25 Juli2011
Vodafones lange Leitung
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- “Einen Fehler konnten wir nicht feststellen”, schreibt Vodafone Anfang Juli über diese “fachmännisch” installierte Telefonleitung.
„Zuerst kommt der Kunde. Darum müssen wir uns sofort kümmern.“ Es ist ein geradezu beängstigender Enthusiasmus, der einem da bei Vodafone entgegen schlägt – zumindest, wenn man als Journalist bei der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit anruft und um Auskunft bittet.
Die Kunden, um die es geht und vor deren Haus im Stadtnorden von Regensburg seit Anfang Juni eine offene Baugrube gähnt, wurden mit solchem Enthusiasmus eher weniger behelligt. Fast auf den Tag genau drei Monate ist es her, seit das Telefon von Christine und Roman Christa seinen Dienst versagte. Seitdem haben sie viel Zeit in der telefonischen Warteschleife von Kundenhotline und technischem Support verbracht. Seitdem mussten sie verschiedenen Ansprechpartnern in den Callcentern immer wieder erklären, dass Telefon, Router und Anschlusskästchen auch wirklich in Ordnung sind. Seitdem mussten sie mehrfach vergeblich auf Techniker warten, die entweder zu spät oder gar nicht zum vereinbarten Termin vorbei kamen.
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Seit eineinhalb Monaten offene Baugrube
Immerhin: Als nach einem Monat immer noch nichts passiert war und die Christas damit drohten, ihren Anschluss fristlos zu kündigen, klappte das mit einem Techniker – übrigens nicht von Vodafone, sondern von der Telekom. Doch dazu später. Der Techniker kam vorbei und stellte fest: Die Leitung ist defekt. Wieder einige Tage später rückten schließlich zwei Handwerker mit kleinem Bagger an, hoben eine Grube aus, verlegten ein provisorisches Kabel durch Garten, Hecke und Fenster hin zum Telefonanschluss und verschwanden mit dem Versprechen, den Rest am nächsten Tag zu erledigen. Mittlerweile hat sich der wilde Wein um das provisorische Kabel gerankt, in der Grube blühen erste kleine Blümchen, keine Spur von den Handwerkern und Roman Christa meint nur: „Vielleicht wird es ja bis Weihnachten noch fertig.“„Vielen Dank für Ihren Brief…“
Von Vodafone haben die Christas auf Nachfrage, wann denn nun das Loch vor ihrem Haus verschwinden und die Leitung vernünftig verlegt werden würde, folgende Antwort erhalten: „Vielen Dank für Ihren Brief. Gern haben wir Ihre Leitung geprüft – einen Fehler konnten wir nicht feststellen. Ihre Störung vom 26. April 2011 wurde am 15. Juni 2011 behoben. Nach diesem Zeitpunkt liegt keine weitere Störungsmeldung von Ihnen vor.“ Für das Loch vor der Tür fühlt sich anscheinend niemand zuständig. 
- Seit eineinhalb Monaten verwaist: Baustelle vor dem Haus der Christas.
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Joachim Datko
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Soviel mir bekannt ist, ist für die letzte “Meile” nur die Telekom verantwortlich, sonst niemand. Dafür kassiert die Telekom auch kräftig. So ist es eben mit Monopolen.
Siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Letzte_Meile
Vodafone ist aus meiner persönlichen Erfahrung ein zuverlässiger Anbieter.
Florian Häberlein
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Grundsätzlich ist jeder Anbieter (ausser Satelliten-DSL Anbieter) an die Leitungen der Telekom gebunden. Egal ob man seinen DSL Vertrag nun bei Alice, 1&1 oder anderen Anbietern hat, das Problem würde nicht zügiger bearbeitet werden. Was Telekom bearbeitungen angeht, durfte ich nach meinem Umzug knapp 2 Monate nachtelefonieren, wann den meine Telefonleitung freigeschalten wird, bis endlich ein Mitarbeiter gestanden hat, dass der Auftag “nicht mehr aufzufinden sei”. Meiner meinung nach gehört sich da der Telekom ein bischen auf die Füße getreten.
W:müller
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Telekom lässt gerne die Muskeln spielen und will nur Eines, ihre Monopole dazu benutzen, um billigere Anbieter als unzuverlässig abzuqualifizieren und ihre teueren Tarife durch zu setzen. Hier handelt es sich genauso wie im Beitrag beschrieben, um die letzte Meile, für die ausschließlich die Telekom verantwortlich ist.
W.Müller