17 Sep2012
Verfolgungsjagd: Mit Schreckschusspistole gegen Polizisten
Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Oberpfalz vom 15.09.2012
REGENSBURG. Am 15.09.2012, gegen 04.15 Uhr, wollte eine Zivilstreife (Ziviles Kfz besetzt mit Beamten in Zivil) der Polizeiinspektion Regensburg Süd an der Galgenbergstraße/Friedenstraße einen Pkw, Mercedes einer Verkehrskontrolle unterziehen. Grund für die Anhaltung war die Fahrweise des Pkw-Führers, der mit augenscheinlich deutlich mehr als 50 km/h fuhr. Als die Lichtzeichenanlage an o.g. Örtlichkeit Rotlicht zeigte, wollten die Beamten das Fahrzeug, das mit zwei Personen besetzt war, kontrollieren. Zu diesem Zweck öffnete einer der Beamten die Fahrertüre und gab sich als Polizeibeamter zu erkennen. Der 20-jährige Fahrzeuglenker jedoch gab Gas und setzte seine Fahrt mit hoher Geschwindigkeit fort. Während die Beamten das Fahrzeug verfolgten, gab der Fahrer mehrere Schüsse in Richtung des Polizeifahrzeuges ab. Dabei wurden jedoch weder Personen verletzt noch das Fahrzeug getroffen. Die Polizeibeamten machten nicht von der Schusswaffe Gebrauch.
Obwohl mittlerweile mehrere Streifenbesatzungen an der Verfolgung des Fahrzeuges beteiligt waren, setzte der junge Mann seine Flucht, die Galgenbergstraße stadtauswärts, mit stark überhöhter Geschwindigkeit fort. Letztlich gelang es den Einsatzkräften zwischen Oberhinkofen und Höhenhof das Fahrzeug zu stoppen und den 20-Jährigen sowie seinen 19-jährigen Beifahrer festzunehmen. Im Fahrzeug fanden die Beamten eine Schreckschusswaffe, für die der Heranwachsende eine entsprechende Erlaubnis besitzt und stellten sie sicher.
Bei der polizeilichen Vernehmung machte der im Landkreis Regensburg wohnhafte Fahrer keine Angaben zur Sache. Der 19-Jährige gab an, dass es sich bei der Flucht um ein Missverständnis gehandelt habe. Er und sein Freund hätten nämlich zunächst nicht geglaubt, dass es sich tatsächlich um Polizeibeamte handeln würde. Erst nachdem ihnen auf telefonische Anfrage bei der Einsatzzentrale (Notrufannahme) mitgeteilt wurde, dass es sich um „echte Polizisten“ handle, hätten sie angehalten.
Ein freiwilliger Atemalkoholtest beim Fahrer verlief negativ, der 19-Jährige war geringfügig alkoholisiert. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden die beiden jungen Männer wieder aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen.
Die Ermittlungen, für die noch weitere Details abzuklären sind, hat die Kripo Regensburg übernommen.
Die Kripo bittet Verkehrsteilnehmer, die möglicherweise durch das Fahrverhalten des 20-Jährigen gefährdet bzw. behindert wurden, sich unter der Rufnummer: 0941/506-2888, zu melden.