12 Sep2013
Verbotenes Paradies
PRESSEMITTEILUNG
Was kann es schöneres in der eigenen Stadt geben als ein Paradies vor der Tür, wo man kein Auto oder öffentliches Verkehrsmittel braucht und kein Parkplatz suchen muss. Ein selbstgebautes Paradies mitten in der Stadt und doch so weit weg, dass sich anfänglich die Zuständigkeit der Verwaltungsbehörden nicht eindeutig klären ließ. Ordnungsamt nicht zuständig. Wasserwirtschaftsamt egal. Polizei(O-Ton) „ Wir kommen nur wegen Ruhestörung, alles andere ist uns egal!“. Die Anwohner anfangs skeptisch danach angetan und begeistert, bis auf einen.
Korbinian Spiessl, Initiator des Paradieses kennt man in der Stadt als urbanen Lebensraum- und Kulturdesigner, sein Schaffen sieht man in vielen Regensburger Clubs und an einem ähnlichen Projekt vor einigen Jahren im alten Kulturverein Graz hinter den Schenkerhallen. Die Crew um ihn installiert auf dem unteren Wöhrd ein nicht kommerzielles Refugium: Paradise Beach. Eine alternative Strandlocation wie man sie nur aus Berlin oder Asien kennt.
In der familiären Atmosphäre herrscht Akzeptanz, Toleranz und der Gedanke an alternative Lebensideen als sympathische Selbsterfahrung. Ein Spielplatz für Erwachsene. Hier haben manche zum ersten Mal in Ihrem Leben einen Hammer in der Hand, klettern auf Bäumen herum oder bauen ein Floss zum Transfer ans Schwarze Meer, wie Robinson. Es wird für alle hochwertig gekocht oder gegrillt, Flaschen sind meist bepfandet und finden so ihren Weg zurück ins System, der anfallende und umherliegende Müll wir ordnungsgemäß entsorgt oder zum Ausbau des Geländes verwendet.
Das Potenzial verblüfft. Innerhalb weniger Wochen wächst die Strandgemeinde rasant. Der Initiator spricht mit Zuständigen und Anwohnern , die mehr und mehr Gefallen an der Aufwertung des Areals finden. Beim Paradise Beach gibt die Vision vom perspektivisch nachhaltigen Ausbau bei Zustimmung der Zuständigen. Es könnte ein Vorzeigprojekt der Vielseitigkeit sein: Spielplatz in der Natur zur Förderung urbaner Kultur.