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Beiträge mit Tag ‘Gedenken’

Wohnen in der KZ-Außenstelle: Das Colosseum in Stadtamhof. Foto: Mirwald/ Archiv
UPDATE: Die Sitzung findet nicht, wie zunächst von uns geschrieben, im Alten, sondern im Neuen Rathaus statt. Ob es der Reihe von Verschleppung und Peinlichkeiten ein Ende setzen wird? Bei einer öffentlichen Sondersitzung kommende Woche (Donnerstag, 10. November, 16 Uhr, Neues Rathaus) wird sich der Regensburger Kulturausschuss erneut mit dem ehemaligen KZ-Außenlager Colosseum in Stadtamhof beschäftigen. Seit über 20 Jahren gibt es die Forderung nach einem angemessenen Andenken an die 400 Gefangenen und mindestens 65 Menschen, die dort ermordet wurden. In den letzten drei Jahren gab es – auf Initiative der Grünen – mehrere Beschlüsse und einen Auftrag ans Kulturreferat, in die Gänge zu kommen und ein Konzept zu erarbeiten. Herausgekommen ist eine heimlich verlegte Bodenplatte, für deren fragwürdigen Text zwischenzeitlich niemand mehr verantwortlich sein will und der schließlich Anlass für eine Protestkundgebung vor dem Gebäude war. Gleich drei Anträge – von den Grünen, der ödp und Kulturreferent Klemens Unger – stehen nun kommende Woche zur Debatte. Ursprünglich hätten die Punkte bereits in der Sitzung Anfang Oktober diskutiert werden sollen; aus zeitlichen Gründen musste das Thema vertagt werden.

Eingeständnis der Untätigkeit

Ungers Antrag ist zum Einen ein Eingeständnis dafür, dass die Bodenplatte misslungen ist. Es habe sich gezeigt, „dass Formulierungen und Inhalte mit besonderer Sorgfalt abzuwägen sind“, heißt es in seinem „Sachstandsbericht“. Andererseits ist dieser (kurze) Bericht die erste ernstzunehmende Reaktion auf einen Auftrag, den der Kulturausschuss seinem Referat vor drei Jahren erteilt hat und damit Beleg der eigenen Untätigkeit: Bereits im November 2008 hatte Unger angekündigt, ein Konzept für einen Gedenkstein, eine -tafel oder eine -platte im Speziellen und zur „Gedenkkultur“ im Allgemeinen vorzulegen. Das ist bislang grandios misslungen. Ebenfalls 2008 hatte der Kulturreferent angekündigt, eine Aufstellung zu den Gedenkstätten in Regensburg zu veröffentlichen. Die ist (abgesehen von einem eher peinlichem Versuch) ein frommer Wunsch geblieben.
Die Bodenplatte vor dem Colosseum. Der Text sorgte für Empörung.
Nun will Unger externe Kompetenz ins Haus holen. Es soll eine Arbeitsgruppe gegründet werden, zu der Vertreter der jüdischen Gemeinde, der Universität, der Sozialen Initiativen, des Goethe-Instituts, der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, des DGB Regensburg und des Bündnisses „Kein Platz für Neonazis“ eingeladen werden. Das Projekt solle „auf eine breite Basis gestellt“ werden, heißt es weiter. Mit seinem Bericht kommt das Kulturreferat den Anträgen von Grünen und ödp zuvor, die erst im Anschluss diskutiert werden.

Forderung nach kompetenten Historikern

Stadtrat Jürgen Huber (Grüne) listet in seinem Antrag eine Reihe von Beschlüssen auf, die in den letzten drei Jahren zu dem Thema gefasst, aber entweder zurückgestellt wurden oder schlicht zu nichts geführt haben. Sowohl er, wie auch die Vertreter der ödp fordern, ausgewiesene Historiker als Berater hinzu zu ziehen. Das ist indirekt auch eine Kritik an den Historikern in städtischen Diensten, am Amt für Archiv und Denkmalpflege. Dort soll er herstammen, der Text auf der Bodenplatte, in dem die wesentlichen Fakten totgeschwiegen werden. Von wem die Formulierung kam – das weiß man nicht und dazu erfährt man auch nichts. Der Amtsleiter Heinrich Wanderwitz jedenfalls hat den Text, Bürgermeister Joachim Wolbergs zufolge, nicht einmal zu Gesicht bekommen. Die Debatte dürfte also spannend werden; ob sie tatsächlich Folgen haben wird, bleibt abzuwarten.

Von Kommunisten, Senf-Fabrikanten und Schwammerlforschern

Heuer zum 40. Mal: Das “offizielle” Regensburg fehlt beim Gedenkweg für die Opfer des Faschismus. Für die CSU fehlt es an der rechten Ideologie: Es könnten Kommunisten teil nehmen, so die Befürchtung. Das ist nur ein Detail aus dem reichen Fundus an Regensburger Gedenk-Peinlich- und Ungeheuerlichkeiten. Dass diese nicht totgeschwiegen, sondern angesprochen werden, zeichnet den ideologisch bedenklichen Gedenkweg am Samstag aus.

Magie der Medien in Flossenbürg

Das ehemalige Konzentrationslager Flossenbürg. In Regensburg befand sich eines der zahlreichen Außenlager des KZs. Foto: Archiv Mehr als 62 Jahre dauerte es, bis in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg in einer ersten Ausstellung an das Leid der über 100.000 Häftlinge und der 30.000 Toten erinnert wurde. 2007 holte das „vergessene KZ“ als letzte Gedenkstätte nach, was bundes- […]

Ein Platz für Boll?

Wie ein ostfriesischer Omnibus – so ist, nach den Worten von Hans Schaidinger, die Liste mit den Namensvorschlägen für Straßenbenennungen in Regensburg gestaltet: 20 Meter breit und nur zwei Meter lang, „damit alle neben dem Fahrer sitzen können“. Was das heißen soll? Alle Namensvorschläge, 200 sind es nach Schaidingers Worten derzeit, stehen gleichberechtigt nebeneinander. So […]

Jahrelanges Trauerspiel

Unter keinem guten Stern steht der Gedenkstein für die Opfer des KZ-Außenlagers Colosseum in Regensburg Stadtamhof. Nach fast eineinhalbjähriger Diskussion hatte der Kulturausschuss im September 2009 immerhin beschlossen, den bis dahin versteckt stehenden Stein um 90 Grad zu versetzen und so besser sichtbar zu machen. Es dauerte erneut ein dreiviertel Jahr, bis dieser Beschluss Mitte […]

Kultur-Unger: Abmahn-Keule gegen Kritiker

Die Napoleon-Inschrift in Stadtamhof hat ein juristisches Nachspiel. Nicht für Kulturreferent Klemens Unger (Foto), der die Inschrift („1809 Schreckenstage durch Napoleon Zum Gedenken an die Opfer“) eigenmächtig ins denkmalgeschützte Gestein meißeln ließ, sondern für Robert Werner. Der 49jährige hatte Mitte Februar eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Unger bei Oberbürgermeister Hans Schaidinger eingereicht – unter anderem wegen der […]

Gespaltenes Gedenken

Es ist die sich alljährlich wiederholende Regensburger Peinlichkeit: Zum Gedenken an die Opfer des Faschismus finden zwei getrennte Veranstaltungen statt. Das „offizielle Regensburg” würdigt am Dachauplatz Domprediger Johann Maier, den Polizeibeamten Michael Lottner und Lagerarbeiter Josef Zirkel. Sie hatten für eine kampflose Übergabe der Stadt an die Alliierten eingesetzt hatten und wurden deshalb von den […]

Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Kultur-Unger

Kulturreferenten Klemens Unger (re. im Bild) hat Ärger. Derzeit muss er sich mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde auseinandersetzen. Robert Werner, Kenner der Regensburger Geschichte und Mitglied im Historischen Verein für Regensburg und die Oberpfalz, fordert Konsequenzen für Ungers Gedenkinschrift in Stadtamhof und seine Versäumnisse in Zusammenhang mit der städtischen Publikation „Regensburger Hochfinanz”. Das von den Museen und […]

Hochfinanz wird eingestampft

Die  peinliche Affäre um das Buch „Regensburger Hochfinanz” hat ein Ende gefunden. Wie der Geschäftsführer des Universitätsverlags heute mitteilt, hat er den Verkauf des von der Stadt herausgegebenen Titels „mit sofortiger Wirkung” gestoppt. Die vorhandenen Restbestände sollen vernichtet werden. Kulturreferent Klemens Unger hatte am vergangenen Mittwoch noch ein veraltetes Korrigenda-Blatt an den Verlag geschickt, das […]

Historische Inkompetenz im Welterbe?

Napoleon hat Stadtamhof angezündet. Das Karavan-Kunstwerk ist ein Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus. Ein Antisemit und NS-Karrierist ist ein ernstzunehmender, ja philosemitischer Historiker. Ein solches (mithin falsches) Geschichtsbild könnte man bekommen, wenn man sich in Regensburg mit Stadtratsvorlagen, Inschriften und Publikationen beschäftigt, für die federführend eine Stelle die Verantwortung trägt: das Kulturreferat der Stadt […]

Widerstand ist (k)eine Sache des kleinen Mannes

Anlässlich des 71. Jahrestags des Anschlags auf Adolf Hitler im Bürgerbraukeller stellen wir einen Artikel von 2009 über den Hitler-Attentäter Georg Elser erneut auf unsere Startseite. Am kommenden Donnerstag, 20 Uhr, kommt das Odos-Theater Münster mit einem Gastspiel von „Der unbekannte Held – Georg Elser” nach Regensburg in die Neupfarrkirche. Mehr Infos hier. Vor siebzig […]

Colosseum: Eine Bodenplatte vorm Gebäude?

In der Diskussion um ein angemessenes Gedenken für die KZ-Opfer im Colosseum in Stadtamhof liegt nun ein Vorschlag auf dem Tisch. Der Gedenkstein (Foto) soll um 90 Grad versetzt und am Brückenbasar entlang des Bürgersteigs aufgestellt werden. Vor dem Gebäude schlägt der Regensburger Kulturreferent Klemens Unger eine große Bodenplatte oder einzelne Metallplatten vor, um an […]

Gedenkstein für KZ-Opfer: „Einer Welterbestadt unwürdig”

In der Diskussion um ein würdiges Andenken für die Opfer des ehemaligen Regensburger KZ-Außenlagers Colosseum hat sich nun die Landtagsabgeordnete Margit Wild eingeschaltet und von den Verantwortlichen in der Stadtverwaltung eine rasche Entscheidung gefordert. Über ein Jahr ist es her, seit die Grünen im Regensburger Stadtrat den Antrag gestellt haben, eine Gedenktafel am Gebäude anzubringen. […]

Regensburger Geschichte endet mit dem Mittelalter

Wie ist es um die Gedenkkultur in Regensburg bestellt? Welche Möglichkeiten gibt es, um die Erinnerung an die NS-Vergangenheit für kommende Generationen wach zu halten? Diese Fragen haben sich die Regensburger Grünen auf die Fahnen geschrieben. „Regensburg profitiert als Weltkulturerbe von seiner Geschichte”, erklärt Bundestagskandidat Jürgen Huber. „Dazu gehört auch die NS-Vergangenheit und vor der […]

„Manischer Franzosenhass“

„1809 Schreckenstage durch Napoleon – Zum Gedenken an die Opfer 2009“. Diese Inschrift, die Kulturreferent Klemens Unger ins Pylonentor in Stadtamhof meißeln ließ, sorgt weiter für Ärger. Der Historiker Dr. Marcus Junkelmann hat die Inschrift als „In Stein gehauene Geschichtsfälschung“ bezeichnet. Grund: Nicht die Franzosen, sondern österreichische Truppen haben Stadtamhof am 23. April 1809 in […]

Gedankenloses Gedenken

Immer lustiger wird die Posse um die Gedenkinschrift, die Kulturreferent Klemens Unger in Stadtamhof hat fabrizieren lassen. Seit kurzem ziert sie das Pylonentor. „1809 Schreckenstage durch Napoleon – Zum Gedenken an die Opfer 2009“ wurde dort ins historische Gestein gemeißelt. Das hat Kritiker auf den Plan gerufen. War es doch nicht Napoleon, sondern die Österreicher, […]

Analyse eines ungesühnten Verbrechens

Elf Jahre. So lange hat der belgische Historiker Bruno Kartheuser (im Bild) recherchiert, um ein Kriegsverbrechen aufzuarbeiten, das in der deutschen Öffentlichkeit weitgehend unbekannt geblieben ist: Am 9. Juni 1944 wurden unter der Federführung von SS, Wehrmacht und Sicherheitsdienst in der französischen Stadt Tulle 99 Menschen erhängt. 400 weitere wurden deportiert. Bis Kriegsende kommt ein […]

Bischof Müller: Holocaustleugner raus aus dem Klerikerstand

Erneut hat der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller eindeutig Stellung bezogen und den Ausschluss von Holocaustleugner Richard Williamson aus dem Klerikerstand gefordert – „freiwillig oder zwangsweise“. In einem Brief, der auf Bitte von Müller bei allen Sonntagsmessen im Bistum verlesen werden soll, nimmt der Regensburger Bischof aber auch erneut den Papst in Schutz und spricht […]

Colosseum: Wann tut sich was?

„Wir arbeiten weiter daran“, sagt Klemens Unger nur. Der Kulturreferent ist von der öffentlichen Diskussion um eine Gedenktafel am ehemaligen KZ-Außenlager Colosseum etwas genervt. Das Ganze zieht sich ja schon eine Weile hin. Genauer gesagt: rund 25 Jahre. Der aktuelle Anlass: Vom Juli 2008 datiert ein Antrag der Grünen im Kulturausschuss, der (erneut) eine Gedenktafel […]

Bischof: Hausverbot für Holocaustleugner

In der Basilika zur Lieben Frau sind am Dienstag noch Plätze frei, als die Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus beginnt. Allerdings hat sich prominenter Besuch angekündigt. Kurzfristig hat der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller seine Teilnahme an der Veranstaltung zugesagt, die mit einem Schweigemarsch zur Synagoge beschlossen wird. Auch als „Zeichen des Protests“ aber […]

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