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Wird Wolli langsam wild?

„Die CSU ist regierungsunfähig, man muss sie ablösen.” Joachim Wolbergs fängt langsam an Tacheles zu reden.	Foto: Schmülling Die zwei der sieben Zwerge der hiesigen CSU (auch bekannt als „Junge Ortsvorsitzende”), die Samstag Vormittag am Arnulfsplatz vor der Kneitinger-Brauerei plötzlich aus dem Boden wuchsen, waren um 16 Uhr wieder verschwunden. Respekt vor der SPD, die um diese Zeit im Kneitinger-Salettl mit ihrer lokalen Prominenz aufmarschierte, um mit den Bürgern zu sprechen? Egal, die Zipfelbemützten hinterließen jedenfalls praktische Gegenstände im Sinne von Opfergaben an den politischen Gegner: grün-gelbe Topfschwämme mit dem aufgeklebten Motto: „Wir lösen Verkrustungen!” Dinge, die sich auch Menschen anderer politischer Orientierung gerne mit nach Hause nahmen. Zum SPD-Bürgergespräch waren vielleicht 50 Leute gekommen. Weil es sich um Probleme im Innerer Westen handelte, präsentierten sich auch die entsprechnden Kandidaten: Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Christa Plentinger-Beer und Thomas Witzgall. Hochmodern war der Powerpoint-Dia-Vortrag, mit dem Urgestein Norbert Hartl Neues zu städtischen Bauplanungen vorstellte. Bei der Entwicklung der bald freiwerdenden Bahnareale im Stadtwesten gehen die Meinungen von CSU und SPD auseinander. Hartl lehnt entschieden eine Verlängerung der Klenzestraße über die sogenannte Lessingbrücke ab. Die Lessingstraße würde dadurch zur viel befahrenen Durchgangsstraße. Der zusätzliche Verkehrslärm wäre den Anwohnern nicht zuzumuten. Außerdem würde ein Brückenbau in den umliegenden Kleingartenanlagen für über 40 Parzellen das Aus bedeuten. Auf dem ehemaligen Rangierbahnhofgebiet favorisiert die SPD 600 neue Wohnungen, 20 Prozent davon Sozialwohnungen. Gefordert werden auch Grünflächen entlang der einstigen Gleise und ein Nahversorgungszentrum. Bei den Themen Jahnstadion und RKK ergriff dann OB-Kandidat Joachim Wolbergs das Wort. An der alten Stelle solle das Stadion, unabhängig vom jeweiligen sportlichen Erfolg des SSV Jahn, aufgelöst, die städtische Fläche verkauft und eine neue Arena an der Franz-Josef-Strauß-Allee errichtet werden, allerdings ohne Leichtathletik-Laufbahnen. Günstig wäre, dass das dortige Gelände im Besitz des Freistaates sei. Der ideale Standort für ein RKK sei die Friedensstraße. Hauptargument für Wolbergs: „Die Regensburger werden diesen Standort vermutlich nicht bekämpfen.” Ein RKK im Stadtpark sei jedenfalls nicht hinnehmbar. Dazu ergänzte Parteivorsitzende Margit Wild, dass z.B. die Ostdeutsche Galerie erst vor wenigen Jahren teuer saniert worden sei. Zur schlechten Park- und Wendesituation vor der Städtischen Sing- und Musikschule in der Kreuzgasse sagte Wolbergs, dass er das Problem kenne. Die Schule solle in das Planquadrat „Kultur” am Donaumarkt umziehen. Der Donaumarkt sei geeigneter Standort für die neue vierte Sparte des Theaters Regensburg, das Kinder- und Jugendtheater „Regenbogen”. Wolbergs heraus, dass die SPD vor allem die Lebenslagen der Menschen in Regensburg verbessern wolle. Bei der Ansiedlung von Zukunftstechnologien müsse viel mehr als bisher der Bereich regenerative Energien berücksichtigt werden. Nötig sei außerdem ein Technologiepark in den jetzigen Liegenschaften der Bundeswehr. Im Gegensatz zum Wahlprogramm der SPD sei das jüngst verabschiedete Programm der CSU „eine reine Bilanz und weist nicht in die Zukunft”. Wolbergs meinte schließlich zusammenfassend: „Die SPD kämpft nicht für eine große Koalition. Die CSU ist regierungsunfähig, man muss sie ablösen. Und die CSB ist eine Tarnliste der CSU.”

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