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Stromkonzernen wird mehr Rendite verordnet

Foto: MirwaldDie obere deutsche Bundesbehörde genehmigte höhere Renditen für Neuinvestitionen der Stromkonzerne. Ab 1. Januar des kommenden Jahres erhalten diese durch Erlaubnis der Bundesnetzagentur für getätigte Neuanlagen eine erhöhte Verzinsung von 9,29 Prozent. Damit steigt der Zins um 1,38 Prozent. Auch bereits bestehende Anlagen werden zusätzlich verzinst. Hier steigt die Rendite um weitere 1,01 auf 6,5 Prozent. In der Folge werden Mehrkosten in Höhe von dreistelligen Millionenbeträgen für den Verbraucher veranschlagt. Betroffen von der Genehmigung ist aber nicht nur Strom. Da aber bei Gas die berechneten Zinsen bereits jetzt bei 9,21 Prozent für Neuanlagen liegen, ändert sich hier – vorerst – nichts. Energiekonzerne pochen auf die „internationale konkurrenzfähige Verzinsung” für Investitionen. E.on „drohte“ jüngst sogar damit, sich vom eigenen Hochspannungsnetz zu trennen. Die durch die Bundesnetzagentur zugesprochene Rendite ist ein Aufschlag, der durch die Konzerne auf die Netzentgelte umgelegt und an die Verbraucher weitergegeben werden darf – und wird. Derzeit belaufen sich die Netzentgelte auf etwa 30 Prozent des Strompreises. Von der ursprünglichen Idee, die Rendite abzusenken, ist die Bundesnetzagentur nach „ausführlichen Konsultationen mit Gutachtern und Verfahrensbeteiligten“ abgerückt. Da klingt die aktuelle Nachricht von den gesenkten Nutzungskosten bei den Durchleitungsgebühren wie Hohn. Das, was die Netzagentur den Konzernen verordnet, kann durch das jüngste Urteil des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe leider bestimmt nicht eingespart werden. Nicht, dass die beiden Entscheidungen nicht unabhängig von einander gefällt wurden, aber was erwartet man ernsthaft von Konzernen, die sich ihrer Möglichkeiten, Gewinne zu erwirtschaften, beraubt fühlen? Dem Diktat eines zwangsverordneten Wirtschaftswachstums um jeden Preis folgend, müssen die Konzerne die drohenden Verluste – seien sie noch so klein – unbedingt wenigstens egalisieren. Und so klingt manches Statement aus den Häusern der Stromverkäufer an die Verbraucher, dass der einzige Weg zur Kosteneinsparung in den Haushalten der des geringeren Verbrauchs sei, gerade so, als würde einem der Metzger an der Theke nun plötzlich mit dem Vorschlag kommen, „darf’s a bisserl weniger sein?“ Ich hab diesen Vorschlag bislang von einem Fleischer noch nie gehört. Lediglich die Politik schlägt da schon mal vor, man möge sich doch im Winter mit dickeren Pullovern behelfen. So viel man auch sparen möchte und muss, die Kostensteigerungen beim Energiesektor machen diesen Effekt viel zu schnell mehr als zunichte.

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