„Viel mehr können wir nicht machen.“
Nach neun Brandstiftungen in dreieinhalb Monaten verspricht die Immobiliengruppe, der das Haus in der Greflingerstraße gehört, jetzt die sofortige Installation von Rauchmeldern. Schon vor zwei Wochen hatte man verkündet, man „nimmt die Sorgen der Mieter sehr ernst.“
Von David Liese
Man habe Aushänge gemacht, die Mieter angewiesen, die Türen geschlossen zu halten und Fremden nicht zu öffnen. Man kooperiere eng mit der Polizei, die Streife fahre. Und man habe Rauchmelder bestellt. „Viel mehr können wir nicht machen“, sagt Bettina Benner, die Pressesprecherin der Gagfah Group.
Dem Immobilienkonzern gehört das Wohnhaus in der Greflingerstraße, in dem seit Januar neunmal Feuer gelegt wurde. Die Bewohner leben in ständiger Angst, die Polizei tappt bislang im Dunkeln. Und die Gagfah gibt sich alle Mühe, der Öffentlichkeit deutlich zu machen, dass man „die Sorgen der Mieter sehr ernst” nehme.
„Alles Menschenmögliche“, aber wo sind die Rauchmelder?
„Alles Menschenmögliche“ tue man, um weitere Brandstiftungen zu verhindern. Das beteuerte Benner gegenüber unserer Redaktion, nachdem es am ersten Aprilwochenende gleich viermal innerhalb von wenigen Stunden gebrannt hatte. Vonseiten der Immobiliengruppe, nach eigenen Angaben „ein langfristig orientiertes Wohnungsunternehmen und ein verantwortungsvoller, leistungsstarker Vermieter“, würden so schnell wie möglich überall im Haus spezielle Rauchmelder installiert werden.
Dieses Versprechen ist mittlerweile zwei Wochen alt. In der Nacht von Montag auf Dienstag brannte es erneut in der Greflingerstraße. Dieses Mal ging im Keller ein Fahrrad in Flammen auf. Glücklicherweise schlug ein Rauchmelder an, bevor jemand ernsthaft verletzt werden konnte – allerdings handelte es sich dabei um ein privates Gerät in der Wohnung eines Mieters.
Rauchmelder kommen „heute nachmittag oder spätestens morgen vormittag”
Die von der Gagfah versprochenen Melder waren nämlich immer noch nicht an Ort und Stelle. Sie seien bislang noch nicht geliefert worden, teilt uns Bettina Benner heute mit. Nach der erneuten Brandstiftung reagiere man jetzt sofort, indem man zunächst „normale Rauchwarnmelder“ im Haus anbringen werde, bis die gewünschten Modelle – „spezielle Geräte, die man so nicht in jedem Baumarkt bekommt“ – da sind. Auch einen konkreten Zeithorizont nennt Benner: „Das wird heute nachmittag oder spätestens morgen vormittag passieren.“
Auf die Nachfrage, warum man das nicht schon früher getan habe, antwortet die Pressesprecherin, man sei eben davon ausgegangen, dass die Bestellung schnell geliefert werde. Man rüste derzeit sukzessive, den Verordnungen in den jeweiligen Bundesländern entsprechend, die Rauchwarnmelder in allen Gebäuden und Wohnungen der Gagfah nach. In Bayern müssen die Geräte bislang nur bei Neubauten vorhanden sein – ab 2017 aber auch in Bestandsgebäuden.
Vorkehrungen, die in drei Jahren ohnehin Pflicht werden
Insofern trifft die Gagfah in der Greflingerstraße jetzt die Vorkehrungen, die in drei Jahren ohnehin überall in bayerischen Wohnhäusern Pflicht sind. Was man darüber hinaus tut, um die Sicherheit zu erhöhen, ist nicht in Erfahrung zu bringen – abgesehen von den Aushängen, in denen sich die Gagfah an die Hausbewohner gewendet hat. Von denen wussten aber zumindest diejenigen Mietparteien, mit denen wir uns unterhalten haben, nichts.
„Wir hoffen, dass der Täter jetzt dann bald gefasst wird“, sagt Benner am Ende unseres Gesprächs. Dabei klingt sie fast ein wenig ratlos. Denn fraglich bleibt auch, warum die Brände trotz der polizeilichen Ermittlungen „mit Hochdruck“, wie es Polizeisprecher Stefan Hartl formuliert, einfach kein Ende nehmen.
Flo
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Ist der Feuerteufel an anderer Stelle wieder aktiv?
Montag 21.5.2014, Feuer im Bereich der Maxstraße 20-22.
http://www.wochenblatt.de/nachrichten/regensburg/regionales/Einsatz-Polizei-und-Feuerwehr-in-der-Maximilianstrasse-100-000-Euro-Schaden;art1172,254454
‘Kräftiger Schub für die Prachtstraße. Das Immobilienzentrum übernimmt die Maxstraße 20, 22 und 22a – und will 15 Millionen Euro investieren;
http://www.mittelbayerische.de/index.cfm?pid=10071&pk=776560