Stromtrassen als Folge der CSU-Blockade
PRESSEMITTEILUNG der ÖDP Oberpfalz
Stromtrassen als Folge der CSU-Blockade
ÖDP-Bezirksvorstand lehnt „faulen Kompromiss“ im Trassenpoker ab
Was andere nicht wollen, soll nun in die Oberpfalz. Wegen der Blockadehaltung der CSU in Sachen dezentraler Energiewende haben nun die Oberpfälzer die Monstertrassen zu ertragen. Das erinnert stark an die Zeiten der WAA, so Bezirksvorsitzender Karlheinz Binner.
Was wir lange befürchtet haben, ist nun mit Stimmen von CSU und SPD beschlossen worden: die Hochspannungsleitungen, die man anderswo in Bayern nicht haben wollte, gehen nun durch die Oberpfalz.
Bis vor kurzem wurde auch von Seiten der CSU die Notwendigkeit neuer Stromautobahnen in Frage gestellt. „Für die ÖDP ist der Nachweis dafür bisher nicht erbracht. Das „Ja“ von Seehofer zum Bau bedeutet für die ÖDP sein „Nein“ zur dezentralen Energiewende in Bürger- und Kommunenhand. Die neuen Stromtrassen sind die Folge des bewussten Abwürgens der Energiewende durch die CSU auch vor Ort, kritisiert der Bezirksvorstand. Stattdessen würde mit Ihnen in erster Linie nicht mehr zeitgemäßer und ökologisch wie sozial unsinniger Kohlestrom transportiert.
Die von Ministerpräsident Seehofer angekündigte teilweise Erdverkabelung muss nach Ansicht der ÖDP dann aber auch für die bestehenden Stromtrassen gelten, die wegen der in Bayern fehlenden Mindestabstandsregelungen bis an die Wohngebauung reichten. „Wir sprechen uns für die 10H-Regelung aus, die Seehofer so vehement vertritt. Sind Stromleitungen in ihrer Wirkung doch schädlicher als jedes Windrad“, so der Bezirksvorsitzende.
Feststellung
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Mir ist aufgefallen, dass sich die östliche Oberpfalz in den letzten Jahren kaum am Protest gegen die transeuropäischen Leitungen beteiligt hat. Hier wurden keine Bis gegründet, der Hintergrundwissensaustausch fehlt. Aber auch die sorgenlose Hinnahme der Erweiterung des Ostbayernrings hat mich gewundert, das 2,5 fache Volumen, das entspricht 4,6kV, das wiederum ist die Leistung von 4 mittleren AKWs. Die Verbindung von Ezenricht nach Tschechien verspricht nun nichts Gutes, immerhin plant Tschechien 4AKWs und hat dabei noch die Unterstützung der europäischen Kommission, die mit Druck darauf drängt den Netzausbau zu beginnen, ohne den ausgebauten Ostbayernring würde die Planung der tschechischen AKWs wenig Sinn ergeben. Also wir steigen aus der Atomenergie aus und bauen im gleichen Zug gigantische Stromtrassen wodurch viele Länder vor allem in Osteuropa dazu animiert werden Kernkraftwerke zu planen, z.Z. anscheinend 14 Stück. Ist das nicht wie bei den Schildbürgern. Tennet begründet die Notwendigkeit der Erweiterung des Ostbayernring mit dem Ausbau von Wind und PV-Energie entlang des Ostbayernrings. Das ist jedoch nicht zutreffend. Bei den Erneuerbaren handelt es um kleine Kraftwerke die auf der idealen Mittelspannungsebene von 0-50kV einspeisen, ideal deshalb weil es von da aus ein kurzer Weg zur Niederspannungsebene und zum Haushaltsstrom mit 230V ist und ein kurzer Weg zur 110kV Ebene also zum Industriestrom. Das wäre die ideale dezentrale Versorgung. Allerdings fehlt die Regelenergie, da gibt es mittlerweile schon verschiedene Möglichkeiten, z.B. virtuelle Kraftwerke. Blockheizkraftwerke also KWK spielt hier eine große Rolle, beim Ausbau von Wind und PV Strom sollte man erst einmal einen Gang zurückschalten und sich dafür für Regelenergie einsetzen und interessieren. Vor allem für die mittelständische Industrie die nicht befreit ist von der EEG Umlage könnten Blockheizkraftwerke interessant sein, auf jeden Fall kann man auf der Seite des BMWi lesen, dass es Förderungen beim Regelmechanismus geben soll, lustig sind die schon, zuerst haben sie alles was regeln könnte blockiert, weil man den Politikern einredete, dass die transeuropäischen Leitungen die Lösung für die Netzstabilität sind, nun merken sie anscheinend doch, dass bereits auf der unteren Ebene geregelt werden muss und plötzlich wird die Sache wieder gefördert. Momentan ist es so, dass der fluktuierende Strom von Wind und PV-Anlagen nicht grundlastdeckend ist, deshalb wird durch Kohlekraftwerke die Grundlast abgedeckt. Kohlekraftwerke können aber nicht schnell genug rauf und runter gefahren werden und eignen sich darum nicht zum Regeln, da die variablen Kosten dieses Stroms niedrig sind, lässt man sie durchlaufen, speisen nun Wind- und PV-Anlagen ebenfalls ein so überschneidet sich der Strom, es ist zu viel Strom in den Leitungen, was wiederum das Netz destabilisiert, die Überschüsse müssen also so schnell wie möglich aus dem Netz geschoben werden, denn dort muss sich Einspeisung und Entnahme die Waage halten. Deshalb schiebt man den überschüssigen Strom in Netze der Nachbarländer und verärgert damit diese, weil nun deren Netze leiden.
Nun ist das mit der Regelenergie schon von Anfang an bekannt. Jeder vernünftige Mensch entwickelt doch das gesamte Paket wenn ein Vorhaben gelingen soll. Warum ist das nun hier nicht erfolgt? Weil im Focus der Politiker und Netzbetreiber die transeuropäischen Leitungen stehen, die die europäische Kommission schon lange fordert und die man nun versucht unter dem Deckmantel Energiewende dem deutschen Bürger zu verkaufen. Die Nichtnotwendigkeit dieser Trassen soll der Bürger nun widerlegen, wenn er sie nicht will. Das ist unendlich viel Recherchearbeit mit Ausgang ungewiss!