02 Mai2012
Die Reise der Regensburger Ballonauten
Unruhen in Chemnitz
Mit einem Riesenfussball reisten die Regensburger Jakob Schmid und Franz Berzel 1932/ 33 kreuz und quer durch Deutschland – wir veröffentlichen das Tagebuch der beiden Ballonauten.
Von Oberlausitz ab am 28. Juni 32 mittags 1 Uhr. Trotz allem Ärger ging es wieder weiter, wir hatten doch recht gute Leute getroffen, das zeigt eine Aufnahme bevor wir abreisten, gab unsere liebenswürdige Wirtin einen Rosenstrauch mit. Um 5 Uhr nachmittags kamen wir in der Vorstadt Chemnitz-Schönau. Nahmen Quartier im Gasthaus Neustadt. Hatten ein Glück, die Wirtsleute gaben uns Essen, Behörde gut.
Machten nicht viel, nun es wird schon werden. DT Schönau Vorstadt habe ich ganz nette Unterstützung bekommen. Aber nun bekommen wir einen Schreck, in Chemnitz sind Menschen ausgebrochen, heißt es. Alle Tage soll es so zugehen, ein paar Tote, nun das kann ja lustig werden. Nicht viel Geld besitzen und nach Chemnitz nicht reinfahren können. Wir faßten uns ein Herz und ich fuhr in die Stadt, um selber zu sehen, ob alles wahr ist. Hallo was ist da los, ein Überfallkomando rast durch die Stadt Chemnitz.
Als ich auf die Polizei kam und sie ersuchte uns Genehmigung zu geben, daß wir Karten verkaufen konnten, bekam ich es nach langem Laufen mußte vom Rathaus ins Polizeipräsidium und damit in die Kreishauptmannschaft raus.
Endlich bekam ich die richtige Auskunft, wohin ich mich zu wenden habe. Das war nicht weniger als in der nächsten Nähe vom Rathaus im Polizeirevier.
Ist das nicht ein Blödsinn oder Unkenntnis der Beamten. Als ich mich im Polizeirevier befragte wegen der Unruhen, sagte der Beamte es wäre nicht so gefährlich. Hier sind alle Tage Unruhen. Die Hauptsache ist, wir mischen uns nicht ein. Gott sei gedankt, eine Last von uns weggenommen.