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Debatte um Fördergelder

Vorstand der Faszination Altstadt nimmt Stellung

Ulrich Dombrowsky und seine Vorstandskollegen haben zu unserer Berichterstattung Stellung genommen. Foto: Archiv/pm

Die Vorstände des Vereins Faszination Altstadt äußern sich in einer Stellungnahme gegenüber unserer Redaktion zur Debatte um und der Kritik an der finanziellen Unterstützung durch die Stadt Regensburg.

Nach der Debatte um die finanzielle Förderung des Vereins Faszination Altstadt und unserer Berichterstattung dazu haben nun dessen Vorstände eine Stellungnahme verfasst (vollständig am Ende des Artikels). Wie berichtet, erhält der Verein seit 2015 jährlich 75.000 Euro von der Stadt, um eine professionelle Geschäftsführung zu gewährleisten. Zusätzlich werden maximal fünf Straßenfeste jährlich mit jeweils 2.000 Euro unterstützt. Anfang Oktober hat der Stadtrat nach einigen Nachfragen, kurzer Debatte und einem Ausraster von Ex-OB Joachim Wolbergs die Förderung für weitere drei Jahre mit einer Gegenstimme (Jakob Friedl) erneut bewilligt.

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Klarstellungen, andere Darstellungen

Inhaltlich bestätigen die Vorstände um den Vorsitzenden Ulrich Dombrowsky in weiten Teilen, was bereits in der Verwaltungsvorlage für den Stadtrat referiert wird. Manches, was dort unklar war, wird etwas näher erläutert, manches wird etwas anders dargestellt und zu wenigstens einem Punkt äußert sich der Vereinsvorstand überhaupt nicht. Inhaltlichen Widerspruch zu unserer Berichterstattung gibt es kaum, allerdings kommt Faszination Altstadt naturgemäß zu einer anderen Bewertung seiner Aktivitäten.

Deutliche Kritik übt der Vorstand an den „Regensburger Kaufleuten“, einem Zusammenschluss von Geschäftsleuten, die Faszination Altstadt 2019 verlassen und einen eigenen Verein gegründet haben. Dabei sei es um die „Auseinandersetzung über die Reform der Parkgebühren einerseits und (den) Umgang mit der Bewegung Fridays for Future auf der anderen Seite“ gegangen, heißt es in der Stellungnahme. „Der Verein Faszination Altstadt e.V. verfolgt die Vision eines weitestgehend vom motorisierten Individualverkehr beruhigten Altstadtkerns und wirkt darauf hin, dass die Stadt die Voraussetzungen dafür schafft.“ Die „Regensburger Kaufleute“ hingegen verträten „eine konservative, autoorientierte Verkehrspolitik“ und seien deshalb in Opposition zur Faszination Altstadt getreten.

Für eine kritiklose Haltung gegenüber der Stadt Regensburg, so ein Vorwurf der „Regensburger Kaufleute“, stehe die Faszination Altstadt nicht. Schließlich habe man 2015 einen ersten Versuch der Stadt, die kostenlose Parkzeit in den städtischen Parkhäusern abzuschaffen, „erfolgreich abgewehrt“. Weiter habe man die Pläne der Regensburg Arcaden, ihre Verkaufsfläche um eine Parketage zu erweitern, „mit Erfolg zum Scheitern gebracht“.

„Nie ein Gemeinschaftsprojekt der Faszination Altstadt mit der MZ“

Deutlich anders als noch in der Verwaltungsvorlage stellt Faszination Altstadt den ersten, damals gescheiterten Versuch dar, eine Online-Plattform für den Regensburger Einzelhandel zu schaffen. Während in der Vorlage für den Stadtrat unter dem Punkt „Aktivitäten“ noch vom „Aufbau und Betrieb des Projektes ‚Virtuelles Schaufenster‘ in Zusammenarbeit mit Yategolocal und der Mittelbayerischen Zeitung“ die Rede ist, grenzen sich die Vereinsvorstände nun etwas davon ab. Yategolocal sei „nie ein Gemeinschaftsprojekt der Faszination Altstadt mit der MZ“ gewesen, heißt es in der Stellungnahme.

„Es war ein Geschäftsmodell des Mittelbayerischen Verlags in Zusammenarbeit mit Yatego, das erstmals den Einzelhandel in der Altstadt digital abgebildet hat.“ Das habe sich Faszination Altstadt „im Interesse ihrer Mitglieder zu Nutze gemacht und daher zunächst das Projekt konstruktiv begleitet“. Eine konsequente Weiterentwicklung seitens des MZ-Verlags habe aber nicht stattgefunden. „Als sich 2019 herausstellte, dass sich der Verlag aus diesem Geschäftszweig zurückzieht, war der Weg offen für einen Online-Marktplatz unter eigener Regie, der in diesen Tagen live geht.“ Die Stadt Regensburg unterstützt diesen Anlauf einmalig mit 10.000 Euro.

„Luft nach oben“ beim Altstadt-Zehner

Die Aktivitäten des Vereins während des Corona-Lockdowns bewertet der Vorstand weit weniger kritisch als regensburg-digital. Die Geschäftsführung des Vereins sei den Mitgliedern vom ersten Tag an „mit Rat und Tat zur Seite und zur Verfügung“ gestanden. Online-Angebote, Bestell- und Lieferdienste von mehr als 45 Unternehmen seien gebündelt und über die Homepage und Social-Media verbreitet worden. „Zur Unterstützung von Händlern, die keinen eigenen Lieferdienst anbieten konnten wurde in Kooperation mit CityMail innerhalb weniger Tage der emissionsfreie Lieferservice CityParcel mit E-Bikes ins Leben gerufen.“

Etwas erhellender als noch in der Stadtratsvorlage sind die Darstellungen des Vereins zum Altstadt-Zehner, dem Gutschein-System, das Faszination Altstadt etablieren soll. Demnach wurden im vergangenen Jahr Gutscheine im Wert von 140.000 Euro in Umlauf gebracht. Unumwunden räumt der Vorstand in diesem Zusammenhang ein, dass dabei noch „Luft nach oben“ sei. Bei den Firmenkäufen (31 Prozent aller Altstadt-Zehner) spielen die in der Verwaltungsvorlage ausdrücklich angeführten Marketingmaßnahmen von Unternehmen wie MZ-Verlag, RVV und agilis laut der nun verfassten Stellungnahme eine untergeordnete Rolle. Die Firmen würden die Gutscheine „größtenteils als Incentive für Mitarbeiter im Rahmen des 44 € Sozialversicherungs- und Steuerprivilegs“ erwerben. Erfahrungen von Händlern würden zudem zeigen, „dass jeder Altstadt-Zehner in den Geschäften zu zwei bis drei Mal so hohem Umsatz führt, der Altstadt-Zehner also 300.000 € bis 400.000 € zusätzlichen Umsatz generiert“.

Schweigen zum Thema REWAG

Keine Aussage liefert die Stellungnahme zu einer angeblichen Zusammenarbeit des Vereins mit der REWAG, die den Stadträtinnen und Stadträten in der Verwaltungsvorlage präsentiert wurde. Dort ist von einer „erfolgreichen Kooperation“ mit dem kommunalen Energieversorger „für vergünstigten Strombezug für Mitglieder“ die Rede. Doch die REWAG selbst weiß nichts von diesen speziellen Vergünstigungen für Mitglieder der Faszination Altstadt. Wie ein Sprecher der REWAG unserer Redaktion erklärte, handelt es sich dabei schlicht um einen Stromtarif, „der allen Gewerbetreibenden in Regensburg angeboten wird“ und nicht „eine exklusive Rabattierung einer einzelnen Kundengruppe“.


Hier die Stellungnahme von „Faszination Altstadt“ im kompletten Wortlaut

Die Bedeutung des Einzelhandels für den Attraktivität der Altstadt als identitätsstiftendes Zentrum Regensburgs ist unbestritten. Die Stadtführung hat die Altstadtentwicklung zur Chefsache erklärt und fördert den Verein Faszination Altstadt e.V. seit 2015 finanziell, damit er in der Lage ist, die Interessen der Gewerbetreibenden in der Altstadt zu bündeln und zu vertreten.

Der Verein Faszination Altstadt handelt satzungsgemäß unter Ausschluss von parteipolitischen Gesichtspunkten und steht im Austausch mit allen im Stadtrat vertretenen Gruppierungen, so auch während des Kommunalwahlkampfs 2019/2020.

Straßenfeste

Nach zunächst fünf Straßenfesten 2015 in einzelnen Straßen stellte sich heraus, dass geeignete Termine im dichten Veranstaltungskalender der Stadt im Sommer schwer zu finden sind. Daher wurden in 2016 ff. jeweils mehrere Straßenzüge zu einem Fest zusammengelegt (Obere, Untere Bachgasse und Wahlenstraße oder Ludwigstraße, Glockengasse und Rote-Hahnen-Gasse zum Beispiel), was zu planmäßig zwei bis drei Terminen pro Jahr führte.

Während des Umbaus der Fußgängerzone und der Wahlenstraße in den Jahren 2017 bis 2019 standen einige Straßenzüge zeitweise nicht zur Verfügung.

Lockdown

Während die Vorstandsmitglieder im Lockdown damit beschäftigt waren, ihre eigenen Betriebe über Wasser zu halten, stand die Geschäftsführung vom ersten Tag an den Mitgliedern mit Rat und Tat zur Seite und zur Verfügung. Online-Angebote, Bestell- und Lieferdienste von mehr als 45 Unternehmen wurden gebündelt und über die Homepage und Social-Media verbreitet. Zur Unterstützung von Händlern, die keinen eigenen Lieferdienst anbieten konnten wurde in Kooperation mit CityMail innerhalb weniger Tage der emissionsfreie Lieferservice CityParcel mit E-Bikes ins Leben gerufen.

Mitgliederentwicklung

Vom Beginn der städtischen Förderung an wuchs die Zahl der Mitgliedsfirmen kontinuierlich von 74 auf über 190 an. Trotz Fluktuation und Geschäftsaufgaben konnte bis 2018 jedes Jahr ein postiver Saldo verzeichnet werden. Mit 165 Mitgliedern erlitt die Entwicklung zum Ende des Jahres 2019 eine Delle, als in Folge der Auseinandersetzung über die Reform der Parkgebühren einerseits und dem Umgang mit der Bewegung Fridays for Future auf der anderen Seite 26 Mitglieder dem Verein den Rücken kehrten.

Kritiklose Haltung?

Der Verein Faszination Altstadt e.V. verfolgt die Vision eines weitestgehend vom motorisierten Individualverkehr beruhigten Altstadtkerns und wirkt darauf hin, dass die Stadt die Voraussetzungen dafür schafft (Mobilitätsdrehscheibe, Stadtbahn etc.). Mit den Regensburger Kaufleuten hat sich eine Gruppe von Unternehmern zusammengeschlossen, die eine konservative, autoorientierte Verkehrspolitik verfolgt und deshalb in Opposition zur Faszination Altstadt tritt.

Am Runden Tisch Altstadt wurde 2015 ein erster Versuch der Stadt, die kostenlose Parkzeit in den städtischen Parkhäusern abzuschaffen erfolgreich abgewehrt.

Die Pläne der Regensburg Arcaden, ihre Verkaufsfläche um eine Parketage zu erweitern, wurden ebenfalls 2016 am Runden Tisch Altstadt mit Erfolg zum Scheitern gebracht.

Lokaler Online-Marktplatz

Yatego local war nie ein Gemeinschaftsprojekt der Faszination Altstadt mit der MZ. Es war ein Geschäftsmodell des Mittelbayerischen Verlags in Zusammenarbeit mit Yatego, das erstmals den Einzelhandel in der Altstadt digital abgebildet hat. Das hat sich die Faszination Altstadt im Interesse ihrer Mitglieder zu Nutze gemacht und daher zunächst das Projekt konstruktiv begleitet. Eine konsequente Weiterentwicklung seitens des Verlags fand nicht statt. Als sich 2019 herausstellte, dass sich der Verlag aus diesem Geschäftszweig zurückzieht, war der Weg offen für einen Online-Marktplatz unter eigener Regie, der in diesen Tagen live geht.

Altstadt-Zehner

Bei der Entwicklung des Altstadt-Zehners ist trotz Wachstums Luft nach oben. Der Verkauf von Gutscheinen im Wert von 140.000 € in 2019 teilt sich auf in 69 % als Geschenkgutschein und 31 % als Firmenkäufe – größtenteils als Incentive für Mitarbeiter im Rahmen des 44 € Sozialversicherungs- und Steuerprivilegs. Die Darstellung, ein Großteil der AZ seien im Rahmen von Marketingmaßnahmen “verschleudert” worden, ist nicht zutreffend.

Erfahrungen von Händlern zeigen, dass jeder Altstadt-Zehner in den Geschäften zu zwei bis drei Mal so hohem Umsatz führt, der Altstadt-Zehner also 300.000 € bis 400.000 € zusätzlichen Umsatz generiert.

Heute ist das Ziel von Faszination Altstadt, alle Kräfte in der Altstadt wieder zu bündeln und gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Das erklärte Ziel aller Akteure ist eine attraktive, lebendige Altstadt als Standort für gute Geschäfte. Faszination Altstadt stellt sich der Aufgabe, zwischen den Interessen der Gewerbetreibenden in der Altstadt zu vermitteln und sie bei der politischen Führung der Stadt zum Wohle aller zu vertreten.

Mit besten Grüßen

Ulrich Dombrowsky

Guido Herrmann

Berthold Zacharias

Heike Andres-Zimmermann

Heiko Rehorik

Christoph Wacht

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Kommentare (15)

  • Inge

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    Meine Meinung: Gut das es r-d und seine Mannschaft gibt :-))

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  • Charlotte

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    Ist das wirklich das Ergebnis, das seit 2015 bei 85.000 Euro jährlichem (!) Zuschuss + nochmaligem Zuschuss in Höhe von 10.000 Euro zustande kam? Im normalen Leben würde Personal und Idee ausgetauscht oder eingestampft. Den Altstadtzehner gibt es ja auch schon Lichtjahre, also gibt es gar keine neuen Ideen. Die Straßenfeste braucht ja auch keiner, wenn vor lauter Veranstaltungswut keine Termine mehr in der Altstadt frei sind… wie absurd!

    Und dann frage ich mich, warum selbstständige Unternehmer unterstützt werden, damit sie ihr Business richtig machen? Warum werden die Kosten denn nicht über die Mitgliedsbeiträge und erfolgsabhängige Provisionen finanziert?

    Ich schlage vor, der Stadtrat unterstützt in gleicher Weise alle Handwerksbetriebe, oder alle Regensburger Unternehmen bei Ihrer digitalen Transformation oder die Pflegedienste, damit sie mehr Personal mit besserer Bezahlung erhalten oder auch alle Künstler, damit sie die Corona-Krise überstehen…. und und und.

    Ach ja, und dann haben wir ja auch noch das von der Stadt unterstützte Stadtmarketing. Mindestens die Hälfte der Projekte dort beschäftigen sich auch mit dem Einkaufs–Erlebnis in Regensburg oder organisiert Veranstaltungen in der Altstadt… nicht zu vergessen die auch mit hohen Beträgen alimentierte Tourismus GmbH.

    Vielleicht schenken wir auch einfach die Zuschüsse den Regensburgern direkt, damit sie damit einkaufen! Das ist sicher sinnvoller.

    Da fällt mir wirklich nur ein… ja braucht’s des alles? Diese Frage sollten sich alle Stadträte stellen, bevor sie wieder fast einstimmig zustimmen und Steuergelder ausgeben.

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  • Piedro

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    Ich finde das irritierend. Da gründen Kaufleute einen Verein, um ihre eigenen, gewerblichen Interessen zu vertreten, und die Allgemeinheit finanziert eine professionelle Geschäftsführung. War das eigentlich schon bei der Gründung klar, oder dachte sich die Stadt: na super, endlich haben wir einen Ansprechpartner bei diesen Kaufleuten, das professionalisieren wir dann gleich weil… ?
    Die Mitglieder sollten ausnahmslos zur Geschäftsführung befähigt zu sein, vermutlich würden sie sich diese Summe nicht aus den Rippen leiern, um einen der Ihren für die Vereinsarbeit zu entlohnen, die nicht gerade ein Fulltimejob sein dürfte. Der Großteil der Geschäftsführerei dürfte die Buchhaltung sein – das kriegt man definitiv billiger am freien, nicht subventionierten Markt.
    Ich frage mich da nach Henne und Ei, nach Vereinsgründung und Förderungsabsprachen. Die Frage ob das wirklich sein soll überlasse ich den Ortsansässigen und ihren Vertretern. Die Frage nach dem Nutzen auch.

    Immerhin hat man sich die Mühe gemacht sich zu erklären. rd wird ernst genommen, nicht nur von Cholerikern. Das freut mich. Jetzt sollten aber noch diese anderen Altstädter zu Wort kommen, die nicht gefördert werden. Handeln die eigentlich auch mit Altstadtzehnern?

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  • joey

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    Markt braucht Verkehr. Deswegen stehen die Städte an Knotenpunkten von Verkehrswegen. Wer den Verkehr aussperrt, darf sich nicht über Dorfumsätze wundern.

    Jaa, da sind doch die Aktionen! Wenn ich etwas einkaufen möchte oder gar muß, brauche ich einen freien Parkplatz, also das Gegenteil. Ich komme also nicht, wenn eine Aktion ist.

    Ich nutze keinen emissionsfreien Lieferservice (das wäre zu mir raus etwas teuer). Ich bestelle online ideologiefrei, weil ich dann die Sachen schnell und günstig kriege.

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  • Regina Tahler

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    (W)ER kniet sich rein? Ich finde es nicht verwerflich wenn man zu seinen Ansichten steht und sich gegenseitig unterstützt.
    Was ich jedoch nicht verstehe ist der Erfolg eines gescheiterten Vorhabens: Die Pläne der Regensburg Arcaden, ihre ‚Verkaufsfläche um eine Parketage zu erweitern‘, wurden ebenfalls 2016 am Runden Tisch Altstadt mit Erfolg zum Scheitern gebracht.

    https://www.regensburg-digital.de/wollis-wahlkampfauftakt/09022019/

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  • Piedro

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    @joey
    “Ich bestelle online ideologiefrei, weil ich dann die Sachen schnell und günstig kriege.”
    Na, dann ist doch alles paletti. Und sollten Sie doch mal in die Stadt wollen, in ein paar Jahren oder so, fahren Sie halt mit dem Auto, stellen es ab wo es nicht stört und hüpfen in einen Shuttlebus, auch, wenn der vielleicht elektrisch ist. Das wird das Altstadteinkaufserlebnis nicht schmälern, die Antiquitäten, die dort hauptsächlich vertrieben werden, liefert man Ihnen bestimmt nachhause. Anderes müssten Sie halt mit sich führen, bis zur Shuttlebus. Das könnte ein kürzerer Weg sein als zu einem gefunden Parkplatz irgendwo, vor allem sollte es günstiger sein. Oder Sie meiden die Altstadt und parkieren in einem Einkaufszentrum. Aber da kann man dann wirklich gleich online bestellen.

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  • XYZ

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    Das geht m. E. beidseits an der Realität vorbei, mehr ÖPNV oder Parkplätze werden an der merkantilen Verödung der Innenstädte kaum was ändern. Nur zwei Bespiele: Bücher kann man längstens online bestellen, amazon gibt da sehr gute Beschreibungen, und auch Kleidung, muss nur die passende Grösse angeben. Das wurde durch Corona nur verstärkt. Also besser städtische Mittel in die digitale Verbesserung des regionalen Auftritts stecken.

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  • Tröster

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    Das ist in Regensburg nicht anders als in vielen anderen Städten. Die Kommune soll möglichst viel fördern und bezahlen (Stichwort “Stadtmarketing”), die meisten Händler und Gastronomen halten sich vornehm zurück. Wenn die Stadt deren (finanzielle) Beteiligung einfordert, hält man sich eher bedeckt.
    Beispiel Parken: Die Kommune soll möglichst kostenlosen Parkraum anbieten. Dabei könnte der Handel (als eigentlicher Nutznießer) auch einfach zumindest einen Teil der Parkgebühren der Kunden übernehmen, bei entsprechendem Einkauf natürlich.
    In einigen Städten funktioniert das (Parkrabattsystem in Potsdam z.B.), in den meisten nicht.

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  • Karl Straube

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    An XYZ:
    “Auf einen Pferdemarkt – vielleicht zu Haymarket,
    wo andre Dinge noch in Ware sich verwandeln,
    bracht einst ein hungriger Poet
    der Musen Roß, es zu verhandeln. ”

    Nicht jeder will Literatur – oder andere Kulturgüter – konsumieren; das immer mehr verschwindende Fachgeschäft hat noch seine Berechtigung.

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  • joey

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    @piedro
    p+r ist an vielen Orten sinnvoll, wenn ein dichter Takt herrscht und es beim p+r auch freie Kapazitäten gibt (leider nicht in R).
    Grundsätzlich gilt: wenn die Anreise innerhalb der Stadt 30 min dauert (inkl. Wartezeit auf den Bus), dann spare ich mir die Expedition, um überhaupt rauszufinden, ob ich was finde / kaufen möchte. Deshalb sterben die Innenstädte, nicht nur in Regensburg. Da hilft auch kein Manager und keine Aktion.

    Nein, sie sterben nicht. Sie werden nur rein Touri-/gastronomisch. Für einen Tagesausflug ist die Anreise über zahlreiche Hürden akzeptabel.

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  • Piedro

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    @joey
    Sie sind doch eh kein potentieller Kunde für die Altstadt, so what? Eine halbe Stunde vom Stadtrand mit dem Shuttle ins Zentrum dauert also zu lange? Was meinen Sie wie lange es dauert einen Parkplatz zu finden, wo man auch mal ne Weile stehen kann? Das kann da leicht länger dauern als eine halbe Stunde, sogar unter der Woche.
    Vermutlich sehen andere Leute das anders als Sie. Eine halbe Stunde ist recht zügig, mit dem PKW muss man ja auch erst mal ins Zentrum fahren, und wenn es dann deutlich weniger kostet als das Parken in der Stadt, die Verbindungen zuverlässig sind und die P&R-Plätze gut gelegen wird das von anderen bestimmt gern angenommen.

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  • XYZ

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    Zu Karl Straube Mittwoch 21.33:
    Schönes Zitat! Irgendwie wollen wir konsumieren oder auch kommunizieren, im Geld=in pecuniam oder in der Literatur=in litteris. Das kann aber durch eine direkte digitale Unterstützung der Stadt für die Fachgeschäfte wesentlich besser gefördert werden, so jedenfalls mein Eindruck. Wenn ich digital herumblättere und mich informiere komme ich auch gerne mal in die Altstadt, um mich dann näher beraten zu lassen?

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  • XYZ

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    Nachtrag zu Karl Straube:
    Gibt es in R etwa keine Handelskammer, immerhin eine öffentlichrechtliche Körperschaft?
    Die Aufgaben wären u.a. Standortförderung und hier digitale und regionale Innovation auch des Einzelhandels: warum fliesst das Geld der Stadt – wie vor der jetzigen OB – an Vereine?

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  • Mr. B.

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    Danke R-D!!!! Manches wundert in diesem Bericht schon!!! Bitte decken Sie weiter auf!!!!!!

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drin