Siebzig Jahre „Die Sünderin“: Am 22. Februar 1951 war die Stunde Null des freien Kinos in Regensburg. Demonstranten trotzten den Mullahs von der Freiwilligen Selbstkontrolle.
„Schießen Sie, schießen Sie“, hatte der Zitzler Schorsch (OB Georg Zitzler, Anm.d.Red.) in seiner Erregung befohlen. An diesem Tag, als die Menge auf dem Alten Kornmarkt wogte, ist noch einmal alles gutgegangen. Das liberale Regensburg hat sich gegen blindwütigen Eifer behauptet. Wolf Peter Schnetz: Jugendsünden, Regensburg 1996, S.98
Von Paul Casimir Marcinkus
„Das verbiete ich mir!“ Es ist der Klassiker der unfreiwilligen Komik des erbosten Leserbriefschreibers (vorzugsweise männlich, pensionierter Oberregierungsrat). Der Mann will eigentlich sagen: „Das verbitte ich mir!“ Doch er scheitert an seiner Muttersprache und offenbart wider Willen, was wirklich Sache ist. Nachdem es keinen Kaiser und keinen Führer mehr gibt, der täglich strengste und strikteste Maßregeln erlässt, nimmt sich der Mann selbst an die Kandare, er steht unter seiner eigenen Fuchtel. Denn ein Leben ohne exakte Verhaltensvorschriften und vor allem ohne Verbote kann sich der deutsche Mann nicht vorstellen.
Bei der diesjährigen Ausgabe des ehemaligen Heimspiel Filmfestes wollte man vieles anders machen – gar so viel dann aber auch wieder nicht. Wegen der Corona-Pandemie wurde das heuer in „Transit“ umbenannte Regensburg Film-Festival in den vergangenen Monaten als Hybrid – im Kino und online – geplant, muss aufgrund der neuerlichen Kinoschließungen aber komplett im Stream stattfinden.
Zum achten Mal fand in den vergangenen Tagen das Regensburger Horror-Filmfestival HARD:LINE statt. Aufgrund der Corona-Pandemie einerseits in äußerst reduziertem Rahmen im Ostentorkino und anderseits als Streaming-Angebot online. Ob diese hybride Form eine Dauerlösung auch nach Corona werden könnte? Festivalchef Florian Scheuerer lehnt das ab.
„Bananas, Pancakes und der Lonely Planet“ bietet eine vielschichtige Möglichkeit, um über den vergangenen, oder kommenden Urlaub zu reflektieren, und das direkt nach der Hauptsaison.
„Ein Verrückter im besten Sinne hat ein pralles Stück Philosophie über den Untergang verlorener Welten verfasst“, sagt Schauspieler Ottfried Fischer über den Regensburger Jungregisseur David Liese – und spielt in dessen neustem Film mit.
Ein biographischer Drogenfilm mit ein bisschen Borderliner-Liebe und den gesammelten Klischees der Musikerbiographien der letzten zwanzig Jahre feiert am morgigen Donnerstag Premiere: Born to Be Blue.
Am morgigen Donnerstag zeigen die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und die Jüdische Gemeinde Regensburg ein Dokumentarfilm über den Holocaustüberlebenden Ernst Grube.
Das Hard:Line-Festival ist dieses Jahr vom Andreasstadl in das Ostentorkino umgezogen. Erstmals wurde an das Wochenende auch noch der Donnerstag davorgehängt. Vier Tage, 13 Filme – ist das schon zu viel des Guten, oder gar immer noch zu wenig? Dieter Ehneß glotzte sich für die geschätzte Leserschaft und nicht zuletzt zu seinem Privatvergnügen die Augen […]
Emotionale Diskussion zwischen Missbrauchsbetroffenen und heutige Domspatzen am Sonntag im Ostentor-Kino. Einigen geht es dabei offenbar nur darum, ihr Image zu retten. Domkapellmeister Roland Büchner räumt ein, dass ihm das Bistum einen Maulkorb verpasst hatte. Eine Mutter beklagt aktuelle Zustände an der Schule.
„Schlafe mein Prinzchen“ heißt das Stück, mit dem Franz Wittenbrink am Berliner Ensemble Gewalt und Missbrauch bei den Domspatzen auf die Bühne brachte. Am Wochenende ist eine Aufzeichnung davon im Ostentor-Kino zu sehen.
Mit „Der Verein, der Metzger und der Tod“ kommt am 5. März eine original Regensburger Heimatfilm ins Ostentorkino. Es geht vor allem um Fußball und was so rundherum passiert…
Zwei gute Nachrichten hatte Oberbürgermeister Joachim Wolbergs am Montag zu verkünden: Die Kinopläne fürs Gloria sind unter Dach und Fach. Und bei Kinokneipe und Ostentorkino ist der OB sich sicher: „Es wird eine Lösung geben.“
Just zum 60. Jubiläum der Bundesprüfstelle: Mit Konzert und mehreren Vorpremieren läuft von 26. bis 28. September das zweite Hard:Line-Festival in Regensburg.
Seit Donnerstag flimmern spätabends wieder Stummfilme über die Leinwand im Klosterhof des Historischen Museums. Als Auftakt der diesjährigen Stummfilmwoche wurde Fritz Langs Heldenepos „Die Nibelungen 1 – Siegfried“ gezeigt – leider ganz ohne vertrautes Projektorengeratter.
Gestern Abend wurde die 20. Internationale Kurzfilmwoche Regensburg feierlich im Ostentorkino eröffnet. Bürgermeister Joachim Wolbergs sprach sich bei dieser Gelegenheit gegen „noch mehr Schickimicki“ in Regensburg aus.