Technische Probleme bei Bürgerbeteiligung zum Grieser Steg
Da es beim Online-Format der Bürgerbeteiligung zum Neubau Grieser Steg am vergangenen Donnerstag zu technischen Problemen kam, verlängert die Verwaltung die Beteiligungsphase bis zum 10. Dezember.
Offenbar kam es bei der Online-Veranstaltung der Stadt Regensburg, bei der Fragen und Anregungen zur weiteren Planung des neuen Grieser Steg eingereicht werden konnten, zu technischen Problemen. Bereits auf unseren Bericht hin kamen entsprechende Hinweise von Leserinnen und Lesern. Der Link zur Online-Bürgerbeteiligung habe bei vielen nicht funktioniert, hieß es. In der Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen am Dienstag kam das Thema auf Nachfrage von Benedikt Suttner (ÖDP) auch dort zur Sprache.
Auf dem Podium im Marinaforum habe man leider während der Veranstaltung nichts mitbekommen, versichert Planungsreferentin Christine Schimpfermann dem Ausschuss. „Ansonsten hätten wir ja sofort reagieren können.“ Dabei sei man auch der „guten technischen Voraussetzungen“ wegen in das Marinaforum gegangen. „Wir waren der Annahme, dass dann dieses Format, das wir gewählt haben gut funktioniert.“
Defekter Link sorgt für leere Bildschirme
Nach vorheriger Anmeldung bekamen alle Interessierten einenLlink per Mail zugeschickt, der zum Live-Stream führte bzw. führen sollte. 59 Anmeldungen seien im Vorfeld eingegangen, so Peter Bächer, Leiter des Tiefbauamtes. Insgesamt hätten wohl 30 bis 40 Personen an der Veranstaltung teilgenommen – davon maximal 31 zur selben Zeit. Dass es nicht mehr gewesen sind, habe laut Bächer offenbar „an der digitalen Ausstattung der Bürger selber“ gelegen. „Denn einige Computer deaktivieren solche Links über eine Art Firewall. Das heißt, man hat dann zwar den Link, aber wenn man draufklickt wird man nicht verbunden und man muss ihn nochmal eintippen.“
Schon während der Veranstaltung, bei der die Teilnehmer über eine Chatfunktion ihre Fragen stellen konnten, seien vier Meldungen über den „defekten“ Link eingegangen. Ein Mitarbeiter habe die Meldungen entgegen genommen und konnte zumindest diesen vier Personen weiterhelfen, sodass sie schließlich noch teilnehmen konnten. Einer von ihnen war Benedikt Suttner, wie dieser am Dienstag darlegt. „Nachdem ich nicht reingekommen, bin bekam ich per SMS den Link zur Seite geschickt und dann war ich sofort drin.“ Er frage sich deshalb, warum es überhaupt die vorherige Anmeldung gebraucht habe. Auch die Bewerbung der Bürgerbeteiligung hätte prägnant auf der Homepage der Stadt platziert werden können. „Das ginge, glaube, ich noch besser“, endet Suttner.
Beteiligungsphase bis zum 10. Dezember verlängert
„Klar, man kann alles immer besser bewerben“, stimmt Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer zu. Aus den Problemen der Veranstaltung gelte es jetzt eben zu lernen. Beim Thema Bürgerbeteiligung versuche man derzeit „so viel wie geht zu machen“, sagt Schimpfermann. „Die technischen Voraussetzungen sind da derzeit nicht so wie wir uns das alle wünschen.“ Um den Ausgeschlossenen entgegenzukommen wurde die Beteiligungsphase für den Grieser Steg nun bis zum 10. Dezember verlängert. Am 16. Dezember will die Verwaltung dann die Ergebnisse der Beteiligungsphase dem Stadtrat vorstellen.
Für die erforderliche Erneuerung des Grieser Stegs sucht die Stadt Regensburg ein zu beauftragendes Planungsbüro über ein europaweites Vergabeverfahren mit Teilnahmewettbewerb. Die Aufzeichnung des Livestreams ist mittlerweile unter auf den Seiten der Stadt Regensburg abrufbar, gemeinsam mit den entsprechenden Unterlagen. Fragen und Anregungen dazu können per E-Mail gestellt werden.
Weitere Beteiligungen laufen derzeit
Derzeit laufen noch weitere Beteiligungsformate der Stadt. Bis zum 9. Dezember läuft noch eine Bürgerumfrage zu Nutzung und Potentialen von Mikromobilität. Im August startete die Siemens AG in Kooperation mit der Stadtverwaltung Regensburg das Forschungsprojekt „Datenbasierte Potentialanalyse zur Integration von Mikromobilität in städtische Verkehrssysteme“ (PaMiMob). Mithilfe dieses Forschungsprojekts sollen die Auswirkungen von Sharing-Diensten wie E-Scooter, E-Fahrräder und E-Lastenfahrräder auf das Mobilitätsverhalten der Bürgerinnen und Bürger sowie auf die Emissionen abgeschätzt werden.
Ein deutlich größeres Projekt stellt der Regensburg Plan 2040 dar. Noch bis zum 14. Dezember können sich alle Interessierten mit ihren Ideen für die künftige Entwicklung der Stadt an die Verwaltung wenden. Dabei soll eine Vielfalt an Themen diskutiert werden. Von Wohnungsbau, Tourismus oder auch Kinderbetreuung bis hin zu Digitalisierung und Gesundheit soll der Plan 2040 einen breiten gesellschaftlichen Konsens über eine zukunftsfähige Stadtentwicklung erarbeiten. Der Regensburg Plan 2040 ist die Fortsetzung des aktuell auslaufenden Plans aus dem Jahr 2005.
Marianne
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Das ganze ist doch ein schlechter Witz, oder? Zeugt aber von eine riesigen Digital-Kompetenz unserer Verwaltung:
” „Denn einige Computer deaktivieren solche Links über eine Art Firewall. Das heißt, man hat dann zwar den Link, aber wenn man draufklickt wird man nicht verbunden und man muss ihn nochmal eintippen.“
Ich würde Herrn Bächer gerne direkt antworten:
Solche restriktiv konfigurierten Firewalls gibt es im privaten Bereich und vor allem in dieser Anzahl definitiv nicht, ihre Mitarbeiter haben da einfach einen Bock geschossen, das könnte man gut und gerne einfach mal eingestehen.
Mein Sohn hat mir binnen 3 Minuten helfen können indem er sich die Mail genauer angesehen hatte. Der von der Stadtverwaltung verschickte Link war nachweislich falsch.
Korrekt wäre gewesen
Hier klicken!
und nicht
Hier klicken!
Da ist einfach etwas durcheinander geraten. Kann ja passieren und ist wirklich kein Beinbruch, aber sich jetzt hinzustellen und zu sagen: Liegt an den Nutzern selbst, ist einfach dreist.
Gerne würde ich auch noch ein weiteres Ärgernis inhaltlicher Natur anbringen wollen, was leider wieder Herrn Bächer trifft:
Zum Ende der Veranstaltung hin gab es ein Frage, die in etwa lautete (man konnte das Verlesen akustisch nur schwer verstehen bei dieser Frage), ob es der Wahrheit entspricht, dass in den bereits angefertigten Machbarkeitsstudien der Verwaltung das in etwas in der Mitte der Proskestraße befindliche Privatanwesen Nummer 4 Stufen als Zugang zum Anwesen bekommt und dass diese je nach Brückenvariante variieren würden.
Herr Bächer im Video ab ca. 1:20:20 “keine Treppenstufen notwendig, dafür kann es aber Rampen (Anm: in Privatanwesen rein) geben.”
Das ist doch lächerlich, ob Treppenstufen oder Rampe kommt doch auf das Gleiche raus. Tatsache ist: Durch die Anhebung der Konstruktion wird es zu Konflikten in der Proskestraße kommen, da der Zugang zu den Anwesen gelöst, verändert oder gar eingeschränkt werden muss. Über eine Rampe ins Grundstück zu fahren wird ja sogar genannt.
Und um die Erbsenzählerei perfekt zu machen (weil es mich persönlich so ärgert, dass man seine eigenen Machbarkeitsstudien fachlich nicht zu kennen scheint):
Aus der Beschlussvorlage des Stadtrates vom 18.09.2018 wo generelle Variantenprüfungen vorgenommen und vorgelegt wurden (die Datei war ursprünglich auf der Infoseite zum Neubau des Grieser Stegs (https://www.regensburg.de/grieser-steg) verlinkt, wurde aber mittlerweile entfernt, ist aber nach wie vor hier zu finden https://srv19.regensburg.de/bi/___tmp/tmp/45081036163754662/163754662/00265537/37.pdf):
Variante 1a: Deckbrücke mit unten liegendem Tragwerk
–> Seite 4: “Vor dem Anwesen Proskestraße 4 kann das angehobene
Straßenniveau über sechs Stufen unaufdringlich aufgefangen werden.”
Variante 2b: Trogbrücke mit oben liegendem Tragwerk
–> S. 5: “Vor dem Anwesen Proskestraße 4 reichen drei Stufen, um das
angehobene Straßenniveau abzufangen und die Gebäudezugänge unverändert zu erhalten.”
Variante 4c: Schrägseilbrücke mit Pylon auf Seite Stadtamhof
–> S. 5: “Für die Proskestraße ergeben sich wie bei Variante 2b eine
Straßenanhebung um ca. 1 m bei Brückenantritt. Vor dem Anwesen Proskestraße 4 wird die Rampe über drei Stufen abgefangen.”
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Ich will da jetzt eigentlich nicht penibel sein, aber man sollte schon bei den Fakten bleiben (Firewalls) und auch seine Machbarkeitsprüfungen kennen.
Bitte. Das musste jetzt mal so gesagt werden. Passt nun aber auch wieder.
idefix
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Warum so viel Aufregung wegen der technischen Probleme bei der Bürgerbeteiligung? Diese hätte man sich ja konsequenterweise ohnehin sparen können.
Wenn man schon den Holzgartensteg wegen der vermeintlichen Störung der Idylle am Gries beerdigt, ist es doch ein Widerspruch, wenn man über einen neu zu bauenden Grieser Steg diesen fast schon sakralen Ort noch mehr stört. An der heutigen Stelle gab es früher ohnehin keine Brücke über die still dahinrauschende Donau. Es reicht doch wie im Mittelalter die Steinerne Brücke als einziger Donauübergang aus. Umwege sind doch bewegungs- und damit gesundheitsfördernd. Die Zeit von A nach B zu kommen spielt keine Rolle.
Ersetzt den Grieser Steg also am besten durch eine Fähre! Die wird dann von verarmenden ökologischen Antimobilitätradikalsaktivisten betrieben, die wegen des von ihnen und eines instrumentalisierten Stadtrats herbeigeführten Niedergangs der Stadt keine Arbeit mehr finden und viel Zeit haben.
Konsequenz: Reißt am besten alle Brücken in Regensburg nieder und führt die Stadt wieder ins Mittelalter zurück. Dann hat wenigsten die Stadt wieder ihre Friedhofsruhe und keiner braucht sich aufzuregen. Dann ist wenigstens auch der Regensburger Brückenkomplex kuriert.
Und zum Schluss! Es gibt keine technischen Probleme mehr, über die es wert wäre, berichtet zu werden, um eine Verwaltung und ihre Mitarbeiter genüsslich vorzuführen. Bedenket: Wer im Glashaus sitzt, der soll nicht………………..!
highwayfloh
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Beide Links von “Marianne” geben den Serverstatus “404” zurück.
XYZ
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idefix gestern 13.32
Erinnert mich nur noch an die einst geplante Keplertangente am südlichen Ufer der Donau mit Abriss von historischen Gebäuden:
Das wurde dann auch still beerdigt, keine Moneten da, gottseidank . . .