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Beiträge mit Tag ‘Polizei’

Die Nachricht einer überfallartigen Vergewaltigung im Norden Regensburgs sorgt für Entsetzen. Doch laut Polizei handelt es sich leider nicht um einen Einzelfall.

Von David Liese

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Während die Polizei noch in alle Richtungen ermittelt, tobt auf Facebook der hasserfüllte Mob.

„Vergessen Sie das. Es hat keine Festnahmen gegeben. Diese Nachricht hat überhaupt keine Tragkraft.“ Polizeisprecher Michael Rebele lässt an seinem Dementi keinen Zweifel. Damit ist endgültig klar: Die Meldung, die die Mittelbayerische Zeitung am Dienstagabend online verbreitet hatte, ist schlichtweg falsch. Darin war zu lesen, dass die Polizei im Fall der 22-Jährigen Regensburgerin, die am Wochenende überfallartig vergewaltigt wurde, „einen Tatverdächtigen festgenommen“ habe.

MZ-Meldung „hat überhaupt keine Tragkraft”

Die MZ, die ihren Artikel mittlerweile überarbeitet hat und nun von einem „Verwirrspiel um Festnahme“ spricht, beruft sich bei ihrer Nachricht nach wie vor auf Polizeikreise. „Diese Kreise würde ich mal überprüfen“, sagt Michael Rebele heute Morgen im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Ermittlungen der Polizei liefen weiterhin „in allen Richtungen“. Auch der Bayerische Rundfunk hatte die falsche Nachricht von der Festnahme vermeldet und sogar behauptet, diese sei durch die Polizei bestätigt worden. Auch hier hat man den Bericht zwischenzeitlich geändert.

22-Jährige musste einen Alptraum durchleben

In der Nacht von Samstag auf Sonntag musste eine 22 Jahre alte Auszubildende einen echten Alptraum durchleben. Bei einem Spaziergang auf der Isarstraße wurde sie auf Höhe des Vorplatzes der Kirche Heiliggeist plötzlich von einem Mann überfallen und in ein bereitstehendes Auto gestoßen, in dem zwei weitere Männer warteten. Das Trio verschleppte die Frau zu einem bislang unbekannten Ort, wo sie von einem der Männer vergewaltigt wurde, während ein zweiter sie festhielt. Danach fuhren sie die Täter zurück in die Isarstraße und ließen sie frei – vollkommen nackt. Nachdem sich die Frau nach Hause gerettet hatte, rief sie sofort die Polizei.

Dimension der Tat leider auch in Regensburg nicht einzigartig

Die Skrupellosigkeit des Vorgehens und die Tatsache, dass die Frau völlig unvermittelt und auf offener Straße zum Opfer werden konnte, scheint bemerkenswert. Doch für die Polizei ist die Tat leider nicht einzigartig – weder in ihrer Härte noch in ihrer Dimension. „Wir hatten solche Fälle schon“, sagt Michael Rebele. Erst drei Jahre sei es her, dass ein Mann in Regensburg mehreren Frauen aufgelauert und sie anschließend vergewaltigt hatte.

Im Dezember 2008 war in Regensburg zudem ein 16-jähriges Mädchen von einem in Österreich lebenden Mechaniker gezwungen worden, in den Kofferraum seines Autos zu steigen. Anschließend wurde sie im deutsch-österreichischen Grenzgebiet vergewaltigt. Der Täter, der sich später selbst stellte, hatte das Mädchen am Linzer Bahnhof freigelassen. Der Polizei war es damals trotz Handyortung des Opfers nicht gelungen, der Spur des Fahrers zu folgen.

Überprüfungen, aber keine Festnahmen

Im aktuellen Fall will Rebele die Erfolgsaussichten der Ermittlungen „noch nicht beurteilen“. Richtig sei, dass drei rumänische Staatsbürger überprüft wurden, die sich seit Montagabend in Polizeigewahrsam befunden hatten. Das Opfer konnte sich nämlich erinnern, dass sich ihre Peiniger in einer slawischen Sprache verständigt hatten. Die drei von der Polizei überprüften Männer seien aber bereits am Dienstagnachmittag wieder „auf freien Fuß gesetzt“ worden. Es hätte sich „kein Tatverdacht gegen diese Personen ergeben“.

Mithilfe von Mantrailinghunden, Hausbefragungen und Suchmaßnahmen im „relevanten Umfeld“ der Vergewaltigung versucht die Polizei jetzt, den drei Männern und dem Tatfahrzeug – vermutlich ein „älterer dunkler BMW Kombi der Dreier-Serie ohne Heckkennzeichen“ – auf die Spur zu kommen. Hilfreich könnte dabei die Kleidung der 22-Jährigen sein, welche die Täter vielleicht entsorgt haben. Eine eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe hofft vor allem auf Zeugenbeobachtungen. Hinweise werden von der Kripo Regensburg unter der Rufnummer 0941/506-2888 entgegengenommen.

Die Polizei ermittelt, der Mob tobt

In den Kommentarspalten bei Facebook melden sich jedenfalls genügend Mitteilungsbedürftige zu Wort. Der Mob tobt: „Raus aus Deutschland und ab nach Hause!!! Slawische Sprache..sagt ja schon alles“, „Todesstrafe!“ und „Ausse mit dem Gesindel und verrecken lassen“ sind da nicht die schlimmsten Entgleisungen.

Das Opfer befindet sich laut Polizei unterdessen nach wie vor in stationärer Behandlung.

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Bei einer “Flächenabsuche” fand die Polizei bislang nur eine Socke, die offensichtlich nichts mit dem Fall zu tun hat. Foto: Polizei.

 

UPDATE: Die Polizei teilt am Mittwochnachmittag mit, dass bei einer „Flächenabsuche” durch etwa 30 Beamte, darunter zahlreiche Bereitschaftspolizisten, eine Socke gefunden wurde. Einer „ersten Bewertung nach” sei diese jedoch „eher einem Mann zuzuordnen”.

Polizeikontrollen in Parks

„Eine Konsumeinheit Marihuana“

Die Polizei räumt auf – mal wieder. Im Rahmen des „Projektes Sichere Altstadt“ sorgt man dafür, dass in städtischen Grünanlagen und „Problembereichen“ wie dem Bahnhofsplatz Recht und Ordnung herrschen. Die Ermittlungserfolge sind der Rede wert – findet zumindest die Polizei.

„Keine voreiligen Schlüsse ziehen“

Rassistischer Angriff auf der Dult

Eine junge Frau wurde am Samstag auf der Dult zuerst rassistisch beleidigt, dann brach ihr eine unbekannte Täterin das Bein. Die Polizei will bei der Vermutung eines fremdenfeindlichen Hintergrundes „keine voreiligen Schlüsse ziehen“. Trotzdem ermittelt jetzt der Staatsschutz.

Sperrbezirk soll ausgeweitet werden

Mit dem Welterbestatus gegen Prostitution

Die Stadt Regensburg will den Sperrbezirk für Prostituierte erweitern. Ob die geplante Verordnung einer Klage standhält, ist indes unsicher. Die Regensburger Sprecherin vom „Berufsverband erotischer und sexueller Dienstleistungen“ sieht Prostituierte durch die Ausweitung des Sperrbezirks kriminalisiert.

Polizeieinsatz bei NPD-Aufmarsch

Gefährliche Demonstranten? Von wegen!

Eine Antwort des Innenministers an den Abgeordneten Jürgen Mistol ergibt: Fast alle Ermittlungsverfahren gegen vermeintlich gewalttätige Gegendemonstranten beim NPD-Aufmarsch 2013 wurden eingestellt. Weiter ermittelt wird gegen die Sitzblockierer. Man habe „alle teilnehmenden Personen“ im Visier. Von 200 konnten bislang 14 identifiziert werden.

Was aus einigen Geschichten wurde

Regensburg-Ragout: Piraten, Uni und ein geheimnisvoller Zusatz

Die Piraten dürfen zur Kommunalwahl antreten, geschäftstüchtige Profs an der Uni sind kein Fall für den Staatsanwalt und ein Prozess in Landshut, wo man sich „nicht wie bei den Affen“ benimmt, wurde überraschend abgesagt. Darüber hinaus hat die Mittelbayerische Zeitung auf ihrer Internetseite Putzqualitäten an den Tag gelegt. Was aus einigen Geschichten der letzten Wochen geworden ist.

Eskalation bei NPD-Aufmarsch

Innenministerium nimmt Polizei in Schutz

„Nach derzeitigem Kenntnisstand verhältnismäßig.“ So lautet das Urteil des bayerischen Innenministeriums über den Polizeieinsatz zur Räumung einer Blockade gegen den NPD-Truck am 5. September in Regensburg. Das geht aus einer Antwort von Joachim Herrmann auf eine Anfrage der Landtagsgrünen vom 25. Oktober hervor, die unserer Redaktion vorliegt. Bei der brutalen Festnahme eines 22jährigen redet der Innenminister um den heißen Brei herum. Wir veröffentlichen unten ein weiteres Video.

Stellungnahme

Rabiate Festnahme: Polizei will Vorwürfe „umfassend prüfen“

Die Polizei hat ihr Vorgehen bei der Räumung der Anti-NPD-Blockade am vergangenen Donnerstag verteidigt. Die rabiate Festnahme eines jungen Mannes, die unsere Redaktion auf Video dokumentiert hat, soll gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft „umfassend geprüft“ werden. Wir dokumentieren die schriftlichen Antworten des Polizeipräsidiums auf unseren Fragenkatalog.

Räumung der NPD-Blockade

Einsatzstrategie: Eskalation der Gewalt (Video)

Warum brechen Polizisten jemandem die Rippen, gegen den sie nicht einmal Anzeige erstatten, geschweige denn seine Personalien aufnehmen? Die Gewalt bei der Räumung der Blockade gegen den NPD-Truck am Donnerstag war nicht nur sinnlos, sie wurde von der Einsatzleitung billigend in Kauf genommen – auch auf Kosten ihrer eigenen Beamten.

Kritik am "Projekt Sichere Altstadt"

„Reaktionäre Polizeieinsätze“ in Disneyland

Durch einen Aktionstag will die Polizei am Samstag „Gefühle und Emotionen“ der Bürger ansprechen, während beim „Projekt sichere Altstadt“ die Innenstadt aufgeräumt wird. Derweil stinken die angekündigten Maßnahmen so manchem Akteur, der die Probleme der Drogenszene in den Griff bekommen möchte, gewaltig.

Prügelvorwürfe: Verfahren gegen Polizisten eingestellt

Hat ein Polizeibeamter auf einen Festgenommenen eingeschlagen? Der Fall machte im Mai Schlagzeilen. Nach längeren Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft das Verfahren nun eingestellt. Es gibt eine ausführliche Begründung. Nach längeren Ermittlungen wegen Körperverletzung im Amt und unterlassener Hilfeleistung hat die Regensburger Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen zwei Polizeibeamte am vergangenen Freitag eingestellt. Wie berichtet hatten sich […]

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