Wir haben es geschafft!
PM der Stadt Regensburg
Die Kompetenzagentur Regensburg – eine Beratungsstelle für junge Menschen, die zwischen Schule und Beruf stehen – zeigt, dass Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen kein Grund für Resignation sein muss. Die Kompetenzagentur unterstützt besonders benachteiligte Jugendliche, damit sie ihren Platz in Beruf und Gesellschaft finden.
Den eigenen Berufsweg zu finden, ist für viele Jugendliche schwierig. Wenn dann noch problematische Lebensumstände hinzukommen, wie ein fehlender Schulabschluss oder ein Ausbildungsabbruch, soziale und familiäre Probleme oder individuelle Beeinträchtigungen, kann der Übergang von der Schule in den Beruf für Jugendliche zu einem kaum lösbaren Problem werden.
Mit Hilfe der Kompetenzagentur Regensburg ist es auch dieses Jahr sieben Jugendlichen gelungen, einen Schulabschluss zu erlangen. Davon konnten vier Jugendliche den Qualifizierenden Mittelschulabschluss und drei Jugendliche den Erfolgreichen Mittelschulabschluss bestehen. Der Kurs wurde mit acht Teilnehmern durchgeführt.
„Dass sich junge Menschen trotz vieler Widrigkeiten noch einmal aufmachen, um ihren Schulabschluss nachzuholen, ist wirklich beeindruckend“; so Oberbürgermeister Joachim Wolbergs. Für die Jugendlichen ist das Bestehen der Prüfungen oft ihr erstes Erfolgserlebnis.
Gezielte Förderung
Um die Jugendlichen gezielt fördern zu können, wird in einer Gruppe mit maximal acht Teilnehmern unterrichtet. Somit kann auf jeden von ihnen individuell eingegangen werden. Dieses Kursmodell hat sich als sehr erfolgreich erwiesen.
Neben dem Unterricht werden die jungen Menschen sozial-pädagogisch begleitet. Zu dieser Begleitung gehört unter anderem die gemeinsame Erarbeitung einer beruflichen Perspektive.
Seit 2011 haben vier Kurse mit insgesamt 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmern stattgefunden. Davon haben 24 an einer Prüfung teilgenommen. Zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten dabei den Qualifizierenden Mittelschulabschluss und acht den Erfolgreichen Mittelschulabschluss erreichen.
14 Teilnehmer erlernten anschließend einen Ausbildungsberuf. Fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis vermittelt, fünf besuchen eine weiterführende Schule, zum Beispiel Bürofachschule, und drei Teilnehmer besuchen eine berufsvorbereitende Maßnahme.
Insgesamt gesehen ist es nur eine kleine Gruppe, die nicht in der Regelschule oder im HASA- Kurs der VHS/EBW/KEB zum Erfolgreichen oder Qualifizierenden Mittelschulabschluss geführt werden kann. Für diese jungen Menschen braucht es jedoch eine Möglichkeit der schulischen Qualifizierung, um sich auf dem Arbeitsmarkt behaupten zu können. Mit einer über 80-prozentigen erfolgreichen Abschlussquote ist die Kompetenzagentur sehr zufrieden.
Hintergrund
Die statistischen Erfahrungen zeigen, dass zwischen sechs und acht Prozent aller Jugendlichen die Schule ohne Abschluss verlassen. Von dieser Gruppe bleiben wiederum 70 Prozent ohne Schulabschluss. Von der Gruppe, die den Hauptschulabschluss erreicht hat, sind es nur 32 Prozent, die ohne Berufsabschluss bleiben.
Keinen Schulabschluss zu haben ist gleichbedeutet mit „diskontinuierlichen Erwerbskarrieren“. Deshalb leistet sich die Stadt freiwillig einen solchen Kurs, weil die Kosten-Nutzen-Rechnung eindeutig zeigt, dass junge Menschen mit Schulabschluss die Sozialsysteme weniger belasten.
Foto: Stadt Regensburg/Peter Ferstl