Pünktlich um elf Uhr fiel am Sonntag das Hochhaus am Ernst-Reuter-Platz in sich zusammen. 50 Kilo Sprengstoff waren dafür nötig.
11 Uhr: Der Turm fällt. Foto: Bothner
Am Ende ging alles ganz schnell. Nach dem zweimaligen Signalton ist es lediglich ein kurzer, lauter Knall. Erste Staubwolken steigen in die Höhe, die beiden Flanken des Wirsinggebäudes klappen zusammen und schließlich stürzt der Turm kontrolliert und nach Plan in die Sprenggrube. Schon wenige Sekunden später macht sich eine weiße Wolke breit, legt sich als feine Schicht auf Kleidung und Kameras nieder und füllt die Lungen unseres Fotografen.
Am 23. Februar soll das Hochhaus am Ernst-Reuter-Platz gesprengt werden. Die Stadt Regensburg hat bereits eine entsprechen de Verfügung erlassen. Bei der Gewerbeaufsicht wartet man allerdings noch auf eine schriftlich Bestätigung der Schadstofffreiheit – insbesondere in punkto Asbest. Nur dann darf gesprengt werden.
Kommende Woche beginnen die Abbrucharbeiten am Wirsing-Bau. Aktuell wird das Areal gerade eingezäunt. Die Bushaltestelle wird ab Montag nicht mehr bedient.
Das Verwaltungsgericht Regensburg hat den Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung abgelehnt. Das „Bündnis für die Zukunft des Keplerareals“ hatte geklagt, um den geplanten Abriss des dort befindlichen Hochhauses vorerst zu stoppen.
Das „Bündnis für die Zukunft des Keplerareals“ hat den renommierten Verwaltungsrechtler Dr. Thomas Troidl beauftragt, eine einstweilige Anordnung gegen die Stadt Regensburg zu erwirken. Das Ziel: Kein Abriss des Hochhauses, bevor es ein Sanierungsgutachten gibt. Der Architekturkreis fordert derweil, die Bürgerbeteiligung zur Zukunft des Areals wiederaufzunehmen, für das die Stadt derzeit ohnehin kein Konzept habe.
Die Stadt Regensburg muss einen weiteren hohen sechsstelligen Betrag in das frühere HVB-Gebäude in der Maximilianstraße 26 investieren. Damit belaufen sich die Sanierungs- und Umbaukosten für den “Blindkauf” der Stadt Regensburg mittlerweile auf rund vier Millionen Euro. Bereits der Kaufpreis war laut Branchenkennern deutlich überhöht.
Gegen den Abriss des Hochhauses auf dem Ernst-Reuter-Platz regt sich zunehmend Widerstand. In einem fünfseitigen Brief nimmt das „Bündnis für die Zukunft des Keplerareals“ die Argumente der Stadt pro Abbruch akribisch auseinander. Doch auch der Architekturkreis Regensburg fordert, dass „die Zukunft des Ortes grundsätzlich neu verhandelt werden“ müsse.
Die Jugendorganisation der Regensburger SPD fordert nach dem Aus für das Kultur- und Kongresszentrum eine soziale Nutzung des Keplerareals. Nach den Vorstellungen der Jusos sollen dort Sozial- und städtische Betriebswohnungen entstehen.
Der Feinsender 064 sendet aus einem anderen Bayern: Ein Freistaat ohne absolute Mehrheit der CSU, ein Regensburg ohne RKK. Oder hat sich eigentlich doch gar nichts geändert?
Die deutliche Mehrheit der Regensburgerinnen und Regensburger will kein RKK am Keplerareal. Fast zwei Drittel der Stimmen bekräftigten das “Ja zum Planungsstopp”.
Was wäre, wenn “Sitzungssaal 104” eine Vorabendserie wäre? Der Feinsender 060 geht unter anderem dieser Frage nach. Auch im Programm: Die Causa Maaßen und RKK vs. FKK.
Beim Vortrag des Stadtmarketing zu den Potentialen der Stadthallen in Lübeck, Freiburg und Reutlingen erfuhr man zwar manch Wissenswertes, doch was soll daraus für Regensburg folgen?
Der Schlagabtausch um ein RKK nimmt an Fahrt auf. Die Bürgerinitiative gegen ein Kultur- und Kongresszentrum am Kepler-Areal präsentierte am Donnerstag ihre neue Kampagne. Das Stadtmarketing verspricht im Gegenzug eine eierlegende Wollmilchsau. Es geht durchaus um Argumente, vielmehr aber um Glaubensfragen.
RKK? Ja, aber nein, aber ja, aber nein, aber ja… Der Feinsender 059 schaut sich den Bürgerentscheid und die Kampagnen zum Kultur- und Kongresszentrum genauer an und lässt dabei die Insta-Trends des Sommers 2018 nicht aus dem Blick.
Unter Federführung des Stadtmarketing Regensburg ist am Dienstag die Pro-RKK-Kampagne offiziell gestartet. Mit prominenten Gesichtern wird für ein Kultur- und Kungresszentrum am Kepler-Areal geworben – vor allem aber um Vertrauen in die städtischen Planungen. Das gelingt nicht ganz.
Das Faltblatt ist fast fertig, auch die Homepage steht kurz vor dem Launch – allerdings sucht man offenbar noch nach genügend Regensburgern, die sich mit Namen und Gesicht für ein Kultur- und Kongresszentrum aussprechen. Unter Federführung des Stadtmarketing Regensburg läuft gerade eine professionelle Kampagne für weitere RKK-Planungen auf dem Kepler-Areal an – mit prominenter Unterstützung.
Am 14. Oktober dürfen die Regensburgerinnen und Regensburger über ein RKK auf dem Kepler-Areal abstimmen. Die flankierende Stellungnahme des Stadtrats zu dem Bürgerentscheid wird nur von der Bunten Koalition mitgetragen.
Der Stadt Regensburg steht der vierte Bürgerentscheid zu einem Kultur- und Kongresszentrum ins Haus. Die Unterschriften sind eingereicht. Für diesen Erfolg dürfen sich die Gegner des Projekts auch bei der Koalition bedanken.
Vor einer vergleichsweise internen Öffentlichkeit an der Universität Regensburg klingen Margit Wild und Gertrud Maltz-Schwarzfischer nicht wirklich wie leidenschaftliche Verfechter eines Kultur- und Kongresszentrums.
Die Jugendorganisation der Regensburger Grünen stellt sich gegen die Linie von Partei und Fraktion. Stadträtin Margit Kunc sieht das aber entspannt. „Da bin ich niemandem böse.“