Die Stadt Regensburg stellt derzeit neue Sitzmöglichkeiten „ohne Konsumzwang“ auf. Das bedeutet: Man kann sich dort hinsetzen, ohne einen Latte Macchiato oder eine Holunderschorle schlürfen zu müssen. Das ist eigentlich keine Meldung wert, doch in Regensburg werden solche Bänke zum Politikum. Dabei ist die Zankerei über diese Sitzgelegenheiten nur ein Oberflächenphänomen. Ein Plädoyer für die Bänkerettung.
Neue Steinbänke am Viereimerplatz – sogar Designermöbel. Das ist meinem Hintern prinzipiell egal, wenn er sich daraufsetzt, aber gut, das Auge entspannt sich halt mit. Der Altstadt mangelte es in der jüngeren Vergangenheit an Sitzmöglichkeiten, die eben nicht zu einer Gaststätte gehörten. Wollte man kurz mal entspannen, ohne mindestens ein Getränk in einem Café zu bezahlen, hatte man oft Pech. Deswegen missbrauchen junge Leute bisweilen auch die Stufen rund um die Neupfarrkirche einer Hühnerstange gleichend als Sitzbank. Auch nach 22 Uhr, wenn die Gastronomie gezwungen ist, ihre Stühle und Tische im Freien zu räumen, kann man dort noch im Sommer Biertrinkende auf den Stufen beobachten.