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Vergewaltigung: Polizei sucht Serientäter

REGENSBURG. Das Ergebnis der vom Bayerischen Landeskriminalamt München (BLKA) getätigten Spurenauswertung zu dem im Pressebericht des PP OPF vom 02.08.2012 gemeldeten Sexualdelikt in Regensburg, Augsburger Straße (siehe am Ende der Meldung) liegt nun vor. Es hat für die Kripo beim sogenannten „Spur-Spur-Vergleich“ eine neue und sehr wichtige Information gebracht: Die aktuell gesicherten DNA-Spuren sind einwandfrei identisch und dem bisher unbekannten Täter, der in den Jahren 1997 und 2007 zwei vollendete, überfallartige Vergewaltigungen in Regensburg begangen hat, zuzuordnen. Die Kripo geht nun von einem aus hiesigem Bereich stammenden „Serientäter“ aus. Ein erneutes Auftreten ist zu befürchten. Die auf den bisherigen Fahndungsaufruf eingegangen Hinweise haben die Ermittler noch nicht entscheidend weiter geführt. Mit sog. „Profilern“ der OFA Bayern (OFA – Operative Fallanalyse)wurden die bisherigen Erkenntnisse zusammengeführt, die Situation detailliert analysiert und das weitere Vorgehen abgesprochen. Neben einer Reihe von polizeilichen Maßnahmen, deren Publizierung kontraproduktiv wäre, setzt man insbesondere auf Hinweise aus der Bevölkerung. Der Täter wird nach den Gesamterkenntnissen auf 30 bis 50 Jahre geschätzt. Er soll etwa 180 bis 190 cm groß sein und wird als sehr kräftig wirkend beschrieben. Bei der Tat am 02.08.2012 trug der Gesuchte einen dunklen, evtl. braunen, Kapuzenpullover. Die Kriminalpolizei setzt weiter auf Hinweise aus der Bevölkerung und hat in diesem Zusammenhang folgende Fragen: 1. Wer war am Donnerstag, 02.08.2012, gegen 01.00 Uhr, am Tatort in der Augsburger Straße oder im dortigen Umfeld? Die Kripo bittet hierzu auch insbesondere darum, dass sich die drei Frauen melden, welche mit einem Pkw am Tatort angehalten haben und die bisher nicht namentlich bekannt sind. Außerdem wird ein junger, namentlich bisher nicht bekannter Mann mit Spitzbart, als Zeuge gesucht, der zur Tatzeit Hilferufe gehört haben soll. 2. Arbeitshandschuh (Foto) Wer kann Angaben (Besitz/Fehlen) zu dem nicht alltäglichen grauen Arbeitshandschuh mit geschlossenem hellblauem Rand am Bund machen. Der Handschuh ist am Tatort aufgefunden worden und kann eindeutig dem Täter zugeordnet werden. Es handelt sich um einen deutliche Gebrauchsspuren aufweisenden linken Arbeitshandschuh. Hersteller: Ejendals Jalas GmbH (66919 Weselberg) Typ TEGERA Art. 890, Größe 10 . In welchem Betrieb finden derartige Handschuhe Verwendung? Nach bisherigen Recherchen wird der eher für filigrane Arbeiten geschaffene Schutzhandschuh seit 2002 produziert, der Vertrieb erfolgt über ein Händlernetz und einen Online-Shop im Ausland. 3. Tapeziermesser (Foto) Dieses als Massenware geltende sogenannten Tapeziermesser (gelb-orangefarben, Länge gesamt ca. 15 cm) wurde am Tatort gefunden und ist dem Unbekannten zuzuordnen. Wer kann hierzu Angaben machen? 4. Verdächtige Wahrnehmungen Aufgrund der Tatzeitsituation schließen die Ermittler auch ein sog. Dunkelfeld, also bisher nicht angezeigte Vorfälle, nicht aus. Neue Erkenntnisse hierzu könnten u.U. weiterhelfen. Allerdings sind weitere Hinweise aus der Bevölkerung notwendig. Nach den bisher zusammengeführten Fällen an den Tatorten in Regensburg, (Weißgerbergraben (25.05.1997), Schwabenstraße (15.12.2007) und aktuell Augsburger Straße (02.08.2012) geht man momentan davon aus, dass sich der Täter vornehmlich gezielt junge Frauen als Opfer aussucht. Deshalb wären insbesondere Wahrnehmungen von jungen Frauen, die nächtens auf dem Heimweg waren und die sich erkennbar von einem Unbekannten verfolgt gefühlt haben, belästigt oder gar attackiert wurden, für die weiteren Ermittlungen von enormer Bedeutung. Für Hinweise, die zur Aufklärung der Taten oder Ergreifung des Täters führen, ist die bisher vom BLKA ausgesetzte Belohnung (3000 €) auf 5000 € erhöht worden. Sie wird unter Ausschluss des Rechtsweges zuerkannt. Mit der Staatsanwaltschaft ist abgesprochen, dass Hinweise auf Wunsch auch vertraulich behandelt werden können. Nachdem verwertbare DNA-Spuren vorliegen ist eine definitive Abklärung, ob Tatzusammenhang besteht, mit einer Vergleichsprobe schnell möglich. Personen, die weiterhelfen können sowie die unter Ziffer 1 gesuchten Zeugen werden gebeten, sich unter der Ruf-Nummer 0941 / 506-2888 zu melden. Hier ein Überblick über die dem bislang noch unbekannten Serientäter zweifelsfrei zuzuordnenden Delikte: Sexualdelikt von 02.08.2012 Am 02.08.2012, gegen 01.00 Uhr, schob eine Studentin ihr Rad auf dem Gehweg der Augsburger Straße. Als sie sich zwischen der Boelke- und der Karl-Stieler-Straße, auf Höhe Franz-von-Kobell-Straße befand, zog sie ein Mann mit Gewalt ins Gebüsch und versuchte sie zu entkleiden. Da die Studentin den Mann vorher nicht wahrgenommen hatte, dürfte sich dieser im Gebüsch versteckt haben. Aufgrund ihrer heftigen Gegenwehr und ihrer lauten Hilfeschreie wurde eine Passantin auf die Studentin aufmerksam. Als der Täter dies bemerkte, ließ er von der jungen Frau ab und flüchtete in nördliche Richtung. Die Studentin erlitt bei dem Übergriff Verletzungen und wurde in einem Regensburger Krankenhaus ambulant versorgt. Sexualdelikt vom 25.05.1997 Um 04.45 Uhr dieses Tages wurde eine Frau beim Aufsperren ihres Wohnanwesens am Weißgerbergraben von einem Unbekannten in den Hausgang gedrängt und im Kellerabgang vergewaltigt. Sexualdelikt vom 15.12.2007 Am diesem Tag wurde gegen 03.30 Uhr eine Studentin, die auf dem Nachhauseweg war, in der Schwabenstraße beim Aufsperren der Haustür von einem Unbekannten von hinten gepackt und anschließend in einer nahe gelegenen Grünanlage vergewaltigt. Im Zusammenhang mit den beiden letztgenannten Fällen war 2007 bereits eine Spurenübereinstimmung festgestellt worden. Umfangreichste Ermittlungen bis hin zur Durchführung einer DNA-Reihenuntersuchung, die in der Öffentlichkeit z.T. sehr kritisch gesehen wurde, haben allerdings nicht zur Klärung geführt. PRÄVENTIONHINWEISE: Ein Patentrezept zur Prävention gibt es bezüglich derartiger Fälle nicht. Denn generell ist jede Frau, die nachts allein unterwegs ist, gefährdet.. Die Polizei empfiehlt, nach Möglichkeit dunkle Ecken zu meiden und bei Feststellung verdächtiger Wahrnehmungen sofort über Notruf – 110- die Polizei zu informieren und nicht – wie es manchmal leider der Fall ist – nach längerem Überlegen erst am nächsten Tag.

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