Betreut und verlassen: Warum Herr Hirschreuther Angst hat
Nach vier Monaten Aufenthalt im Bezirksklinikum, wo er sich zudem mit Corona infiziert hat, sitzt ein 61-Jähriger seit gestern in einer verwüsteten Wohnung. Dabei hätte er einen Betreuer. Doch der scheint sich nicht zu kümmern – und sperrt sich gegen einen Betreuerwechsel.
Eigentlich wäre letzter Mittwoch ein vergleichsweise guter Tag im ansonsten wenig freudvollen Leben von Paul Hirschreuther (Name geändert) gewesen. Nach fast vier Monaten auf einer geschlossenen Station des Bezirksklinikums Regensburg durfte der 61-Jährige endlich nachhause. Es war nicht der erste Aufenthalt vom Hirschreuther in einer solchen Einrichtung. Er kann ganz gut erzählen, was mit ihm los ist – und warum. Auch wenn er gerade eine Pille genommen hat, „um nicht zu nervös zu sein“, wie er sagt, während er auf dem Bett in seiner völlig verwüsteten Wohnung sitzt.