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Zum 90. Geburtstag von Kulturpreisträger Guido Zingerl

Vom Verschwinden des Zingerl-Zyklus

Im Januar ist der Regensburger Künstler Guido Zingerl 90 Jahre alt geworden. Einen herausragenden Zyklus Zingerls ließ der frühere Kulturreferent Klemens Unger im Depot verschwinden. In Regensburg mag man es eben lieber gefällig.

„Als wir jüngst in Regensburg waren.“ Aus dem Zyklus „Aufzeichnungen eines Donauschülers“ von Guido Zingerl

„Das schönste an Regensburg ist der Schnellzug nach München“. Dieses ironisch gemeinte Statement, als Sprechblase einer kleinen Figur in einem Bild versteckt, hätte fast verhindert, dass Guido Zingerl 1969 den Kulturförderpreis der Stadt Regensburg verliehen bekam. Der damalige Vorsitzende des Regensburger Kunst- und Gewerbevereins mokierte sich darüber und opponierte gegen die Preisverleihung. Zingerl wurde doch ausgezeichnet, wie der seinerzeitige Kulturdezernent Dr. Wolf Peter Schnetz zu berichten weiß. Vor dreißig Jahren kaufte die Stadt Zingerls 20 Tafeln umfassenden Zyklus Aufzeichnungen eines Donauschülers auf, vor zehn Jahren, verlieh sie ihm den Kulturpreis 2013.

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Eine radikale Veränderung im Jahr 1960

Am 19. Januar ist Zingerl 90 Jahre alt geworden. Im Jahr der Machtübernahme der Nazis, 1933, kam er in der Regensburger Von-der-Tann-Straße zur Welt und hieß bürgerlich zunächst Heinrich Scholz. Bis zu seinem Abitur am Neuen Gymnasium (1952) wohnte er in Regensburg. Danach studierte er an der Münchner TU Maschinenbau. Nach Studium, einer nur drei Jahre dauernden Tätigkeit als Diplom-Ingenieur und angefangener Doktorarbeit veränderte er seinen Lebenslauf radikal und wurde 1960 freischaffender Maler, Zeichner und Karikaturist. Wenige Jahre später wechselte er konsequenterweise auch seinen Namen und nannte sich fortan Guido Zingerl.

„Johannes Kepler“. Aus dem Zyklus „Aufzeichnungen eines Donauschülers“ von Guido Zingerl.

Seinen 90. Geburtstag musste Zingerl im Krankenhaus verbringen, derzeit befindet er sich auf dem Weg in eine Reha-Klinik. Es geht ihm „etwas besser“ teilt seine Frau Ingrid Scholz unserer Redaktion mit.

Gesellschaftskritische Kunst

Zingerls erste Ausstellung war Anfang der 1960er in Regensburg zu sehen, später folgten welche in Berlin (Ost und West) und Prag, in Köln und Erlangen, viele in München, zuletzt in der Umgebung von Fürstenfeldbruck, wo er seit Mitte der 1980er mit seiner Frau lebt. Ingrid Scholz gilt als Mentorin, Impulsgeberin und Krisenmanagerin Zingerls, viele seiner gedruckten Editionen sind ihr gewidmet.

„Manchmal werd oan schlecht vom Lebn“ Aus dem Zyklus „Aufzeichnungen eines Donauschülers“ von Guido Zingerl. Rechts im Bild: Porträt von Zingerl und seiner Frau Ingrid.

Neben Regensburg haben auch andere Städte Zingerl mit Preisen ausgezeichnet. Einige präsentieren seine angekauften Kunstwerke. Abgesehen von seinen farbenfrohen und für ihn typischen – meist menschenleeren, weit geschwungenen und tief gewundenen – Landschaftsbildern ist Zingerls Kunst schon immer gesellschaftskritisch. Im Jahr 1965 imitierte und organisierte er die Wanderausstellung „Künstler gegen den US-Krieg in Vietnam“.

Krieg und Autoritäten, kapitalistische Vergesellschaftung und Ausbeutung, das dazugehörende bürgerliche Konsumverhalten und die von ihm als scheinheilige und mit jedweder Herrschaft kollaborierend skizzierte katholische Kirche. Das sind seine Themen, die er – so scheint’s – immer schon bearbeitet.

„Such´s Communistl. Die Verschwörung im Goldenen Lamm.“ Aus dem Zyklus „Aufzeichnungen eines Donauschülers“ von Guido Zingerl

Mitte der 1960er Jahre engagierte er sich eine Zeitlang in der DKP, zwanzig Jahre später kandidierte er bei der Bundestagswahl für die Friedensliste. Seine Frau Ingrid war vom antikommunistischen Berufsverbot betroffen.

Ausgiebige Würdigung zum 90. Geburtstag

In der Pressemitteilung der Stadt anlässlich seines 90. Geburtstags wird der Künstler ausgiebig gewürdigt. Zingerl werde bis heute „nicht müde die zunehmenden gesellschaftlichen Probleme, aber vor allem die Verbrechen der Vergangenheit innerhalb seines OEuvres immer wieder in Erinnerung zu rufen und zu analysieren.“ Zu Recht habe „er im Jahr 2013 dafür den Kulturpreis der Stadt Regensburg“ erhalten. Guido Zingerl nehme „innerhalb der Kunst-und Kulturlandschaft Ostbayerns eine herausragende und besondere Position ein, die es zu Ehren seines Jubiläums noch einmal zu betonen gilt.“

„Oberpfälzer Alp“. Aus dem Zyklus „Aufzeichnungen eines Donauschülers“ von Guido Zingerl.

Auf Anfrage erklärt der derzeitige Kulturreferent Wolfgang Dersch, dass er persönlich „erstmalig durch den 90. Geburtstag auf Zingerl so richtig aufmerksam“ geworden sei. Zingerls scharfe Beobachtungsgabe findet Dersch „wirklich beeindruckend“ und „die zahlreichen Ausstellungen und Preise sowie die öffentlichen Aufträge und Ankäufe“ würden zeigen, dass „seine durchaus kritischen, unangepassten und anarchischen Arbeiten nicht auf Ablehnung gestoßen sind, sondern künstlerisch bedeutend gewürdigt wurden.“

Zingerls Kunst ist nicht gefällig

Nicht nur, aber gerade für und zu Regensburg gilt: Zingerls Kunst ist nicht gefällig, sie provoziert und legt die Finger in gesellschaftliche Missstände. Der von 1985 bis 1986 entstandene zwanzigteilige Gemäldezyklus Aufzeichnungen eines Donauschülers, der vielerlei Bezüge zu Regensburg zeigt und mit Acryl auf circa ein Quadratmeter großen Sperrholz-Platten gezeichnet ist, wurde bezeichnender Weise zuerst in Germering und dann in München gezeigt. Bevor er 1988, gehängt in der städtischen Galerie Leerer Beutel, für einige Aufregung sorgte.

Ein besonderes Augenmerk legt Zingerl in seinen Arbeiten auf die Verbrechen der Nationalsozialisten und auf die Opfer des Faschismus. Sein biographischer Hintergrund: Als Schüler musste er 1938 die von Nazis in Brand gesteckte Regensburger Synagoge und die umstehenden Gaffer wahrnehmen.

„Josef Haas. Niemand will dich mehr haben!“. Aus dem Zyklus „Aufzeichnungen eines Donauschülers“ von Guido Zingerl.

In seinem grandiosen Werk, das er dem 1944 im Konzentrationslager Flossenbürg ermordeten kriegsversehrten Regensburger Kommunisten Josef Haas gewidmet hat, stellt Zingerl nicht nur die brennende Synagoge dar; sondern in einer für ihn typischen, gesellschaftliche Prozesse und Machtverhältnisse darstellenden Weise auch die Vernichtung der Regensburger Juden, die in einer freudig-gaffenden städtische Nazigesellschaft ihren Anfang nimmt.

Als zwölfjähriger Schüler musste Zingerl 1945 auf Anordnung eines Lehrers sogar die drapierten Leichen der Justizmorde vom 23. April am damaligen Moltkeplatz, dem heutigen Dachauplatz ansehen. Die daraus resultierende detaillierte Tuschezeichnung von 1980, in dem Zingerl die historische Realität der Morde kunstvoll und sensibel darstellt, gilt als ein frühes Meisterwerk zum Thema.

„Den Opfern des Faschismus in Regensburg gewidmet“. Von Guido Zingerl, 1980.

Doch auch die willigen NS-Täter im gesellschaftlich getragenen Vernichtungsprozess thematisiert Zingerls Kunst eindrücklich. Als im Jahre 1996 in Deutschland eine hoch emotional geführte Abwehrdebatte um die Thesen des amerikanischen Historikers Daniel Goldhagen (Hitlers Willige Vollstrecker) tobte, schuf Zingerl dazu ein Werk mit dem Titel „Die Willigen Vollstrecker“. Die Täter in Anzug und Krawatte tragen auf ihrem vor Eifer roten Kopf rote Zipfelmützen. Einer der Vollstrecker raubt einem ermordeten KZ-Häftling das Zahngold aus dem Mund, im städtischen Hintergrund thronen Bischof und Kirche und ein alles überragendes Kruzifix.

„Die Willigen Vollstrecker“. Von Guido Zingerl, 1996.

Kulturreferent Unger ließ den angekauften Zyklus verschwinden

Ehe die Stadt (unter Kulturreferent Egon Greipl) den 1988 gezeigten Zyklus des Donauschülers Zingerl ankaufte, vergingen weitere fünf Jahre, wobei ein Großteil der Kaufsumme von privaten Spendern kam. Bis Ende der 1990er Jahre zierten einige der angekauften Bilder die Wände der Tourist-Info im Rathaus, bevor sie unter dem neuen Kulturreferenten Klemens Unger Platz machen mussten für eine Biographie der „Fürstin“, einer Werbung für die Domspatzen und zuletzt einer Huldigung für Papst Benedikt.

„Suppenverteilung“. Aus dem Zyklus „Aufzeichnungen eines Donauschülers“ von Guido Zingerl. Begleittext zu dieser Tafel: „Ich, der regierende Fürst Erbprinz Johann Baptista de Jesus Maria Louis Miguel Friedrich Bonifazius Lamoral von Thurn und Taxis, nenn in der BRD 340 Millionen Quadratmeter Grund und Boden mein eigen. In Kanada sind’s 50 Mio und in Brasilien 500 Mio. Abgerundet wird’s durch 18 Schlösser, wobei erwähnenswert besonders unser Schloß St. Emmeram, der Stammsitz unseres stolzen Hauses, zu Regensburg der schönen Stadt, das 500 Zimmer hat…“ Franz Xaver Kroetz

Nach den Gründen für die Entfernung gefragt, teilte die städtische Pressestelle gegenüber unserer Redaktion mit, dass dazu „keine Dokumente oder schriftliche Vereinbarungen“ vorlägen. Für die Ehefrau des Künstlers, Ingrid Scholz, stellt sich die Sachlage einfach dar:

„Der Zyklus war dem damaligen Kulturreferenten Unger natürlich ein Dorn im Auge, wie alle Zingerlarbeiten.“

Es sei für sie und Zingerl „eine große Enttäuschung“ gewesen, als die Bilder abgehängt wurden, noch dazu ohne den Künstler darüber zu informieren. Anders als seine drei Vorgänger (Greipl, Meyer und Schnetz) duldete Kulturreferent Unger Zingerls Werk auch nicht in Räumen des Kulturreferats.

Das Konstrukt Donauschule

Mit seiner Bezeichnung Donauschüler spielt Zingerl etwas spöttisch auf das kunsthistorisch immer schon umstrittene und von einigen Adepten umso mehr vertretene Konstrukt Donauschule an. Als prominenten Vertreter dieser Schule verehrt man in Regensburg den Künstler Albrecht Altdorfer, zu dessen Ehren übrigens das von Zingerl besuchte Neue Gymnasium 1962 umbenannt wurde.

„Elly Maldaque. Im Namen des Wahnsinns“. Aus dem Zyklus „Aufzeichnungen eines Donauschülers“ von Guido Zingerl.

Altdorfer kam 1505 von Amberg nach Regensburg, wurde Bürger der Stadt und arbeite hier bis zu seinem Tod als Maler und städtischer Baumeister. An der Vertreibung der Regensburger Juden von 1519 war er als Ratsmitglied beteiligt und verdiente reichlich daran; genauer: am Verkauf seiner Wallfahrtsandenken und Bilder, die er anlässlich der judenfeindlichen Wallfahrt Zur Schönen Maria – ein Massenspektakel auf dem Areal des im Auftrag der Stadt vollständig zerstörten jüdischen Viertels – schuf. Seine fast maßstabgetreue Zeichnung der nach der Vertreibung umgehend zerstörten Synagoge überschrieb Altdorfer mit dem apodiktischen Titel: „Nach Gottes gerechtem Ratschluss“.

Unger: Ein unkritischer Altdorfer-Fan

Im Regensburger gedenkpolitischen bzw. kunstgeschichtlichen Diskurs versucht die Stadt sich seit geraumer Zeit mit dem „Regensburger Künstler“ Altdorfer zu schmücken. So auch der Nazibürgermeister Otto Schottenheim, der den Direktor des nationalsozialistischen Ostmarkmuseums, Walter Boll beauftrage, für das Jahr 1938 (zum 400. Todestag Altdorfers) eine hitlergefällige Altdorfer-Ausstellung mit Beteiligung von Hitlers Lieblingschor, den Domspatzen, vorzubereiten; wie schon zur Brucknerfeier von 1937.

„Der Aufrechte Gang“. Von Guido Zingerl, 1982.

In einer außerordentlichen Ratsherrensitzung von Februar 1938 trug der SS-General Schottenheim freudig vor, Altdorfer habe sich 1519 „für die Vertreibung der Juden aus der Stadt“ eingesetzt. Freilich versuchte Schottenheim den Künstler Altdorfer deutschtümelnd zu instrumentalisieren: „Albrecht Altdorfers Werke gehören zu den reinsten und schönsten Schöpfungen deutscher Kunst; sie müssen für die Zukunft weit mehr als bisher zum Allgemeingut unseres deutschen Volkes werden.“

Auch als das städtische Museum 2010 die pompöse Furtmeyr-Ausstellung (ein hochpreisiges Herzensprojekt von Kulturreferent Unger) veranstaltete, wurde die Donauschule und gerade Altdorfer als genialer Donauschüler abgefeiert. Dieses Mal mit der apodiktischen Vorgabe, Altdorfer sei ein Freund der Juden gewesen, der doch die Synagoge vor dem Abbruch 1519 noch dokumentarisch abzeichnete (mehr darüber).

Donauschüler Zingerl unerwünscht

Den Donauschüler Zingerl wollte man in der pompösen Ausstellung nicht zeigen, obwohl Zingerl sich auch mit Altdorfer und dem Regensburger Hype um ihn kritisch auseinandergesetzt hatte. In seiner Tafel VIII (Klassentreffen der Donauschüler) ist, neben anderen Figuren, auch der rotgewandete Künstler Zingerl mit erhobenem Zeigefinger und auf Augenhöhe mit seinem Gegenüber, Albrecht Altdorfer, zu sehen.

„Klassentreffen der Donauschüler“. Aus dem Zyklus „Aufzeichnungen eines Donauschülers“ von Guido Zingerl.

Gemeinsam, beim Wein, schauen die Donauschüler auf eine heile Altdorfer-Landschaft, die auf einen Fernsehbildschirm als schnöde Konsumware feilgeboten wird. Als Hintergrund des Szenarios präsentiert Zingerl eine umweltverschmutzte und wüst ausgebeutete Landschaft. Gesellschaftskritischen Spott und künstlerische Referenz gleichermaßen hat Zingerl in seinem Werk Klassentreffen mit Acrylfarbe auf Sperrholz gezaubert.

Landesvertretung präsentiert Zingerl mit Stolz, Regensburg lässt ihn verschwinden

Als die Stadt Regensburg 2003 ihren Hut ins Rennen um die Kulturhauptstadt Europas warf und bald darauf zu scheitern drohte, wurde dem Kulturreferenten Unger – ein „Fachmann für Würstlbuden-Verordnungen“ (Karlheinz Schmid) – die Federführung in der laufenden Bewerbung entzogen. Das neu installierte Bewerbungsteam besann sich dann auf den herausragenden Donauschüler-Zyklus und schaffte die beeindruckenden Kunstwerke Zingerls mit Bezug zu Regensburg nach Berlin, wo sie in der Landesvertretung Bayern mit Stolz präsentiert wurden.

Guido Zingerl (um 2021). Foto: Dreher

Regensburgs uninspirierte und in kultureller Hinsicht konservativ-provinziell gehaltene Bewerbung blieb trotz des im Schlussspurt erkauften Engagements eines Christoph Schlingensiefs (Keine Chance Regensburg) bekanntlich erfolglos.

Nach dem Regensburg als Kulturhauptstadt scheiterte, verschwanden statt dem in Sachen Kulturpolitik dilettierenden Würstelbudenfachmann die Bilder Zingerls im Depot. Obwohl das Verschwindenlassen des Zingerlschen Zyklus seither und wiederholt von berufener Seite als schändlicher Skandal geziehen wird, verstauben die von Freunden und Gönnern maßgeblich finanzierten Bilder seitdem im Depot. Nur das Gefälligste aus dem Zyklus – Tafel X: Regensburg an der Donau – hängt bis heute in der Dauerausstellung im 3. Obergeschoss des Leeren Beutel. Aktuell gäbe es weder Pläne für eine Ausstellung oder Dauerpräsentation, teilte die städtische Pressestelle mit.

Zuletzt geziemt es sich, mit den warmen Worten eines oft verkannten Kunstliebhabers zu schließen, der mit der fuchsgleichen Schläue und mit dem Weitblick eines Oberbürgermeisters oder Bauträgers gesegnet ist und der 2008, anlässlich der letzten Ausstellung von Zingerls Werken in Regensburg, meinte:

„Ohne ihn wäre die Regensburger Kultur um manches ärmer.“

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Kommentare (9)

  • Mr. T.

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    Auch mir war Guido Zingerl bislang unbekannt. Da ist etwas an mir vorüber gegangen. Eine Schande, wie der Lunger mit ihm umgegangen ist. Aber eine Schande war ja auch seine gesamte Amtszeit inklusive seiner Berufungen.
    Aber jetzt würde es doch Zeit, Zingerl wieder auf ein neues Präsentationsniveau zu heben. Auf geht’s!

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  • Hans Simon-Pelanda

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    Mai Guido,
    was juckt eine der stämmigsten Eichen Regensburgs das Geschabe der offen Kulturlosen und ihrer Strippen ziehenden Hintermänner!?
    Werd’ bald wieder ganz gesund!! Deine Wahrnehmung Regensburgs wird nach wie vor so dringend gebraucht wie eh’ und jeh! Ich freu’ mich auf neue Zeichen Deiner hohen Kunst.
    Und Dank an Robert W. – so geht Journalismus.
    Bis bald

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  • R.G.

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    Herrn Zingels Werk ist es wert, neben einem malerisch und menschlich Großen wie Robert Hammerstiel sen. gezeigt zu werden!

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  • peter sturm

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    guido zingerls bilder haben mich schon immer sehr beeindruckt. mehr als alle verwahr- und ausstellungsstücke des hauses der bayerischen geschichte.

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  • Gondrino

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    Beeindruckende Bilder und wieder ein Beispiel wie provinziell und spießig die städtische Kulturpolitik ist. Und zu Causa K. U. fehlen mir eh die Worte, zumindest die druckreifen…

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  • Helga Hanusa

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    Gut, dass die Stadt Zingerl gratuliert hat und mit einer Presseerklärung auf die Bedeutung seines Schaffens aufmerksam macht.

    In der Ausstellung zu „Highlights der Regensburger Kulturgeschichte“ im vorigen Jahr im Stadtmuseum suchte ich Zingerls Zyklus vergeblich. Übrigens auch das Karavan Denkmal.

    Ulrich Kelber, ehemaliger Feuilletonchef der Mittelbayerischen Zeitung, nannte einen Skandal, dass die Bilder nur vorübergehend gezeigt wurden. (MZ, 19./20 Januar 2008): „Ist Zingerls Lektion in Sachen Regensburger Geschichte zu unbequem? Schließlich erfährt man in den Bildern vom Schicksal der Lehrerin Elly Maldaque, die um 1930 zum tragischen Opfer einer „Kommunistenjagd“ wurde. Oder man wird erinnert an den Krüppel und Nazi-Gegner Josef Haas, der 1944 im Konzentrationslager Flossenbürg ermordet wurde. Und auf Walter Zauner wird man aufmerksam gemacht, der noch zu Adenauer-Zeiten ins Gefängnis musste, weil er als Pazifist die Sprengkammern einer Donaubrücke zugemauert hatte.“ Bei der Bewerbung um den Titel eines Weltkulturerbes fand das Werk des „Donauschülers“ in der Bayerischen Landesvertretung in Berlin erstaunte Aufmerksamkeit. „So freimütig hatte man sich in Berlin eine Präsentation von Regensburg ( unter gestalterischer Mitwirkung des Theater-Intendanten) nicht vorgestellt. Die Stadt zeigte sich in einem anderen Licht als dem der gewohnt glorifizierenden Hochglanzprospekte aus „Hinterbayern“. So der ehemalige Kulturreferent Schnetz.

    Mein Anliegen ist es, dass die Stadt Zingerls Werke, vor allem den Zyklus „Ansichten eines Donauschülers“ wieder gut sichtbar macht. Es ist nicht nachvollziehbar, dass diese scharfsinnigen, ausdrucksstarken Kunstwerke, die die Geschichte der Stadt aufnehmen, verräumt und damit auch der Öffentlichkeit entzogen wurden. Die Stadt hat nichts Vergleichbares. Es ist nicht zuviel verlangt, wenn wir Bürger*innen die vorhandenen Schätze im Kulturleben zurück haben wollen.

    Ich hoffe, dass die Gratulation der Stadt auch die baldige Aussicht auf eine erneute Eröffnung einer dauerhaften Präsentation des Zyklus „Ansichten eines Donauschülers“ im Beisein von Guido Zingerl beinhaltet.

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  • R.G.

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    Mein Ekel über diese Stadt, in der es immer noch nicht wenigstens 1946 werden darf, ist durch Worte nicht zu beschreiben.
    Dass man seinen Stadtvolk Einnahmen aus Qualitätstourismus nicht gönnte, wie sie bei einem ordentlichen Zingerl Museum zu erwarten gewesen wären, kann man als wirtschaftliche Folgeverluste, begründet auf mutwilligem Festhalten an der Nazizeit samt ihren peinlich ambivalent sprechenden Gestalten, verstehen.

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  • Daniela

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    Ich kannte Guido Zingerl und seine Werke nicht. Habe mich nun also neugierig und eilig aufgemacht mehr zu sehen und zu erfahren.

    Ich bin beeindruckt, wie Zingerl ‘s Kunst Zeitgeschichte erfasst und erfassbar macht.

    Danke an rd für den Bericht.

    Gute Besserung für Guido Zingerl.

    Und es ist/war eine Schande, diese Werke in Regensburg nicht dauerhaft/ längerfristig ausgestellt zu haben. Asche auf das Haupt derer, die dies verbockt haben! Dies empört!

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  • Reserl

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    @ Helga Hanusa:
    Die Veranstaltung in der Bayerischen Landesvertretung in Berlin fand anlässlich der Bewerbung um den Titel Kulturhauptstadt Europas statt. Als Intendant fungierte der damalige Theaterintendant Weil, da der Kulturreferent auf Urlaub in China war. Das stellte sich als Glücksfall heraus. Dass aus der Bewerbung letztlich dennoch nichts wurde, lag an der rückwärts gewandten, klerikal fixierten, inspiriationsbefreiten Sicht des Kulturreferenten. Diese 18 Jahre habe die Stadt Regensburg viel Geld gekostet und sie um Jahrzehnte zurück geworfen.

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