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"Urbanes Wohnen"

Viele Versprechen für Prinz-Leopold-Kaserne

Im Rahmen einer Informationsveranstaltung stellten Oberbürgermeisterin und Verwaltung diese Woche den derzeitigen Stand der Planungen auf dem ehemaligen Kasernenareal an der Landshuter Straße vor. Auch zu den angrenzenden Privatgrundstücken gibt es konkretere Informationen.

Per Live-Stream berichteten die Verantwortlichen der Stadt aus dem Degginger über den Stand der Dinge. Quelle: Screenshot

Schon im Laufe des März sollen auf dem Gelände der ehemaligen Prinz-Leopold-Kaserne die Bagger anrollen und die Militärbauten, die seit 2009 größtenteils leer stehen, abgerissen werden. 2023 soll dann mit dem Bau der ersten Wohnblöcke des neuen Stadtteils im Inneren Südosten begonnen werden. Besonders erfreut zeigt sich Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer darüber, dass die Stadtbau GmbH, anders als bisher angegeben, nicht nur 368 Wohnungen im ersten Bauabschnitt realisieren wird. „Noch ist das Ganze nicht konkret. Aber es werden wohl über 500 Wohnungen werden.“ Insgesamt stimmt die Verwaltung am Mittwoch (wieder einmal) auf einen „innovativen“ und „lebendigen“ Stadtteil ein.

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Tragende Säule soll dabei die 2017 von der Bundesregierung neu geschaffene Baurechtskategorie „Urbanes Wohnen“ darstellen. Diese ermöglicht zum einen die Nutzungsmischung, so dass Wohnen, Gewerbe, soziale, kulturelle und andere Einrichtungen nebeneinander bestehen können. Außerdem enthält diese Baukategorie vereinfachtere Regelungen, unter anderem bei Immissions- und Lärmschutzrichtwerten. Dadurch ist eine Wohnnutzung in Gebieten möglich, die vorher wegen Lärm oder anderen Emissionen als ungeeignet erschienen.

Auch das Immobilien Zentrum ist eingebunden

Dies spielt auch im Regensburger Fall eine gewisse Rolle. Denn vorerst werden auf den an das Kasernengebiet angrenzenden Grundstücken lärmintensive Betriebe wie ein Schrottplatz weiter laufen. Mit den Grundstückseigentümern – wie unserer Redaktion bekannt ist, handelt es sich dabei unter anderem um das Immobilienzentrum Regensburg (IZ) – steht die Stadt laut Aussage von Projektleiter Hermann Rimböck schon seit längerem in Kontakt. Wie Rimböck am Mittwoch mitteilt, wolle man die Flächen entlang des Odessa-Rings und in der Dieselstraße in enger Absprache mit den Eigentümern entwicklen. „Die privaten Projektentwickler müssen sich an die Wettbewerbsergebnisse halten. Wir haben extra in Abstimmung mit den Eigentümern einen Wettbewerb über das gesamte Areal in Auftrag gegeben.“

Das Nutzungskonzept gibt bereits einen genaueren Einblick, wie das Stadtquartier einmal aussehen soll. Quelle: Stadt Regensburg

Laut dem Nutzungskonzept soll der nordöstliche Bereich des Areals – das betrifft insbesondere das Schrottplatz-Gelände – auch künftig vor allem gewerblich genutzt werden. Entlang des Odessa-Rings soll es eine Mischform aus gewerblicher und bewohnter Nutzung geben. Hier zieht man zudem höhergeschossige Bauten zur Lärmabschirmung in Betracht, während innerhalb des Quartiers mit vier und sieben Stockwerken zu rechnen ist.

In trockenen Tüchern scheinen diese Vorstellungen der Stadt bislang allerdings noch nicht zu sein. Dem Vernehmen nach will das IZ auf seinen Flächen nämlich auch Wohnbebauung umsetzen. Vornehmlich geht es offenbar um Werkswohnungen, die das Bauträger-Unternehmen gemäß ihrem Konzept „Fair Wohnen“ errichten möchte.

OB verspricht Stadt der kurzen Wege

Doch am Mittwoch sind diese Überlegungen kein Thema. Die Idee des „Urbanen Wohnens“ sei von dem Gedanken der „Stadt der kurzen Wege“ geprägt, wie die Oberbürgermeisterin mehrfach erwähnt. So solle der neue Stadtteil günstigen und innovativen Wohnraum, soziale und kulturelle Treffpunkte sowie Nahversorgung und Naherholung bieten.

Die Naherholung wird demnach vor allem auf der zentralen Parkanlage stattfinden, die das Gelände von West nach Ost durchziehen wird und als Verbindung vom Pürkelgut zum Ostpark gedacht ist. Weiterhin soll nach Fertigstellung des gesamten Areals ein Spiel- und Sportpfad entlang des Odessa-Rings entstehen.

Das soziale und kulturelle Leben – von der Verwaltung werden Seniorentreffs und Cafés erwähnt – soll in den Erdgeschosszonen der Gebäude Platz finden. „Wir sind gerade dabei, ein Konzept zu entwickeln, diese Erdgeschossflächen dann zusammen zu entwickeln“, so Planungsreferentin Christine Schimpfermann. Auch das sei Bestandteil der „Stadt der kurzen Wege“, bringe „Lebendigkeit“ in den Stadtteil und werde dem Quartier eine „eigene Identität“ geben.

Zwischennutzung ja, konkrete Pläne nein

Konkrete Pläne hierzu gäbe es allerdings noch nicht, so Maltz-Schwarzfischer. „Bestenfalls entwickeln wir diese Orte gleichzeitig mit den Wohnungen der Stadtbau.“ Da die Steuereinnahmen aber auch 2021 derzeit sehr ungewiss seien, könne nicht gesagt werden, „ab wann wir da konkret ran gehen können“. Gleichzeitig ruft das Stadtoberhaupt Vereine, Kreative und andere Interessierte dazu auf, sich an der Schaffung von „Räumen der Begegnung und für bürgerschaftliches Engagement“ zu beteiligen.

Hermann Rimböck zeigt auf dem Plan was sich die Stadt für den ersten Bauabschnitt vorstellt. Foto: bm

Dabei geht es insbesondere um die geplanten Zwischennutzungen in Gebäuden entlang der Bahngleise. Bei mehreren Ortsbegehungen habe man mit Vereinen und Kunstschaffenden besprochen, was dort möglich wäre. Hier sei es auch denkbar, dass Konzepte in den künftigen Stadtteil übernommen werden. Die temporäre Nutzung der Gebäude ist vorerst auf zwei Jahre begrenzt.

„Können hier auch etwas Besseres schaffen“ 

Das Kasernengelände hat die Stadt 2019 von der Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten (BIMA) erworben. Für einen vergünstigten Kaufpreis verpflichtete man sich dazu, innerhalb von fünf Jahren die ersten 368 Wohnungen fertigzustellen. Zudem muss das gesamte Areal zum 31. Dezember 2023 freigemacht worden sein.

„Wir können natürlich dann in zwei Jahren darüber nachdenken, ob wir die Zwischennutzung noch etwas länger ermöglichen“, reagiert Maltz-Schwarzfischer auf entsprechende Fragen mit einem Schmunzeln. Dann müsse jedoch ein „gewisser Betrag X“ an die BIMA nachgezahlt werden. „Wenn wir dann sagen, wir wollen uns das leisten, okay.“ Stattdessen könne man aber auch „etwas Besseres“ schaffen.

Inovatives Energiekonzept…

Etwas Besseres soll der künftige Stadtteil in mehreren Bereichen werden und damit eine Vorreiterrolle einnehmen. Wie Götz Keßler, Geschäftsführer der Stadtbau GmbH, gegenüber unserer Redaktion bereits in einem früheren Gespräch hervorhob, soll dabei insbesondere das Energiekonzept hervorstechen. Thomas Hefter vom Amt für Stadtentwicklung stellt am Mittwoch noch einmal die wesentlichen Aspekte vor. Grundelement für den klimaneutralen Stadtteil sollen PV-Anlagen auf Dächern und an Fassaden sein. Die sollen im Sommer deutlich mehr Strom erzeugen als benötigt, der dann in einem Power-to-X-Verfahren zwischengespeichert werden soll. Die so gespeicherte Energie möchte man dann im Winter für den Betrieb eines Blockheizkraftwerkes nutzen.

Durch eine „möglichst intelligente Steuerung“ (Hefter) soll der Heizbedarf auf ein Minimum gesenkt werden. Ein sogenanntes Niedertemperatur-Nahwärmenetz soll „genau dann dort die Energie bereitstellen, wo wir sie zeitlich konkret brauchen.“ Das innovative Energiekonzept befindet sich derzeit noch in der Planung und wird am Ende auf Fördermittel des Bundes angewiesen sein. Ziel sei es, einen möglichst autarken und klimaneutralen Stadtteil zu entwicklen.

…und moderne Mobilität

Ein weiterer Baustein ist das Mobilitätskonzept. E-Car-Sharing, Fahrradverleih und ein möglicher Shuttle-Service innerhalb des Areals sind hier erste Überlegungen. Verkehrstechnisch plant die Stadt nach Fertigstellung des gesamten Vorhabens, die Gebäude über eine Ringstraße zu erschließen. Die nördlich gelegene Dieselstraße soll mittelfristig hingegen zurückgebaut werden, um Platz für ein weiteres Bahngleis zu schaffen. Stattdessen soll hier ein Rad- und Fußweg entstehen.

Auf dem Bebauungsplanentwurf ist auch die künftige Ringstraße bereits erkennbar (rosa markiert). Quelle: Stadt Regensburg; Markierung Redaktion

Am Mittwoch betonen die Verantwortlichen allerdings mehrfach, dass sich die einzelnen Punkte noch in der konkreten Ausgestaltung befinden würden und man die Öffentlichkeit an entsprechenden Stellen weiter informieren werde. Noch bis zum 19. März läuft die aktuelle Beteiligungsphase zum Bebauungsplan. Dieser „formelle Akt“ sei auch ein „sehr wichtiges Mittel, mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen“, so Schimpfermann. Etwas das laut der Planungsreferentin im Rahmen der Online-Veranstaltung, bei der die Teilnehmer per Chat partizipieren konnten, „doch ganz gut geklappt hat“.

Bis zum Herbst soll der Auslegungsbeschluss fertig sein, der dann erneut öffentlich ausgelegt werden muss. Im Anschluss daran soll es dann in die konkrete Bauplanung und nach dem Abriss der Gebäude 2023 umgehend in die Bebauung des ersten Abschnitts gehen. Wann die zwei übrigen Bauabschnitte angegangen werden können, hängt vor allem von den Gesprächen mit den Eigentümern ab.

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Kommentare (7)

  • sami

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    Na dann warten wir mal den nächsten schildbürgerstreich ab :-)

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  • Annemarie

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    Diese Sprechblasen kennen wir bereits zum Großteil von den anderen Neubaugebieten der letzten zwei Jahrzehnte.

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  • XYZ

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    Lese mal wieder IZ R. Das erinnert mich irgendwie an die Märchen von Grimm/Bechstein, der Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel: Stadtplanung=Hase und Igel=Investor, letzterer als Grundstücks-Eigentümer: “Ich bin schon mal hier!”

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  • Marvin S.

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    „Fair Wohnen“ klingt schon fast verzeihlich.

    Eine Kurzgeschichte über „Fair Wohnen“ mit IZ R.

    IZ R entwickelt Grundstücke und sucht regionale Bauunternehmer (Karl S. Bau, W.W. Bau, Lö Bau, H. Wohnbau u.v.m.) oder erschafft solche (SiWo Bau), die die Vorhaben umsetzen sollen.

    Im nächsten Schritt werden Käufer gesucht. Unwissende sind hierbei herzlich willkommen. Diese kaufen vom IZ R bzw. deren Projektgesellschaft den Anteil des Grundstücks und schließen gleichzeitig einen Werkvertrag mit dem Bauunternehmer ab.

    Der Bauunternehmer, dem ein guter eigener Lebensstandard wichtig ist, erschwert eine juristische Begrifflichkeit die angenehme Arbeitsatmosphäre, die da lautet: „anerkannte Regeln der Technik“. Aber keine Sorge, denn er weiß: Es geht auch viel unkomplizierter!

    Dann kommt es wie es kommen muss: Durch die viel unkompliziertere Vorgehensweise des BU treten völlig unerwartet teilweise erhebliche Mängeln auf und eine Fertigstellung des Vorhabens wird abgebrochen. Die Käufer – mittlerweile nicht mehr unwissend – bezahlen einige Raten nicht mehr. Der BU meldet rechtzeitig oder gerne auch viel zu spät Insolvenz* an.

    Käufer stehen nun vor einem scheinbar unüberwindbaren Scherbenhaufen: Die Finanzierung läuft und kostet, das Einziehen in das neue erträumte Eigenheim rückt in immer weitere Ferne. In einem Zivilprozess den Schaden einzuklagen scheint auf Nachfrage beim Anwalt auch vergeblich zu sein – da Insolvenz. Die Rechtsschutzversicherung zahlt hierbei nichts.

    Natürlich wenden sich die mittlerweile an begründeter Existenzangst leidenden Käufer an den großen Baupartner IZ R. Die zuversichtlich wirkenden Anzugträger mit den dicken Autos. Die werden hier wohl helfen, denken die Käufer. Die eleganten Damen und Herren aber erklären, dass sie vertraglich überhaupt nichts mit dem Käufer und dem Bauwerk (aus dem Werkvertrag) zu tun hätten. Das Grundstück haben sie aber pflichtgemäß übertragen. Zurück beim Anwalt rät dieser: „Einen solchen Vertrag hätten Sie nicht abschließen sollen. Über das Image von IZ R hätte man sich idealerweise vorher in der Presse informiert. Leider treten solche Erfahrungen mit dem Bauträger nicht das erste Mal auf.“

    ENDE

    Kann diese Geschichte der Wahrheit entsprechen? Hat jemand solche Erfahrungen gesammelt?Die Geschichte ist wahr. Sie ist so vor einigen Jahren einer Familie in Regensburg passiert, die davon ausführlich berichteten.

    Aufgrund dieser Geschichte und den zahlreichen Presseartikel, kann man nur verblüfft sein, dass es das noch immer gibt! Bei einer solchen Erfahrung ist für mich der Begriff „fair Wohnen“ im besten Fall Zynismus. Ehrlich bezeichnen sollte man da neue Bauvorhaben der IZ R eher als „Hochriskanter Wohntraum“.

    *Nicht jeder Bauunternehmer unter IZ R wird pleite gehen. Aber Ärger, Stress und Risiko sind bei IZ-Käufen nach all den bekanntgewordenen Auffälligkeiten ohne Zweifel zu erwarten.

    Handlungsempfehlung: Nicht einmal mit IZ R und Anhängern seine Zeit verschwenden und sprechen! Im großen Bogen ausweichen!

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  • Jakob Friedl

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    R A D R U N D F A H R T P L K
    Ortserkundungsvideo vom September 2020: “PLK 1h20m Radrundfahrt”, 6:25 min Radrundfahrt durch die Prinz Leopold Kaserne (PLK) und angrenzende Areale – ohne Pionierkaserne – Bereich des zukünftigen Bebauungsplans Nr. 277, sowie den Ende 2020 abgetrennten B-Plänen 277 / I (Investor Einhauserstraße) und 277 / II (IZ). Mit im Film ist auch die Brache des Neuen Technischen Bereichs (siehe Vorschaubild) Bebauungsplan 164, wo ein Sportleistungszentrum mit Leichtathletikhalle und ab 2015 ein Hallenbad gebaut wird. Den Teilbereich der gegenüberliegenden Pionierkaserne, der für den Bau der neuen Grundschule mit in den Bereich des B-Plans 277 genommen wurde, konnte ich noch nicht erkunden.

    Eine abschnittsweise mit den Eigentümern der angrenzenden Areale abgestimmte Baufeldfreimachung könnte an verschiedenen Stellen am Rand des stadteigenen Bereichs Spielraum für mögliche Zwischennutzungen schaffen, z.B.auch in der sog. Panzerhalle, die an die Einhauserstraße angrenzt, und den unmittelbar an den Schrottplatz angrenzenden Bereichen (2:37 min bis 3:11min; siehe https://youtu.be/eaXHFOvT3OA?t=157 ).***
    Der Schrottplatz hat einen Pachtvertrag bis 2030 und bietet bereits Raum für Vereine und bemühte sich mit einem Bauantrag in der Vergangenheit auch um einen sicheren Rahmen z.B. für regelmäßig stattfindende Konzertveranstaltungen. Während am Pürkelgut Einzelveranstaltungen stattfinden können, ist das auf dem Festivalgelände des Schrottplatzes aufgrund von städtischen Auflagen offenbar leider nicht mehr möglich. Sehr schade! (Schrottplatz: 3:36 min bis 4:03 min; siehe: https://youtu.be/eaXHFOvT3OA?t=216 ). Bis 2030 könnte auch auf dem Schrottplatz mehr Kultur zugelassen werden – bis zur Gentrifizierung durch das IZ, das hier (zukünftiger B-Plan 277 II) am liebsten u.a.Werkswohnungen bauen würde (Fair Wohnen).

    ***Nur mal so zwei Zusatzinformationen zu den Rahmenbedingungen von Abbruch und Baufeldfreimachung: Die Kosten für die Entsorgung von Altlasten im Boden wird zu 90% von der Verkäuferin, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA ) getragen. Die einzelnen Flächen sind dafür bis 2029 zu bewerten. Die Altlastenentsorgung muss bis spätestens 2032 durchgeführt werden. Der im Vorfeld des Verkaufs an die Stadt durch die BImA ermittelte Wert von bis 2023 nicht abgebrochernen Gebäuden muss der BImA rückerstattet werden. Die Stadt spart sich zwar Kosten und Umstände, in dem alle Gebäude in einem Zug von einer Firma abgebrochen werden, im Sinne einer differenzierteren Quartiersentwicklung wäre es vielleicht eine Überlegung wert einzelnen Gebäuden eine vorübergehende Perspektive zu geben.

    Interessant wird sein, wie umfangreich und kleinteilig der Bestand an Hecken und Bäumen entstehenden Quartierspark einbezogen werden kann, der auf den entsiegelten Flächen entstehen wird. (vgl.hierzu Video und Foto im Artikel, auf dem als schützenswerter Baumbestand eingezeichnete Bäume mit schwarzem Punkt versehen sind)

    Z W I S C H E N N U T Z U N G P L K
    De sehr schön formulierte Verwaltungsvorlage u.a. zur Zwischennutzung des Bereichs entlang der Dieselstraße bis Ende 2023 sollte unbedingt gelesen werden: https://ribisl.org/wp-content/uploads/2021/03/Erweitertes_Corona_Notfall_Programm_Regensburg_VO211768641.pdf
    TOP 2 der Kulturausschusssitzung vom 04.03.2021 zum Nachhören: https://www.regensburg.de/rathaus/stadtpolitik/stadtrat/aufzeichnungen-der-stadtratssitzungen/oeffentliche-sitzung-des-kulturausschusses-vom-4-3-2021
    Für zukünftige Kulturprojekte im Stadtosten bietet es sich an, die 60% städtebauliche Förderung des ISEK („Soziale Stadt“ bzw. „sozialer Zusammenhalt“) abzugreifen, wofür wohl im Vorfeld Gelder im IP bereitgestellt werden müssen.
    Für die Zwischennutzung vorgesehener Bereich hier im Radvideo: 0:12 min- 0:17 min; siehe: https://youtu.be/eaXHFOvT3OA?t=12

    Die nun für Zwischennutzung vorgesehenen rohen Örtlichkeiten sind eine echte Herausforderung für potenzielle Akteure. Bezüglich Strom und Wasser, Heizung, Einbauten etc. werden die Interessierten in Eigenregie improvisieren müssen und dürfen. Das ist aber auch eine gute Chance gemeinsam an einer Sache zu arbeiten und sich mit dem zukünftigen Stadtviertel und dessen Entwicklung vertraut zu machen.
    Der Zeithorizont für das erste Zwischennutzungsprojekt auf städtischem Grund ist zunächst stark begrenzt, denn 1,5 Jahre braucht es wohl alleine schon um ein Netzwerk aus vor Ort engagierten Akteuren und einen funktionierenden Ort mit verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen. Diese improvisierte und experimentelle Erfahrungsproduktion kann jedoch für Anschlussprrojekte nützlich sein, z.B. auf der benachbarten Pionierkaserne, dem Areal des Schrottplatzes, dem Stadtlagerhaus etc… In der Vorlage heißt es: „Für die neu geknüpften Netzwerke eröffnet sich langfristig die Perspektive, entwickelte Initiativen in die geplante sozio-kulturelle Nutzung der aktiven multicodierten Erdgeschosszonen einer zukünftigen Bebauung zu integrieren.“
    Schöne Aussichten, wie ich finde und hoffentlich viel Freiraum für Diskurs. Die Stadt will nun bald mit den interessierten Gruppen in Kontakt treten um gemeinsam einen ersten Anfang zu machen.

    Ich habe auch schon Überlegungen für erste Projekte: Gleich neben dem städtischen Zwischennutzungsbereich befindet sich (wieder einmal in einem Gewerbegebiet) die Gemeinschaftsunterkunft Dieselstraße (IZ) und die Halle 37 (IZ). Ich würde gerne ein Tor in oder eine Brücke über den Zaun bauen um die Nachbarschaft besser einzubinden.

    Vielleicht könnten an fotografischer Dokumentation interessierte Künstler*innen sich zusammentun und gemeinsam um Zutritt für dokumentarische Fotoprojekte bitten? Ein entsprechender Antrag der Ribisl-Partie e.V. vom 22.11.2021 „Fotografische Erkundungen der PLK ermöglichen ! „
    wurde nicht behandelt, da es sich hier um ein Geschäft der laufenden Verwaltung handelt:
    https://ribisl.org/fotografische-erkundungen-der-plk-ermoeglichen/
    Meldet Euch dazu bei der Stadt, die Euch sicherlich schnell und gut weitervermitteln kann.

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  • idefix

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    Auf dem Gelände der ehemaligen Prinz-Leopold-Kaserne sollen schon in diesem Jahr die Militärbauten -dazu gehören auch die mehrstöckigen Mannschaftsgebäude entlang der Zeißstraße- dem Erboen gleichgemacht werden. Es stellt sich die Frage, ob dies wirklich notwendig ist, und alles durch teure Einheitsinvestorenarchitektur aus der Computerretorte ersetzt werden muss, die sich die Immobilienwirtschaft vergolden lässt. Warum muss auch außerhalb der altstadt alles abgerissen werden? Gute Beispiele von der Umnutzung solcher „alter“ Militärgebäude sind ein Beleg dafür, dass dies unter Erhaltung der Bausubstanz möglich ist. Unabhängig vom dem fortgeschrittenen Planungszustand mit einem Wettbewerb als Vorgabe sollte angesichts der dramatisch schrumpfenden Finanzmittel in allen Bereichen überlegt werden, ob nicht eine Bestandskonversation noch möglich ist, die ausschließlich dem sozialen Wohnungsbau zu Gute kommen könnte. Hier gibt es den größten Bedarf für Einheimische (z.B. Pflegepersonal) und nicht für potente Geldanleger aus der Republik und dem Ausland.
    Bei der Konversation der ehemailigen amerikanischen Möhlkaserne in Amberg wurden z.B. die bestehenden dreistöckigen Mannschaftsgebäude in hervorragender Weise wohngerecht saniert und bilden rund um den jetzt begrünten ehemaligen Exizierplatz nicht nur eine architektonische Dominante sondern erinnern auch an die ehemalige Nutzung, die Teil der Geschichte der Stadt ist. Auf diese Weise konnte vor Jahren kurzfristig günstiger Wohnraum für dem Bedarf durch die damaligen Aussiedler aus Osteuropa geschaffen werden. In einem Gebäudekomplex wurde sogar eine Schule untergebracht. Auch das ehemalige Wachgebäude wurde zu einer gut besuchten Gaststätte umgebaut, die zahlreichen Vereinen als Versammlungsstätte dient.

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  • Julian86

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    Ein Input

    Erfahrungen Bund deutscher Architekten
    https://www.bda-hamburg.de/2018/07/urbanes-wohnen-von-morgen-resumee-der-architekurzeit-2018-in-niedersachsen/

    Dort angesprochen
    http://bauhauscampus.org/tiny-houses/100-euro-wohnung/

    Auch die Anregung, sich über zu realisierende Wohnformen für Obdachlose Gedanken zu machen.

    “Eine Stadtgemeinschaft, die civitas, bedeute Teilhabe und Teilnahme.” Das meint, von Anfang an gemeinsam Rahmenbedingungen schaffen, damit “Heimat” möglich wird. Dazu der Beitrag von Christian Schüle.
    https://www.droemer-knaur.de/buch/christian-schuele-heimat-9783426277126

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