Es sollte ein großer, bezirksweiter Protest gegen die aktuelle Krisenpolitik werden. Doch die Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbunds in Regensburg blieb am Samstag eher spärlich besucht.
Der heimische Heizkörper verdirbt derzeit vielen die Laune. Fotos: Bothner
Acht Prozent mehr Lohn, so lautet die Forderung der Gewerkschaft IG Metall in den aktuell laufenden Tarifverhandlungen. Die Arbeitgeber wollen bislang nicht über Einmalzahlungen hinaus gehen. In der Nacht zu Samstag, 0 Uhr, kam es nun bundesweit zu einer ersten Warnstreikwelle. Für mehrere Stunden wurde in ausgewählten Betrieben die Arbeit niedergelegt. Weitere Warnstreiks auch für Regensburg und die Oberpfalz dürften zeitnah folgen.
Erneut demonstrierten vergangenen Samstag Menschen in Regensburg aus Solidarität mit den Protesten im Iran. Ohne Störungen, dafür mit klaren Forderungen an die Politik.
Zwischen Muttertag, dem Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs und dem aktuellen Krieg in der Ukraine. Der vergangene Sonntag stand in Regensburg unter dem Eindruck verschiedenster Gefühlsregungen. Auf dem Domplatz lud die kürzlich gegründete russisch-ukrainische Friedensbewegung zur Kundgebung gegen den Ukrainekrieg auf.
Mitten auf dem Donaumarkt beim Haus der Bayerischen Geschichte steht das Klimagerechtigkeitscamp. Ein Ort an dem sich Aktivistinnen und Aktivisten treffen und dort diskutieren, kreativ sind und andere Menschen in Sachen Klimagerechtigkeit weiterbilden möchten. Es gibt dort ständig Veranstaltungen, wie zum Beispiel Workshops oder eine Open Stage für Musikerinnen und Musiker. Die Klimacamper haben auch konkrete Forderungen an die Stadt. Wir haben das Leben im Camp begleitet.
Auch der „Kampftag der Arbeiterklasse“ am Sonntag kam am Ukraine-Krieg nicht vorbei. Auf Transparenten und Reden war der russische Angriff ein Schwerpunkt. Doch es gab auch andere Themen.
Mit Falschbehauptungen über Impftote und Äußerungen über „satanische Werke“ im Zuge der Impfstoffentwicklung tourt ein „wiedergeborener Christ“ und Höcke-Fan, der auch ansonsten am rechtsextremen Rand unterwegs ist, durch Deutschland. Er wähnt sich sich in göttlichem Auftrag im Kampf gegen die „Plandemie“. In Regensburg wurde er von 800 Gegnern der Coronamaßnahmen beklatscht.
Wer in den letzten Monaten versuchte, in der Regensburger Altstadt eine Demonstration anzumelden, hatte stets das Nachsehen. Das Ordnungsamt untersagte solche Veranstaltungen regelmäßig und verwies auf den Infektionsschutz. So leicht darf es sich die städtische Behörde künftig nicht mehr machen.
Erneut kamen am Dienstag mehrere hundert Menschen am Donaumarkt zusammen, um gegen den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu demonstrieren. Regensburg bereitet sich auf die Aufnahme von Flüchtlingen vor. Es rollt eine Welle der Hilfsbereitschaft.
Rat- und Fassungslosigkeit herrscht angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine auch bei Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Der Partnerstadt Odessa sichert die OB Solidarität und – sofern möglich – humanitäre Hilfe zu.
Seit zehn Jahren tanzt Regensburg am Valentinstag gegen Gewalt an Frauen. Die Protestaktion „One Billion Rising“ macht weltweit auf das Thema aufmerksam und soll Betroffenen eine Stimme geben. Auf dem Neupfarrplatz kamen diesmal rund 100 Menschen zusammen.
Etwa 100 Menschen folgten dem Aufruf des Vereins Seebrücke Regensburg und demonstrierten am Sonntag gegen die europäische Flüchtlingspolitik. Anlass sind die nach wie vor katastrophalen Zustände im Grenzgebiet zu Belarus. Dort harren seit Monaten Menschen in den Wäldern zu Polen aus.
Vergangenen Dienstag wollte die Umweltbewegung Fridays for Future mit einer Fahrraddemo auf der A3 unter anderem auf die „stockende Mobilitätswende“ aufmerksam machen. Die Stadt untersagte dies kurz vorher. Tatsächlich ist die Sache juristisch schwierig.
Das Landeskriminalamt hat bei ihrer Fahndung nach zwei Unbekannten, die einen 26-Jährigen schwer verletzt haben sollen, 2.000 Euro Belohnung für Hinweise ausgesetzt. In Chat-Gruppen gibt es nun eine Schilderung des Vorfalls, die sich liest, als stamme sie von dem Opfer des Angriffs.
Mehrere verletzte Personen, eine davon schwer, Platzverweise, Rangeleien und Ermittlungsverfahren – das ist die Bilanz des Demonstrationsgeschehens vom Montag. Die Polizei fahndet nun nach zwei Unbekannten, die einen Maßnahmenkritiker niedergeschlagen und schwer verletzt haben sollen.
Regensburger SPD und Jusos üben scharfe Kritik an der Haltung der Stadt Regensburg zu den Corona-„Spaziergängen“. In einer Pressemitteilung hatte die Oberbürgermeisterin erklärt, dass es keine Handhabe für Verbote oder strengere Auflagen gäbe. Nicht nur dafür bekommt sie Gegenwind von ihrer Partei.
Zuletzt nahmen die Coronaproteste in Regensburg wieder an Intensität zu. Neben vielen alten Bekannten und Demoneulingen treten auch Neonazis immer offener auf.
Zuletzt haben die Proteste gegen die Coronamaßnahmen und insbesondere gegen eine mögliche Impfpflicht bundesweit wieder deutlichen Zulauf erfahren. In Neumarkt kam es mit rund 2.000 Teilnehmern am 11. Dezember zu einer der größten Demonstrationen bayernweit. Diesen Samstag legte Regensburg mit 2.400 Personen nach.
Am Mittwoch legten die Pflegebeschäftigten am Uniklinikum erneut die Arbeit nieder. Im Vorfeld der für das Wochenende geplanten dritten Tarifgesprächsrunde will die Gewerkschaft ver.di bundesweit mit einem 48-stündigen Warnstreik noch einmal Druck ausüben.