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Studie zur Beschulung von Flüchtlingen vorgestellt

Fachgespräch der BayernSPD-Landtagsfraktion: Studie zur Beschulung von Flüchtlingen vorgestellt – Kompetenzen und Heterogenität nutzen

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Mehr als 50.000 junge Menschen mit Fluchthintergrund sind in den vergangenen Jahren nach Bayern gekommen. Viele von ihnen sind schulpflichtig – und stellen damit Schulen und Lehrkräfte vor organisatorische und inhaltliche Herausforderungen. Innerhalb kürzester Zeit mussten zusätzliche Klassen eingerichtet, qualifizierte Lehrkräfte angestellt sowie gutes und ansprechendes Unterrichtsmaterial erarbeitet werden. Doch welche Voraussetzungen und Strukturen müssen geschaffen werden, damit die Integration an den Schulen gelingen kann? Philip Anderson, Professor an der OTH Regensburg, hat im Auftrag der Stadt München nach einer drei-jährigen Beobachtungsphase eine Studie erstellt und klare Handlungsempfehlungen erarbeitet. Die BayernSPD-Landtagsfraktion hat in Person der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Margit Wild und Kathi Petersen, Mitglied im Bildungsausschuss und Expertin für berufliche Schulen, am Donnerstag zusammen mit Prof. Anderson zu einem Fachgespräch nach Regensburg in die Berufsschule II geladen. „Wir haben den Ort sehr bewusst gewählt“, erklärt Margit Wild. „Denn unsere Berufsschule leistet hervorragende Arbeit bei der Beschulung junger Flüchtlinge“.

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Philip Anderson, selbst Anglo-Inder, beleuchtet in seiner Studie die unterschiedlichen kulturellen, sozialen, emotionalen und persönlichen Voraussetzungen die die jungen Menschen mitbringen: „Stellen Sie sich einen jungen Schafhirten aus dem nordafghanischen Bergland vor und einen mittelstandsgeprägten Syrer aus Damaskus“. Die beiden Menschen brächten unterschiedliche Voraussetzungen mit und sitzen aber nun gemeinsam im selben Klassenzimmer. „Der eine beherrscht seine Sprache nur mündlich, kann nicht schreiben. Der andere hingegen spricht gutes Englisch, kennt die aktuellen Hollywood-Filme und hört die selbe Musik wie seine gleichaltrigen Mitschüler ohne Migrationshintergrund“. Daraus entstünden bestimmte Verhaltensweisen, die es zu verstehen und zu begleiten gelte, so der  Migrationsforscher Anderson.

„Wir müssen die enorme Heterogenität der Schülerschaft als Chance begreifen“, so die Bildungsexpertin Wild. „Damit das aber passieren kann, müssen bestimmte Strukturen geschaffen sein“. Die Landtagsabgeordnete nennt ausreichend qualifizierte Lehrkräfte, gut ausgestattete Räumlichkeiten, kompetente Begleitung durch Sozialarbeiter und Traumapädagogen sowie eine gute Vernetzung der unterschiedlichen Akteure auf dem Gebiet der Integration. „Die Menschen sind ja nicht nur in der Schule. Sie leben in bestimmten Wohnsituationen, viele arbeiten nebenbei, gleichzeitig müssen sie die bürokratischen Herausforderungen meistern, sie sorgen sich um ihren Aufenthaltsstatus und sorgen sich um ihre Angehörigen und Freunde“. Anderson plädierte daher für einen ressourcenorientierten Ansatz und eine gute Vernetzung der Strukturen, damit Integration gelingen kann.

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