Sexualisierte Gewalt gegen Frauen: Expertenrunde in Regensburg sieht mehr Fälle und mehr Brutalität
Es braucht mehr Plätze in Frauenhäusern und mehr öffentliches Bewusstsein für sexualisierte Gewalt in den eigenen vier Wänden – das sind zwei Schlussfolgerungen, die sich aus dem Fachgespräch „Frauen in Not“ ableiten lassen. Viele Fragen zur Situation in Regensburg blieben mangels konkreter Daten unbeantwortet.
„Wir sprechen nicht von einem Täter, der im Gebüsch sitzt und Frauen angreift“, sagt der Kripobeamte Daniel Dorner-Bornschlegel. „Dieses Narrativ stimmt nicht.“ Die Sicherheitslage am Regensburger Hauptbahnhof ist natürlich auch ein Thema beim Fachgespräch zu sexualisierter Gewalt gegen Frauen. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Carolin Wagner hat dazu am Donnerstag eine Expertenrunde ins Wartenbergzimmer beim Bischofshof am Dom geladen, die sie eher moderiert als dass sie sich selbst in den Vordergrund drängt.
Obwohl Dorner-Bornschlegel, Sachgebietsleiter für Kriminalitätsbekämpfung im Polizeipräsidium Oberpfalz, in diesem Rahmen berichtet, dass die Zahl sexueller Übergriffe in Regensburg zugenommen hat und obwohl er insbesondere den Anstieg solcher Delikte im öffentlichen Raum – Hotspots sind der Bereich um den Hauptbahnhof und das „Vergnügungsviertel“ rund um die Obermünsterstraße – als „erschreckend“ bezeichnet, ist seine Botschaft dieselbe wie auch die aller anderen Beteiligten: „Die überwiegende Anzahl der Übergriffe findet in den eigenen vier Wänden statt.“