Streit um Notunterkunft: Wer ist hier der Bremser?
Vorschläge von Sozialbürgermeisterin Astrid Freudenstein zur künftigen Unterbringung und Betreuung von Menschen aus der Notunterkunft Aussiger Straße ernten viel Lob von Reinhard Kellner, Chef der Sozialen Initiativen. Auf die Tagesordnung des Sozialausschusses haben sie es aber nicht geschafft. Die Bürgermeisterin müsse erst „ihre Hausaufgaben machen“, meint SPD-Fraktionschef Thomas Burger.
„Es geht um die koalitionsinterne Abstimmung im Detail“, sagt CSU-Fraktionschef Jürgen Eberwein. „Es geht um einen klaren zeitlichen Horizont. Und da muss die Bürgermeisterin liefern“, erklärt SPD-Fraktionschef Thomas Burger. Und Sozialbürgermeisterin Astrid Freudenstein (CSU) merkt man, auch wenn sie sich ansonsten nicht weiter äußern will, an, dass sie verärgert ist und gerne eine Diskussion zu ihren beiden Vorlagen im Sozialausschuss gehabt hätte. Doch diese Diskussion, die eigentlich diesen Donnerstag angestanden wäre, findet vorerst nicht statt. Und auch wenn allseits betont wird, dass das Thema nicht für parteipolitisches Hickhack geeignet sei, scheint genau ein solches Hickhack der Hintergrund all dessen zu sein. Die SPD ist mit den Vorschlägen der Bürgermeisterin nicht zufrieden.
Zentrale Notwohnanlage ist ein Anachronismus
Es geht um die künftige Unterbringung von Obdachlosen in Regensburg, eine zeitgemäße Ersatzlösung für die heruntergekommene Notwohnanlage in der Aussiger Straße. In den Gebäuden aus den 50er Jahren leben aktuell 130 Menschen, fast die Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche. Alleinerziehende, Familien und alleinstehende Frauen leben hier Tür an Tür mit alkohol- und anderweitig suchtkranken Menschen, ohne Warmwasser, ohne vernünftige Heizung, mit Gemeinschaftsduschen im Keller (eine Reportage vor Ort).
Ursprünglich wollte die Stadt dort einen Neubau an gleicher Stelle errichten – geschätzte Kosten ohne Innenausbau und Einrichtung: rund 23 Millionen Euro. Als Sozialbürgermeisterin stellte sich Freudenstein im letzten Sommer öffentlich gegen diesen Beschluss, der auch im Koalitionsvertrag festgehalten ist. Stattdessen plädierte sie für dezentrale Lösungen anstelle der ghettoartigen Strukturen – und hatte damit auch Fachleute wie Reinhard Kellner (Soziale Initiativen), aber auch die Bürgerinitiative Regensburg Nord auf ihrer Seite.
Die SPD gab damals zwar einige Widerworte und kritisierte, dass Freudenstein Erwartungen wecke, die möglicherweise nicht zu erfüllen seien. Doch spätestens seit den Haushaltsberatungen scheint klar, dass sich die Stadt tatsächlich von dieser zentralen Lösung, die unter Fachleuten schon lange als Anachronismus gilt, verabschiedet – allerdings ist diese, mangels einer anderen Lösung, bislang noch gültige Beschlusslage.
Viel Lob für Freudenstein vom Fachmann
„Wenn uns gleich jemand nach unserer Meinung gefragt hätte, hätten wir von vorneherein gesagt, dass ein solcher Neubau ein Unding ist“, sagt Reinhard Kellner. Und: „Ich verstehe dieses Lavieren des SPD-Fraktionschefs nicht.“ Der Chef der Sozialen Initiativen in Regensburg bescheinigt Freudenstein (CSU) „großes Engagement“ bei der Suche nach einer zeitgemäßen Ersatzlösung. „Ich habe in den letzten 25 Jahren niemanden erlebt, der sich so qualifiziert und intensiv mit diesem Thema beschäftigt.“
In einem Steuerungsgremium, das die Sozialbürgermeisterin ins Leben gerufen hat, treffen sich demnach seit Monaten städtische und externe Fachleute, Initiativen und Fachstellen regelmäßig, um Lösungen zu erarbeiten. Es gab Exkursionen nach Wien, Besuche in Frankfurt, Freiburg und Erfurt, um sich über die Konzepte in diesen Städten zu informieren.
„Bei der Sitzung des Steuerungsgremiums im Dezember hat uns die Bürgermeisterin dann auch die zwei Beschlüsse vorgestellt, die sie dem Sozialausschuss vorlegen wollte“, erzählt Kellner. Allerdings nur mündlich. Die fertigen Vorlagen, die es nun nicht auf die Tagesordnung des ohnehin nur vierteljährlich tagenden Sozialausschusses geschafft haben, kennt im Detail niemand. „Leider“, sagt Kellner.
Für Familien gäbe es eine fertige Lösung
Mindestens eine Maßnahme, die bei diesem Treffen vorgestellt wurde, klingt gemäß dem Sitzungsprotokoll, das Kellner uns zur Verfügung stellt („das ist kein Geheimgremium“), sehr konkret. Für ein „Übergangsheim für Familien“, ein sogenanntes „Chancen-Haus“, hat Freudenstein demnach nicht nur ein Grundstück in der Augsburger Straße, sondern auch schon eine fertige Machbarkeitsstudie der Stadtbau. 20 Familien könnten dort untergebracht werden, plus ein Büro zur sozialen Betreuung der dort untergebrachten Menschen und zur Unterstützung zurück auf dem Weg in den regulären Wohnungsmarkt. Auch an einem Objekt am Eisbuckel sei die Stadt laut dieser Sitzung dran – Platz für Familien oder alleinstehende Frauen.
Eine weitere Vorlage („Rahmenkonzept zur Obdachlosen- und Wohnungslosenhilfe“) hätte zudem Grundsätzliches zum weiteren Vorgehen auf den Weg bringen sollen. Unter anderem wird dabei auf das Wiener Projekt „VinziDorf“ Bezug genommen, ein Konzept zur Unterbringung und Betreuung obdachloser alkoholkranker Menschen. Dafür hätte die Sozialbürgermeisterin die städtische Liegenschaft am Kreuzhof im Auge. Flankiert wird das Protokoll der entsprechenden Sitzung von verschiedenen Konzepten und Anregungen zur sozialpädagogischen Betreuung der betroffenen Menschen.
Braucht es tatsächlich erst ein Gesamtkonzept?
SPD-Fraktionschef Burger moniert ungeachtet dessen, dass es ihm am konkreten „zeitlichen Horizont“ der Maßnahmen fehle. Und: „Ein einzelnes Element hilft uns nix. Es braucht eine Gesamtlösung für alle Bewohner. Da muss die Bürgermeisterin ihre Hausaufgaben machen und mal Gas geben.“ Dass die Debatte an die Öffentlichkeit gelangt ist, betrachtet Burger als neuerlichen Vertrauensbruch innerhalb der Koalition.
Reinhard Kellner ist da etwas anderer Ansicht. „Das Chancen-Haus in der Augsburger Straße könnte man sofort machen“, ist er überzeugt. „Dann wäre vor allem für die Kinder eine Lösung gefunden. Die müssen dringend weg aus der Aussiger Straße.“ Und dazu müsse man auch auf kein Gesamtkonzept warten. „Die Aussiger Straße ist ja nicht erst seit gestern in einem so maroden Zustand wie jetzt.“ Und der werde sich auch nicht weiter verschlechtern, wenn es noch zwei Jahre dauere, bis auch für die übrigen Bewohner eine Lösung gefunden sei.
Hans-Peter
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Das kommt halt dabei raus, wenn man der CSU Sozialpolitik überlässt…
Ex-CSU
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Die SPD will ja der CSU die Sozialpolitik nicht überlassen, deswegen lassen sie Freudenstein ja auflaufen. Wär ja noch schöner, wenn die was macht, wozu SPD-Sozialbürgermeister_innen in den letzten Jahren nicht fähig waren…
Gscheidhaferl
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@Hans-Peter
…naja, Reinhard Kellner weckt ja hohe Erwartungen. Die Dame und ihre Partei sind mir ja auch suspekt, aber wer weiß? Wäre nicht schlimm, mal eine positive Überraschung zu erleben.
Spartakus
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Zwei Parteien die sich gegenseitig blockieren. Ich finde der Valentinstag wäre passend zuzugeben dass es einfach nicht gepasst hat und diese unsägliche Koalition endlich aufzulösen.
peter sturm
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fraktionschef thomas burger sollte mit der mäkelei aufhören und als sozi die sozialbürgermeisterin unterstützen. frau freudenstein scheint wohlüberlegt vorzugehen.
Daniela
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Mein lieber Herr Gesangsverein…, die Aussiger Straße war schon unter Schaidinger Grund zu Debatten.
Liebe Stadträte* innen reißt Euch mal zusammen, alle miteinander. Da geht es nicht um Parteiquerelen, da geht’s um bedürftige Menschen, nebst Kindern….
Kann doch alles nicht wahr sein!
Die Notunterkunft in der Aussiger war schon immer unter aller Kanone, wird Zeit, dass die Stadtpolitik mal zu Potte kommt.
Madame
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Schön langsam reicht es. Die SPD und der Rest der Koalition ist gegen alles, was die CSU vorschlägt. Und das einfach mal so, nur um der CSU zu schaden. Es wäre an der Zeit, daß sich die Koalitionsparteien nicht bekriegen, sondern gute Vorschläge – wie hier das Konzept von Frau Freudenstein- einfach mal dankend annimmt. Die Koalition als Gesamtheit schadet mit ihrem dämlichen Verhalten nur der Stadt .
Bertl
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Herr Burger wird doch nicht parteipolitische Profilierung auf Kosten der Kinder, Familien und Obdachlosen betreiben? So wie ich es lese, hat Frau Freudenstein zusammen mit Fachleuten wie auch Herrn Kellner gründliche Vorarbeit geleistet.
Die Menschen warten auf eine menschenwürdige Wohnmöglichkeit.
Herr Burger sollte seine Blockadehaltung aufgeben, sie könnte nicht den erwünschten persönlichen und parteipolitischen Erfolg bringen, sondern sich eher ins Gegenteil wandeln.
R.G.
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Fangt einfach irgendwo an, vermenschlicht die Sichtweise durch bessere Hilfe für die Bedürftigen:
Ausgerechnet die Wiener “Gruft” und das Vinzidorf in Wien oder Graz veränderten die Meinung über die Obdachlosen (-hilfe) zum Positiven.
in youtube: Portrait Obdachlosigkeit in Wien – Obdachlosenheim “Gruft” der Caritas Wien
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Gruft
Vinzidörfer geben Menschen trotz ihrer Alkoholsucht eine Chance.
Bitte über das Vinzidorf Graz lesen und nachsehen, wie dort alles entstand.
Ganz wichtig ist die Mitwirkung der Bevölkerung, damit kein Mensch erfrieren soll, das Kältetelefon:
https://religion.orf.at/stories/3203523/
Mit der Intitiative von Künstlern entstand das “Neunerhaus” in Wien.
https://de.wikipedia.org/wiki/Neunerhaus
Für die aus dem Neunerhaus ausziehenden Menschen wurde von Künstlern die Wiener Kuchl geschaffen, eine aus Baumarkt Zuschnitten, in Bus oder Bim transportierten Teilen, selbst aufbaubare Designküche um vor Corona Euro 200:
https://www.mak.at/vermittlung/vermittlungsprojekte/vermittlungsprojekt_detail?j-cc-node=article&j-cc-id=1506993141963&r=1508156811831
https://www.sozialmarie.org/de/projects/7500
Durch die Zusammenarbeit mit darstellenden und bildenden Künstlern – leider durch Corona eingeschränkt – wird Obdachlosenhilfe als gesellschaftliche Verantwortung vermittelt.
Eine Kombination Kolpinghaus mit Alleinerzieher- Heim und
Betreutes Wohnen für Senioren:
https://www.wien.gv.at/sozialinfo/content/tr/10/InstitutionDetail.do?it_1=2099194
Einstens zogen Salzburger Exulanten mit praktisch nichts verzweifelt in die Fremde, weil sie sich nicht zum katholischen Glauben zurückzwingen lassen wollten. Eine Pastorenamilie von deren Nachkommen hauste nach den Zweiten Weltkrieg als neuerlich aus der russischen Heimat Vertriebene in einer Flüchtlingsbaracke und begann den dringenden Bedarf nach Hilfen zu stillen, mit einfachen Mitteln. Es entstanden daraus vielfältigste professionelle Angebote im Zentrum Spattstraße, viele sind europaweit vorbildhaft.
Für heutige Flüchtlinge könnte das Modell ein aufmunterndes Beispiel sein, wie sehr man das neue Land zum Besten prägen kann.
In Youtube z.B. unter
“Zentrum Spattstraße, 50 Jahre, ORF Landesstudio OÖ ”
oder
“Lösungsfokussierte Praxis – SEN. Kinder- und Jugendhilfe, Hilfe für Familien auf Augenhöhe.”
Mein Vorschlag an die Parteien in Regensburg, lost aus wer sich welches Modell ansieht und es für Regensburg angepasst als konkrete Möglichkeit vorstellt.
Messt euch endlich im Wettbewerb der besseren Präsentation!
Leser7
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Man kann Frau Freudenstein für ihr Engagement und für ihre Lösungsansätze nur danken. Die dezentrale Vergabe von Wohnraum ist die einzige Möglichkeit, um Ghettoisierung zu vermeiden. Gleichzeitig ist sie auch ein wichtiger Schritt zur Eingliederung der betroffenen Menschen.
Dass ausgerechnet die “Sozial”demokratische Partei sich jetzt gegen gute Ideen querstellt, ist bezeichnend für die Erfinderin von Harz IV.
Jakob Friedl
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@R.G.: Die Aprilausgabe 2021 von „der Architekt“ zu Obdachlosigkeit in der Stadt „mittendrin außenvor“ ist sehr lesenswert. Hier werden neben dem Housing-First-Konzept u.a. auch die Vinzi-Projekte und das Obdachlosenheim im Frankfurter Ostpark, das auf einer partizipativen Planung basiert, vorgestellt. Die Zeitschrift liegt am Gang des Regensburger Hochbauamtes aus.
http://derarchitektbda.de/tag/obdachlos
Die noch vergangenes Jahr vom Gestaltungsbeirat behandelten Planungen für ein neues Obdachlosenheim in der Aussigerstraße sind leider konzeptuell grundlegend verfehlt, da so mit einem großen möblierten Übergangswohnheim mit gewollt anonymen modular erweiterbare Wohnungen vermutlich nur eine dauerhafte Endstation geschaffen würde.
Dezentrale Einrichtungen für unterschiedliches Klientel sind auf jeden Fall sinnvoll. Ganz normale Wohnungen für allen Wohnungssuchenden im gemischten Umfeld von gewöhnlichen Häusern und freiwillige Hilfsangebote wären gut.
Zielführend wäre es, wenn auch EOF Wohnungen in Zukunft nicht mehr in gesonderten Gebäuderiegeln, sondern in den selben Häusern wie z.B. die Eigentumswohnungen abgebildet werden müssen. Eine städtische Satzung für zukünftige B-Pläne wäre zukunftsweisend.
In der Zeit zwischen den 50er Jahren bis 1980 kam dem Wohnungsausschuss in der Stadtbau die Aufgabe zu Leute aus Notwohnbarackensiedlungen oder unzumutbaren, gesundheitsgefährdenden Wohnverhältnissen in u.a. neu gebaute Stadtbauwohnungen zu vermitteln, z.B. in die Aussigerstr. oder die Humboldstr., die später Gegenstand des Förder-Programms „Soziale Stadt“ war. (Momentan: Entwicklungsgebiet „Sozialer Zusammenhalt“ Innerer Südosten“) In den 50er Jahren geschah das noch auf persönliche Empfehlung einzelner Stadträte…. die Zeiten haben sich geändert, aber das Stadtarchiv bleibt interessant: Reinhard Kellner arbeite schon Mitte 70er Jahre in einem vom dIfU (Deutsches Institut für Urnbanistik) geförderten Modellprojekt der Stadtbau und der Caritas im Keilbergheim am Hollerweg. Das dIfU konzipiert und betreut heute in Kooperation mit dem Frauenhoferinstitut und dem Städtetag Programme des Bundes wie „Innenstädte beleben“ oder „Smart Cities“ und berät Kommunen bezüglich ihrer Möglichkeiten für gute Bebauungspläne. Der im beschleunigten Verfahren in Aufstellung befindliche qualifizierte B-Plan 287 auf städtischem Grund am Hollerweg ist hingegen ein unökonomischer Verwaltungsunfall, über den sich nur Fertighausfirmen freuen können… Das in den vergangenen 40 Jahren an der Stelle der Baracken gewachsene Wäldchen wird ohne Raumnot überplant – auch die Topografie des Geländes spielt keine Rolle.
Hier ein Plakat von meinem Praktikanten: https://ribisl.org/hollerweg_nr_287/
Daniela
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Prinzipiell, Kinder gehören nicht in Obdachlosenunterkünfte und zusammen mit Suchtkranken schon gleich gar nicht. Man bedenke die psycho-sozialen Auswirkungen bei Kindern, wenn diese in so einem Umfeld groß werden müssen!
Wenn also eine Möglichkeit besteht, Familien zeitnah aus der Aussiger in die Augsburger zu verziehen, um Kinderwohl zu sichern, zusätzlich noch einen zentralen Beratungspunkt zu integrieren, was braucht es da noch an Überlegungen?
Kinder sind Schutzbefohlene! Sie bedürfen des gesamtgesellschaftlichen Schutzes! Sie haben ein Recht auf den Schutz durch die Gesellschaft!
Wenn also Frau Freudenstein schon einen Plan hat, wie man diese Problematik schnellsten lösen kann, dann aber auf und los und ohne Wenn und Aber!
Ich bin nun weiß Gott kein ‘CSU Regensburg Jünger’ , aber da erschließt sich mir das Getue von der SPD Regensburg ja gleich gar nicht. Welches Gesamtkonzept? Vorlage für die nächsten 20 Jahre zum dagegen sein, oder wie? Hier trägt die SPD Regensburg auf Kosten von Kindern ihre Parteiprofilierung aus?
Lasst Euch eines gesagt sein: Es gibt Nichts Gutes, außer man tut es.
Suchtkranke haben eine spezielle Problematik, wenn es um Wohnraum geht. Nicht das man diese Menschen gesellschaftlich ausgrenzen wolle, aber man hat bei ihnen einen ganz anderen Bedarf an Milieu – therapeutischen und sozial integrierenden Maßnahmen. Da sollte die SPD erst einmal ‘ihre Hausaufgaben’ machen! Vielleicht kommt sie dann ja darauf, dass Notunterkünftler nicht gleich Notunterkünftler ist und wird sich mit der CSU ganz schnell einig, dass ein kleiner Schritt in die richtige Richtung in Wahrheit ein sehr großer Schritt sein kann. Nämlich unhaltbare Zustände für Kinder schnellstmöglich auf zu lösen.
Und an die Öffentlichkeit gehören solche Themen immer, da es ein gesamtgesellschaftlicher Aspekt ist, wie und wo Kinder aufwachsen dürfen. Wir müssen nicht über die Einhaltung der Schulpflicht debattieren, wir müssen nicht über die Auswirkungen von Corona Pandemie auf unsere Kinder und Jugendlichen sprechen, wenn eine Stadt noch nicht einmal in der Lage ist, auf die primären Bedürfnisse von Kindern ein zu gehen, nämlich auf ein gefahrenfreies, sozial geschütztes Wohnumfeld!
Ich bin wirklich tief erschüttert über die Haltung der SPD Regensburg!
Jakob Friedl
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Ich sollte spätabends keine Kommentare mit dem Ipad tippen… “[…] Wohnungsausschuss UND der Stadtbau […]” Der in Aufstellung befindliche B-Plan 287 ist “unökonomisch”… Hmm, ich wollte schreiben, dass das Biotop in der Beschlussvorlage falsch kartiert ist :-)
R.G.
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@Jakob Friedl
In Ihrem Link der Artikel vom Architektenteam, betitelt “Mehr Möglichkeiten, weniger Zwang” ist sehr spannend. Ich habe dann gleich weiter bei VinziRast auf deren Webseite gelesen, jeden Menüpunkt.Das ist alles kurzweilig zu lesen und gibt eine Fülle von Anregungen für jede Stadt.
Mr. B.
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Zu Leser7
14. Februar 2022 um 20:56 | #
“Man kann Frau Freudenstein für ihr Engagement und für ihre Lösungsansätze nur danken. Die dezentrale Vergabe von Wohnraum ist die einzige Möglichkeit, um Ghettoisierung zu vermeiden. Gleichzeitig ist sie auch ein wichtiger Schritt zur Eingliederung der betroffenen Menschen.
Dass ausgerechnet die “Sozial”demokratische Partei sich jetzt gegen gute Ideen querstellt, ist bezeichnend für die Erfinderin von Harz IV.”
Naja, und wie lange hatte die CDU/CSU- Regierung im Bund Zeit, Hartz IV zu ändern?
Sind die Bürger wirklich so vergesslich, wie manche glauben ?
Alles immer nur Wahlpropaganda für einzelne Parteien!!!!
Regensburg ist ja im Laufe von vielen, vielen Jahren durch die gleichen Parteien fast lautlos vermutlich zum “Korruptionsweltmeister” geworden.
Kann man sich nicht jetzt eher lautlos über dieses seit Jahren brennende Thema gemeinsam einigen?
Denkt man an die dort lebenden Kinder?
Also rückt schnell zusammen und kommt (um hier das Manager-/Medienunwort zu verwenden) “zeitnah” in die Gänge?
Ich finde, das ist kein Thema für Profilierung!
Hätte vielleicht nur etwas mit Anstand zu tun?
Schönen Tag noch!
Markus Panzer
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An dieser Stelle sollte man die Diskussion dahingehend ergänzen, dass es bereits vom OB Wolbergs einen Prüfungsauftrag an die Verwaltung gab, den Ersatz für die bestehende Notwohnanlage dezentral zu planen. Dieser Ansatz fand sich auch im Programm der Bruecke zur Kommunalwahl wieder. Folglich stellte die Bruecke Fraktion für den Haushalt 2021 den Änderungsantrag, die vorgesehene Investitionsmaßnahme in der Aussiger Straße dezentral auszulegen.
Leider wurde dieser Antrag von der Grauen Koalition auch mit der Stimme der hier so gelobten Sozialreferentin Freudenstein abgelehnt.
Als nun Fachleute diesen Vorschlag erneut aufgriffen, hat man der Bürgermeisterin vermutlich nahegelegt, dass die bisherige Planung für die heutige Zeit ungeeignet sei. Schade ist nur, dass die Frau Bürgermeisterin und die Graue Koalition immer etwas länger brauchen, vernünftige Ideen zu verstehen und anzupacken.
Gscheidhaferl
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@Markus Panzer
…ja, das übliche Parteigepläkel eben. Weil von der ‘falschen Seite’ ja gar kein ‘richtiger Vorschlag’ kommen kann. Aber ich fürchte, da schenken sie sich alle nix. Um so schöner/besser, wenn sich eine gute Idee dann doch mal durchsetzt. Ich mag nur noch nicht so recht daran glauben, dass ausgerechnet die Union das dafür nötige Geld in die Hand nehmen möchte. Weil billiger (in einem kurzsichtigen Sinne) wäre wahrscheinlich die fachlich unbefriedigendere zentralisierte Lösung. Bin auch gespannt, inwiefern das Konzept über das rein Baulich-Technische hinaus auch soziale Konzeptbausteine mitdenkt. Integration ist ja nicht allein über Ziegelsteine zu leisten.
R.G.
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Während eine Partei Vergangenheit aufruft und damit eine Art einmal mehr Nabelschau betreibt, sind andre in der Gegenwart angekommen und sehen sich bereits über die Kinderschuhe hinausgewachsene Modelle dezentraler Unterbringung an, im Moment vorwiegend die anderer Donaustädte.
Bei solchen Themen merkt man, wer zukunftsfit ist.
Gscheidhaferl
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@R.G.
Ja, schön und zutreffend gesagt ;-)
Madame
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@markus panzer: Die hochgelobte bg . a. f . braucht tatsächlich länger, wenn sie zu einer entscheidung kommen soll. Auch ihre anderen kollegen haben es mit entscheidungen nicht so dolle nötig. Alles langsam. Aber das stadtparlament ist kein seniorenverein. Die ob gehört ja auch dazu. Alles in allem. Ein soritziges team wäre für rgb besser
Piedro
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“Unter anderem wird dabei auf das Wiener Projekt „VinziDorf“ Bezug genommen, ein Konzept zur Unterbringung und Betreuung obdachloser alkoholkranker Menschen. ”
Dann hat man bestimmt vor Ort erfahren, dass dies keine kommunale oder staatliche Leistung ist. Kommune und Staat hätten dergleichen nie auch nur gewollt. Ob sie’s gekonnt hätten – keine Ahnung. Aber für Regensburg sehe ich schwarz, auch, wenn das Gremium noch nach Honolulu, Tel Aviv und El Salvador reist, um sich schlau zu machen.
Piedro
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Kleiner Nachtrag: was haben die denn wirklich in Wien gemacht? Das Vinzi-Dorf ist kein “Wiener Projekt”, es befindet sich in Graz, in der Steiermark. Anderes Bundesland, ca. 200 km von Wien entfernt.
Stefan Aigner
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@Piedro
https://www.vinzi.at/vinzidorf-wien/
Piedro
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@Stefan Aigner
Danke!
Schön, dass das Grazer Beispiel Schule machte. Ich wusste nur vom Vinzi Laden in Wien.
R.G.
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https://www.vinzi.at/vinzidorf-wien/
https://www.ordensgemeinschaften.at/artikel/4745-vinzidorf-wien-endlich-daheim
https://www.vinzirast.at/projekte/
https://www.vinzi.at/2018/11/endlich-daheim-eroeffnung-des-vinzidorf-wien/
bei dem link mal klicken auf unser angebot.
R.G.
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Mit besonderem Gruß an die Regensburger und in Regensburg arbeitenden Bauunternehmer, alle MillionärInnen und Adeligen:
Dieser Millionär fühlt sich dem Vinzi Gedanken und anderen Projekten verbunden, mit Geld und Tat:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Peter_Haselsteiner
https://noe.orf.at/stories/3011096/
“die finanzierung des ursprünglichen gebäudes wurde dem verein vinzenzgemeinschaft st. stephan dank der stiftung der familie von hans-peter haselsteiner ermöglicht”
http://gaupenraub.net/vinzirastmittendrin
Leser7
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Zur Klärung, damit wir nicht über verschiedene Themen diskutieren:
Die Notwohnungen in der Aussiger Straße sind für Menschen vorgesehen, denen Obdachlosigkeit droht, weil sie z. B., ihre Miete nicht mehr bezahlen können, keine bezahlbare Wohnung finden etc.
Die Unterkunft in der Taunusstraße ist eher für Menschen ausgelegt, die bereits “auf der Straße” leben oder für kurze Zeit ein Dach über dem Kopf brauchen.
In der Notwohnanlage gibt es eine Mischung unterschiedlichster Lebenssituationen. Nicht jeder dort ist drogenabhängig oder Alkoholiker. Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, kranke und arme Menschen, Junkies und Menschen, die einfach keine andere Wohnung finden, ergeben eine Mischung, die sehr viel Konfliktpotential bietet.
Die Idee, diese Gemengelage etwas zu entspannen und den Menschen ein geeignetes Umfeld anzubieten, das zu ihrer Lebenssituation paßt, halte ich für gut. Gut wäre das auch für die Nachbarschaft in der Konradsiedlung; im Gegensatz zu landläufigen Vorurteilen ist die Aussiger Straße nämlich kein reines “Glasscherbenviertel”.
Erfolgreich kann das aber nur sein, wenn die Menschen sowohl in den Notwohnungen als auch bei dezentraler Unterbringung Angebote in Anspruch nehmen könnten, die ihnen wirklich helfen. Fahrdienste, niederschwellige Beratungsangebote, Hilfe beim “Papierkram”, Schuldnerberatung, Nachbarschaftshilfe, Begegnungsstätten – nur als Beispiele.
Daniela
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@ Leser7
Sie sprechen genau das Richtige an.
Dezentral alleine genügt nicht. Niederschwellige Angebote korrekt. Bedurfnissorientierte Angebote stimmt.
Notunterkunft sollte auch kein Dauerzustand sein. Notunterkunft sollte zeitlich begrenzt sein. Die Realität sieht leider anders aus. Hintergrund dafür ist der angespannte Wohnungsmarkt in Regensburg. Die Nachfrage an günstigen Wohnraum in Regensburg ist enorm ggü. dem tatsächlichen Angebot. Da haben viele ‘ Normalverdiener und Rentner’ schon Probleme Bezahlbares zu finden.
Die Notunterkunft in der Aussiger ist Bestandteil eines Wohnquartiers.
Man möge sich bitte vorstellen, Gemeinschaftsunterkunft, Dusche im Keller, marode, Kinder.
Sie werden in allererste Linie Beratung benötigen und zwar eine, die helfen kann, Lösungsansätze für die individuellen Probleme der Wohnungslosen, – suchenden an zu bieten. Da muss rein tatsächlich alles dabei sein, von Hilfe beim Anträge stellen, über Suchtberatung, Schuldnerberatung…. Das alleine kann bei Dezentralisierung schon ein Problem darstellen. Man hat schon das unterste Auffangnetz sozialer Sicherung durchbrochen, wenn man in der Notunterkunft ankommt. Die ‘ Gemengeanlage der Auslöser für Wohnungsverlust ist so vielseitig, wie die Anzahl derer die in der Notunterkunft ankommen. Zudem kommt, dass die Menschen dort, wissend, dass sie ganz unten angekommen sind, häufiger von sich aus, keinen Antrieb mehr haben, sich aus der entstandenen Notlage zu befreien. Um dies aufzudröseln bedarf es schon einer Beratung vor Ort.
Ein Betreuungsangebot für in Not geratene Familien hat ein anderes Spektrum, wie ein Angebot für Suchtkranke. Manchmal kommt Suchtkrankheit und Familie zusammen.
Es müssen gerade bei Familien viele einzelne Stellen, wie Kinder- und Jugendhilfe ( Jugendamt), Jobcenter und Agentur für Arbeit, Stadt Wohngeldstelle und Wohnungsbau, Schuldnerberatung ect. zusammen gebracht werden. Da muss vieles zusammen laufen.
Häufig haben diese Menschen doch die Erfahrung machen müssen, schon vor dem Wohnungsverlust, sie laufen von Pontius zu Pilatus und erreichen nichts. Völlig desillusioniert geben/ gaben sie auf. Zudem kommt, dass etliche schon bei Begriffen, wie Behörden und Ämtern den Rückzug antreten, weil schlechte Erfahrung gemacht oder einfach Überforderung entstand.
Ich bin der Meinung, man muss zentrale Anlaufstellen, am besten vor Ort schaffen, um Wohnungslosigkeit zu beenden, nicht entstehen zu lassen.
Der zeitliche Horizont für ein derartiges Beratungsangebot vor Ort ist jetzt. Das Angebot für passenden Wohnraum ist jetzt. Gerade für Familien mit Kindern ist es jetzt!
R.G.
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@Daniela
Bei jedem der Wiener Vinzi Angebote könnte ich mir eine Mitarbeit vorstellen, jedes dieser Modelle erhält durch die enorme Bereitschaft der Ehrenamtlichen seine hervorhebende Qualität, aber ich würde mich nicht in einem Großquartier, wo Menschen mit zu unterschiedlichem Betreuungsbedarf zusammen hausen, engagieren können. Das wäre mir zu gefährlich.
Daniela
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@ R.G.
Ich kann Ihr Argument wirklich nur zu gut verstehen und es ist auch berechtigt.
Nun, muss man sich damit beschäftigen, wie man die zweifelsohne erforderlichen ehrenamtlichen Helfer einsetzt. Bei jeglichem Einsatz von ehrenamtlich Tätigen muss die Sicherheit gewährt werden können. Man muss sich auch darüber im Klaren sein, dass es nicht Aufgabe der ehrenamtlichen Helfer ist, staatliche oder kommunale Aufgaben im Alleingang zu erledigen. Es bedarf grundlegend der Arbeit vor Ort speziell durch ausgebildetes Personals, z.bsp. eben Sozialarbeiter ….
Man muss sich bei bestimmten Problemstellungen davon lösen, zu meinen, diese Arbeit können auch Ehrenamtiche allein. Gerade im Aufgabenkreis Betreuung von Suchtkranken wird es schwierig.
Gerade bei Dezentralisierung läuft man Gefahr als ehrenamtlicher Helfer überfordert zu werden und unübersichtlichen Gefahren ausgesetzt zu sein.
Tatsache ist und bleibt es jedoch, dass Notunterkunft keine Dauerlösung sein sollte und man auch unterschiedliche Personengruppen nicht zusammen würfeln kann.
R.G.
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@Daniela
Ich fände es für mich zu gefährlich, wenn ich in ein Haus häufiger zum Helfen ginge, wo mir jederzeit jemand im Bademantel, frisch von der Dusche im Keller, im Flur begegnen könnte.
Man hat, um bei den Vinzi Projekten zu bleiben, einen angestellten Mitarbeiterstand, die Ehrenamtlichen kommen dann gerne hinzu, wenn die private Hilfe gut geplant und geführt und in die Öffentlichkeit hinein vernetzt wird.
Ohne Zweifel ist es sinnvoll, gleich mit einem Haus für Alleinerzieher mit Kindern zu beginnen, in dem vielerlei Hilfe zum Weg zurück in die Gesellschaft geboten wird. Es soll keine weitere Generation Ausgestoßener heranwachsen müssen, die Kinder brauchen Chancen und dazu benötigen die Mütter Starthilfe.
Je kaputter ein dem Alkohol ergebener Mensch war, desto endgültiger gestalteten die Grazer Vinzi Leute das Angebot für diese Gruppe, mit schließlich einer Ergänzung der Wohncontainer einem Vinzi Hospiz und einen Vinzi Friedhof.
Ich kann mir das Wiener Modell der Vinzirast mitten im neunten Bezirk Wiens nur mit der anspruchsvollen baulichen Lösung vorstellen. Das Architektenteam graupenraup plante beispielsweise mehrere Treppen und Flure, damit Bewohner, wenn sie zeitweise nicht miteinander können, sich ausweichen.
Dank Jakob Friedls Link habe ich mich tagelang durch die Überlegungen der Architekten durchgelesen.
Der reiche Bauunternehmer, ehemalige liberale Politiker, in einem TV Format für Start Ups als Investor auftretende Hans Peter Haselsteiner, gab gerne große Summen Geldes für wegen ihrer Durchdachtheit herausragende Modelle, die eigentlich von privaten Roten, Schwarzen oder christlichen Gläubigen entwickelt worden waren.
https://de.wikipedia.org/wiki/Cecily_Corti
Daniela
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@ R.G.
Ich stimme Ihnen bei Ihrer Argumentation zu. Es wird einen fest angestellten Mitarbeiterstamm geben müssen, um vor Ort sinnvoll Sozialarbeit auch mit Hilfe von Ehrenamt leisten zu können.
Allerdings wird man das österreichische Vinci Projekt nicht 1 zu 1 auf Regensburg um münzen können. Man kann sich bestenfalls Ideen holen.
Erschwerend hinzu kommt der ohnehin angespannte geförderte oder mietpreisgebundenen Wohnungsmarkt in Regensburg. Man wird erst sehen müssen, wo und wie man entsprechende ” Freiräume ” hat, die geeignet sind, um derartige bauliche Projekte wachsen zu lassen. Ob sich dann noch Investoren (Bauunternehmen) finden lassen, die derartige Projekte als “ihre soziale Kompetenz” ansehen und groß einsteigen, bzw. selbst vorantreiben, wünschen kann man sich vieles.
Insofern ist ja Frau Freudenstein’ erster Schritt ein richtiger. Gehen lernen beginnt immer mit dem ersten Schritt.
Abzuwarten bis ein ‘ fertiges ‘ Gesamtkonzept erarbeitet und freigegeben wird, kann äußert zeitraubend und kompliziert unter den gegebenen Möglichkeiten in Regensburg sein. Zeitnahe Abhilfe fraglich.
Manchmal ist es durchaus langfristig zielführend, strategisch in Einzelschritten vor zu gehen.
Das funktioniert im Wesentlichen so.
Ich benenne das/die Problematik ( ist erkannt und benannt) , erkenne und benenne die vorhandenen Ressourcen (in dem Fall vorhandene Platzkapazität, die erforderliche Platzkapazität und erforderliche finanzielle und andere benotigte Ressourcen) , stelle dann ein großes Fernziel auf , das ich in einzelnen Nahzielen erreichen möchte. jedes Nahziel wird explizit benannt. Nach jedem erreichten Nahziel prüfe, ich, ob das Erreichte die entsprechende Qualität und Quantität hat und dem zu erreichenden Fernziel tragbar dient.
Das hat den Vorteil auf mögliche unverhergesehene Probleme eingehen und die sich unter Umständen entstehenden neuen Vorraussetzungen steuern zu können.
Wenn ich etwas Großes ‘unverantwortlich’ in einen Stein meißel, kann es passieren, dass ich einzelne Fragmente des in den Stein Gemeißelten nicht mehr heraus lösen oder abändern kann, oder abändern kann, ohne den Stein in seiner Ganzheit zu zerstören. ( bildlich gesprochen)
Die Idee, die Frau Freudenstein hat ( so entnahm ich das), jetzt mit Einzelprojekten zu starten und das in einem Großprojekt schrittweise zusammen führen zu wollen, kann durchaus zielführend und zeitnah sein. Es lässt Raum um gegebenenfalls nachsteuern zu können und in sich zu wachsen.
R.G.
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@Daniela
Ihr beinahe moderierender Stil ist in der Frage wirklich angenehm.
Ich hatte mir alle Links zu Vinzi Projekten angesehen und finde sie deshalb für die Entwicklung eigener Ideen so wertvoll, weil Vinzi in Wien unterschiedlichste Projekte auf die Beine stellte, vom einfachen Stockbetten – Massenschlafsaal alten Musters bis zum Vorzeigeprojekt eines Wohnhauses für Studenten UND Obdachlose.
Allen Projekten gemeinsam ist die Offenheit für die Mitorganisation der Ehrenamtler; das braucht – auf Regensburg bezogen – andere Sozialarbeiter – Typen.
Das neunerhaus hingegen entstand aus dem Bedürfnis von Anrainern, Obdachlose mögen ein Haus bekommen, statt auf unwürdige Weise in ihrem Innenstadtbezirk, von den Politikern verleugnet und von Stadtbewohnern gleichzeitig störend wahrgenommen zu werden.
Es ist stärker mit Künstlern vernetzt.
https://www.neunerhaus.at/konzepte/kunstauktion/
Frau Freudenstein, selbst Mutter, kann sich momentan wahrscheinlich gut in die Situation von Müttern mit Kindern versetzen, andere Politiker könnten inzwischen für weitere Zielgruppen Lösungen suchen, weil sie in weitere Lebenssituationen gut Einblick haben..
Da wird sich dann bei allen zeigen, ob eine Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg ermöglicht werden will.
Frau Freudensteins jetzige Vorschläge können, wenn sie von ihr als Projekt und Errungenschaft ihrer Partei, als Verweis auf sie selbst, als weiteres Verdienstojekt für einen der bekannten zweieinhalb Dauerabonnement – Bauträger, verstanden werden, zu einem schlechten Modell werden.
Bei einer ehrlichen und uneitlen Herangehensweise dagegen ein Beginn für eine sozialere Stadt, eine Kehrtwende.
Daniela
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@ R.G.
Soziale Stadt – bedarf der langfristigen Sichtweise über Parteigrenzen hinaus, das Projekt an sich ist das Ziel. Nicht, wer sich damit wie am Besten in Szene setzen möchte. Projekte dieser Art müssen teils über Jahrzehnte erfolgreich geplant und weitergeführt werden. Für parteipolitische Einzelambitionen ist da kein Raum.
Es heißt ja gerade deshalb Soziale Stadt, um eben auch über gewählte Stadtführer hinaus Bestand zu haben.
Ich stimme Ihnen zu.