Gottes Wort gilt nicht mehr: Regensburger Feinkosthändler Sarik streitet mit der Kirche
Für ein Obdachlosenprojekt muss Feinkosthändler Haritun Sarik seinen Traum von einem neuen Geschäft am Kassiansplatz aufgeben. Der Geschäftsmann hadert mit der Ehrlichkeit seiner Vermieter vom Kollegiatsstift St. Johann.
„Gottes Wort gilt“, murmelt Haritun Sarik, während er den Rechtsanwälten zuhört, die sich im Sitzungsaal 002 des Landgerichts Regensburg die widerstreitenden Argumente entgegenschleudern. Früher, da hat der Feinkosthändler und CSU-Stadtrat einmal geglaubt, dass das Wort Gottes und das eines Kirchenmannes dasselbe seien.
Doch hier vor Gericht, wo er sich mit einem Vertreter des Kollegiatsstifts St. Johann über die letzten Reste dessen streitet, was von seinem Geschäft am Kassiansplatz übrig geblieben ist, glaubt er das nicht mehr. „Ihr Wort gilt nichts“, sagt er irgendwann in Richtung des Stiftsdekans Professor Dr. Dr. Johannes Hofmann. Und als der sich dagegen verwahrt und sagt, das sei eine „Ehrabschneidung“, erwidert Sarik trocken: „Es ist aber so.“