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Weg frei für erstes Genossenschaftsprojekt

Pressemitteilung der NaBau eG Weg frei für erstes Genossenschaftsprojekt „Haus mit Zukunft“ entsteht in Regensburg-Burgweinting Mit der Zustimmung des Regensburger Stadtrates zum Grundstückserwerb der NaBau eG ist nun der Weg frei für Regensburgs erstes genossenschaftliches Wohnprojekt. Die Genossenschaft für nachhaltiges Bauen und nachbarschaftliches Wohnen wird auf dem 3.100 Quadratmeter großen Areal in Regensburg-Burgweinting ein Mehr-Generationen-Wohnprojekt errichten, das in mehrerer Hinsicht zukunftsweisend ist. Was in Städten wie München, Hamburg oder Berlin schon seit langem üblich ist, lässt sich nun auch in der Oberpfalzmetropole verwirklichen: Bauen und Wohnen in Gemeinschaft! Selbstbestimmt wohnen 30 bis 36 Wohnungen in hoher Qualität und mit hohem energetischem Standard sollen bis Ende 2013 an der Kirchfeldallee entstehen. Die Planungen, die die späteren Bewohner gemeinsam mit dem Architekturbüro Fabi durchführen, haben bereits begonnen. In monatlich stattfindenden Planungstreffen werden wichtige Entscheidungen über Gemeinschaftsbereiche, Bau- und Energiestandards sowie mögliche Wohnungstypen in der Gruppe getroffen. Großer Wert wird auf nutzerorientierte Planung, Barrierefreiheit sowie familien- und behindertengerechte Gestaltung der Wohnungen gelegt. Aber auch die Themen Wohngesundheit, Ökologie und Energieeffizienz spielen eine große Rolle bei den Überlegungen der Genossenschaftsmitglieder. So ist eine Zertifizierung des Gebäudes nach dem DGNB-Qualitätsstandard in Silber angestrebt, um das Thema Nachhaltigkeit nachvollziehbar zu dokumentieren. Die Ziele beim Energiestandard sind hochgesteckt: Die anspruchsvollsten von der KfW geförderten Standards für ein Effizienzhaus 40 sollen noch unterschritten werden. Mit dieser Vorgabe konnte sich das geplante „Haus mit Zukunft“ von 350 Bewerbern unter die ersten 20 Teilnehmer im bundesweiten Modellvorhaben „Auf dem Weg zum EffizienzhausPlus“ der Deutschen Energie-Agentur (dena) platzieren. Zusätzliche Gemeinschaftsräume und Betreuungseinrichtungen werden ein langfristiges Wohnen in guter Nachbarschaft zu konstant niedrigen Mieten und Betriebskosten ermöglichen. Dadurch lässt sich eine verlässliche Basis zur Altersvorsorge schaffen. Pilotprojekt Inklusion Es ist ein Recht aller Menschen mit Behinderung, in gleicher Weise wie andere Menschen zu wählen, wie, wo und mit wem sie leben und wohnen möchten. Dies bestätigt u.a. Artikel 19 der Behindertenrechtskonvention – Inklusion ist das Stichwort, das hier in ein lebendiges Beispiel umgesetzt werden soll. Um ein selbstverständliches Wohnen in einer ganz normalen Nachbarschaft fern jeglicher Heimsituation anbieten zu können, werden von der Lebenshilfe Regensburg e.V. Wohnungen im NaBau-Projekt geschaffen. Im Gespräch sind vier bis sechs Einheiten für Menschen mit Behinderung, die im Rahmen von „Ambulant unterstütztes Wohnen“ betreut werden. Mit der Zusammenarbeit der Lebenshilfe und der NaBau soll ein erstes inklusives Wohnprojekt als Pilotprojekt für die Region errichtet werden. Preiswerter Wohnraum entsteht Die Genossenschaft hat bewiesen, dass sich das Bauen und Wohnen in Gemeinschaftseigentum bestens eignet um preiswerten Wohnraum zu schaffen – und das ohne subventionierte Grundstückspreise! Denn die späteren Bewohner, die gleichzeitig Miteigentümer der Genossenschaft sind, zahlen nur die tatsächlichen Kosten – die NaBau eG hat sich per Satzung der Wohnungsgemeinnützigkeit verschrieben und muss keine Renditen für Gesellschafter oder Kapitalanleger erwirtschaften. Das führt zu dauerhaft konstanten Mieten, die hier mit unter acht Euro kalkuliert sind und die nach Abbezahlung des Projekts um den Zinsanteil für das Fremdkapital reduziert werden können. Genossenschaftsmitglieder können auf lange Sicht somit quasi mietfrei wohnen. Und sie können nicht gekündigt werden, da sie ein dauerhaftes Nutzungsrecht erwerben. Zudem reduziert sich die zweite Miete, da Teile der Hausverwaltung von der Gemeinschaft übernommen werden und die Ausgaben für Heizung und Warmwasser durch den hohen Energiestandard gedeckelt sind. Vorteile für die Kommunen Die hohe Wohnsicherheit, günstige Mieten und stabile Nachbarschaften machen das genossenschaftliche Wohnen auch für die Kommunen attraktiv. Deshalb wird auf Initiative der Bundesregierung das genossenschaftliche Wohnen seit Ende April 2006 durch die Förderung des Erwerbs von Genossenschaftsanteilen an Wohnungsgenossenschaften im Rahmen des Wohneigentumsprogramms der KfW (Nummer 134) unterstützt. Wohnungsgenossenschaften sind eine Wohnform, die zwischen Eigentum und Miete liegt. Die soziale Entwicklung und Stabilisierung in den Stadtquartieren kann davon positive Impulse erhalten, so eines der zentralen Ergebnisse des Forschungsfeldes „Modelle genossenschaftlichen Wohnens“. Bei Vergleichen in finanzieller Hinsicht zwischen dem Erwerb von Eigentumswohnungen von Bauträgern mit einem genossenschaftlichen Wohnprojekt mit zukunftsweisendem Energiekonzept und weitreichender sozialer Ausrichtung wird man feststellen, dass das Genossenschaftsmodell mit seinen Dauerwohn- und nutzungsrechten und mietfreiem Wohnen im Alter weitaus günstiger ist und zudem der Kommune soziale Folgekosten spart. Bei den auf nachbarschaftlichem Engagement und gemeinschaftlichem Wohnen ausgerichteten Genossenschaften helfen sich die Bewohner in den verschiedenen Lebenssituationen untereinander. So werden beispielsweise Kinderbetreuungen und Haushaltshilfen für pflegebedürftig gewordene Bewohner aus den eigenen Reihen organisiert. Angesichts der sich veränderten demografischen Situation sind nach Ansicht des Zukunftsrates der Bayerischen Staatsregierung neue Formen des intergenerativen Zusammenlebens sowie der Unterstützung auf Gegenseitigkeit von großer Bedeutung. Der Zukunftsrat der Bayerischen Staatsregierung sieht in Genossenschaften daher einen wichtigen Partner der Kommunen zur Erfüllung ihrer Aufgaben. Genossenschaften als Innovationstreiber „Genossenschaften versorgen ihre Mitglieder mit dauerhaft kostengünstigem Wohnraum und befördern mit ihrer gemeinschaftlichen Organisationsform spezielle Wohnmodelle. Aus Sicht der Landeshauptstadt München ist es sinnvoll, solche Projekte zu unterstützen, da hierbei innovative Ideen, sei es im Bereich einer zukunftsweisenden und ökologisch orientierten Bauweise oder neuer, gesellschaftlich wünschenswerter Formen des gemeinschaftlichen Wohnens erprobt und gelebt werden.“ So die Münchner Stadtbaurätin Prof. Dr. Elisabeth Merk. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Landeshauptstadt genossenschaftliches Bauen bei der Baurechtsschaffung, der Grundstücksausschreibung sowie mit speziellen Darlehen fördert. In Regensburg sind nach der Entscheidung, das städtische Grundstück in der Entwicklungsmaßnahme Burgweinting an die NaBau eG zu verkaufen, die Türen ebenfalls für derartige Innovationen offen: Das Modell der jungen Genossenschaften bietet den Bewohnerinnen und Bewohnern die Möglichkeit, sich selbstbestimmt sicheren und auf lange Zeit preiswerten Wohnraum zu schaffen. Die Bürgerinnen und Bürger kommen dadurch aus ihrer passiven Konsumentenhaltung heraus. Sie werden vom Wutbürger zum Baubürger (Matthias Schuster, Tübinger Modell). Und sie schaffen über ihren eigenen Wohnraum hinaus für sich und andere ein attraktives Lebensumfeld, da Infrastruktur entsteht, die einen Mehrwert für das gesamte Quartier bietet (soziale Rendite). Interessenten – junge Familien, Menschen im Ruhestand, Alleinerziehende, Paare oder Alleinstehende, Menschen mit Behinderung – können jederzeit noch in das zukunftsweisende Projekt einsteigen, da erst ein Drittel der möglichen Wohnfläche vergeben ist. Info: Die nächsten Planungstreffen sind am 10. Dezember 2011 und am 14.Januar 2012 jeweils um 10.00 Uhr im Gemeinschaftshaus Allmeind in der Minervastraße 1.

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