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Uni-Studie: Fukushima kein Problem für AKW-Aktien

Eine neue Studie belegt, dass die Aktienkurse amerikanischer Atomkraftbetreiber in den Wochen nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima keine größeren Einbußen zu verzeichnen hatten. Im Gegensatz zu den Kursen vergleichbarer Unternehmen in Deutschland, Frankreich und Japan hielten sich die Wertpapiere der US-Unternehmen sogar relativ stabil. Umfassende Veränderungen in der US-Energiepolitik wurden demnach auf den amerikanischen Aktienmärkten nicht erwartet. Vor wenigen Tagen jährte sich die Tsunami-Katastrophe in Japan und das damit verbundene Reaktorunglück in Fukushima-Daiichi zum ersten Mal. Neben den verheerenden Auswirkungen auf die Umwelt und das Leben der Menschen vor Ort lösten die Ereignisse in Fukushima-Daiichi vielfältige Diskussionen über die Gefahren im Zusammenhang mit der Nutzung von Atomenergie aus. Einzelne Industriestaaten kündigten daraufhin einen weitreichenden Wechsel hin zu erneuerbaren Energien an. Entsprechende Auswirkungen auf die Aktienmärkte in diesen Ländern waren schon kurz darauf zu erkennen: So brachen die Kurse von verschiedenen Atomkraftbetreibern massiv ein, während gerade Unternehmen aus dem Sektor der alternativen Energiegewinnung profitieren konnten. Allerdings zeigt sich international kein einheitliches Bild. Im Gegensatz zu den Entwicklungen auf den Märkten in Europa oder Asien hatte Fukushima keine negative Auswirkungen auf die Aktienkurse amerikanischer Atomkraftbetreiber, wie Dr. Maximilan Wimmer und Sebastian Utz von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Regensburg in Kooperation mit Dr. Robert Ferstl von der Österreichischen Nationalbank nachweisen konnten. Die Wissenschaftler untersuchten in ihrer Studie die Entwicklung der Aktienkurse von Energieunternehmen im fünfwöchigen Zeitraum nach dem 11. März 2011. Dafür analysierten sie die Aktienmärkte in Deutschland, Frankreich, Japan und den USA auf Landesebene. Im Zentrum waren dabei sowohl Atomkraftbetreiber als auch Firmen auf dem Feld der alternativen Energien. Frühere Untersuchungen zu den Reaktionen der Aktienmärkte auf die Nuklearunfälle in Harrisburg 1979 und Tschernobyl 1986 belegen allgemein eine negative „Performance“ der Wertpapiere für Energieunternehmen. Diese Beobachtungen bestätigen sich für die Atomkraftbetreiber in Deutschland, Frankreich und Japan auch für den Zeitraum nach Fukushima. Demgegenüber blieben die Kurse der amerikanischen Atomkraftbetreiber trotz der – global mit Spannung verfolgten – Geschehnisse in Japan weitgehend stabil. Die Untersuchungen der Forscher deuten darauf hin, dass die Märkte in den USA keinen umfassenden Wechsel in der Energiepolitik der US-Regierung erwartet hatten. Die Ergebnisse des Forscherteams werden in der renommierten Fachzeitschrift „Business Research“ veröffentlicht. Eine Vorabversion ist auf dem Online-Publikationsserver der Universität Regensburg einsehbar (http://epub.uni-regensburg.de/20856/1/SSRN-id2016174.pdf).

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