Sie haben lange auf sich warten lassen. Doch am Montagabend haben nun auch die Freien Wähler ihren OB-Kandidaten bestimmt. Erwartungsgemäß wurde Ludwig Artinger von allen 22 anwesenden Stimmberechtigten das Vertrauen ausgesprochen.
Die Landtagsabgeordnete Kerstin Radler beglückwünscht ihren Gatten Ludwig Artinger zur einstimmigen Wahl. Foto: Bothner
Offensichtlich sehen es bei der Partei viele wie das Urgestein Günther Riepl. „Ludwig ist derjenige, der die Freien Wähler seit Jahren auf der richtigen Spur führt.“ Innerhalb der Bunten Koalition habe er immer wieder gute Kompromisse ausgehandelt, merkt Riepl an. Nach einem weiteren Vorschlag für die OB-Kandidatur wird dann auch gar nicht mehr gefragt und Artinger, wie 2014 erneut als Spitzenkandidat gewählt – mit den Stimmen aller Anwesenden.
Der Name war schon auf dem Stimmzettel aufgedruckt – doch das Ergebnis bei der Nominierung des Wolbergs-Wahlvereins „Brücke“ wäre wohl auch ohnedies so ausgefallen: Von 89 abgegeben Stimmen erhielt Joachim Wolbergs 88. Der Kandidat macht viele Versprechungen und hat große Pläne.
74 von 88 CSU-Delegierten wählen am Samstag Astrid Freudenstein zur OB-Kandidatin. Auch Bezirkschef Albert Füracker kam als Wahlbeobachter vorbei und mahnte die Partei zur „absoluten Geschlossenheit“.
Mit etwas mehr als 92 Prozent wählen die Delegierten der Regensburger SPD Gertrud Maltz-Schwarzfischer zu ihrer OB-Kandidatin für den kommenden Wahlkampf. Das amtierende Stadtoberhaupt wuchert mit dem Pfund „Verlässlichkeit“ und dem Bonus als De facto-Amtsinhaberin, macht aber auch jede Menge Versprechungen.
Benedikt Suttner wird die ÖDP in den anstehenden Kommunalwahlkampf führen. Bei einer Mitgliederversammlung am Mittwochabend sprach er über Ziele und Herausforderungen der kommenden Legislaturperiode.
Bei der Mitgliederbefragung der Regensburger CSU haben sich mehr als 62 Prozent für Astrid Freudenstein als OB-Kandidatin ausgesprochen. Der Kreisvorsitzende Michael Lehner sieht das als „eindeutigen Auftrag“ für die Delegierten, die am 27. Juli abstimmen.
Mit einer „persönlichen Erklärung“ zu Joachim Wolbergs geben drei Funktionäre aus dem Vorstand der Landkreis-SPD den Startschuss zu einer heftigen Auseinandersetzung über den Umgang mit dem Ex-Parteifreund. Sie fordern, dass dieser bei den Kommunalwahlen als OB-Kandidat in der Stadt antreten müsse. Auch Joachim Wolbergs hat einen offenen Brief erhalten. Auf das erste Schreiben gibt es bereits Antworten, auf das zweite nicht.
Die Vorstellungsrunde der OB-Kandidaten-Kandidaten Jürgen Eberwein, Dagmar Schmidl und Astrid Freudenstein am Freitag im Kolpinghaus war der Höhepunkt der Mitgliederbefragung bei der CSU Regensburg. Man gibt sich geschlossen, freundlich und zuversichtlich, wenngleich zwischen den Bewerberinnen sichtbare Gräben klaffen.
Es ist keine große Überraschung. Horst Meierhofer tritt bei der Kommunalwahl 2020 als OB-Kandidat der Regensburger FDP an. Am Freitag äußerte er sich zum Ausgang des Wolbergs-Prozesses und machte erste Vorschläge dazu, was man in einer künftigen Regierungskoalition umsetzen möchte.
Begleitet von viel Gelächter ging am Freitag die Wahl von Michael Lehner zum neuen Kreischef der Regensburger CSU über die Bühne. Die Delegierten setzten aber auch erste Duftmarken in Richtung OB-Kandidatur – mit einem kleinen Dämpfer für Astrid Freudenstein.