Taxifahrer im Interview: „Dieses Gutachten ist eine Frechheit.“
Die Forderung eines von der Stadt beauftragten Gutachters nach drastischen Preiserhöhungen und der Reduzierung von Taxis in Regensburg sorgt in der Branche für Diskussionen. Herr M. (Name der Redaktion bekannt) arbeitet seit 25 Jahren in Vollzeit als Taxifahrer. Im Interview sprechen wir über das Gutachten, Probleme der Branche und über Uber.
Hallo, Herr M., haben Sie gewusst, dass es seit Ende April ein neues Gutachten zur Zukunft des Taxigewerbes gibt?
Ich habe es zufällig auf der Homepage der Stadt gefunden, weil ich danach gesucht habe. Es ist ja schon seit 18 Monaten in Arbeit. Davon, dass es seit Ende April fertig ist, wusste aber kein Fahrer und kaum ein Taxiunternehmer, geschweige denn die Öffentlichkeit. Dabei sollte man solche Dinge diskutieren, bevor im Stadtrat entschieden wird und dann kurz in der Zeitung steht, dass Taxifahren deutlich teurer wird. Wenn die Vorschläge des Gutachters so umgesetzt werden, dann macht uns das nämlich das Geschäft kaputt.
Warum?
Weder die drastische Preiserhöhung um bis zu 43 Prozent noch die Reduzierung der Taxis kann man der Öffentlichkeit ernsthaft vermitteln. Weder ich, noch irgendeiner meiner Kollegen, mit denen ich darüber gesprochen habe, hat das so erwartet. Eine normale Preiserhöhung alle vier Jahre so um die elf Prozent war bisher das Gängige. Einmal haben wir aber sogar hier ausgesetzt, weil wir Angst hatten, dass das eher kontraproduktiv fürs Geschäft ist. Außerdem sind die Zahlen, von denen der Gutachter ausgeht, gelinde gesagt, eine Frechheit.
Welche Zahlen meinen Sie konkret?
Bei der Berechnung der Taxidichte kommt der Gutachter zu dem Schluss, dass es zu viele Taxis in Regensburg geben würde. Dabei wird völlig ausgeklammert, dass wir auch den kompletten Landkreis mit 190.000 Einwohnern bedienen. An schwachen Tagen übernehmen wir sogar Sachen in Schwandorf und Plattling. Wenn dort ein Zug ausfällt, haben die nicht genügend Taxis und kommen auf uns als Schienenersatzverkehr zurück. Den kompletten Landkreis auszusparen, die Zweitwohnsitze in Regensburg auszusparen – das verzerrt doch komplett die Realität.
Zur Preiserhöhung – der Gutachter rechnet vor, dass Fahrten erst ab einer Strecke von 21 Kilometer für den Taxiunternehmer kostendeckend sein sollen. Unter anderem deshalb soll keine Fahrt mehr unter zehn Euro kosten.
Ich glaube, der Gutachter macht einen generellen Fehler: Eine Preiserhöhung um 30 oder 40 Prozent bringt nicht 30 oder 40 Prozent mehr Umsatz. Das ist nicht so. Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt: Wenn es eine Preiserhöhung um elf Prozent gibt, erhöht sich der Umsatz um vielleicht sechs Prozent. Bei jeder Erhöhung verliert man auch Kunden. Nicht umsonst hat die Branche deshalb ja eine deutlich moderatere Erhöhung vorgeschlagen. Irgendetwas zwischen zehn und 20 Prozent kann man dem Fahrgast noch nahebringen – Regensburg liegt bei den Preisen bundesweit bisher im Mittelfeld – aber alles, was darüber hinaus geht, wird dazu führen, dass wir Kunden verlieren.
Und zu den Kurzfahrten: Jemand, der heute für fünf Euro eine Fahrt hat und nach dem Vorschlag des Gutachters künftig zehn Euro zahlen soll, wird sich kein Taxi mehr bestellen. Außer er hat keine andere Wahl. Das betrifft die alte Oma, die sich zum Arzt fahren lässt – die muss das vielleicht noch machen, weil sie es zu Fuß nicht schafft. Aber jemand, der abends von Kneipe zu Kneipe fahren will oder von der Altstadt in die Prüfeninger Straße, der wird künftig zu Fuß gehen. Es werden jede Menge Kurzfahrten wegfallen und diese Kurzfahrten sind auch ein Teil unseres Geschäfts.
Wie sind denn die Geschäfte in den letzten Jahren gelaufen?
In meinen Augen lief es sehr gut. Das bestätigen mir auch alle Kollegen, mit denen ich mich unterhalte. Vor allem 2016, 2017 war es hervorragend – kein Grund zur Beschwerde. 2018 war vielleicht etwas stagnierend, 2019 könnte etwas rückläufig sein. Aber das ist normal. Es gab immer wieder Phasen, wo das Geschäft kurzzeitig zurückgegangen ist. Bei der Einführung des Euro, bei der Wirtschaftskrise 2008/09 und da wir aktuell auch auf eine Krise steuern, wie man zumindest in den Nachrichten regelmäßig hört, wird es auch wieder etwas rückläufig sein. Das liegt in der Natur des Geschäfts. In den Momenten, wo es wirtschaftlich nicht so gut läuft oder die Leute einfach verunsichert sind, sparen sie an Luxusgütern wie Taxi.
Das Gutachten beschreibt die wirtschaftliche Situation der Taxiunternehmer etwas anders. Zur Altersvorsorge heißt es beispielsweise, dass diese unter Mindestlohnniveau liegen würde.
Na ja. Ich bin der Meinung, dass es durchaus möglich ist, vernünftig für sein Alter vorzusorgen, wenn man vernünftig kalkuliert. Ich wage mal zu behaupten, dass das nicht jeder kann. Da müsste man sich eben mal anschauen, warum manche Taxibetriebe seit 2014, als es das letzte Gutachten gab, zugemacht haben. Da standen bei einigen Zoll und Finanzamt auf der Matte. Da wurde, vorsichtig ausgedrückt, eben nicht mehr zeitgemäß gewirtschaftet.
Wenn ich beispielsweise in dem Gutachten lese, dass ein Unternehmer angibt, seine Taxis würden im Jahr 25.000 Kilometer fahren, dann kann das entweder nicht stimmen oder er ist ein schlechter Geschäftsmann. Ich fahre mit einer normalen 7,5-Stunden-Schicht 42.000 Kilometer im Jahr. Dafür muss ich mir kein Bein ausreißen – da ginge noch mehr – und damit macht mein Taxi auch einen auskömmlichen Umsatz.
Wenn man sich anschaut, dass die Fixkosten für ein Taxi bei 80 Prozent liegen (Also unabhängig von den besetzt gefahrenen Kilometern, Anm. d. Red.), dann muss ich eben dafür sorgen, dass die Konzession auch voll ausgelastet wird. Alles andere frisst mir Geld weg. Im Idealfall sollte ein Taxi rund um die Uhr im Einsatz sein – in Regensburg liegt die tägliche Einsatzzeit aber gerade mal bei zwölf Stunden. Da sieht man doch schon ein Grundproblem: Es gibt Unternehmer, die nicht genügend Fahrer haben, um alle Schichten für ihre Fahrzeuge bzw. Konzessionen zu besetzen.
Hat der Gutachter also recht und es gibt zu viele Taxi-Konzessionen?
Bei der Zahl der Konzessionen kommt es immer darauf an, wen man fragt: Die Taxiunternehmer sagen natürlich fast alle, dass wir zu viele haben. Die sagen sich: Jede Konzession, die ich nicht habe oder die es mehr gibt, ist Konkurrenz und nimmt mir potentiell Geschäft weg. Einem angestellten Fahrer ist die Zahl der Konzessionen erst mal egal, so lange das Geschäft gut läuft. Und einer, der Unternehmer werden will, ist natürlich dafür, dass es noch weitere Konzessionen gibt. Eine Konzession bzw. Betriebserlaubnis gibt es auch in der Gastronomie, für Apotheken oder Spielhallen. In einem vernünftigen Rahmen ergibt dies auch Sinn.
Aktuell ist aber nicht die Anzahl der Konzessionen das Problem, sondern deren Verteilung. Es gibt Unternehmer, die haben Konzessionen für vier Taxis, aber nur zwei Fahrer. Wenn man aber realistisch rechnet, braucht man allein für die Vollauslastung eines Taxis schon drei.
Sie sagen, für ein Taxi bräuchte man drei Fahrer. Das wären bei 178 Konzessionen über 500. Laut Gutachten gibt es aber gerade einmal 92 Unternehmer plus 254 Beschäftigte, davon 87 in Teilzeit.
Früher gab es tatsächlich so viele Fahrer. Aber heute herrscht Personalmangel – das wird sich auch nicht ändern. Das erklärt sich, wie aktuell in vielen anderen Branchen, hauptsächlich durch die Schichtarbeit und den niedrigen Bruttolohn. Gerade in einer Stadt mit hohen Lebenskosten wie Regensburg haben wir manchmal nicht mehr genügend Personal die Kunden in Stoßzeiten zeitnah zu bedienen. Außerdem sind die Zeiten, in denen es Glücksritter gab, die schwarz gearbeitet haben oder für fünf Euro angemeldet waren, aber zehn kassiert haben, heute – zum Glück für alle, die ihr Geschäft seriös betreiben – vorbei. Ich finde es im Übrigen bemerkenswert, dass die Situation der angestellten Fahrer in dem Gutachten so überhaupt keine Rolle spielt.
So oder so braucht unsere Branche aber frisches Blut. Um das zu bekommen, ist es in meinen Augen notwendig, den Leuten den Schritt in die Selbständigkeit zu erleichtern. Das ist attraktiver, als angestellt zu arbeiten. Man darf länger fahren als als Angestellter Fahrer und kann auch flexibler auf Stoßzeiten reagieren. Das bedeutet aber: Konzessionen, die nicht ordentlich ausgelastet sind, müssen freigemacht werden.
Aber gibt es nicht jetzt schon entsprechende Regelungen, um ein Horten von Konzessionen zu verhindern?
In der Theorie gibt es das natürlich. Im Gegensatz zu Uber und sonstigen Mietwagendiensten herrscht für Taxiunternehmer Beförderungspflicht, Tarifpflicht und Betriebspflicht. In Berlin beispielsweise wird so etwas geahndet. Wenn eine Konzession nicht ausreichend besetzt wird, dann kann sie eingezogen werden. Ich habe aber den Eindruck, dass in Regensburg auf die Betriebspflicht nicht wirklich geschaut wird. Wenn man dazu beim Ordnungsamt nachfragt, dann zucken die mit den Schultern. Wenn aber hier eingegriffen werden würde, hätten alle was davon.
Welche Verbesserungen für das Taxigewerbe bräuchte es in ihren Augen?
Die Stadt könnte sich besser mit uns absprechen. Schließlich sind auch Taxifahrer Teil des ÖPNV. Aber wir werden recht stiefmütterlich behandelt. Lapidares Beispiel: Taxis dürfen nicht vom Donaumarkt in die Thundorfer Straße fahren. Das bedeutet: Jedes Taxis, dass von der Wöhrdstraße zum Arnulfsplatz muss, fährt über den Domplatz. Das sind am Tag hunderte von Taxis. Oder: Da wird dir plötzlich ein Radlständer auf den Taxistand gebaut – ohne Ankündigung. Oder: Da wird bei einer Großveranstaltung der Taxistand verlegt – manchmal abgesprochen, manchmal nicht abgesprochen. Bei Gebäuden, wo Großveranstaltungen sind, zum Beispiel Donauarena, Conti-Arena oder marinaforum gibt es keinen Taxistand, den man ordentlich anfahren kann. Das intransparente Vorgehen bei der Veröffentlichung des Gutachtens ist dann noch das Sahnehäubchen.
Aber bei der Kommunikation ist auch der Vorstand unserer Genossenschaft in der Pflicht. Das läuft, vorsichtig ausgedrückt, unterdurchschnittlich. Pressearbeit gibt es quasi überhaupt nicht. Dabei könnte man durchaus einmal darstellen, was Taxifahrer alles leisten, außer Nachtschwärmer von A nach B zu bringen: Krankenfahrten, Dialysepatienten, Schulfahrten, Bluttransporte usw. Und man könnte sich mal öffentlich zu diesem Gutachten positionieren.
Sie haben vorhin Uber angesprochen. Einige Leser haben auf unseren Bericht zur möglichen Tariferhöhung und der Reduzierung der Taxis kommentiert, dass sie hoffen, dass Uber bald auch nach Regensburg kommen möge. Was sagen Sie dazu? Halten Sie Uber für eine Gefahr?
Das Originalgeschäftsmodell von Uber sah doch so aus: Privatleute fahren zufällig mit dem Auto rum und nehmen dann einen anderen Privatmann für ein gewisses Entgelt mit. Günstig, unkompliziert und schnell – damit wurde diese Marke groß gemacht. Dieses Modell gibt es aber nicht mehr und das hat es auch nie wirklich so gegeben, weil es mit keiner Gesetzgebung, ob nun in Deutschland oder international vereinbar ist. In den Großstädten in Deutschland, wo Uber derzeit am Markt ist, sind die nichts anderes als ein ganz normales Mietwagenunternehmen: Fahrer mit Beförderungsschein, die zum Mindestlohn arbeiten.
Bei uns in der Taxibranche bleiben für den Unternehmer von einer Fahrt – vorsichtig geschätzt – 15 Prozent. Bin ich billiger, mache ich keinen Gewinn. Uber machte letztes Jahr bei 11,3 Milliarden Umsatz 1,8 Milliarden Verlust. Im Geschäftsbericht zum Börsengang hieß es: „Langfristig ist mit keinem Gewinn zu rechnen.“ Die Preise werden künstlich günstig gehalten, indem man Verluste macht, die von Investoren wie Goldmann Sachs aufgefangen werden. Letztlich ist es ein Geschäftsmodell, das kein Geschäft macht. In dem Moment, wo es Geschäft machen sollte, ist es teurer als ein Taxi.
Was Uber von uns unterscheidet: Die haben keine Tarifpflicht, keine Beförderungspflicht, keine Betriebspflicht. Uber kann den Preis minütlich und stündlich anpassen. Fahren wenig Fahrer und es ist viel Geschäft, können die den Preis verdoppeln und verdreifachen. Die müssen dich nicht fahren, die müssen im Gegensatz zu uns keine Krankenfahrten machen und die können auch sagen: Zu den schlechten Zeiten fahren wir gar nicht. Das Taxi muss da sein.
Aber in der Zeit von Geiz ist geil, ist klar: Der ist billiger, ich kann per App bestellen und der ist vielleicht noch schneller da – was dahinter steckt, interessiert nicht. Aber im Grunde wäre Uber für die Taxibranche nur dann eine Gefahr, wenn sie sich nicht an die gesetzlichen Vorschriften halten müssten, die auch für alle anderen gelten. Dann besteht die Gefahr, dass die irgendwann „Too big to fail“ werden und den kompletten Markt übernehmen.
Mr. T.
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Wo kommen wir denn hin, wenn sich jetzt auch noch Taxifahrer äußern? Hat Herr M. überhaupt eine Ahnung von dem, über was er spricht? Ist er Gutachter?
An dem Interview sieht man sehr schön, wie weit Entscheider manchmal von der Realität entfernt sind. Das geht im Rathaus an und die Entfernung steigt exponential bis ins Verkehrsministerium.
Jonas Wihr
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In den Ämtern und im Rathaus sitzen Beamtinnen und Verwaltungsangestellte, die das “Gutachten” in Auftrag gegeben und so angenommen haben. Diese Leute haben Namen und Telefonnummern. Die kassieren Monat für Monat ihr Gehalt, für das wir ordentlich Steuern abdrücken.
Diese Beamtinnen und Verwaltungsangestellten erarbeiten Vorlagen, die in den Stadtrat gelangen und dort verhandelt, vielmehr durchgewunken werden.
Allein am Beispiel “Taxi” sehen wir, wie realitätsfern in den Ämtern und im Rathaus gehandelt und beschlossen wird. Holzgartensteg, Marinaforum, RKK am Ernst-Reuter-Platz, Mietspiegel – es ist an der Zeit, dass nächsten März Leute gewählt werden, die endlich die dringend nötige Verwaltungsreform und Umstrukturierung angehen. Es ist höchste Zeit, dass Menschen in die Verantwortung kommen, die sich nicht länger hinter “der Verwaltung” verstecken, wie aktuell nahezu alle Fraktionen und Personen in Verantwortung!
Schwarzmeertanker
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@Mr. T.
Und selbst wenn man vom Verkehrsministerium wieder Abstand nimmt, kann es sein, dass man trotzdem der Realität fern bleibt.
Dass man einen ortsfremden Gutachter nimmt um mögliche örtliche Verstrickungen zu vermeiden ist nachvollziehbar. Dass dieser offensichtlich in seiner Sicht durch Brille blickt, die ihm offensichtlich bzgl. der Entfernung weder zum Ort noch zur Realität passt, hat er auch noch nicht entdeckt. Ich bin mal gespannt, welche intelligenten Äußerungen mögliche Stadträte noch machen werden.
Niederbayer
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Alles Luxusprobleme! Hier auf dem flachen Land zwischen R und LA wäre man froh wenn man überhaupt mal ein Taxi bekommen würde. Falls man 2 oder 3 mal im Jahr auf einer Veranstaltung im Nachbarort mal was trinken möchte und nicht mehr selber Autofahren und den Führerschein riskieren will, schaut’s da meistens schlecht aus. Das einzige Taxi im Umkreis von 25 km ist am Wochenende am Abend unter 2 Stunden Wartezeit nicht zu bekommen und wenn man doch mal Glück hat zahlt man für 10 km Fahrt Minimum 20€!
Thik
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Vielen Dank für diesen, an Einblicken reichen Artikel.
Nur kurz zu zwei Punkten.
“Aber jemand, der abends von Kneipe zu Kneipe fahren will oder von der Altstadt in die Prüfeninger Straße, der wird künftig zu Fuß gehen. Es werden jede Menge Kurzfahrten wegfallen und diese Kurzfahrten sind auch ein Teil unseres Geschäfts.”
Hier bin ich nicht auf Seiten der Taxler, so leid es mir tut. Wenn jemand zu Fuß zur nächsten Kneipe gehen kann, dann soll er das ruhig tun. Dass das Taxi da viel kostet oder er lange warten muss, ist kein Problem, dass vorrangig die Gesellschaft für ihn zu lösen hätte.
“Wenn man dazu beim Ordnungsamt nachfragt, dann zucken die mit den Schultern. Wenn aber hier eingegriffen werden würde, hätten alle was davon.”
Es ist richtig, dass es neben dem sogenannten freien Markt und gesetzlicher Regelung noch ein Drittes gibt, das noch schlechter ist, als beide. Das sind gesetzliche Regelungen, die nicht wirken, weil sie nicht vernünftig kontrolliert werden. Hier wäre eine Stellungnahme aus den besagten Amtsstuben von Interesse.
Regensburger
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Es ist in der Politik heut zu Tage ganz normal, dass die Politiker, über das was sie selbst entscheiden sollten keine Ahnung haben. Aus diesem Grund werden privaten Firmen oder Personen mit einem Gutachten oder Beratungen beauftragt. Die Millionen die durch die Aufträge in den privaten Händen flüssen, müssen natürlich die Politiker selbst nicht zahlen. Dass die Stadt mit dieser „Gutachten“ wieder ein paar Beschäftigten auf die „Strasse“ schickt, interessiert die Politiker nicht. JA so kann man auch die „soziale Politik“ betreiben.
hans dampf
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@niederbayer
Wer no geh kann is da Fahrer. So wars bei uns im Bayerwald und bei meinen Bekannten im Oberland.
Nehme an in Niederbayern ist es nicht anders.
https://youtu.be/Bhw8ZCNJxOI
Haben Sie keine Freunde? :)
Mr. T.
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Herr Herzig, hier geht es um wichtigeres, als dass man die x-te Diskussion um die Rechtmäßigkeit von Wolbergs Suspendierung vom Zaun brechen muss.
Wolbergs im bruecke-Wahlkampfmodus würde jetzt sagen: Da setzen wir uns mal mit ein paar großen und kleinen Taxiunternehmern zusammen und schauen mal, was die dazu zu sagen haben. Schließlich geht es ja um sie. Und wenn die sich im Großen und Ganzen einig sind, dann setzen wir das so um zum Wohl unserer Unternehmer und Bürger.
Ich lege ihm das mal so in den Mund weil er im bruecke-Wahlkampfmodus lauter gescheide Sachen sagt. So hätte das nämlich angepackt werden müssen, anstatt irgendwelche Dritte Gutachten über anderen Leuten Geschäft machen zu lassen. Im Idealfall wären sie sich einig und man hätte eine saubere Lösung, die alle glücklich macht, und hätte sich die Mühen erspart, unser Geld zu einem Gutachter umzuschichten.
highwayfloh
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Eine gundsätzlich guter Ansatz – gerade im ländlichen Raum – ist es den ÖNPV mit den Taxis besser zu verknüpfen. Hierbei gibt es gewiss noch einigen Verbesserungsbedarf.
Zum Beispiel könnte man auch auf dem Lande Echtzeit-Anzeigen für die Busse installieren, die sogar mit relativ geringem Aufwand:
Einen Ständer, das Display bekommt einen 24-V-Backup-Akku verpasst und die Aufladung erfolgt mittels eines Sonarpanels… sollte reichen. Kabel zur Vernetzung braucht es auch nicht, da man dies über W-Lan machen kann. Zugleich kann man die Taxi-Verfügbarkeit (Standort zur jeweiligen Haltestelle und Echt-Zeit-Verfügbarkeit) ebenso integrieren. Wo ein Wille da ein Weg… . Und ja, für diverse Dinge setze ich auch nach wie vor aufs private Vecicel, aber ansonsten hab ich kein Problem den ÖNPV zu nutzen und “soo teuer” wie immer wieder viele behaupten ist der hier in Regensburg gar nicht. Da langen diverse andere Bundesländer und deren Kommunen schon ganz anders hin und eines muss diesbezüglich auch mal gesagt werden:
Wer “schwarz” fährt, schädigt nicht nur die Allgemeinheit sondern auch sich selbst:
Über die Fahrkartenverkäufe – (warum immer Ticket? brauchen wir immer englische Begriffe?) wird nun mal ein gewisser Erlös erzielt, welcher _nicht_ kostendeckend ist. Der Rest wird über Steuergelder aufgefangen. Wer “schwarz” fährt, sorgt also nur dafür, dass der Zuschuss umso höher ausfällt und schädigt die ehrlichen Fahrgäste doppelt! Sich selbst schädigt er / sie dahingehend, dass sie / er ebenso Steuern zahlt und indirekt ebenso mitzahlt.
highwayfloh
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NACHTRAG:
Ist mir grade noch eingefallen:
Und warum nicht ein echtes “Verbund-System” ? In den Bussen gilt das Bayer-Ticket ja auch über alle Tarifzonen, also warum nicht was ähnliches für die Fahrkarten, welche über die Tarifzonen 1-2 hinausgehen? Also die Fahrkarte wird zwar geringfügig Teurer, gilt dafür aber auch unabhängig der Strecke dann auch im Taxi und umgekehrt? Gut, ist jetzt nur eine grundsätzliche Idee und nicht ausgereift, aber umsetzbar wäre die und lässt sich so gestallten, dass niemand einen Nachteil hat und alle davon profitieren, davon bin ich überzeugt.
Hänsel
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No a Frechheit? Früher hatten die Taxi Driver noch eine fundierte Ortskenntnis. Seit einigen Jahren kurven sie mit Navis herum. Nicht geändert haben sich manche Eigenarten, so ‚erlaubt‘ sich der eine oder andere je nach Einstellung die schnellere Wegstrecke. Wenn man Glück hat, kann man den Driver noch den richtigen Weg zeigen.
highwayfloh
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@Hänsel:
selbst schon mal im ÖNPV gearbeitet? Ich Tue es als Busfahrer in einem privaten Unternehmen, welches für die Stadt und den RVV fährt. Ja, auch ich mach mal einen fehler, insbesondere, wenn ich einen gewissen Ablauf (sprich Takt) gewohnt bin und den damit verbundenen Linienwechsel etc. Ja, ich ab mich auch schon mal vertan…. So eine Frechheit aber auch ! Nein! Es kommt drauf an, wie man damit umgeht! Durchsage an die Fahrgäste: Sorry Leute … so und so… ja, dumm gelaufen… und dann nach einer Lösung bemüht und alles ist / war gut und das Feedback der Fahrgäste:
“Fehler machen alle, schön wenn es auch einer zugiebt!” … und schon war die Situation entschärft …
Also bitte. nicht immer den Maximalanspruch erheben, sondern auch die konkrete Alltagssituation mit berücksichtigen und im Auge behalten, ob und wie man selbst mit einer gewissen Situation umgehen kann oder eben nicht… .
R.G.
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Highwayfloh, es ist mir unverständlich, weshalb Sie noch nicht von Politikern kontaktiert wurden zu Themenbereichen rund um den Komplex “Öffentlicher Nahverkehr”.
Jeder Ihrer Beiträge offenbart Berufserfahrung, Umsicht, Weitsicht Verständnis für das Zusammenspiel mehrerer Arten von Verkehrsteilnehmern, und Respekt vor den Kunden.
Ihr großes Manko, Ihre guten Ratschlägeverursachen sind kostenlos.
Möglicherweise gibt es in Städten den Bürgern noch unbekannte Geldtöpfe, die dringend für Fachleute von außen ausgegeben werden müssen, wer weiß das schon?
highwayfloh
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@R.G.:
gemau deshalb wird es auch mit dem kostenfreien ÖNPV nix werden in Regensburg… es wäre zu einfach und zu billig ….
…. den grünen Sack proppenvoll mit dem Sarkaßmus stelle ich wieder dahin, wohin er gehört … nämlich zu Ihnen … evtl. holt ihn ja die Stadtreinigung turnusgemäß bei Ihnen ab. In diesem Sinne….
Thik
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@highwayfloh 16. August 2019 um 10:47
“gemau deshalb wird es auch mit dem kostenfreien ÖNPV nix werden in Regensburg …”
Die Grünen Bremser sitzen nicht nur in Regensburg
Grüne: 10 Mrd. pro Jahr für kostenfreien ÖNPV
Linke: 13 Mrd. pro Jahr für kostenfreien ÖNPV
Grüne: 7% MWSt für Bahn
Söder: 0% MWSt für Bahn
und so weiter, siehe https://www.zeit.de/2019/33/gruene-grundsatzprogramm-klimaschutz-tierschutz-robert-habeck
Tobias
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@Highwayflo:
Da müsste jedes Fahrzeug überwacht werden – also die Taxen. Was soll denn eine Echtzeitanzeige bringen? Wenn ich bei meinen Eltern auf dem Land mit dem 32er durch die Gegend kurve (buchstäblich!) brauchten wir nie zu wissen ob das Fahrzeug jetzt 2 oder 5 Minuten kommt. Es kommt, wenn es da ist – oder es fällt aus, wie beim 5er häufig zu sehen.
Außerdem sollten Sie als Busfahrer schon wissen, dass es nicht “Öffentlicher Nah-Personenverkehr” [sic, ÖNPV?] heißt, wie Sie ständig schreiben, sondern ÖPNV. Deshalb weiß ich nicht, ob Sie wissen, was Sie da genau verlangen…
Giesinger
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“Öffentlicher Nah-Personenverkehr” klingt aber schon irgendwie witzig…ich muß gerade echt kichern…oder sogar lachen, je mehr ich drüber nachdenke!
…..Ich schmeiß mich gleich weg!
Piedro
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Gestern spät in Regensburg/Altstadt: Taxis genug, reger Verkehr (An- und Abfahrten) an den Standorten. Fahrtpreis angemessen. Fahrer zufrieden mit seinem Einkommen, wusste nix über diese Studie und ihre Empfehlungen. Fand die Empfehlungen des Gutachters befremdlich. Hatte noch nie von regensburg-digital gehört.
highwayfloh
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@Tobias:
Es geht doch um die Punkte dass der ÖPNV attraktiver wird und viele, die diesen nutzen wollen, mangelnde Fahrplaninfos etc. bemängeln. Diese Punkte habe ich mit meinen Gedanken aufgegriffen. Was die Überwachung anbelangt, welche Du ansprichst: GPS ist doch in den heutigen Autos eh verbaut, ebenso in den Smartphones und in den Navis, also warum diese Infos nicht sinnvoll für eine Echtzeit-Verfügbarkeits-Auskunft nutzen?
Es wird immer wegen Datenschutz lammentiert, aber komischerweise, wird z.B. in den öffentlichen Verkehrsmitteln auf Teufel komm raus telefoniert und alle Anwesenden bekommen intimste Details mit z.T. auch Dinge, die unter den Begriff “Firmengeheimnis” fallen. Darüber macht sich aber komischerweise keiner Gedanken.
Weiterhin muss man einfach sehen, dass langfristig akzeptiert werden muss, dass der Individualverkehr – bis auf wenige Ausnahmen – am Ende ist, sofern wir nicht alle im Verkehr ersticken wollen und deshalb sämtliche Verkehrsträger intelligent vernetzt werden müssen, damit die allgemeine Mobilität weiterhin gewährleistet werden kann. Natürlich bedeutet dies ebenso, dass es entsprechende Einschränkungen geben wird, welche zuweilen erst mal als schmerzhaft empfunden werden. Die heutige Verkehrssituation zeigt uns jedoch auf, dass kein Weg daran vorbeiführt, dass bezüglich dieser Thematik ein allgemeines Umdenken stattfindet und stattfinden muss.
Zum Punkt “ÖPNV vs ÖNPV”: Wenn man sonst keine Probleme hat … hab komischerweise schon immer ÖNPV gesagt … ist halt so… bislang ist die Welt daran noch nicht untergegangen.
Richard
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@Stefan Aigner: Sind die Antworten des Taxifahrers wörtlich übernommen oder sind sie redaktionell überarbeitet. Mich wundert der gestochene Sprachstil, den ich bei einem Taxifahrer mit 25jähriger Berufserfahrung nicht vermuten würde.
Stefan Aigner
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@Richard
Die Antworten sind sprachlich geglättet. Sonst nichts.
Im Übrigen wäre es nett, wenn Sie sich mal für ein Pseudonym entscheiden könnten.
Mr. T.
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Darf sich also ein Taxifahrer nicht gestochen ausdrücken können? Da sind übrigens gerne auch mal studierte Germanisten drunter. Was für ein Menschenbild!
Richard
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@Stefan Aigner: mit Verlaub, die Frage nach dem Sprachstil wird ja wohl erlaubt sein. Was auch immer man sich unter “sprachlich geglättet” vorstellen mag. Der Text klingt für ein geführtes Interview einfach zu glatt und gestochen.
Im Übrigen verwende ich seit Monaten nur ein Pseudonym, so viele Kommentare schreibe ich hier nun auch wieder nicht. Wenn mir da mal mein früheres Pseudonym rausrutscht: Mea culpa!
@Mr.T: was hat das mit Menschenbild zu tun? Mir ist einfach nur aufgefallen, dass der Inhalt bei diesem Interview einfach zu druckreif und überarbeitet aussieht. Dass es studierte Germanisten oder Akademiker als Taxifahrer gibt mag wohl einer der Legenden sein, mit denen man Taxifahrer gerne selbst in die eigenen Menschenbild-Schubladen steckt.
xy
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Was habt Ihr alle gegen “glätten”. Ein geglätteter Text liest sich viel angenehmer und besser, als ein Text, dem man 20km gegen den Wind ansieht, dass der Verfasser kaum die Volksschule besucht haben kann, wie z. B. heute bei der MZ: “Und oftmals versuchen die vom Schaden Betroffenen, die Kosten von den Tätern wieder zu holen, die durch Maler- oder Reinigungsarbeiten entstanden sind” (http://tinyurl.com/y6byjc7y).