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Viele offene Fragen

Tod bei Polizeieinsatz: Daniel S. erneut obduziert

 

Aktuelles UPDATE

Die Fragezeichen werden größer

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Ein anonymer Spender bezahlt der Familie des 31-Jährigen, der am 20. März bei einer Festnahme ums Leben kam, eine zweite Obduktion. Bei einer ersten Untersuchung konnte bislang keine Todesursache festgestellt werden.

Philipp Pruy ist ziemlich außer Atem. Denn bei dem Rechtsanwalt der Familie von Daniel S., der am Abend des 20. März während eines Polizeieinsatzes ums Leben kam, haben sich heute die Ereignisse überschlagen. Dank eines Spenders, der sich bei der Mittelbayerischen Zeitung gemeldet hat, konnte nun nochmals obduziert werden. Mutter und Schwester hatte dafür das Geld gefehlt. Und die Staatsanwaltschaft hatte darauf verwiesen, dass eine zweite Obduktion nur angezeigt sei, wenn es ernsthafte Zweifel an der Sachkunde des ersten Gutachtens gebe.

Nun hat 52-Jähriger aus Nordrhein-Westfalen dafür gesorgt, dass die Familie Gewissheit bekommt. Der Leichnam des 31-Jährigen befindet sich im rechtsmedizinischen Institut der LMU München, wo die Untersuchungen bereits durchgeführt wurden. Das Ergebnis liegt aber bislang nicht vor.

Schädel-CT wurde nun erstmals durchgeführt

Vor allem die Herkunft und Auswirkungen zweier Wundmale am Kopf von Daniel S., die in einer ersten Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft nicht erwähnt wurden, beschäftigen die Angehörigen. Beim rechtsmedizinischen Institut in Erlangen, wo die erste Obduktion durchgeführt wurde, sei ihnen gegenüber von Leichenflecken die Rede gewesen. Eine Aussage, die ein Facharzt, dem Pruy Fotos der Wundmale vorgelegt hat, mehr als bezweifelt. Dass es sich um Totenflecken handelt hält dieser Mediziner für ausgeschlossen. Besonders auffällig ist eine Verletzung an der rechten Schläfe.

Bei der zweiten Obduktion in München wurde nun unter anderem ein Schädel-CT gefertigt, um Gasansammlungen im Gehirn oder schwer erkennbare Hämatome feststellen bzw. ausschließen zu können. Bei der ersten Untersuchung in Erlangen wurde das Pruy zufolge versäumt. Pruy hat dieses erste Obduktionsergebnis den Münchner Pathologen zur Verfügung gestellt, um „vollständige Transparenz herzustellen“, wie er sagt. Die Erlanger Rechtsmediziner konnten bislang keine Todesursache feststellen und haben auf das toxikologische und feinstoffliche Gutachten verwiesen, das allerdings erst in etwa zwei Wochen vorliegen soll.

Viele Unklarheiten

Bislang war lediglich bekannt, dass eine Streife den 31-Jährigen, der seit seinem 16. Lebensjahr an Schizophrenie litt, auf der Brandlbergerstraße gestellt hatte, nachdem eine Anruferin die Polizei alarmiert hatte. Sie habe Daniel S. dabei beobachtet, wie er trockene Blätter angezündet und in den Papierkorb an einer Bushaltestelle geworfen habe. Als ihr Mann ihn darauf angesprochen habe, habe S. ihm mit der Faust ins Gesicht geschlagen und sei gemächlich weitergegangen.

Völlig unklar ist, warum die Streifenbesatzung an jenem Abend davon ausging, dass der 31-Jährige mit einer Eisenstange zugeschlagen haben soll, die später auch in einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft als mögliche Tatwaffe genannt wurde. Die vermeintliche Eisenstange bestätigte im Nachhinein weder die Anruferin noch wurde eine solche gefunden.

Wann verlor Daniel S. das Bewusstsein?

Bei seiner Festnahme soll sich S. dann heftig gewehrt haben. Ein Polizist wurde dabei am Kopf verletzt. Mit gefesselten Händen wurde er unter weiterer Gegenwehr am Boden „fixiert“ bis eine zweite Streife eintraf, mit deren Unterstützung dann auch die Füße gefesselt worden seien, heißt es bislang. Laut einer Zeugin habe eine Polizistin plötzlich gerufen: „Er atmet nicht mehr. Wir müssen reanimieren.“

Unklar ist bei alledem, wie lange Daniel S. genau am Boden lag, wann den Polizeibeamten auffiel, dass er nicht mehr atmete und wann sie mit den am Ende erfolglosen Wiederbelebungsversuchen begannen. Es gibt Zeugen, die schildern, dass die Beamten erst merkten, dass er das Bewusstsein verloren hatte, nachdem sie ihn hochheben und ins Streifenfahrzeug bringen wollten.

Seine Familie, die Daniel S. noch in der Nacht vom 20. auf den 21. März vermisst gemeldet hatten, erfuhr erst knapp zwei Tage später von dessen Tod.

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Kommentare (2)

  • Tod nach Polizeieinsatz: Die Fragezeichen werden größer » Regensburg Digital

    |

    […] Wie berichtet, hatte ein privater Spender die nochmalige Untersuchung im rechtsmedizinischen Institut der LMU München finanziert. Nach einem ersten Telefonat mit dem dortigen Pathologen sagt Pruy: “es wurden Stauungsblutungen und Einblutungen im Gewebe festgestellt.” Unter anderem in den Augenlidern, Bindehaut und Lungenfell. […]

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  • Andreas

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    Es riecht mal wieder nach Kungelei zwischen Regensburger Staatsanwaltschaft und Regensburger Polizei.

    Wenn auch nur der kleinste Verdacht eines Fehlverhaltens Regensburger Pokizisten entsteht, sollte die Ermittlungsarbeit de Regensburger Staatsanwaltschaft und Polizei entzogen wird.

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Kommentare sind deaktiviert

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