Im Regensburger Runtingersaal präsentieren der Kabarettist Christian Springer und mehrere Mitautorinnen ein Buch über bayerische Zustände.
Die „Narrischen“ aus der Großstadt hier, die „vernünftigen“ Leute vom Land, die schon mal „einen Baum gepflanzt, eine Kuh gemolken und eine Sau gefüttert“ haben, dort. Kaum ein Politiker versteht es die Klaviatur dieses vermeintlichen Gegensatzes zwischen Stadt und Land, zwischen den besserwisserischen Akademikern, die „nie was Anständiges gearbeitet“ haben, und den fleißigen Handwerkern, die wissen, wie es im Leben wirklich zugeht, so gut zu spielen wie Hubert Aiwanger.
Das Podium bei der Lesung im annähernd ausverkauften Runtingersaal in Regensburg muss auf den Freie Wähler-Chef da wie eine Kampfansage wirken. „Bayerischer Mob – wie die Gewalt in die Politik einzog“, heißt das Buch, das heute vorgestellt wird. Herausgegebenen haben es Christian Springer und Kerstin Schweiger. Der eine ein Gstudierter, ein links angehauchter Kabarettist und Syrienhelfer aus der Landeshauptstadt München, die andere eine Zimmermeisterin und Bauzeichnerin aus dem ländlichen Niederbayern sind der personifizierte Gegensatz zu dem rechtsextremen Narrativ, das auch Aiwanger bedient.
Im Mai 2015 warf die kroatische Tageszeitung Jutarnji List die provokante Frage auf: Wird es den Anwälten der Prinzessin Gloria von Thurn und Taxis gelingen, Kroatien die letzten Stücke ihres Familiensilbers abzunehmen? Der Regensburger Professor Klaus Buchenau grub die Hintergründe dieser Frage aus, die bereits vor gut 150 Jahren ihren Lauf genommen hatten.
Ein Buch über das Leben der Äbtissin Benedicta von Spiegel gewährt spannende Einblicke in das antinazistische Engagement ihres Freundeskreises, zu dem der Journalist Fritz Gerlich und Therese Neumann gehörten. Gleichzeitig liefert es brisante Details, welche die Seligsprechung der Resl von Konnersreuth in Frage stellen und die Rolle des Regensburger Bischofs Michael Buchberger im Nationalsozialismus beleuchten. Nun war die Autorin in Regensburg.
Zum 200jährigen Jubiläum des jüdischen Friedhofs in Regensburg hat die Journalistin Waltraud Bierwirth in 35 Kurzbiografien das Leben und Sterben von 35 Regensburger Jüdinnen und Juden skizziert.
Schriftstellerinnen im Exil: Şehbal Şenyurt Arınlı (Türkei) und Yirgalem Fisseha Mebrahtu (Eritrea) lasen und berichteten im Evangelischen Bildungswerk, moderiert von Barbara Krohn.
Auf dem Platz der im Jahre 1938 in Regensburg zerstörten Synagoge wird derzeit eine neue erbaut. Anlässlich dieses Neubaus und zur Unterstützung der jüdischen Gemeinde hat der Publizist Klaus Himmelstein einen weiteren Sammelband herausgegeben: Jüdische Lebenswelten in Regensburg – Eine gebrochene Geschichte, erschienen im Pustet-Verlag.
Eine schonungslose und offene Aufarbeitung der Geschichte der Domspatzen im Nationalsozialismus hatte Autor Roman Smolrz mit seinem heute erschienen Buch „Die Regensburger Domspatzen im Nationalsozialismus – Singen zwischen Katholischer Kirche und NS-Staat“ angekündigt. Dieses Ziel wurde nicht erreicht.
Nach ihrem Buch zur Zerstörung der Regensburger Synagoge hat die Journalistin Waltraud Bierwirth ein weiteres Werk zur jüdischen Stadtgeschichte vorgelegt: Schandzeit Regensburg 1933 – 1945.
Regensburg ist wunderschön. Das wissen mittlerweile wirklich alle. Schwafi und Hubert Lankes haben einen Tourist Guide veröffentlicht, der Unerhörtes wagt und an dieser Wunderschönheit rüttelt. Wie viel Geld wird der dadurch entstandene Imageschaden die Stadt kosten?
Argyris Sfountouris war am 10. Juni 1944 knapp vier Jahre alt, als sein Heimatdorf von einem Kommando der Waffen-SS fast vollständig vernichtet wurde. Nun sind seine Reden und Aufsätze eines Überlebenden in Buchform erschienen.
Mit seinem Buch „Braune Flecken auf dem Priesterrock“ hat sich Robert Werner an drei Regensburger Persönlichkeiten gewagt, über deren braune Vergangenheit man in Regensburg nur ungern spricht: Robert Engert, Bischof Rudolf Graber und Domkapellmeister Theobald Schrems. Schon im Vorfeld des Erscheinens haben Werners Recherchen Reaktionen ausgelöst.
Nicht genug damit, dass die A 94 trotz jahrzehntelanger Bürgerproteste nunmehr quer durch eine der schönsten Landschaften Deutschlands gebaut wird – jetzt müssen das Isental und seine Bevölkerung auch noch den Tatort für einen recht mäßigen Krimi abgeben. Eine Besprechung von Leonhard F. Seidls Roman „Genagelt“.
Der „Auszug der Juden“ war bei allem Terror der Reichspogromnacht eine traurige Regensburger Besonderheit. Zum 75. Jahrestag ist das erste Buch zum Novemberpogrom in Regensburg erschienen.
Elly Maldaque war das erste Nazi-Opfer in Regensburg? Ein kürzlich erschienenes Buch räumt mit dieser Legende auf und zeichnet ein vergessenes Stück Regensburger Stadtgeschichte nach.
Es ist ein fast vergessenes Stück Zeitgeschichte und gleichzeitig das Porträt eines beeindruckenden Menschen: Die „Regensburger Erinnerungen“ von Walter Zauner. Zum Geburtstag, Zauner wäre heuer 80 Jahre alt geworden, ist eine Neuauflage der Erinnerungen des Regensburgers erschienen, der in den 50ern internationale Solidarität erfuhr und von offizieller Stadtseite bis heute geflissentlich ignoriert wird.
Der Undercover-Journalist Thomas Kuban recherchierte über fast zwei Jahrzehnte hinweg im braunen Milieu, vor allem aber in der Nazi-Musikszene. Kürzlich ist seine Reportage mit dem Titel „Blut muss fließen“ als Buch erschienen.
Seit 2009 hat Regensburg einen neuen, heimlichen Krimi-Helden: Toni Deboni – ein obercooler Motorradfahrer, der Sprüche klopft und den Frauen nachstellt, ein Bier trinkender und fluchender Grobian mit Sinn für soziale Gerechtigkeit. Zunächst als Hauptkommissar in Zürich, löst Toni Deboni schon bald seine Fälle als privater Ermittler in Regensburg. Fünf spannende Bände sind inzwischen erschienen, […]