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Streikende Flüchtlinge: “Für uns existiert kein Blatt im Gesetzbuch”

Die streikenden Flüchtlinge Statement – Für uns existiert kein Blatt im Gesetzbuch. Erfurt, 17.09.2012 http://thevoiceforum.org/node/2745 Durch unsere Anwesenheit beweisen wir wie viele Fehler in den Gesetzen enthalten sind. Gesetze, die uns einst in einem anderen geographischen Ort zur Flucht gezwungen haben und uns hier nun bis in den Tod langsam zermürben, indem unser Menschsein ignoriert wird. Auf diesem Teil der Erde, wo die Menschenrechte propagiert werden, sind wir mit unserem Protest ein Beweis für die Farce dieses demokratischen Systems. Wir haben die Flüchtlingslager verlassen und die Essenspackete boykottiert. Wir haben die Gutscheine ignoriert und die Plätze der Städte besetzt. Die Hungerstreiks haben unsere Kraft unter Beweis gestellt. Das Zunähen unserer Lippen zeugte von unserer Entschlossenheit. Und nun erlangen wir wieder unsere Kraft durch das Brechen der Grenzen. Unser Protest begann bereits in dem Augenblick, als wir die politischen Grenzen der Nationen überschritten. Das Mitleid von Menschenrechtsorganisationen und kirchlicher Missionare sind keine Heilmittel für unsere Schmerzen. Wir sind keine Bürger_innen, die ihre Existenz mit einem Wahlschein bestätigen können. Wir sind Menschen, die ihren Platz erringen durch ihre eigenen Beobachtungen und durch die Wahrnehmung ihrerselbst. Unsere Vielfalt ist ein Zeichen für unseren Verstand und für unsere Zusammengehörigkeit. Mit dem Focus auf das gerichtet, was wir erreichen wollen, sind wir aufgestanden. Wir kämpfen gegen die menschenverachtenden Gesetze, die uns an den Rand der Gesellschaft drängen, uns nur als billige Arbeitskräfte betrachten und uns kriminalisieren. Mit unserem Protest zeigen wir wieder einmal, wie unfähig die staatlichen Systeme sind. Wir verstehen uns in erster Linie als Menschen, dann als Bürger_innen. Unterstützt uns bei unseren Forderungen: Stopp der Abschiebungen! Abschaffung der Residenzpflicht! Abschaffung der Flüchtlingslager!

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