Test für Elektrobusse
PM der SWR
Ab 29. Juni: Testbetrieb Elektrobus Rampini
Altstadtbus: Mit Ökostrom durchs Welterbe
Ab Montag, den 29. Juni, kann in Regensburg erneut ein Elektrobus ausprobiert werden. Diesmal geht ein Fahrzeug des italienischen Herstellers Rampini in den Testbetrieb. Im März hatte die Stadtwerke Regensburg GmbH (SWR) auf der Altstadtlinie ein Modell der Firma Solaris eingesetzt.
„Unser Anspruch ist es, eine umweltbewusste Antriebslösung für den ÖPNV in der Regensburger Altstadt zu finden“, erläuterte Aufsichtsratsvorsitzender Oberbürgermeister Joachim Wolbergs. „Das ist auch der ausdrückliche Wunsch der Bürgerinnen und Bürger. Wir haben deshalb klar vorgegeben, dass die Altstadtlinie in Zukunft mit kleineren Elektrobussen betrieben wird.“ Der Rampini wird wie der Solaris zusätzlich zu den regulären Altstadtbussen eingesetzt. Aufgetankt wird der Test-Bus mit Ökostrom der REWAG.
Regensburg steigt um
Voraussichtlich ab Herbst 2016 soll die Altstadtbusflotte komplett auf Elektroantrieb umgestellt werden. Die Busse sind deutlich leiser und kleiner und produzieren bei der Fahrt keine Abgase. Um das optimale Modell für die Regensburger Altstadt zu finden, wird nach dem Testbetrieb des Solaris-Busses nun ein noch etwas kleinerer Elektrobus der italienischen Firma Rampini auf der Linie A im Einsatz sein. Der Rampini, der erste serienmäßig hergestellte Elektrobus Europas, verfügt über Niederflurtechnik, die älteren Menschen, Personen mit Behinderung sowie Eltern mit Kinderwagen das Einsteigen erleichtert. Dieser 7,70 Meter lange und 2,20 Meter breite Elektrobus ist eine Leihgabe der Wiener Linien, die seit 2012 neun Rampini-Busse im Wiener Innenstadtbereich einsetzen.
„In den kommenden Wochen werten wir den Stromverbrauch und eventuelle Störanfälligkeiten in der Technik aus“, erklärt Manfred Koller, Geschäftsführer der Stadtwerke Regensburg GmbH. „Außerdem sind wir gespannt auf die Rückmeldungen der Busfahrerinnen und Busfahrer, die den Bus probefahren, sowie auf das Feedback der Fahrgäste.“
Technische Daten zum Rampini
Der zweitürige Bus ist 7,70 Meter lang und mit 2,20 Meter nur etwas breiter als ein großer SUV. Im Bus befinden sich 13 Sitzplätze, 26 Stehplätze und zwei Stellflächen für Kinderwagen und Gehhilfen beziehungsweise Rollstühle. Das Niederflurfahrzeug mit einer durchschnittlichen Bodenhöhe von 35 Zentimeter kann von der Straße aus wie über eine normale Treppenstufe betreten werden. Durch das sogenannte Kneeling-System lässt sich die Einstiegshöhe im Bereich der Vordertür auf 25 Zentimeter, im Bereich der Mitteltür auf 29 Zentimeter senken. Der Rampini kann mit einer Höchstgeschwindigkeit von 62 km/h fahren.
Die wesentlichen Vorteile im Vergleich zu Diesel- oder Gas-Bussen liegen im Energiebedarf, der um rund 25 Prozent niedriger liegt, sowie im emissionsfreien Betrieb. Herzstück des Rampini ist der wassergekühlte elektrische Antriebsmotor mit einem Wirkungsgrad von ca. 90 Prozent. Der Energiebedarf dieses Busses wird voll über das Batteriesystem gespeist, insgesamt neun Lithium-Ferrit-Batterien – drei auf dem Dach, fünf im Heck und eine an der Position des Dieseltanks. Insgesamt hat das Batteriesystem an Bord eine Kapazität von 96 kWh. Auch das Klima- und Heizungssystem läuft elektrisch. „Laut Hersteller wird mit dem Batteriesystem eine Reichweite von bis zu 75 Kilometern erreicht“, so Manfred Koller. „Der Praxistest wird zeigen, wie viele Runden auf der 3,6 Kilometer langen Altstadtroute er tatsächlich schafft.“ Im Testbetrieb wird der Elektrobus auf dem Omnibusbetriebshof in der Markomannenstraße mit Ökostrom der REWAG aufgeladen, der zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Bei Umstellung der gesamten Altstadtbusflotte auf Elektrobusse wird zusätzlich eine Schnellladestation nahe des Castra-Regina-Centers die Busse mit Energie versorgen.
Altstadtbus – die Fakten
Der Altstadtbus chauffiert seit Mai 1998 die Bürgerinnen, Bürger und Gäste Regensburgs durch die Straßen und Gassen zwischen Hauptbahnhof, Domplatz, Arnulfsplatz und Neupfarrplatz. Vorher durchquerten die Linien 1, 2, 6 und 11 und damit in der Regel große Gelenkbusse die Altstadt. Um den Erlebniswert des historischen Stadtkerns und die wirtschaftliche Attraktivität der Altstadt als Einkaufs- und Freizeitstandort zu erhöhen, wurden ab 1998 kleinere sogenannte Midi-Busse, zunächst im 5-Minuten-Takt, dann im 10-Minuten-Takt, eingesetzt. Aufgrund der Störanfälligkeit der Midi-Busse stellte man später auf Standard-Solobusse um. Die Erreichbarkeit der Altstadt wurde mit der Einführung der Altstadtlinie optimiert.
Ältere Personen sowie Touristen und Autofahrer, die zum Beispiel in den SWR-Parkhäusern rund um die Altstadt parken, profitieren vom Altstadtbus in besonderem Maße. „Die historischen Plätze der Weltkulturerbestadt, Sehenswürdigkeiten und Einkaufsmöglichkeiten können damit bequem und günstig erreicht werden“, so RVV-Geschäftsführer Kai Müller-Eberstein. In der RVV-Innenstadtzone kostet eine Einzelfahrt 1,10 Euro und ein Tagesticket für bis zu fünf Personen 2,50 Euro. Kunden der SWR-Parkhäuser können ihr Parkticket in der RVV-Innenstadtzone als kostenloses Busticket für bis zu fünf Personen nutzen.
Feedback und Anregungen erwünscht
Die Stadt Regensburg, RVV und SWR bitten um die Mithilfe der Bustester. Eindrücke, Fragen, Wünsche und Anregungen können per E-Mail an elektrobus@rvv.de gesendet werden.