Wie der Kasperl einmal sogar den Tod überlebt hat
Das Kasperltheater Larifari unter Ägide von Christoph Maltz feiert 30. Jubiläum. Zur Feier des Tages gab es sogar einen Auftritt von Gertrud I.
JU-Größen, die mit nacktem Geschlechtsteil und Nazi-Lieder singend über die Bühne flitzen, ein Christoph Schlingensief, der auf offener Bühne von König Hansi, seinerzeit unumschränkter Dreiviertelmonarch des Kulturreferendars Lunger, gefoltert wird, ein „Dschihad“ niesender Papst, gestückelte Wurstspenden, und ein Galgen, an dem am Ende noch jeder Herrscher von Regensburg, pardon: von Kasperlhausen, sein schmähliches Ende gefunden hat.
Vielleicht nicht tausende, aber doch hunderte von kulturell-politisch interessierten Regensburgerinnen kennen die Erwachsenenstücke, die Christoph Maltz in regelmäßigen Abständen auf die Kasperlhausener Würstlbühne brachte. Gespickt mit allerlei lokalpolitischen Insidern von erklecklicher Tiefe, liebevoll geschnitzten Gesichtern der Regensburger Politgrößen (verantwortlich: Helmut Wolf) und einer herzerfrischenden Derbheit, wie sie sich eben nur der Kasperl erlauben darf.