Der Personalmangel an Krankenhäusern gefährdet die Gesundheit von Patienten und Beschäftigten, kritisiert die Gewerkschaft ver.di. An einer bundesweiten Protestaktion beteiligten sich am Mittwoch auch die Regensburger Krankenhäuser. Am Bezirksklinikum gibt es nach dem Pflegeförderprogramm der Bundesregierung gerade einmal eine neue Stelle.
Es ist selten, dass Arbeitgeber und Beschäftigte einmütig miteinander protestieren. Am Mittwoch ist das anders. Auf einer Grünfläche in der Nähe des Schlaflabors beim Bezirksklinikum Regensburg haben sich gut 300 Krankenschwestern und Pfleger versammelt. Ein paar Ärzte sind dabei, aber auch Horst Meisinger und Dr. Fried Seier stehen stellvertretend für Vorstand und Direktorium der Medizinischen Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz (medbo) zwischen den Beschäftigten, die Gewerkschaftstransparente und weiße Zettel mit aufgedruckten Zahlen in die Höhe halten.
Bei der Suche nach Streikbrechern wird die Deutsche Post immer kreativer: Beamte, Leiharbeiter und Werksverträge, aber auch Taxifahrer kommen zum Einsatz. Streikbrechern werden nach Gewerkschaftsangaben hohe Prämien angeboten. In Regensburg sind aktuell Wurfzettel in Umlauf auf denen „Sofort Jobs“ für Studenten angeboten werden.
Mit Übernahmeversprechen werden Azubis bei der Deutschen Post erst als billige Arbeitskräfte ausgebeutet und sollen dann in ausgelagerten GmbHs mit schlechter Bezahlung landen.
Am Donnerstagvormittag führten Mitarbeiter von Schneider Electric und Osram OS einen Warnstreik vor dem Sachsenwerk durch. Grund sind die brachliegenden Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband. Laut IG Metall-Vertreter Gerhard Pirner wurde bei Osram Druck auf Beschäftigte ausgeübt, um sie vom Streiken abzuhalten.
Antikriegstag in Regensburg: Knapp 150 Menschen nahmen am Montag an einer Kundgebung auf dem Neupfarrplatz teil. Der DGB wollte dazu offiziell nicht aufrufen.
Ausladende historische Analysen, wenig Zeit für ein Fazit: Anlässlich des Antikriegstages am 01. September lud der DGB am Samstag zu einem Vortrag ins Gewerkschaftshaus.
Seit vier Uhr morgens befinden sich die Fahrer der Regensburger Verkehrsbetriebe (RVB) in einem 24stündigem Warnstreik. Sie fordern von den kommunalen Arbeitgebern eine Erhöhung der unteren Lohngruppen um 120 Euro sowie eine weitere Steigerung um vier Prozent. Derzeit verkehren im Stadtgebiet nur die Linien 1, 6, 9 und 10 sowie die Schulbusse.
Beim DGB ist man verärgert und spricht von Geschichtsvergessenheit: Zum 80. Jahrestag des Sturms der Nazis auf die Gewerkschaftshäuser fordert der ödp-Fraktionschef Eberhard Dünninger eine Distanzierung von „marxistischen Parolen“.
Es ist in der Geschichte der Bundesrepublik noch nicht vorgekommen: Am morgigen Dienstag bestreikt sich die Gewerkschaft quasi selbst. ver.di hat rund 700 Beschäftigte zum Warnstreik aufgerufen. Die zentrale Kundgebung findet in Berlin statt – direkt vor der Zentrale des Deutschen Gewerkschaftsbundes.
Hauptsache eine gute Statistik – das scheint die Maxime bei der Arbeitsagentur Regensburg zu sein. Anstatt einen 21jährigen Facharbeiter ernsthaft bei der Arbeitssuche zu unterstützen erhielt er fast ausschließlich Angebote von Leiharbeitsfirmen. Darunter unseriöse und gerichtsbekannte Unternehmen. Man lehne grundsätzlich mit keiner Firma die Zusammenarbeit ab, heißt es auf Nachfrage.
Ein tolles Geschäftsjahr und auch sonst viele gute Nachrichten gab es bei der Jahrespressekonferenz von BMW Regensburg. Auch das unangenehme Thema Werkverträge wird angesprochen – ohne dass dazu irgendwelche Informationen mitgeteilt werden.
Es war ein Schwärmen über die positive Lage der bayerischen Metall- und Elektroindustrie: Der Bayern-Chef der IG Metall war auf Stippvisite in Regensburg, um sich bei den BMW-Beschäftigten umzuhören. Schließlich stehen bald Tarifverhandlungen an. Eines scheint aber schon festzustehen: Das Problem „Lohndumping per Werkvertrag“ wird bei diesen Verhandlungen keine Rolle spielen. Noch nicht zumindest.
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit? Über Werkverträge wird dieser Grundsatz von vielen Unternehmen umgangen. Wie eine Gewerkschaft das eindämmen soll? Das ist ein zentrales Thema bei einer aktuelle Fachkonferenz der IG Metall in Regensburg. Der bayerische Bezirksleiter Jürgen Wechsler spricht von einem „heftigen Konflikt“ darüber mit den Arbeitgebern und räumt außerdem ein: „Wir als Gewerkschaft stehen da im Moment noch etwas blank da.“
Die zweite Warnstreikwelle der Metall- und Elektroindustrie hat diese Woche Regensburg erreicht. 3.500 Beschäftigte demonstrierten am Donnerstag für 6,5 Prozent mehr Gehalt, unbefristete Übernahme der Azubis und die stetig steigende Leiharbeit.
Am Donnerstag erreicht die Warnstreikwelle im öffentlichen Dienst Regensburg. Betroffen werden davon vor allem Kindertagesstätten sein. „Wenn die Arbeitgeber von Bund und Kommunen nicht einmal ein Angebot vorlegen, bleibt uns nichts anderes übrig als Zeichen zu setzten“, sagt der Bezirksgeschäftsführer der Gewerkschaft ver.di.
Im Oktober 2011 berichtete regensburg-digital darüber, wie bei BMW die tariflich vereinbarte gleiche Bezahlung von Festangestellten und Leiharbeitern unterlaufen wird. Das Stichwort lautet „Werkvertrag“. Mittlerweile schlägt das Thema breite mediale Wellen Zuletzt beim ARD-Magazin Monitor. Fragwürdig: Namhafte Jura-Professoren stehen Unternehmen wie BMW beratend zur Seite, wenn es darum geht, gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit zu vermeiden. Motto: Wer zahlt, schafft an.
Eigentlich gibt es bei BMW eine klare Vereinbarung: Leiharbeiter sollen dasselbe Grundgehalt bekommen wie Festangestellte. Eigentlich. Über sogenannte Werkverträge mit externen Firmen arbeiten bei BMW Beschäftigte am Fließband für gerade 7,79 Euro die Stunde. Festangestellte verdienen etwa das doppelte Grundgehalt. Ein Regensburger hat sich nun beim Betriebsrat beschwert und damit eine kleine Welle losgetreten. Mittlerweile hat das Thema die Konzernspitze in München erreicht.
Den Druckern geht es gut. Zu gut, meinen die Arbeitgeber, die selbst betonen, wie schlecht ihr Geschäft laufe. Sie fordern deshalb: Mehr Arbeit für weniger Geld. Das sei alternativlos und sichere Arbeitsplätze. Betrachtet man aber die Druckereien in der Region, kann es so schlecht nicht laufen. „Argumente zählen bei Tarifauseinandersetzungen nicht“, sagt Gewerkschaftssekretärin Irene Salberg. Sie spricht von einem „Klassenkampf von oben nach unten“.