Bereits im Vorfeld einer Abstimmung im Jugendhilfeausschuss hat das Jugendamt einen Bewerber für das Amts des Jugendschöffen aussortiert. Begründung: Er ist Klimakleber.
Simon Lachner bei einem Verfahren vor Amtsrichter Patrick Tschech auf der Anklagebank. Auf die andere Seite wechseln darf er nach einer Vorauswahl durch das Jugendamt nicht. Foto: Archiv/ Bothner
Seit dem heutigen Freitag kann sie eine Woche lang im Jugendamt eingesehen werden – die offizielle Vorschlagsliste mit Bewerberinnen und Bewerbern für das Amt des Jugendschöffen, ehrenamtliche Richterinnen für die kommenden fünf Jahre an Amts- und Landgericht bei Jugendstrafsachen. Die Liste mit 96 Namen ist abgesegnet vom Jugendhilfeausschuss des Regensburger Stadtrats – mindestens zwei Drittel der Stimmen braucht es dafür. Die endgültige Entscheidung trifft anschließend der Schöffenwahlausschuss am Amtsgericht Regensburg.
Angesichts der Vielzahl von Bewerbungen wird durch das Jugendamt aber bereits eine Vorauswahl getroffen, allein schon deshalb, weil nicht nicht alle die zwingend notwendigen Voraussetzungen erfüllen.
Am Donnerstag blieb die Anklagebank neben dem Verteidiger leer. Denn anstatt vor dem Amtsgericht Regensburg zu erscheinen, befand sich der Beschuldigte auf dem Weg in den Urlaub – zusammen mit seinem mutmaßlichen Opfer.
Zwei Sicherheitsbeamte sollen 2019 in der JVA Straubing ihre ganz eigenen Verhörmethoden angewendet haben. Wegen Gewalt im Amt mussten sie sich nun vor dem Amtsgericht Regensburg verantworten.
Einen knapp einstündigen Ausraster legte ein 28-jähriger Regensburger am Arnulfsplatz hin. Dafür hat er sich jetzt mehr als zwei Jahre Haft eingehandelt.
Die Gesellschaft befinde sich derzeit auf einer „Talfahrt Richtung Diktatur“ und er selbst sei ein „deeskalierendes“ Gegengewicht zu Polizei und Staat. Mit diesen Sätzen wollte sich der überregional bekannte Querdenken-Aktivist Stefan Bauer am Montag vor dem Amtsgericht Regensburg gegen eine Verurteilung wehren. Am Ende schlug er ein Angebot der Richterin aus und kassierte eine Geldstrafe.
Weil er letztes Jahr im Bus einen Mund-Nasen-Schutz mit verbotenen SS-Runen trug, wurde ein 50-jähriger am Montag vom Amtsgericht Regensburg zu 30 Tagessätzen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verurteilt. In der Verhandlung gab der Mann Einblick in ein verschwörungsideologisches Weltbild.
Am Mittwoch wurde eine Aktivistin aus der Regensburger Querdenken-Szene vom Amtsgericht freigesprochen. Das Ordnungsamt hatte ihr eine führende Rolle bei einer unangemeldeten Demonstration Anfang Oktober 2020 durch die Altstadt vorgeworfen.
Zu zwei Jahren und neun Monaten Haft wurde am Dienstag ein 39-jähriger Rodinger vom Amtsgericht Regensburg verurteilt. Er hat nach Überzeugung des Gerichts seine Nachbarin sexuell belästigt und ist bei ihr eingebrochen, um Unterwäsche zu klauen. Außerdem hat er eine Reihe an Autoreifen von jungen Frauen zerstochen.
Seit Dienstag steht ein 39-Jähriger vor Gericht, weil er im Herbst 2020 in Roding die Reifen von insgesamt zwölf Autos zerstochen haben soll. Dabei gibt es eine Auffälligkeit: Alle Geschädigten sind junge Frauen. Auch wegen sexueller Belästigung und Einbruchsdiebstahl muss er sich verantworten.
Die Regensburger Lehrerin und Autorin („Kinderfrei statt kinderlos“) Verena Brunschweiger soll einen Polizisten beleidigt haben. Das wirft ihr zumindest die Staatsanwaltschaft vor. Sie streitet das ab. Beim für heute anberaumten Prozess am Amtsgericht Regensburg gibt es darüber keine Klarheit, weil die Angeklagte ohne Mund-Nasen-Schutz nicht ins Gerichtsgebäude gelassen wird. Die Verhandlung wird nach einigem Geplänkel vertagt.
Ein 21-jähriger Student wurde am Donnerstag vom Amtsgericht Regensburg zu drei Jahren Haft verurteilt, weil er im Frühjahr 2019 seine Ex-Freundin vergewaltigt hat. Wie so häufig in ähnlichen Konstellationen gab es keine Zeugen und es stand Aussage gegen Aussage. Das Gericht war trotzdem von seiner Schuld überzeugt.
Joachim Wolbergs verbreitete im Mai 2020 in einer Facebook-Videobotschaft falsche Tatsachen über den freien Journalisten Hubertus Wiendl. Nach einem heutigen Urteil des Amtsgerichts Regensburg muss er diese Aussagen nun löschen.
Nach anhaltenden Schwierigkeiten und deutlichen Verzögerungen der Beweisaufnahme endete am Dienstag der Prozess gegen einen 21-Jährigen. Dieser hatte sich bereits 2018 einem Polizeibeamten widersetzt. Anfang dieses Jahres kam es dann in einem anderen Fall bei Auseinandersetzungen zu teils schweren Körperverletzungen.
Wegen versuchter Körperverletzung, Nötigung und Diebstahl wurde am gestrigen Dienstag ein 42-jähriger Berliner zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt. Im Oktober 2019 verlangte er im Regensburger Bordell No Limit von einer damals 19-jährigen Prostituierten ungeschützten Oralverkehr und tickte nach ihrer Weigerung aus.
Am Mittwoch wurde eine frühere Neutraublinger Zahnärztin vom Amtsgericht Regensburg wegen Bankrott und Untreue zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten auf Bewährung verurteilt. Die insolvente 58-Jährige betätigte sich am Insolvenzverwalter vorbei als freiberuflicher „Selbstliebe-Coach“.
Am Mittwoch wurde die BTT Bauteam Tretzel GmbH vom Amtsgericht Regensburg zur Herausgabe der Eigentümerliste einer Wohnanlage am Franz-von-Taxis-Ring (Rennplatz) verurteilt. Was eher unspektakulär klingt, hat allerdings eine Vorgeschichte und möglicherweise noch einige Nachwehen.
Nach sieben Verhandlungstagen wurde am Regensburger Amtsgericht kurz vor Jahreswechsel der Prozess gegen zwei Polizistenschläger beendet. Die beiden müssen wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung und tätlichem Angriff auf Vollstreckungsbeamte für ein Jahr und acht Monate beziehungsweise zwei Jahre in Haft.
Ein Regensburger Fahrradunternehmer muss sich derzeit vor dem Landgericht wegen Insolvenzverschleppung und Betrug in 96 Fällen verantworten. Nun gibt es eine zweite Anklage gegen ihn, erneut wegen Insolvenzverschleppung.
Ein Neutraublinger Gangsta-Rapper musste sich am Dienstag vor dem Regensburger Amtsgericht verantworten. Nicht wegen seiner Musik. Wegen zweier Facebookposts.
Mit vielen Unterbrechungen begann am Dienstag der Prozess gegen zwei Angeklagte, die im März dieses Jahres mehrere Polizisten bei einer Kontrolle massiv angegriffen haben sollen. Die Anklage lautet auf vorsätzliche und gefährliche Körperverletzung in Tateinheit mit tätlichen Angriffen auf Vollstreckungsbeamte. Wegen Konflikten der Verteidigung und der Staatsanwaltschaft kam die Verhandlung kaum voran und wurde zunächst unterbrochen.