Timo Schindler hat mit Onlineshops den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt
Mit „blubberladen.de“ das Masterstudium an der OTH Regensburg finanziert
Ein aus einer spontanen Idee heraus entstandener Onlineshop sichert Timo Schindler den Lebensunterhalt – und finanzierte dem 28-Jährigen sein Studium. Mit blubberladen.de machte sich der Schwandorfer schon im Jahr 2007 selbstständig; parallel zu seinem damaligen Maschinenbaustudium an der OTH Regensburg setzte er die Idee, Wasserpfeifen und Zubehör übers Internet zu verkaufen, in die Tat um. Nach einer Startphase von einem Jahr hat sich das Unternehmen schon rentiert. Dadurch, dass sich Timo Schindler über ein Fernstudium auch gleichzeitig BWL-Kenntnisse aneignete, ging die Gründung weitgehend reibungslos über die Bühne. Als Jungunternehmer hat der Schwandorfer inzwischen den Master of Applied Research an der OTH Regensburg abgeschlossen. Timo Schindler hat so das E-Commerce frühzeitig für sich entdeckt. Jetzt, im Jahr 2016, ist der Online-Handel in Deutschland nicht mehr wegzudenken. Laut einer internationalen E-Commerce-Studie von deals.com in Zusammenarbeit mit dem Centre for Retail Research kauft inzwischen jeder Zweite online ein. Der Online-Anteil kam laut der Studie im Jahr 2014 auf zehn Prozent des deutschen Gesamthandelsvolumens, Tendenz steigend.
„Zunächst war ich mit meinem Lager bei meiner Mutter im Keller“, erzählt der Jungunternehmer. Inzwischen hat er ein eigenes Lager mit Kasse; an drei Tagen unter der Woche hat er nachmittags für seine Kunden vor Ort geöffnet. Hier gibt es Shishas, dazu passende Schläuche, Mundstücke und alle erdenklichen Sorten von Tabak. Ende vergangenen Jahres ist er in eine größere Halle umgezogen. Denn: Seit 2015 hat er noch einen zweiten Onlineshop am Start, über den er Bier verkauft. „Ich hatte mir die Domain bier-kaufen.de schon seit langem mal gesichert“, sagt Timo Schindler. Und da sich die Site beim Google-Ranking auf einem der obersten Plätze befindet, lag es nahe, daraus Profit zu schlagen. Schon nach sechs Monaten hatte Schindler sich auch damit etabliert. Anfangsschwierigkeiten habe es allenfalls beim Bierversand gegeben: „Da gingen einige Flaschen zu Bruch“, sagt Schindler. Doch nun hat er Verpackungen mit speziellen Inlays, die die zerbrechliche Ware selbst beim Transport mit Schiff oder Flugzeug schützt – 90 Prozent der Lieferungen gehen ins Ausland. Auch diverse rechtliche Schwierigkeiten im Zusammenhang mit den Onlineshops bekam Schindler schnell in den Griff.
Rat zu Fördermöglichkeiten holte Schindler sich bei der Gründung seines E-Commerce vom start-up center der OTH Regensburg. Denn: Sich mit einem Onlineshop selbständig zu machen, ist kostenintensiver als oft gedacht – zum Beispiel fallen Kosten im Bereich der IT und Logistik an, sagt Brigitte Kauer vom start-up center der OTH Regensburg. Sie rät auch bei der Gründung eines E-Commerce zu einem Businessplan und dazu, kritische Punkte wie Marktanalyse, Kundengewinnung und Finanzplan gut zu prüfen. Denn parallel zum Wachstum des E-Commerce nimmt auch die Zahl der Onlineshops kräftig zu. Doch da die Geschäfte von Timo Schindler so schnell so gut liefen, musste er sich letztendlich über die Finanzierung keine großen Gedanken mehr machen. Gut findet er, dass das start-up center für die Vernetzung unter den Gründern der OTH Regensburg sorgt. Erst neulich hätten die Gründer von minusPØL – ebenfalls ein Start-up aus der OTH Regensburg – angefragt, ob sie ihren blauen Likör auch über ihn verkaufen könnten.