SZ-Politikchef an der Uni Regensburg: Mit Selbstsicherheit die Demokratie verteidigen
Stefan Kornelius, Politikchef der Süddeutschen Zeitung, erörterte am Dienstag an der Uni Regensburg die Instabilität der Weltlage, die er historisch relativierte, indem er darauf hinwies, dass es auch in der Vergangenheit „bewegte Zeiten“ gegeben habe. Kornelius betont die Notwendigkeit einer „wachen Souveränität und Selbstsicherheit“ und erinnert daran, dass es „an uns liegt“, die Demokratie zu verteidigen.
Durch die jüngst von ihm analysierten Europawahlen findet Kornelius die politischen Gewichte „nicht dramatisch verschoben“, denn die Mitte sei recht stabil. Für die „strahlende Führungsfigur“ in Europa hält Kornelius aber jetzt die rechte italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, die nun Mitsprache einfordere.
Dies sei der erste Test, ob Europa noch nach den alten Regeln funktionieren könne, was davon abhänge, ob Meloni diese Ordnung herausfordere oder nicht. „Lässt sie sich einbinden?“, sei die entscheidende Frage. Während sie in der Außenpolitik eine klare Linie zeige, sehe er in der geplanten Verfassungsreform „Anflüge von Illiberalität“.