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Mann tötet Ehefrau im Stadtsüden

War Femizid Mord?

Seit Montag muss sich ein 56-jähriger Mann vor dem Landgericht Regensburg verantworten. Im Oktober 2020 tötete er in der gemeinsamen Wohnung im Regensburger Stadtsüden seine 47-jährige Ehefrau mit etlichen Messerstichen. Die Staatsanwaltschaft sieht darin einen Mord aus niedrigen Beweggründen.

Der Angeklagte räumt ein, seine Ehefrau getötet zu haben. Einen Mord sieht er darin nicht. Foto: om

„Der Tag begann normal.“ Der Angeklagte Hazir S. lässt seinen Verteidiger Julian Wunderlich eine Erklärung über den 08. Oktober 2020 abgegeben. Es ist der Tag, an dem der heute 56-Jährige seine Ehefrau tötete. Neben Randdetails im Vorfeld und Nebensächlichkeiten nach der Tat, enthält die Erklärung auch ein Geständnis und Hinweise auf das Motiv des Täters. Allerdings sieht sich S. nicht als Mörder. Die Schilderungen seines Anwalts gehen in Richtung Totschlag.

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Angeklagt ist Hazir S. am Landgericht Regensburg wegen Mordes. Die Zweite Strafkammer unter Vorsitz von Dr. Michael Hammer hat für den Prozess fünf Verhandlungstage angesetzt. Am Montag sagen Polizeibeamte und der rechtsmedizinische Sachverständige aus. Nächste Woche sind unter anderem auch die Kinder von Täter und Opfer – die als Nebenkläger auftreten – sowie weitere Familienangehörige als Zeugen geladen.

„Persönliche Schande und Ehrverletzung“

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, aus niedrigen Beweggründen Drita S. in der gemeinsamen Wohnung in der Regensburger Humboldtstraße mit 14 Messerstichen ermordet zu haben. Weil er Anrufe einer unbekannten Nummer auf dem Handy seiner Ehefrau wahrnahm, hätten „aus seiner Sicht“ Kontakte zu anderen Männern im Raum gestanden. Dies habe er laut Anklageschrift „als persönliche Schande und Ehrverletzung“ empfunden, „der er nur noch durch [die] Tötung [der Ehefrau] begegnen konnte.“ Die Anrufversuche konnten in den Ermittlungen dem Bruder der Getöteten zugeordnet werden, der eine neue Telefonnummer hatte.

Hazir S. sei bewusst gewesen, „dass er zu unbegründeter Eifersucht neigte und seine Ehefrau bereits in der Vergangenheit zu Unrecht des Ehebruchs bzw. mangelnden Gehorsams bezichtigt und körperlich angegriffen hatte“, so die Staatsanwaltschaft. Die Gewalt betraf nicht nur die dreifache Mutter. Zuletzt hatte etwa die gemeinsame Tochter knapp anderthalb Monate vor der Tat einen Gewaltschutzbeschluss gegen Hazir S. erwirkt. Er soll sie mit einem Messer bedroht haben und durfte die Wohnung zunächst nicht mehr betreten.

Trennung wäre „Schmach und Schande“

Aus Sicht des Angeklagten sei die Ehe ein „Hoch und Runter“ gewesen. Man habe immer wieder gestritten. Seine Frau habe ihm gesagt, dass sie ihn „von Anfang an gehasst“ habe. Doch er wollte ein „guter Ehemann und Vater“ sein. Allerdings wäre es wohl „die bessere Alternative“ gewesen, wenn man sich rechtzeitig getrennt hätte.

In seinem sozialen Umfeld hätte eine Trennung „Schmach und Schande“ für ihn bedeutet. Deswegen habe er für diesen Fall zwar auch mit einer Rückkehr in den Kosovo geliebäugelt, es aber nach seinem letztmaligen Rauswurf doch noch einmal „probieren wollen.“ Wenn das nicht geklappt hätte, hätte er Regensburg verlassen, so S., der nach eigener Auskunft seit 28 Jahren in Deutschland lebt. Nun ist Drita S. tot.

Angeklagter verlagert Schuld in Richtung Tochter

Mit den beiden Söhnen und der Ehefrau hätte das Familienleben funktionieren können, ist sich der 56-Jährige sicher. Das Problem sei aber die erwachsene Tochter gewesen, die ihren Gewaltschutzantrag nicht zurückziehen wollte. Sie habe ihm einen Zettel mit Bedingungen übergeben, was er ihr nicht mehr vorschreiben solle. Dabei sei es um Dinge gegangen wie alleine in die Stadt gehen zu dürfen oder nicht zu einer bestimmten Uhrzeit nach Hause kommen zu müssen. Ihre Brüder hätten mehr gedurft als sie. Das stimme schon, so S., aber „so ist es eben in seiner Kultur“. Durch die Erklärung seines Verteidigers versucht der Angeklagte die Schuld am Tod der Mutter in Richtung seiner Tochter zu verlagern.

Bei der Tat habe sich die „Wut und Demütigung“ durch die Frau gegen ihn hochgeschaukelt. Sie habe seine Familie beschimpft und irgendwann im Streit ein Nudelsieb nach ihm geworfen. Dann habe er zu einem Messer gegriffen, das er ihr zunächst den Hals stach. Dann setze seine Erinnerung aus.

„Absoluter Vernichtungswille“

Der 56-Jährige habe in „absolutem Vernichtungswillen“ mit einem über 20 Zentimeter langen Messer auf sein Opfer eingestochen, heißt es in der Anklage. Drita S. ist letztlich an massivem Blutverlust gestorben, nachdem mehrere wichtige Gefäße und der Rückenmarkskanal durchtrennt beziehungsweise verletzt wurden.

Wie S. seinen Anwalt erklären lässt, sei er kurz nach der Tat zur Polizeiinspektion Süd gefahren und habe sich gestellt. Dort – das sagen Polizeibeamte aus – habe man die Schilderung, S. habe gerade seine Frau getötet, zunächst für „eine psychische Sache“ gehalten. Bis eine Streife den blutüberströmten Leichnam tatsächlich in der Wohnung im Stadtsüden gefunden habe.

Der mutmaßliche Mörder sei auf der Dienststelle ruhig, sachlich und „gar nicht emotional oder aufgebracht“ gewesen. Eine Abfrage im polizeilichen Informationssystem ließ die diensthabende Polizistin aufhorchen und die Situation ernst nehmen. Sie fand darin bei Hazir S. einige Einträge von Gewalt im häuslichen Bereich.

Die Verhandlung wird am kommenden Montag fortgesetzt.

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Kommentare (16)

  • Privatfrau

    |

    Zitat: … so ist das eben in seiner Kultur… Zitatende.
    Da lebt er nun seit 28 Jahren in Deutschland und redet sich auf seine “Kultur” raus.
    Einzig logische Konsequenz: lebenslänglich mit anschließender Sicherungsverwahrung bis Exitus.
    Alternativ gäbe es in seiner “Kultur” sicher noch eine bessere Lösung ohne Schmach und Schande.
    Wie heißt nochmal “Vendetta” auf kosovarisch?

  • Privatmann

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    Ob Eifersucht kulturell bedingt ist oder ob hier der Angeklagte die Kultur als Ausrede für außerordentliche Eifersucht und Besitzdenken vorschiebt, dazu kann der Gutachter mehr als ich beitragen. Das Gericht wird darüber befinden, ob es hier niedrige Beweggründe erkennt oder nicht. Doch solche Taten gibt es auch in der “christlich-abendländischen” Welt zur Genüge. Und für Sicherungsverwahrung ergeben sich keine Anhaltspunkte.

    Probleme habe ich mit dem Terminus “Femizid”. Wenn jeder Mord an einem weiblichen Opfer “Femizid” ist, ist durch den Begriff nichts gewonnen. Der Täter tötete nicht aus allgemeinem Frauenhass, sondern aus Eifersucht auf eine ganz konkrete Partnerin. Konkreter und forensisch hilfreicher wäre da der “Intimizid”.

  • Antifascisti

    |

    Ein abscheuliches Verbrechen, dass sich „seine Kultur“ inzwischen auch im Kosovo, zum Glück durch mutige, emanzipatorische Frauen welche sich nicht mehr von derartigen Patriarchen bevormunden lassen ist leider auch spurlos an ihm vorübergezogen.

    Ich hoffe er bekommt die gerechte Strafe durch die Justiz und seine Familie, auch wenn ich eigentlich grundsätzlich ein Gegner von Abschiebungen bin, plädiere ich einem solchen Fall ihm seine hoffentlich lebenslange Freiheitsstrafe im Kosovo verbüßen zu lassen.

  • Gscheidhaferl

    |

    Oh je… Also ich wäre froh, wenn wir uns darauf einigen könnten, dass bei uns niemand getötet und schon gar nicht ermordet werden darf. Auch aus angeblichen ‘kulturellen Gründen’ nicht. Und es interessiert mich nur bedingt, ob andere es auch tun oder nicht. Bei uns darf es einfach nicht zu Tötungen oder Morden kommen. Punkt.

    Und ‘Femizid’ bezeichnet einfach ‘die Tötung einer Frau’. Intimizid wäre analog dazu ‘die Tötung von Intimität’. Und darum geht es hier – glaube ich – nicht.

  • Robert Fischer ÖDP

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    Mein tiefstes Beileid den Angehörigen. Dann auch noch als Nebenklagende aufzutreten muss hart und belastend sein.

    @Gscheidhaferl: Ich hoffe doch, dass man sich darauf einigen kann.

    Die Frage die sich mir stellt ist, wie kann man Frauen in solch toxischen Beziehungen besser schützen, ohne sie zu bevormunden? Ich meine, die Anzeichen gibt es bevor solche Morde geschehen ja fast immer.

    Und oft hört und liest man, die Polizei kann erst etwas machen, wenn etwas passiert ist. Doch Gesetze kann man ja auch anpassen.

    Ich könnte mir eine Art Schutzprogramm, wie bei Zeugen vorstellen für akute Bedrohungen. Muss ja nicht für immer sein, manchmal langen wenige Tage.

    Wenn eine Frau ein Kontaktverbot erwirkt hat, eine spezielle Nummer oder ein spezieller Hilfeknopf mit GPS, der die Polizei sofort alarmiert, wenn sich nicht ans Kontaktverbot gehalten wird.

    Und natürlich Frauenhäuser ordentlich finanzieren. Soweit ich weiß wurden hier politische Versprechungen auch nicht eingehalten.

    Das wären meine naiven männlichen Vorstellungen dazu. Gibt es dazu schon konkretere Forderungen von NGOs oder ähnliche Organisationen?

  • R.G.

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    Bitte seht wenigstens Ihr hier von dem verharmlosenden und “akademisierenden” Statistikwort “Femizid” ab. Lasst euch nicht in diese Falle locken.

    Vorher redete man uns ein, man solle “Blutrache” sagen oder “bei denen ist das so Gesetz”, nicht Mord. Jetzt Femizid, so wie Insektizid. Quasi weibliches Insekt aufgetaucht, totgemacht mit dafür entwickeltem Abwehrmittel.

    Taten müssen klare Worte bekommen.
    Es ist die Vernichtung eines Lebens und Zerstörung seiner Familie, nichts sonst. Die Frau geschlachtet, weil er zu feig war, ein neues Leben zu beginnen, in der Heimat oder hier.
    Das ist böses und sinnloses Kaputtmachen. Ein richtiger Mann tut das nicht. Ein starker Mann tut das nicht.

    Nur wenn man es nennt, was es ist, kann sich etwas ändern.
    Dieser Mann hat ein Leben zerstört, seine Ehre zerstört, die Ehre seiner Kinder zerstört.
    Er hat Leben ruiniert, statt stark zu sein.

  • Gscheidhaferl

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    Jedem seine Meinung, aber bevor das Gericht nicht darüber geurteilt hat, finde ich den Begriff Femizid (der sich wahrscheinlich eher an die im anglo-amerikanischen Raum übliche Terminologie anlehnt; da werden Tötungsdelikte unter ‘Homicide’ zusammengefasst), zwar etwas gespreizt, aber in Ordnung. Er vermeidet die Vorverurteilung. Was einem Pressebericht grundsätzlich gut zu Gesicht steht.

    Dass das Fremdwort im Deutschen schauderhafte Assoziationen wecken kann, ist mehr als nachvollziehbar. Aber wahrscheinlich auch eine Frage, welcher Generation jemand entstammt.

    Aber vielleicht wäre es ohnehin hilfreicher der von Robert Fischer aufgeworfenen Frage nachzugehen, wie Frauen künftig besser vor entsprechend gewalttätigen Männern geschützt werden können. Es gab ja wohl auch in diesem traurigen Fall genug Warnzeichen. Wieso konnte der Mann dann nicht rechtzeitig gestoppt werden?

    Diesen Fragen wird in Kommentaren auch nicht wirklich zielführend nachgegangen werden können. Aber bevor wir uns über Begrifflichkeiten verkämpfen…

  • R.G.

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    @Robert Fischer ÖDP
    ” Ich meine, die Anzeichen gibt es bevor solche Morde geschehen ja fast immer.”

    Nach meiner privaten Statistik, hören wir bei den verhandelten Mordenzunehmend, dass Männer vorher bereits wegen Gewalt weggewiesen worden waren oder fürchteten, auf die Straße gesetzt zu werden wie ein Bekannter eines Bekannten.

    Schlampig gesagt, es sieht für mich so aus, als könne die Wegweisung könnte Morde fördern.

    Wegschauen und so tun, als hätte die Methode ganz sicher nicht versagt und beschwichtigend ein neues Wort erfinden, in der die Opfer zynisch “Nummer 17 in diesem Jahr”, oder “der 19. Femizid” genannt werden, verstärkt das Dilemma, weil es unseren Rechtsstaat dümmer aussehen lässt, als es wäre, wenn wieder Juristen Gesetze machten und nicht Sozialarbeiter und Berater.

    Wegweisen ohne Hinweisen wird nicht funktionieren, ohne noch mehr getötete Frauen zu riskieren.
    Wo sollen die weggewiesenen Männer hin? Sich besaufen, dabei den Zorn immer stärker spüren und dann…?
    Klären wir das, wo soll ein weggewiesener Mann einen Schlafplatz und Männerberatung, von Mann mit Werten zu Mann mit Werten, finden?
    Wie binden wir die Popen oder Hodschas, Sportvereins- oder Fitnesstudiotrainer oder die Partieführer in der Firma, in die Vermittlung der Hilfsadressen und in die Beratung ein?

  • Privatfrau

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    @Privatmann
    Dann schlage ich Uxorizid vor.
    Nur – ab wann wird’s dann albern?

  • R.G.

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    @Privatfrau
    Nicht nur albern, sondern respektlos wurde es, als man von heute auf morgen in der Sozialarbeit von Tötung oder Mord auf die Bezeichnung “Femizid” wechselte. Wer sich plötzlich einbildet, im Alltagsgebrauch und gegenüber der Presse wie ein Wissenschaftler bei einer Facharbeit reden zu müssen, kann sich gerne um die eine freie Dozentenstelle auf der Uni bewerben oder auf die viele offenen Plätze in der Putzkolonne.

    Ich wurde mal von Menschen aus einer Seniorenresidenz kontaktiert, statt der üblichen drei Menüs gebe es nun schon seit Tagen nur Billigessen, Nudeln mit Tomatensauce und Nix, Knödeln mit Päckchensauce und Nix. Mir schwante Böses. Und wirklich, auf sehr konkrete Nachfrage erfuhr ich, es sei eine große länderübergreifende Konferenz im Hause geplant, mit Sozialarbeitern und Führungskräften im Pflegebereich. Es kreißten also die Gebirge dreier Länder, ein jedes entzog dadurch eine halbe Wochenarbeitszeit vom eigenen Arbeitsplatz. Man fraß sich am Gratis Buffet satt. Wo man wohl die Lebensmittel eingespart hatte? Doch nicht vom Patientenmenü?
    Danach wurden die Mäuslein der Konferenz geboren, es hießen die Portierlogen nun Fäzilliti Mänätschmänts, und wer das als neunzigjähriger Bewohner nicht mitmachte, wurde als aggressiv dargestellt. Statt Frühstück musste man an eine Art Bar, viel zu hoch für die Leute, und um sein Guudi bitten. Der Portier war nun ein Kiii Mänätscher, das Pflegepersonal zog statt Uniform Alltagskleidung an, es beschrieb jeden als verwirrt, der es nicht erkannte und beim Vornamen nannte, aber bitte korrekt, Mochammed, nicht Mohammed, Nadalija und nicht Natala. Alles Vorwände, um sich den Klienten bzw. Patienten ferner fühlen zu können.
    Die Leute durften nicht mal mehr im Foyer sitzen, das war jetzt ein Gast dot Haus. Man sollte sich nicht mehr zum Spaziergang abmelden, sondern musste sagen, ich logge mich aus.
    Aber ab der nächsten Konferenz gab es wieder neue Worte und Bezeichnungen, alles Herrschafts-, Entfremdungs-, und Unterdrückungsriten. Und bunte Prospekte, in denen die stets moderne Ausrichtung prahlerisch vorgestellt wurde.

    Ich fordere für jeden im Pflege, Beratungs- und Sozialbereich tätigen Inländer als Qualifikation die Absolvierung eines Deutschkurses für Ausländer, damit man in ihrer Branche wieder Deutsch sprechen lernt.

  • Gscheidhaferl

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    …erinnert sich noch jemand, worum es in dem Artikel ging?

    Also soweit ich es verstanden habe: Um die Frage, ob der beklagenswerte, von ihrem Mann herbeigeführte Tod einer Frau ‘nur’ eine Tötung oder doch ein Mord war. Die Verteidigung versucht durch Rückgriff auf die angebliche kulturelle Prägung seines Mandaten dem Mordvorwurf der Staatsanwaltschaft zu begegnen. (Ich persönlich hoffe, dass diese Strategie nicht zu einem entsprechenden Erfolg führt.)

    Was für Assoziationen irgendwelche Begriffe bei Einzelnen Zeitgenossen auslösen, oder wie nützlich SozialarbeiterInnen in der Altenhilfe sind… das sind mitunter ja ganz spannende Fragen. Aber ist das hier wirklich der passende Ort dafür? Angeblich macht uns ja alle der Tod der Frau so betroffen…

    Mich (und soweit ich ihn verstanden habe, Herrn Fischer wohl auch) beschäftigt zu dem, dass es solche Meldungen, von bereits im Vorfeld wiederholt auffällig gewordenen männlichen Gewalttätern, immer wieder gibt. Wie kann es sein, dass diesen Männern nicht rechtzeitig Einhalt geboten wird und deren Frauen das dann wieder und wieder mit ihrem Leben bezahlen müssen? Da stimmt doch irgendwas nicht. Und so kann es doch eigentlich auch nicht bleiben, oder? Gibt es hier zufällig jemanden, der dazu was sagen kann?

  • R.G.

    |

    Die Kosovaren in meiner nachbarschaftlichen Umgebung sagen, der hat sich sein Leben versaut, er hätte sich doch scheiden lassen können. Sie verdienen allerdings als Zulieferer sehr gut.

    Zwei Töchter einer vom Gatten, dem Vater der Mädchen, ermordeten Frau, erklärten, jener Tod wäre vermeidbar gewesen. Der westliche Rechtsstaat habe die Mutter vor dem Mord mit Ansage nicht geschützt. Blutrache wäre Gesetz, wo ein Staat Recht und Ordnung nicht garantiere. Deshalb sei das auch im Kosovo nur in ausgesuchten Gegenden noch Brauch, und nur dort, aber doch nicht, wenn man hier arbeite, weiterhin.
    Man hätte ihre Mutter herausehmen und irgendwo beschützen müssen, und dem späteren Täter stärkere Folgen aufzeigen müssen für seine Drohungen und Taten.

    Wie sollen Beratungsstellen, die selbst an die Theorie des Femizids oder der kulturtypischen Blutrache glauben, dem einzelnen Gewalttäter in seiner Not und Gefährlichkeit sehen und ihm helfen wollen?
    Wir wissen, mit der Verknappung leicht leistbarer und schnell verfügbarer Wohnungen steigt die Wahrscheinlichkeit einer “blutigen Scheidung durch Tötung der Partnerin”.
    Alkohol und Drogen sind mächtige Verstärker.
    Die Gesellschaft frauenfeindlicher Freunde kann zu Tötungen anstacheln.
    Es gibt, wo Männer ausschließlich nach ihrer Herkunftsgegend ihre Fortgehmöglichkeiten wählen, z.B. in Moscheen für hauptsächlich Moslems kosovarischer Herkunft, keine Hinweise auf Angebote für Anti-Gewalttraining, oder sozialarbeiterische Beratung.
    Es gibt keine Männerhäuser.
    Es gäbe Männer, die im Balkankrieg töteten oder Massenmorde mit ansahen, sie hätten nie über das Erlebte gesprochen, trügen jedoch von da weg Anfälle von Gewaltneigung in sich.

    Wenn der Westen selbst glaube, das sei bei Beratern oder Polizei häufig der Fall, die Gastarbeiter wollten sich nach deren ältester Art alles selbst regeln, das wäre ihr religiöses Gesetz, dann begännen Männer erst hier an brutale Methoden als einzige Lösungsmöglichkeit zu glauben.
    Ein Mann aus einer Kultur, wo man durch Halsstich Tiere Halal schlachtet, wisse, dass er sie gewiss töte, wenn er seine Frau in den Hals steche.

  • joey

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    Wenn „so ist es eben in seiner Kultur“ die Verteidigungsstrategie ist, sollte das hier ein kurzer Prozeß werden. Ehrenmord ist Mord und sollte ohne jede mildernden Umstände verhängt werden: 25 Jahre Haft mit anschließender Abschiebung.

    Ich kenne genügend Kosovaren, die von solchem Denken weit entfernt sind. Offenbar ist das hier ein Islamist, “Kosovo” ist nicht die Ursache.
    Es können keine Religionen in D geduldet werden, die “Gehorsam” von Frauen fordern. Hier ist eine fundamentale Ablehnung grundlegender Menschenrechte.
    Macron hat es wenigstens mit einer republikanischen Charta versucht, wobei da keine Religion außer den Protestanten unterschrieben hat.

  • Hthik

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    @joey 21. Juli 2021 um 19:33

    “Wenn „so ist es eben in seiner Kultur“ die”

    Die Aussage bezog sich darauf, dass er seinen Söhnen mehr erlaubt als seiner Tochter. Das habe ich in unserer Kultur noch ganz genau so erlebt.

  • joey

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    @Hthik
    und hat man bei uns die Töchter dann bei Nichtgehorsam umgebracht?

  • Mr. B.

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    Femizid????

    Abschlachten ist einfach nur Mord!!!!!!
    Hier sollte die volle Härte gegangen werden!!!
    Das Gesetz dazu wäre vorhanden!!!

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drin