Entdecke Veranstaltungen in Regensburg Alle Kultur Oekologie Soziales Kino

Beiträge mit Tag ‘Gastronomie’

„Unauffällig, beiläufig und nicht betriebsprägend“

Regensburg will „Musikdarbietungen“ in Bars und Kneipen einschränken

Vor vier Jahren schien die Debatte erledigt. Doch nun will das Ordnungsamt verstärkt gegen vermeintlich zu laute Musik in Bars und Kneipen vorgehen – nicht vornehmlich wegen Beschwerden, sondern aus genehmigungsrechtlichen Gründen.

Gefährlich: eine Disco-Kugel in einer Schank- und Speisewirtschaft. Foto: Archiv/Martin Meyer

„Was ist wichtiger?“, fragt Ex-Gastronom Phuc Huynh. „Den öffentlichen Angst-Raum wie Bahnhof, Parks oder den Neupfarrplatz abends durch die prophylaktische Präsenz vom KOS (Regensburgs kommunaler Ordnungsdienst, Anm. d. Red.) absichern und so Gewalttaten präventiv verhindern oder abends in den Bars kontrollieren, ob irgendwer seinen Hintern illegal zur Musik bewegt?“

Ähnlich äußern sich mehrere Wirte und Barbetreiberinnen, bei denen unsere Redaktion nachfragt. Sie allerdings wollen sie sich durchweg nicht namentlich zitieren lassen. Man habe Angst, selbst in den Fokus des „Kommunalen Ordnungsservice“ zu geraten und Objekt von dessen „Willkür“ zu werden, heißt es. „Willkür“, die man bei der „Jagd“ der Ordnungshüter nach nicht adäquater, heißt: nicht von der Betriebsgenehmigung gedeckter Musik befürchtet. Diese hat in Schankwirtschaften laut städtischer Definition „unauffällig, beiläufig und nicht betriebsprägend“ zu sein.

Geschäftsführer von Pizza-Lieferdienst vor Gericht

Illegale Beschäftigung als Geschäftsmodell?

Laut einer Anklage vor dem Amtsgericht Regensburg griff ein Pizza-Lieferservice offenbar systematisch auf illegale Beschäftigung zurück, um Kasse zu machen. Eine Geschäftsführerin setzte sich nach einer ersten Razzia 2019 ab und wurde ausgetauscht, doch der Betrieb lief nach altem Muster weiter.

Nachklapp

Video: Betroffene beklagen Schikanen bei Schimmerlos-Razzia

In der Nacht vom 10. auf den 11. Juni führte das Die Regensburger Polizei zusammen mit Kräften der Bereitschaftspolizei im Regensburger Club Schimmerlos eine Großrazzia durch. Den Beamten ging es dabei in erster Linie um illegale Drogen. Bei 25 Gästen wurden sie fündig. Die Clubbesucher mussten sich dabei einigen Schikanen unterziehen: Sie mussten über Stunden im Club ausharren, manche auch in der Kälte vor dem Club. Was dann folgte waren sehr intime Leibesvisitationen. Wir haben mit zwei Gästen gesprochen, die bei der Razzia dabei waren.

Interview

„Der Schweinsbraten ist anscheinend wichtiger als Kunst und Kultur.“

Nun ist es beschlossene Sache: Anders als bei der Ministerpräsidentenkonferenz besprochen wird es in Bayern keine 2G plus-Regelung für die Gastronomie geben. Es gilt weiterhin 2G. Was bei Wirten für Aufatmen sorgt, löst bei Achim Hofbauer Kopfschütteln aus. Für den Betreiber des Garbo-Kinos gilt – wie für alle Kultureinrichtungen – weiterhin 2G plus (Zutritt erhält nur, wer geimpft oder genesen ist und einen negativen Test vorlegt bzw. bereits geboostert ist), Maskenpflicht auch am Platz und eine maximale Auslastung von 25 Prozent. Wir haben mit Hofbauer gesprochen.

drin