
“The Master”: Regisseur Paul Thomas Andersons Blick auf das Kuriosum von Sektenbewegungen wie Scientology. (c) Metropolitan FilmExport
Sekten und amerikanisches Kino? Da werden vor allem Assoziationen zu Namen wie Tom Cruise oder zweifelhaften Machwerken wie dessen vermeintlichen Historienstreifen „Valkyrie“ wach. Manche munkeln gar, Hollywood befinde sich in großen Teilen in der Hand von Scientology, jenes mystischen Großkultes, der wie kein anderer die öffentliche Diskussion über Sekten beherrscht. Ob der vergleichsweise hohen Quote von Scientology-Anhängern im amerikanischen Herzen der Filmindustrie – man denke nur an Stars wie John Travolta oder eben jenen Tom Cruise, der zeitweise sogar Mehrheitsanteile am Studio United Artists hielt – scheint diese These durchaus nicht ganz falsch.
Umso erfrischender, wenn sich ein herausragender Regisseur wie Paul Thomas Anderson den Themen Kult, Religion und Sektentum widmet. Mit „The Master“ liefert der weniger für seinen hohen Ausstoß an Werken als vielmehr für deren herausragende Qualität bekannte Filmemacher ein nicht ganz leicht verdauliches, aber umso stärker vereinnahmendes Drama ab, das gleich aus mehreren Gründen zu den absoluten Highlights des vergangenen Kinojahrs gezählt werden muss.*