es durchaus realistisch ist, dass wir in 50 Jahren froh sind, noch solche Plätze zu haben . ( hatten wir das hier nicht schon mal? Altstadtfreunde und so ? … )
Ich wär dafür, dass man das Areal mit einer hohen Mauer umgibt und einbruchssicher macht. Dann einen Wettbewerb unter den Schulen startet, mit dem Ziel ein generationenübergreifendes Projekt zu realisieren. Es könnten bsw. In Kooperation mit Regensburger Unternehmen eine Art Natur-BigBrother entstehen. Nachhaltig, mit durch Solarenergie autarken Webcam-Livestreams ( Dallmayr®, R-KOM®,.. ) oder oder, oder… generalisiert formuliert: mit der Zielgabe mit der Natur zu interagieren, ohne sie zu demontieren.
XYZ
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Das Gelände gehörte wahrscheinlich auch zum ehemaligen Rüstungsgelände der Messerschmittwerke, u.a. ME 262. Ob Gewerbe- oder Wohngebiet ist m.E. nicht entscheidend, es gibt auch kaum störende Gewerbebetriebe: entscheidend ist, dass mal wieder zugebaut werden soll zu Lasten einer nahegelegenen Grüninsel, und das aufgrund einer jahrzehntealten und ersichtlich überholten Planung.
Tom Mayr
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Naturschutz ist wichtig. – Konzepte für ökologisches Bauen, für umweltfreundliche Architektur sind wichtig. Der Bedarf an Wohnungen ist gegeben. – An dieser Stelle keinen Wohnungsbau zuzulassen, ist nicht nachvollziehbar. Wenn nicht hier bauen, wo sonst?
XYZ
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Kommentar gelöscht. Abseitig.
Peter Steinringer
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Ich fürchte diese Stadt wird erst dann wieder lebenswert sein wenn ein bestimmter ehemaliger Oberbürgermeister eine neue Heimat gefunden hat.
da-moartl
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Das Gelände ist ein verwahrloster Schandfleck inmitten größerer Wohngebiete. Nur noch ungepflegtes mittleres Unterholz und praktisch keine wirklich großen und wertvollen Bäume. Ich frage mich schon, was man an diesem Gelände als “Naturschützer” finden kann. Der Westbadpark mit “open-end” bis zur Prüfeninger Fähre und darüber hinaus ist einen Steinwurf entfernt; da werden sich die Anwohner gaaaaanz bestimmt in einem solchen Mini-“Biotop” aufhalten. Man kann´s wirklich übertreiben.
Anna Sollenberger
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Ich wohne von besagtem Ort keine 200 Meter entfernt, und das Framing der Umweltschutzverbände und ähnlich politisch-ideologisch ausgerichteter Verbände empfinde ich fast schon als schlechten Witz.
“Einziges grünes Biotop inmitten von verdichteter Infrastruktur”, “in einem Stadtteil wo es eh kaum noch grüne Orte zur Sauerstoffproduktion und zur Naherholung gibt?”
Ja verdammt, was werfen die bitte ein? Keine ~250 Meter entfernt – praktisch in Sichtweite! – beginnt der riesige Donaupark mit recht wildem Westbadweiher, Donauufer und Naabeinmündung (auf der Mariaorter Seite), ausgiebigigen Grünanlagen samt Bäumen im Überfluss, daran angrenzend die Schillerwissen ostwärts sowie ein direkter Übergang zu den Mattinger Höhenzügen bis runter nach Bad Abbach westwärts, auf der anderen Flußsseite die Winzerer Höhen!!!
Wenn sich diese Gegend durch die Abstinenz von Grün auszeichnen soll, dann ist die Regensburger Altstadt und das Osten-/Kasernenviertel dieser Logik nach der Vorhof der Hölle!!!
Nur für Leute, die nicht in wirklicher Natur fernab der Stadt aufgewachsen sind, wirkt dieses seit Jahrzehnten schlecht gepflegte Überwucherungsareal als Biotop. Für alle anderen ist es das ziemlich zwielichtige Grundstück – keine 5 Meter von einer stark befahrenen Straße auf zwei der vier Seiten umgeben – ein Zielobjekt recht “unterschiedlich orientierter” Kundschaft, bei der sich eine Frau ab der Dämmerung zweimal überlegt, ob sie den Trampelpfad querfeldein nimmt um auf die andere Seite zu kopmmen, oder nicht eher den Bürgersteig und Fahrradstreifen Luftlinie 10 Meter weiter draußen an der hauptstraße Richtung Lilienthalstraße.
Der Naherolungsfaktor dieser Karikatur eines Biotops ist 0,000000. Leute, die nicht dort wohnen, lassen sich einen Bären aufbinden. Niemand verweilt dort! Niemand!
Unfaßbar….
Uli
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Ach, ich hab was vergessen. Der generationsübergreifende Wettbewerb müsste natürlich jedes Jahr auf s neue vergeben werden.alle Klassen, die Lust und die Kompetenz ( oder auch nicht…;-) ) haben, bewerben sich. Ausgewählt wird von einer jury, bestehend aus bestandenen Projektklassen, die einen Bezug zu dem Gelände haben.
Raimund Schoberer Bund Naturschutz
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Sehr geehrte Damen und Herren,
lassen Sie uns gemeinsam dafür werden, dass hier ein rund 2 Hektar großer „Natur-, Klima- und Erholungspark Westenviertel“ entsteht. Das Areal ist jetzt schon wertvoll und hat ein unwahrscheinliches Entwicklungspotential.
Herr Dr. Paukner sagte bei der Pressekonferenz: „Es kommen Zeiten, da werden wir um jeden Baum und jeden Grashalm im Stadtgebiet froh sein.“ Ich hoffe dass es nicht so schlimm kommt. Aber: auf dem Areal stehen hunderte z.T. stattliche Bäume und sonstiges Grün zentral in einem Stadtquartier. Wenn nicht hier, wo dann soll man sich für den Erhalt einer Freifläche einsetzen? Sauerstoff, Klimainsel, Biodiversität und Naherholung. Diese Freifläche ist und bleibt wichtig.
Bitte unterstützen Sie uns, unterschreiben Sie unsere Petition!
Danke
Raimund Schoberer
1.Vors. Bund Naturschutz KG Regensburg
R.G.
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” Keine ~250 Meter entfernt – praktisch in Sichtweite! – beginnt der riesige Donaupark”
Klasse Argumentation. Weg mit den Beserlparks in Nähe der Häuser, Schluss mit Dachterrassen und Hausgärten, beginnt doch praktisch überall keine 250 m oder 20 km entfernt das allerechteste Biotop!
Rollatorfahrer, kleinere Kinder, 250 Meter oder viele Kilometer hin und zurück schafft ihr locker!
Und zur Klärung, nur wertvolle Bäume sind welche, Teakholz, Mahagoni und Eisbeere, aber nur die aus zertifizierter Regensburger Parkwirtschaft zählen!
peter sturm
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stimmt, eine one-man-show war es nicht.
es handelt sich eher um eine außer rand und band laufende truppe, vor deren eiferern mich etwas gruselt.
wie man gegen wohnbebauung i n einer stadt sein kann ist mir ein rätsel. die ausgeleierte floskel von „intelligenter nutzen“ hilft den wohnungssuchenden nicht viel.
auch gewerbe ist innerhalb einer stadt willkommen, schließlich wollen wir auch was arbeiten bevor wir uns „naherholen”.
ich hoffe stadt und stadtverwaltung bleiben bei ihrem besonnenen handeln.
Sandra
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Diese Fleckchen Erde hat sich, besonders entlang des Trampelpfads , über die Jahre zu einer nachhaltigen Müllkippe entwickelt. Vielleicht hätte man sich bereits früher darum kümmern sollen.
Kalli K.
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Natur in der Stadt wird überall zerstört. Werte Herren von Bund Naturschutz, LBV und DoNaReA, bitte kümmert euch um die Zerstörung des “Naherholungsgebiets” im Norden von Regensburg. Mitten durch die Wege, Felder, Spielflächen für Mensch und Tier durch Brutstätten von (geschützten) Vögeln, Lebensgebiete von (geschützten) Tieren solleine Straße für schwere Lastwagen gebaut werden um eine neue Schule auf die Spitze des SallernerBerges neu zu bauen , wo die normalen Straßen durch die Wohngebiete der besseren BungalowBesitzer nicht für die dreckigen und lauten Lastwagen führen können. Die Menschen haben sich erfolgreich aufgelehnt und die “dummen” Bürger vom Norden und die Pflanzen- und Tierwelt müßen das jetzt ausbaden. Sträucher, Bäume, Blühwiesen und Felder müßen weichen, den Menschen dort wird das einzige Flekchen Natur dort , wohl für immer, verbaut.
Harry
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Ich finde das Argument der Wohnraumknappheit bestenfalls zynisch. Regensburg wächst dynamisch, weil es wachsen darf. Wenn sich aufgrund der Attraktivität des Standorts dauernd neue Unternehmen niederlassen, dann kommen mehr Leute her, die mehr Wohnungen brauchen. Dadurch wird Regensburg attraktiver!!! – Für noch mehr Kunst/Kultur/Bäder/Sporthallen/Shoppingzentren/ und die Bürger etc.. pp.., dann kommen noch mehr Unternehmen hinterher. Merkt das denn eigentlich keiner, dass da die Politik hochgradig deppert sein müsste, wenn sie das verhindern wollen würde? Nein, Wachstum in florierenden Gegenden ist keine Kunst. Ein Gleichgewicht zu finden dagegen schon. Bei diesen Mehrheitsverhältnissen im Stadtrat gehe ich allerdings davon aus, dass die Wucherung weiter befeuert wird.
Dugout
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@R.G.:
” Weg mit den Beserlparks in Nähe der Häuser, Schluss mit Dachterrassen und Hausgärten,”
Da ist ihr Temperament mal wieder mit ihnen durchgegangen. Aber sie haben ja bekannterweise, einen Hang zum Drama.
Sie werden, am” Biotop” zwischen REWE-Markt, Infineonparkplatz, Bayernwerkverwaltung und ein-zwei Bürogebäuden, gar nicht so viel Anwohner finden, die näher als 250m dran sind am selbigen.
Eine handvoll Doppelhäuser und drei Wohnblocks, das wars.
Oder glauben sie die Herrschaften vom Rennplatz und “La Serena” machen sich auf den Weg über den Roten-Brach-Weg, zum chillen? Die haben selber genug Grün ums Haus und zwischen drin.
Das Altersheim an der Lilienstraße übrigens auch.
Mr. T.
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Wenn der Platz für dringend notwendige überteuerte Eigentumswohnungen so knapp ist, frag ich mich warum Hundertfünfzig Meter weiter am Roten-Brach-Weg eine noch größere rote Brachfläche liegt. Die wäre schon entbiotopisiert.
JJ
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“Bei besagten Altlasten geht es um Schadstoffe, möglicherweise auch um Kriegsmittel, da die Fläche früher aller Wahrscheinlichkeit nach Rüstungsstandort war.”
Das Gebiet war Teil der Messerschmitt GmbH Regensburg und Ziel der amerikanischen Bomber am 17.8.1943. Es ist davon auszugehen dass hier noch Material gefunden wird!
Ich seh das Projekt pragmatisch: Regensburg Zuzug ~2000 Personen pro Jahr => wir brauchen deshalb in Regensburg deutlich mehr bezahlbaren ökologischen Wohnraum für alle. Das bedeutet für mich viel Wohnraum auf kleiner Fläche. Häuser mit bis zu 10 Stockwerken sollten auch wegen der Flächenversiegelung zumindest zur Diskussion stehen. Das Projekt an der Alfons-Bayerer-Straße macht es vor! Außerdem muss die PKW Stellplatzregelung für Neubauten in urbanen Gebieten überdacht werden.
gretchen
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Harry gebe ich Recht.
@JJ: Bitte dann aber auch zehnstöckige Gebäude im Westen, Burgweinting, Graß, Leoprechting und so weiter einplanen und da nicht aufregen, wenn in solchen Gebieten mal 3 Etagen vorgesehen sind und neben die schönen kleinen Bungalows und Einfamilienhäuser bezahlbarer Wohnraum geschaffen wird.
Hänschen
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Was die richtige Nutzung für dieses Grundstück vermag ich nicht zu beurteilen. Wenn ich richtig erinnere, wurde über die Nutzung schon öfters diskutiert. Dass das Grundstück bisher unbebaut ist, ist wohl darauf zurückzuführen, dass die Voreigentümerin keine Vorstellung zur Nutzung hatte und keinen Ärger mit den Naturschutzverbänden wollte. Das könnte sich jetzt rächen, weil die im Bebauungsplan festgesetzte jetzt entschädigungslos aufgehoben oder geändert werden kann. Der Stadtrat ist grundsätzlich frei in seiner Entscheidung.
Mr. T.
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Wäre mal interessant, von wem das IZ das Grundstück wann zu welchem Preis gekauft hat. Und seit wann hier eine solche Bebauung möglich wäre.
Stefan Aigner
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@Mr. T
Steht einiges im Text. Gewerbegebiet seit 1988; Änderungsantrag für B-Plan Januar 2016; Kauf IZ nach 2016
Mr. T.
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Danke für die Lesehilfe, Stefan Aigner! Der Voreigentümer war nicht zufällig auch eine IZ-Tochter, oder? Und dann ist die Frage, ob der Informationsstand bezüglich der Auflagen bei Verkäufer und Käufer auch derselbe war. In Randsp…, äh Regensburg ändert sich ja gern mal ein Status kurz nach einem Eigentümerwechsel.
Skyrider
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Ich hab mir das Grundstück, weil ich in der Nähe war, heute von außen, mal angesehen. Das Unterholz wurde hier, wie schon geschrieben, stark ausgedünnt. Entweder wurde das aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht erledigt, oder um einfach Tatsachen für eine Bebauung zu schaffen. Trotz alledem, sollten die verantwortlichen Mitglieder des Stadtrats darüber nachdenken, ob einer Wohnbebauung, oder einer “grünen Insel” inmitten eines “Gewerbegebiets” der Vorrang einzuräumen ist. Das Roden ist auf 3 Tage erledigt, das Wachsen solcher Bäume, 30 Jahre. Wobei ich aber vermute, dass die Entscheidung zugunsten der Bebauung bereits gefallen ist…….
Kernel
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Es war mal schön im Westen zu wohnen. Mittlerweile ist dieses Gebiet aber auch sehr verbaut und die Lebensqualität nimmt leider sehr ab. Warum muss also noch der letzte Rest Natur zerstört werden? Damit das nächste einfallslose und langweilige Baugebiet in Regensburg ein paar Bauträger noch reicher macht. Nein Danke. Auch unsere Kinder und Kindeskinder wollen noch Natur und keine billigst gebauten und teuerst verkauften Häuser und Wohnungen haben.
JJ
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@ Kernel : „Auch unsere Kinder und Kindeskinder wollen noch Natur und keine billigst gebauten und teuerst verkauften Häuser und Wohnungen haben.“ auch meine Kinder sollten in Regensburg einen bezahlen Wohnraum finden, ganz gleich welches Einkommen sie dann bekommen werden. Ich wohne auch im Westen. Es wird aber immer teurer…
Es liegt alles an der Politik viel bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Dieses Gebiet ist meiner Meinung nach kein Biotop und daher nutzbares Bauland. Mit Bauvorschriften könnte man viel erreichen. Ist aber scheinbar von der Stadt nicht gewollt.
Burgweintinger
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@JJ “auch meine Kinder sollten in regensburg einen bezahlbaren Wohnraum finden,”
der war gut!
JJ, Sie glauben doch nicht allen Ernstes, dass dies an dieser Stelle passieren wird?!
ich tippe auf einen Wohnraum m² Preis von 7.500 bis 9.000!
Auf jeden Fall bezahlbar, gleich welches Einkommen…. pfff
Piedro
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Werden in Regensburg überhaupt Wohnungen gebaut n(oder wenigstens geplant), die für den Alg2-Bezug “angemessen” sind?
Für einen Alleinstehenden 50qm x 6,60 € = 330,00 €
Für zwei Familienmitglieder 65qm x 6,09 € = 395,85 €
Für drei Familienmitglieder 75qm x 5,99 € = 449,25 €
Für 4 Familienmitglieder 90qm x 6,02 € = 541,80 €
Sind solche Bestandswohnungen erhältlich?
XYZ
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R. Schoberer gestern 06.39
Finde Ihren Beitrag sehr trefflich, auch Klima-Insel: das bedeutet dass nicht alles zugebaut werden darf, zumal bei der geografisch bedingten Lage von R in einem Kessel, wo frische Luft nur beschränkt von der Donau kommt.
Aigner 18.31
Sehr Interessant dass der BPl 2016 geändert wurde – gab es da irgendwelche ‘Verwicklungen’ gleich welcher Art?
idefix
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Nach dem Freiaumentwicklungskonzept Regensburg (Stadtratsbeschluss vom 30.01.2020) sind die öffentlichen Grünflächen entsprechend der unterschiedlichen Erholungs- und Nutzungsansprüche nach ihrer Größe in vier Kategorien gegliedert: Diese sind Nachbarschaftsgrün, Wohngebietsgrün, Stadtteilgrün und Stadtgrün. Für diese Grünflächenkategorien sind spezifische Einzugsradien festgelegt.
Kriterien für erholungsrelevante öffentliche Grünflächen in Regenburg sind:
Nachbarschaftsgrün: Flächengröße: o,1 – 1 ha; Einzugsradius: 250 m (5 min Fußweg)
Wohngebietsgrün: Flächengröße: 1 – 7 ha; Einzugsradius: 500 m (10 min Fußweg)
Stadtteilgrün: Flächengröße: 7 – 15 ha; Einzugsradius: 1000 m (20 min Fußweg; 10 min Radweg)
Stadtgrün: Flächengröße: über15 ha; Einzugsradius: 2000 m (40 min Fußweg; 15 min Radweg)
Es fällt auf, dass im Stadtwesten östlich und westlich der Autobahn kaum wohnungsnahe öffentliche Flächen für Nachbarschafts- und Wohngebietsgrün vorhanden sind. Der Westen ist insgesamt bis auf die großen Stadtgrünflächen Stadtpark und Donaupark auffallend unterversorgt. Insofern wurde die Handlungsempfehlung im Freiraumkonzept beschlossen, dass die noch nicht bebaute Fläche „Quartier West“ als Potentialfläche Grün auszuweisen ist. Danach sollen die Potentialflächen nach Möglichkeit einer grünen Entwicklung zugeführt werden. Sie bieten die Möglichkeit die wichtige Grünflächenversorgung im direkten Wohnungsumfeld zu verbessern. Insbesondere für momentan unterversorgte und dicht bebaute Bereiche wie den Stadtwesten ist eine grüne Entwicklung des heutigen Grünbestandes als Nachbarschaft-/Wohngebietsgrün wichtiger als eine renditeorientierte dichte Wohnbebauung, die sich der Normalbürger, ob als Eigentum oder zur Miete, ohnehin kaum mehr leisten kann.
Mr. B.
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Zu idefix
24. Januar 2021 um 18:13 | #
“Insbesondere für momentan unterversorgte und dicht bebaute Bereiche wie den Stadtwesten ist eine grüne Entwicklung des heutigen Grünbestandes als Nachbarschaft-/Wohngebietsgrün wichtiger als eine renditeorientierte dichte Wohnbebauung, die sich der Normalbürger, ob als Eigentum oder zur Miete, ohnehin kaum mehr leisten kann.”
Für Normalbürger sind diese Baugebiete m. E. auch nicht gedacht!!! Bräuchte es denn sonst immer wieder nicht öffentliche Sitzungen im Stadtrat und anschließend weiß dieser dann von nichts? Und, es sind doch immer wieder die auffälligen Bauträger, oder täusche ich mich????
Kalli K.
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Kann sich auch wer für die Erhaltung des Naherholungsbebietes in Regensburg-Norden einsetzen? Eine Baustraße soll erst direkt durch die Wohngebiete Sandgaße und Außiger Strasse und dann direkt durch die Felder und Wiesen und Hecken zur Schule SallernBerg führen. Und wahrscheinlich dann auch das Baugebiet Riesengebirgs Str. erschließen und dann für immer bleiben. Dort leben viele geschützte Tiere.
Desaströse Kommunikation » Regensburg Digital
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[…] beim „Quartier West“ rührt ein Gutteil der Aufregung von Naturschutzverbänden (mehr dazu) daher, dass entsprechende Pläne nicht von städtischer Seite bekannt gemacht, geschweige denn zur […]